Verfasst von Dinu am 10.8.2013
Es
war im Jahr 2006 als ich mit meinen Teamkollegen vom Team „We do it“ darüber diskutierte, ob wir im 07 wieder am 7tägigen Gigathlon starten wollten. Nach längeren Diskussionen waren wir 3 Männer
parat, jetzt fehlten die Frauen. Ich fragte Tabea einmal, ob sie sich vorstellen könnte, am Gigathlon in einem 5er Team mitzumachen. Sie fand, das traue sie sich nicht zu. Ich schlug vor, sie könne
ja die Disziplinen etwas abwechseln – einmal rennen, an einem Tag schwimmen und einmal inline, so seis weniger belastend. Sie traute es sich nicht zu – und ich habe dummerweise nachgehakt und sie
schlussendlich überredet. Hätte ich doch damals ihr „Nein“ akzeptiert…….
Am Gigathlon hatte Tabea zu leiden, es war recht hart für sie und sie hatte mit allen Disziplinen ihre Mühe. Und doch, etwa ein Monat später (auf der Sesselbahn in Richtung Weissenstein, die lief
damals noch) meinte sie: „Was meinsch, chöi mers schaffe, so ne wüchige Gigathlon zu zweit z bewältige? Mer hei jo jetz öppe 6 Johr Zyt, zum üs druf häre vorbereite?“
Ich glaubte nicht so recht daran (und traute meinen Ohren kaum), aber im Jahr darauf starteten wir am Biennathlon als Couple. Wir hatten uns Mountainbikes gekauft und ich war die Strecke 2x
abgefahren. Der Biennathlon als Couple war eine gewaltige Herausforderung – doch wir habens geschafft!
Im Jahr darauf waren wir am 2-3tägigen Gigathlon rund um St. Gallen dabei. Wir hatten unser Material (Rennräder, Mountainbike für Tabea, Neopren für mich) gewaltig aufgestockt und hatten diese
Herausforderung geschafft, wow. Wobei, wir hatten in den Tagen wohl mehr Krisen als in den ganzen 6 Tagen in diesem Jahr, und dass wir nicht aufgegeben haben, hing auch mehrfach an einem dünnen
Faden.
2010, rund um Thun, Rang 221 von 228 rangierten – aber auch nur, weil die Organisation die Kontrollzeiten nachträglich gelockert hatte, sonst wären wir aus der Rangliste gefallen. Und so wollten
wir eine Woche hinter uns bringen?
Im Jahr darauf gings steil aufwärts – einerseits auf den Strecken rund um Leukerbad, was uns beiden sehr gelegen kam und andererseits auch Leistungsmässig – Rang 155 von über 200 rangierten – und
einige hatten aufgegeben. Wir hatten in den meisten Disziplinen Fortschritte gemacht und die Frage vor dem Gigathlon war jeweils nicht mehr:
„Schaffen wir das?“ sondern eher: “Wie gut schaffen wir das?“. Als dann auch im letzten Jahr der letzte Gigathlon rund um Olten recht gut über die Bühne ging, war klar: jawohl, den 6tägigen im
2013 probieren wir auch – und haben ihn ja nun geschafft
verfasst von Dinu am 27.7.13
„Schrib öppis luschtigs, mi Bricht esch e so langwilig“ meinte Tabea zu mir. Einen lustigen Bericht über
DEN Gigathlon?? Einen Anlass, der als einer der härteren Ausdauerwettkämpfe zählt?? Ich frage mich, was ist einfacher – den Event zu finishen oder einen lustigen Bericht darüber zu
schreiben.
Nix da, einen ganz normalen Erlebnisbericht gibt’s:
Es war schon ein mulmiges Gefühl, als wir da am Sonntag 7.7. in Chur auf dem Gigathlongelände ankamen. Nervös, da der Startschuss bald fallen würde, ungewiss, ob wir das Ganze bestehen könnten, die Vorfreude auf haufenweise Erlebnisse, die Freude, so viele bekannte Gesichter zu sehen, die Hoffnung, es nach Lausanne zu schaffen aber auch das Gefühl: Jetzt trainieren wir seit so langer Zeit darauf hin, waren in diversen Trainingslager und haben uns so gut vorbereitet – und nun geht’s noch 6 Tage und alles ist vorbei. Auf detaillierte Berichte von allen Etappen verzichte ich, erwähne aber ein paar besondere Höhepunkte. Wie am ersten Tag, als ich vom Schwimmen zurück kam und Tabea meinte: „Wow, hesch öppe 50 Minute gha“ – für 3 Kilometer! Ok, es kam dann heraus, dass die Strecke etwas kürzer war. Ganz toll war ja auch das Ziel auf dem Parpaner Rothorn. Ich kam oben an, überquerte die Ziellinie – aber ich musste noch weiter hochlaufen bis zur Gondelbahn – ich war also im Ziel und musste mich doch noch weiter hochkämpfen.
Unten angekommen wartete Tabea auf mich – gekleidet in einen langen Windstopper (bei Temperaturen über 25
Grad im Schatten). Sie fragte: „Soll ich wohl in dem starten, ich habe kalt“.
Naja, sie war zu lange im Heidsee baden und hatte sich etwas unterkühlt.
Ich durfte noch die Inlinestrecke absolvieren (während der ganzen Fahrt mehr oder weniger alleine unterwegs, ohne Windschatten, aber doch meine beste Inlinezeit der ganzen Woche).
An Tag 2 gings ja weiter, ich rannte nach Landquart (21km), radelte via Walensee nach Lachen (das tönt nach einer gemütlichen Radtour – war es aber nicht) wo Tabea 3km schwimmen musste. Auf der
Inlinestrecke (da meinte der Speaker, wir seien im Inlinerparadies an der Linthebene, wenn der Junge die Strecke gekannt hätte, hätte er so was wohl nicht erzählt) wo mir etwas die Puste ausging.
Zum Glück war danach mein Tagespensum schon durch, während sich Tabea mit dem Bike nach Ennetbürgen kämpfte.
Unsere Supporter und ich bezogen unsere Hotelzimmer, unten im Aufenthaltsraum wurde soeben Roger Fischlin, der Führende der Kategorie „Singel-Man“, von seinem privaten Masseur durchgeknetet,
während wir bald darauf zum Ziel fuhren, um Tabea zu applaudieren.
Danach das übliche Programm – Duschen, Massage, essen, den nächsten Tag mit den Supportern vorbesprechen, Frozen Joghurt geniessen, zurück ins Hotel, weiter essen, für den Folgetag packen und
alles parat legen und dann ab ins Bett und hoffen, dass Tabea auch irgendwann müde wird und nichts mehr zu erzählen weiss.
Am Tag 3 gabs all die kitschigen Schwimmfotos, die ihr sicher schon weiter unten entdeckt habt. Es waren für mich zum Glück nur 1,5km schwimmen auf dem Programm. Und danach wusste ich: Yeah,
meinen Neopren brauche ich diese Woche nicht mehr, den ziehe ich wohl erst an der S2-Challenge wieder an!
Danach war Tabea länger im Einsatz – die Rennvelo-Königsetappe und noch Inlinen, danach durfte ich auf die Bikestrecke. Da gings mehr oder weniger steil den Berg hoch, hinunter meist auf
Kieswegen oder auf Strassen. Ich fragte mich, wozu ich denn die ganze Zeit auf Singeltrails trainiert hatte und prompt gings endlich von der Strasse weg. Um ein paar Ecken, ab in den Wald. Da
wars dunkler, mit meiner Sonnenbrille sah ich die feuchten Stellen auf der Abfahrt nicht, rutschte aus und drehte eine Schraube in der Luft, während mein Bike in die andere Richtung weiterfuhr.
Die Zuschauer meinten, es hätte spektakulär ausgesehen, zum Glück gabs nur Schürfwunden.
Nach der Wechselzone kam endlich die meist diskutierteste Laufstrecke: mit dem Schiff zum Rütli und dann ab, hoch. Diverse Höhenmeter lagen vor mir. Mit unseren Supportern hatte ich noch
diskutiert und wir hatten herausgefunden, dass wir alle noch nie wirklich (so als kleineres Kind einmal, mit ungenauen Erinnerungen) auf dem Rütli waren. Die beiden benieden mich schon etwas.
Allerdings, so spektakulär wars dann doch nicht – das Schiff kam an, man rannte los, aufwärts, lange Zeit so vor sich hin, man überquerte diverse Wiesen, aber ob und welche nun die Rütliwiese war
– keine Ahnung! Auf jeden Fall: Alles, was wir müehsam hochrannten durften wir auf harten Asphaltstrassen wieder runter rennen – ein wahrer Genuss für müde Oberschenkel.
Egal, auch der Tag ging vorbei, dem Ziel ein grosses Stück näher. Und mit einem Wechsel, so verabschiedeten sich unsere Supporter Chrigu und Andrea: Ab, in den Süden,…… und unsere neuen Supporter
Chrigu und Nelly kamen an und mussten in die Gigathlonwelt eingeführt werden.
Tag 4 war die Knacknuss denn wir hatten immer gesagt: Wenn wir nach Bern kommen, dann können wirs schaffen! Und wir kamen nach Bern! Tabea schwamm und bikte am Morgen rund um Ennetbürgen, dann
stand die Rennradetappe via Glaubenberg auf meinem Programm. Trotz DREI!!!!! verschlossenen Bahnschranken (unglaublich aber war) kam ich irgendwie nach Bern, zog meine Inlines an und nahm die
Strecke nach Burgdorf unter die Räder. Da ich die Strecke sehr gut kenne, hatte ich in den Abfahrten und bei einigen Kurven etwas Vorteile – herrlich J . Danach schickte ich
Tabea auf die Laufstrecke – der einzige Tag, an dem ich nicht rennen musste, eine wahre Wohltat!
In der Nacht zum 5. Tag schliefen wir zu Hause – herrlich.
Und dieser Tag 5 war als Citygigathlon deutlich kürzer als die vorherigen Etappen – und wir mussten erstmals nicht schon um 6:00 oder noch früher starten! Und da Tabea am Tag zuvor die
Laufstrecke absolviert hatte, hatten wir sie nun auf die „schonenderen“ Disziplinen Inline und schwimmen eingeteilt, während ich den Rest absolvierte. Und das Resultat: eine völlig frustrierte
Tabea, die fand: „Alle können heute viel mehr Sport treiben wie ich“ – ja, das Leben ist brutal!
Tag 6 startet in Lyss, Massenstart auf den Inlines, dann durchs Moos nach Neuenburg. Unterwegs befuhren wir viele holprige „Feldwege“ die oft nass (Bauern am Pflanzen giessen) und rutschig waren.
Und für etwa 1,5km mussten wir von den Inlines auf die Laufschuhe und zurück wechseln.
Da ich die Strecke kannte, wusste ich einen kleinen Umweg und kam dann doch in der Wechselzone an. Nach Tabeas „Schwimmsprint“ gings ab auf Bike. Wie immer: Heiss, steil, anstrengend aber auch
wunderschön. Kurz vor dem Ziel gings nochmals steil hoch, dann runter, und nochmals steil hoch – noch etwa drei Mal, Gigathlon halt eben. Während Tabea nach Lausanne fuhr (Rennvelo) konnte ich
mein Bike reinigen und wurde dann von unseren Supportern auch nach Lausanne gebracht. Ich sprang kurz in den See und ging zur Wechselzone – an der brennenden Sonne. Tabea hatte zwar angesagt,
dass sie über 3 Stunden unterwegs sein würde, nach 2 ¼ begann ich aber langsam, mich parat zu machen. Da sagte die Moderatorin: Und in der Wechselzone ist das Team „We do it-Velovirus“ – ou, das
war Tabea. Ich schnürte meine Laufschuhe, die Zeit lief und ich schnappte mir alles, woran ich gerade dachte und rannte los. Bei Temperaturen um die 30 Grad – und ich hatte nichts zu trinken
mitgenommen. Also verzichtete ich auch darauf, von meinen Wegglis zu essen, die ich mitgenommen hatte – das hätte mich noch mehr ausgetrocknet. Bei jedem Brunnen machte ich einen Zwischenhalt.
Beim ersten Verpflegungsposten schlug ich dann zu, trank einiges, ass auch etwas und nahm einen Becher mit isotonischem Getränk mit. Kurz darauf wurde ich langsamer – eine Unterzuckerung.
Schrittweise schleppte ich mich zum zweiten Verpflegungsposten. So ein Mist, und das auf der allerletzten Strecke!! Auch hier schlug ich wieder ordentlich zu und machte mich auf den weiteren Weg.
Ich wusste, in etwa 1-2 km würden mein Supporter und Tabea auf mich warten, um dann die letzten 3-4 km gemeinsam mit mir bis zum Ziel zu laufen. Und da ich sie per SMS über meinen Zustand
informiert hatte, würden sie sicherlich etwas zu Essen und zu trinken organisiert haben. Naja, die Beiden hatten ihre Natels (Tabeas Natel hatte keinen Akku mehr) nicht dabei und schauten etwas
verdattert, als ich gehend ankam. Sie hatten sich meinen „Zieleinlauf“ wohl anders vorgestellt.
Die beiden konnten aber spontan einen Zuckergel und etwas Wasser organisieren und nun marschierten wir zu dritt dem Ziel zu. Mit der Zeit konnte ich sogar etwas joggen und so gelangten wir dann
doch noch auf die Zielgerade um überglücklich ins Ziel zu gelangen. Geschafft!! Wahnsinn!! Eine Mischung aus purem Glück, Stolz, Zufriedenheit, Erschöpfung, Müdigkeit,…… Unbeschreiblich!
Wir waren den ganzen Abend noch im High, liessen uns massieren, assen gut, beklatschten noch die letzten Ankömmlinge im Ziel und schliefen (das erste und letzte Mal) im Zelt – einfach nur
Happy!
Verfasst von Tabea am 23.7.2013
Endlich
wars soweit: Wir checkten am 7. Juli in Chur ein. Natürlich ging das wie jedes Mal länger wie erwartet. Man konnte meistens 10 Schritte gehen und schon begegnete man wieder einem bekannten Gesicht
und liess sich auf einen kurzen Schwatz ein. An ein Gespräch mit einem Clubkollegen vom 3athlon Bern mag ich mich noch gut erinnern: Er meinte, dass er seine Velos mit aufs Zimmer nehmen werde, er
habe schon von üblen Geschichten gehört, dass am Morgen keine Luft mehr in den Schläuchen war…. Ich machte mir über seine Aussage kurz Gedanken, ob das eine vernünftige Überlegung sei. Ich entschied
mich dann, nur das Rennrad mit aufs Zimmer zu nehmen und das Bike auf dem Dach des Autos zu lassen.
Nach dem Einchecken und dem ersten Abendessen, welches alles andere als gut war, gings dann via Joghurtglace-stand retour ins Hotelzimmer, wo wir noch die letzten Sachen packten und dann kurz
darauf ins Bett stiegen. Erstaunlicherweise konnte ich ohne Probleme einschlafen. Die Nervosität war also noch weit schlummernd in uns. Morgens um 4h klingelte der Wecker und wir sprangen aus dem
Bett. Dinu war schon etwas früher aufgestanden und war bereits beim Auto, wo bekanntlicherweise auch mein Bike war. Er kam retour und meinte, ich hätte eine Platte!!! Ich konnte das kaum glauben,
und wurde so richtig nervös. Denn in einer Stunde musste ich bereits am Start stehen und am selben Tag brauchte ich mein Bike um von der Lenzerheide nach Chur zu fahren. Dinu, so wie er ist,
meinte, ich solle mir keine Gedanken darüber machen, er regle das. So fuhr ich dann los zum Rennvelostart. 30min zu früh war ich dort. Es war amüsant zuzuschauen, wie sich das Startgelände
langsam füllte. Plötzlich tauchten dann auch Dinu und die Supporter auf und sie teilten mir mit, dass ich kein Loch im Schlauch gehabt hätte, sondern dass irgendwelche Idioten „gelüftelt“ hätten,
denn die Ventile waren geöffnet. Und ich hätte auch nicht nur eine sondern zwei Platten gehabt. Ab da
wusste ich, dass mein 3athlon Kollege recht hatte und ich in Zukunft auch alle Velos mit auf die Zimmer nehmen werde.
Dann endlich; VIVERE (der Gigathlonsong) erfolgte und der Start ging
neutralisiert los. Die ersten Kilometer waren sehr angenehm zu fahren. Kein schnelles Tempo wurde angeschlagen. Doch dann, nach ca. 5km, zog das Tempo an und man suchte sich eine Gruppe. Ich fand
schnell eine Gruppe in meinem Tempo und wir fuhren Richtung Lenzerheide. Die Steigung nach Lenzerheide wurde dann doch noch etwas steiler. Kurz vor Lenzerheide kam ein Strassenschild, worauf ich
entnehmen konnte, dass es nur noch 2km bis in die Lenzerheide sei. Diese zwei Kilometer fühlten sich aber wie 4km an. Und so war es auch, denn als man die Lenzerheide erreichte, musste man noch
ca. 2km bis in die Wechselzone fahren. Wie schnell sich doch ein Blatt wenden kann, bis km 90 kann man sich super fühlen, nach 92km ist dann das Gegenteil der Fall und das nur, weil man damit
gerechnet hat, dass es nur noch 2km bis zur Wechselzone sind. In der Wechselzone hatte ich genügend Zeit um Dinu bei dem Schwimmen im Heidsee zuzuschauen und danach sprang ich auch noch ins
Wasser und war zu lange drin. Als ich aus dem Wasser stieg, waren Wolken da und es war kalt. Ich konnte mich nicht erwärmen bis zu meinem Bikestart. Und so stieg ich schlotternd aufs Bike. Der
Aufstieg wäre super fahrbar gewesen, aber meine Energie war irgendwo anders als in meinen Beinen. Zudem wurde es plötzlich wieder enorm heiss und sonnig. Ich ärgerte mich, dass ich trotz
Teerstrassen kein anständiges Aufwärtstempo anschlagen konnte. Ich quälte mich an der Sonne regelrecht hoch. Oben angekommen, wartete eine Hammer-Technische Abfahrt auf mich, auf welche ich mich
überhaupt nicht freute. Viele technische Passage lief ich runter, ich fuhr nur die Stellen, an welchen ich zu 100% sicher war, dass ich die ohne Sturz fahren konnte. Glücklicherweise waren die
technischen Stellen nicht so lang wie erwartet und ich konnte doch einiges fahren. Müde kam ich im ersten Etappenziel in Chur an. Am nächsten Tag wartete auf mich die erste Schwimmetappe und eine
60km Bikestrecke. Von der Bikestrecke hatte ich schon Tage zuvor grossen Respekt. Denn in meinen Trainings bin ich selten 60km mit dem Bike gefahren.
Ich wusste also nicht, was mich genau erwarten würde. Ich rechnete mal mit vielen Stunden unterwegs sein. Das Schwimmen lief mir schon mal sehr gut. Ich hatte auch ein paar Mal einen super
Wasserschatten:-). Und dann gings los auf die lange Bikestrecke. Der Start verlief gut und auch die ersten Höhenmeter verliefen wie am Schnürchen. Es ging Richtung Einsiedeln zu. Auf diese Gegend
freute ich mich sehr, denn Dinu und ich waren schon ein paar Mal dort während der Weihnachtszeit. So konnte ich fahrend auf dem Bike in Erinnerungen schwelgen. Nach Einsiedeln folgte der Aufstieg
auf die Hagenegg. Der Himmel wurde immer dunkler und dunkler und plötzlich fing es an zu regnen. Ich hatte dummerweise nur einen Windstopper eingepackt und musste mich mit dem abfinden. Aber der
Regen war warm und angenehm. Der einzige Nachteil war, dass die Abfahrt rutschig wurde und somit hiess es für mich, noch mehr runter laufen wie sonst. Die Abfahrt ging trotz den happigen
technischen Passagen gut und ich konnte mit gutem Tempo zum Schiffverlad fahren. 30min Pausen waren angesagt, welche man mit „Plaudern“ und SMS schreiben verbrachte. Nach der Schiffüberfahrt ging
es noch 5km weiter und diese 5km waren dann echt hart, denn ich fuhr in einer Gruppe, welche ein irres Tempo anschlug. Ich wollte nicht losreissen und so biss ich durch und fuhr mit all denen ins
Ziel. Ich war total glücklich, dieses 60km bike so gut überstanden zu haben. Am Mittwoch wartete mich dann die Königsetappe über Brünig uns Susten auf mich. Dinu durfte zuvor noch 1.5km im See
schwimmen, bevor ich dann auf die Rennvelostrecke durfte. Bis zum Brünigpass gings flott voran. Ich hatte eine Gruppe, welche etwas zu schnell für mich war, aber ich nicht verlieren wollte. Denn
ich wusste, bis zum Brünig musste ich diese Gruppe behalten können, danach kann ich mein Ding fahren. Und so machte ich es. Den Brünig hatte ich steiler in Erinnerung wie er wirklich war. Der
Susten war wie das letzte Mal angenehm von der Steigung her. Die Abfahrt fand ich enorm ansträngend, dort hatte ich fast die ganze Zeit 3 Autos und ein Postauto vor mir, welche mit 40km/h runter fuhren. An ein Überholen war nicht zu denken. Dies war nicht gut für mich, denn ich wurde
plötzlich unheimlich müde und die Retourfahrt wurde fast zur Tortur. Irgendwie kam ich dann in Erstfeld an, wo ich auf die Inline stieg. Zuerst fuhr ich alleine. Nach ca. 4km hatte ich endlich
jemanden gefunden, mit welcher ich Windschatten fahren konnte. Schon zu dieser Zeit merkte ich, dass meine Räder komische Töne von sich gaben, dachte mir aber, dass dies wohl normal sei.
Plötzlich löste sich aber das hinterste Rad und ich stand gerade auf und schaute, was da los ist und prompt fiel ich hin. Zum Glück gabs nur ein paar Schürfungen, mehr nicht. Nur leider hatte ich
keinen Schlüssel dabei. Ein netter, vorbeifahrender Singleathlet gab mir dann seinen und ich zog das Rad wieder an und merkte dann, dass alle Räder auch losgelöst waren! Ich hatte die Räder wirklich vergessen anzuziehen!! Wie konnte so was passieren? Ich war recht verärgert einerseits über diese Missstände und anderseits hatte ich
wieder keinen Windschatten mehr und hatte so eine knappe Stunde auf den Inline verbracht, was echt schlecht war. Ich war an diesem Tag ziemlich K.O und war froh, durfte Dinu die restlichen
Etappen fahren. Donnerstag war dann der Tag der Tage. Ich musste wieder Schwimmen. Dies verlief wie immer gut. Danach gings auf eine schöne Bikestrecke, welche auch ohne Probleme verlief und zum
krönenden Abschluss musste ich die 24km von Burgdorf nach Bern laufen. Von dieser Disziplin graute mir schon lange, denn viel Lauftraining hatte ich bis dahin nicht. Und ich wusste auch nicht,
wie gut das meiner Fascilits Plantaris tut. Somit entschied ich mich, den ersten Kilometer zu gehen (Anmerkung Dinu: Sie entschied sich? Wir bearbeiteten sie zu dritt und verboten ihr, die ersten
Kilometer zu rennen!!!) . 9min brauchte ich also für den ersten Kilometer. Zu lange um weiter zu laufen. So fing ich langsam an zu joggen und irgendwie gings. Nach ca. km 17 wartete ein 3athlon
Kollege auf mich und begleitete mich etwas. Das lenkte mich vom joggen ab und ich merkte fast nicht mehr, dass ich am Joggen bin. In Ittigen stiessen dann noch mein Vater und eine Kollegin dazu.
Es war echt der Hammer durch meine Heimat zu joggen. Und so überstand ich die 24km recht gut, ausser dass ich danach fast nicht mehr gehen konnte. Deshalb war der Plan, dass ich am Freitag nur
Inlinen und Schwimmen musste, damit ich meinen Fuss etwas schonen kann. Dieser Plan ging gut auf. Das Inlinen am Freitag verflog im „nu“. Danach folgte der mühsame Wechsel in den Neopren und
endlich die tolle Schwimmetappe in der Aare. Leider wars dann doch nicht so toll wie erwartet. Die Aare hatte knappe 16Grad. Ich fror von A-Z. und ich fand nie einen Rhythmus. Meine schlechte
Schwimmzeit sagt somit viel aus. Und ich war enttäuscht darüber, dies nicht besser gemacht zu haben.
Und dann endlich, der letzte Tag ist angebrochen! Dinu startet voller Elan auf den Inline und legte eine super Zeit hin. Ich war auch hochmotiviert und schwamm um mein Leben. Endlich wiedermal
ein Erfolgserlebnis. Ich war zufrieden mit der Schwimmzeit und freute mich auf die letzte Rennveloetappe. Ich flog nur so Richtung Lausanne. Echt eine tolle Strecke war das, auf der Abfahrt hatte
ich eine super Gruppe, welche mich nach Lausanne zog. Ich prophezeite für diese Strecke einen Schnitt von 24km/h. Ich merkte auf dem Pass schnell, dass dies nicht stimmen konnte. Leider konnte
ich Dinu nicht darüber informieren, da mein liebes Natel wiedermal versagt hatte. Und so kam ich mit einem 30er Schnitt völlig im High in Lausanne an und wäre am liebsten noch ins Ziel gerannt.
Aber geplant war, dass Dinu dies machen durfte. Und so sprang ich glücklich, das Ganze geschafft zu haben, ins kühle Nass des Genfersees. Nach ca. 80min traf dann Dinu in Lausanne ein, worauf wir
die letzten 5km in Angriff nehmen konnten. Leider gings Dinu zu diesem Zeitpunkt nicht mehr gut und wir mussten langsam ins Ziel gehen. Aber egal, wir hattens geschafft! Unser Ziel seit langem!
Jetzt wars einfach da und erledigt! Gigathlon ist Geschichte!! Was kommt aus nächstes, fragte man sich bald! Ab heute wissen wirs: Ironman in Roth wird die nächste grosse Herausforderung.
Fotos von Alphafoto, Christoph Zimmermann, Andrea Reist und Familie Gruber - und natürlich von uns selber.
Verfasst von Dinu am 18.7.2013
Der Gigathlon ist vorbei, nun kommt das Gurtenfestival
:-) Darum dauert es noch etwas länger, bis wir unsere ausführlichen Rennberichte aufschalten werden. Auch die
Fotos von Tag 4-6 werden noch folgen.
Hier aber ein paar Anekdoten, Tipps und Geschichten rund um den Gigathlon:
Egal, wir habens geschafft mit haufenweise neuen und wunderbaren Eindrücken – Merci!
Wir habens geschafft! Den 6tägigen Gigathlon als Couple absolviert. Vor ein paar Jahren hätten wir uns das nicht zugetraut, in den letzten Monaten hofften wir, aber sicher waren wir nie, ob wir
das Ziel in Lausanne erreichen könnten. Und nun ist es geschafft.
Da müssen wir natürlich auch danken: Als erstes natürlich dem Chief höchstpersönlich, denn ohne den wahnsinnigen Einsatz von Petrus wäre die Herausforderung viel grösser gewesen. Kaum
vorstellbar, wenn die Temperaturen gegen 40 Grad gestiegen wären oder wenn es dauernd geregnet hätte. Dann unseren 4 Supportern Chrigu, Andrea, Chrigu und Nelly - ihr habt alles gegeben und uns
super betreut. Allen Kollegen, die uns auf oder neben der Strecke oder in den Wechselzonen angefeuert haben (sorry, dass wir Abends oft sehr abweisend waren, wir mussten aber unsere Kräfte gut
einteilen) und die das Abenteuer Gigathlon auch beendet haben - herzlichen Glückwunsch. Unseren Eltern, die am Strassenrand dabei waren, allen, die uns live verfolgt haben, unseren beiden
grösseren Sponsoren (Velo Virus und Metzgerei Spahni), weiteren Firmen, die uns unterstützt haben (Roche Diagnostics, Olo Marzipan, Isostar, Distillerie Willisau DiWiSa), dem Organisationsteam
vom Gigathlon und allen freiwilligen Helfern und allen Anderen, die uns irgendwie unterstützt und begleitet haben.
Nun sind wir uns am erholen: Böötli fahren, Baden, sich allerlei gönnen, worauf wir in der letzten Zeit verzichtet hatten, aber auch unser "Buff" aufräumen.
verfasst von Tabea am 6.7.
Jetzt ist es soweit, ab morgen leben wir in für eine Woche in einer anderen Welt, nämlich der Gigathlonwelt. Alles wird sich nur noch um den Gigathlon drehen. Sehr einseitige Gespräche werden folgen über Gigathlonstrecken, Gesundheitszustand, die Erlebnisse auf den Gigathlonstrecken und alles was sonst noch mit dem Gigathlon zu tun hat. Aber genau das macht den Gigathlon aus. Genau dies ist der Grund, warum wir den Gigathlon einen genialen Anlass finden. Man ist unter Gleichgesinnten, man erlebt viel, man lernt die persönlichen Grenzen wieder einmal kennen und das Ganze macht sogar noch Spass. Ich mag gar nicht daran denken, an den Zeitpunkt in einer Woche, wenn der ganze Spuk vorbei ist und man wieder lange warten muss bis zum nächsten Gigathlon. Bei dem wir ja noch nicht wissen, ob wir diesen machen werden.....
Aber im Moment stehen wir noch voll in den Vorbereitungen. Wir sind am Chaos veranstalten in der Wohnung, man kanns auch packen für den Gigathlon nennen. Morgen früh gehts los Richtung Ennetbürgen, wo wir unser Bike deponieren können, da Dinu dies erst in Ennetbürgen brauchen wird. Und dann gehts los, in die Gigathlonwelt Chur:-).
Alle die uns live mitverfolgen möchten, können jederzeit den aktuellen Standort von uns per Internet-Live-Tracking oder mit der Gigathlon Smartphone-App
nachverfolgen. Unsere Startnummer ist: 581
Wenn wir dazu kommen, dann werden wir Euch auch mal mit einem live Bericht und Fotos auf dem laufenden halten.
Wir danken schon jetzt für die Unterstützung unserer Sponsoren und natürlich unseren Supportern, welche uns die ganze Woche hautnah erleben werden und uns in Hochs wie Tiefs unterstützen werden. DANKE!!
Im Streckenbeschrieb und im Video auf Youtube findet Ihr noch mehr Infos rund um den Gigathlon.
Und seit heute ist endlich klar: Jawohl, wir haben einen Startplatz. Es hiess ja, dass irgendwann im Verlaufe des 6.11. die Anmeldung aufgeschaltet wird. Also haben wir unseren Wecker alle Stunde
läuten lassen, damit wir die Anmeldung ja nicht verpassen. Zusätzlich hatten wir mit Stefan und Cornelia (einem 2. Couple des Gigathlons 2013, mit denen wir am Gurtenlauf unterwegs waren)
vereinbart, dass sie auch alle 60 Minuten (um 30 Minuten versetzt) aufstehen und schauen würden.
Und nun, im Verlaufe des Vormittags, wars soweit, die Anmeldung wurde aufgeschaltet. Tabea konnt da zum Glück zugreiffen. Allerdings war Ihre Kreditkarte gesperrt, ihr Bruder Chrigu (der uns auch
Betreuen wird) half uns aber aus der "Patsche" und somit ist unser Saisonziel klar: Gigathlon, mer chöme.......!
Verfasst am 1. November 2012
Seit wir begonnen haben, an Austragungen des Gigathlons als Couple zu starten, haben wir uns immer gesagt: So ein wöchiger Gigathlon, das wär schon noch was. Zu Beginn zwar völlig unrealistisch, da wir uns nicht einmal die 2 Tage vorstellen konnten. In den letzten Jahren haben wir aber unsere Fähigkeiten verbessert (vor allem im Schwimmen und Biken) und wir sind überzeugt, wenn uns alles rund läuft, keine Erkrankungen oder Unfälle uns aufhalten, alles mit der Ernährung klappt, dann, ja dann sollten doch ein paar Tage mehr zu schaffen sein – solange die Strecken einigermassen human sind (sprich: keine Laufstrecken über 30km, keine Bikestrecken über 65 km,...).
Und nun wurden letzten Dienstag die Strecken des Gigathlons 2013 präsentiert. 6 Tage, von Chur nach Lausanne, mit Zwischenstopp in Bern, tönt alles sehr verlockend. Die Strecken scheinen nicht
überhart, aneinandergekoppelt zu einer Woche aber doch eine gewaltige Herausforderung.
Wir haben beschlossen, dass wir teilnehmen möchten. Nun liegen noch Hindernisse vor uns: Als erstes müssen wir nächsten Dienstag einen Startplatz ergattern. Da es nur 100 Starplätze für 2er Teams
gibt, wird das schon eine riesige Herausforderung. Danach müssen wir Leute finden, die uns betreuen. 2 Supporter sind vorgeschrieben, optimalerweise immer die gleichen. Und dann ist die Frage
nach der Finanzierung – Startgeld über 3000 Franken, dazu Übernachtungsmöglichkeiten (ausser, wir schlafen im Zelt), Benzinkosten, Trainingslager,.......
Wir werden Euch auf dem Laufenden halten, wir freuen uns aber RIESIG auf die Herausforderung. Tabea sagt im Moment mehrfach täglich: Werum esch noni Juli??
Bevor wir Euch die Beschreibung der Strecken kopieren, noch einen Hinweis auf unsere Galerie, wo die Bikefotos vom Sonntag (im Schnee) zu finden sind. Unterhalb des Kurzbeschrieb findet Ihr auch eine Datei mit detailierteren Angaben über die Strecke und einen Youtubetrailer von den Organisatoren.
Und nun noch der versprochene Text von Gigathlon.ch:
Die Reise startet am Day 1 von Chur aus, der ältesten Stadt der Schweiz, mit einem alpinen Highlight. Anschliessend offenbaren sich am Day 2 in bereits bekannten Gigathlon Regionen ganz neue Wege und Stege; via Zürichsee geht es in die Innerschweiz. Das historische Herz der Schweiz «umgarnt» die Gigathleten am Day 3 und zu Beginn des vierten Tages mit seinen Reizen. Im Schatten von Pilatus, Titlis, und Urirotstock bezwingen die Gigathleten den Brünig und den Susten, besuchen die Kantone Ob- und Nidwalden, Uri und Schwyz und durchschwimmen den Vierwaldstättersee gar zweimal. Über den Glaubenberg durch das Entlebuch und das Emmental erobern die Gigathleten am Day 4 die Bundeshauptstadt zuerst mit dem Velo und verlassen sie sogleich wieder mit den Inlines, um sie am Abend zu Fuss wieder zu betreten. Ein City-Gigathlon am Day 5 unterbricht den Rhythmus: Ein langes Aarestück mit viel Strömung, ansonsten kurze Strecken, tiefe Einblicke ins Berner Naherholungsgebiet und ein Schlussspurt auf dem Bundesplatz treiben den Puls in die Höhe. Der Day 6 ist dann eine eigentliche Hommage an die Expo.02 und den ersten von Swiss Olympic organisierten Gigathlon. Im Seeland überrollen die Gigathleten die Sprachgrenze auf den Inlines, erklimmen den Jura mit dem Bike und dem Velo, durchschwimmen bei Yverdon den Neuenburgersee und erobern zum krönenden Abschluss am Genfersee die olympische Kapitale Lausanne.