Alpe d'Huez Triathlon

Verfasst am 31.7. von Tabea mit Ergänzungen von Dinu 

Ziemlich spontan habe ich mich für den Alp dHuez Triathlon

entschieden – obwohl ich schon länger angemeldet war. Dieser besteht aus 2.2km

Schwimmen, 118km/3200hm Rad, 21km/320hm Laufen. Mir war bewusst, dass es ein

Risiko ist, nach all den Wettkämpfen in den vergangenen 5 Wochen, dort zu

starten. Und so war es dann auch. Wirklich fit fühlte ich mich nicht, aber ich

wusste, es würde von der Fitness her für ein Finish reichen. Ausserdem hatte

ich am Stockhornhalbmarathon 5 Tage zuvor starke Fersenschmerzen, was mir das

Laufen fast verunmöglichte.

Die Fersenschmerzen sind zwar ein 5 jähriges Problem, aber dass sie mich derart

während des Laufens einschränken, das geschah bisher sehr selten. Daher war ich

ziemlich pessimistisch gegenüber diesem Triathlon eingestellt. Vor allem das

Laufen machte mir Sorgen und war somit das grosse Fragezeichen, ob es überhaupt

einen Finish geben würde.

Am Mittwoch fuhren wir mit dem Auto nach Alp d‘Huez. Ich

konnte also schon einmal den legendären Pass hochfahren und jede Kurve genau

anschauen. Wir hatten ein Hotelzimmer mitten im Dorf zu einem vernünftigen

Preis. Das Zimmer war dann aber extrem klein. Gerade mal ein Doppelbett hatte

Platz darin. Wir holten die Startnummern und bald darauf sassen wir in einer

Pizzeria und ich füllte meine Kohlenhydratespeicher. Dinu machte auch mit, denn

auch er hatte am Wettkampftag ein strenges Programm.

Am Donnerstag um 8 Uhr mussten wir von der Alp dHuez mit dem Rad nach unten zu

einem See fahren. Alp dHuez liegt auf 1800m.ü.m. Man kann sich vorstellen, dass

es nicht gerade warm war um diese Zeit. Leider hatte ich keine Handschuhe

eingepackt, welche ich wirklich gut brauchen hätte können. Nach einer ca. 30min

Velofahrt zum See war ich bereits recht verfroren. Das Schwimmen im 15 Grad

kalten See machte mir nun noch mehr Sorgen.

Punkt 9.30 gings dann mit einem Wasserstart los. Es war kalt und ich ärgerte

mich, dass ich die Neoprenkappe nicht mitgenommen hatte. Die liegt Jahr für

Jahr zu Hause ungebraucht herum. Könnte ich sie mal brauchen, dann vergesse ich

sie mitzunehmen…. Das Schwimmgefühl war daher nicht ganz so gut. Die Arme und

Finger waren „gstabig“ und ich fand es schwierig effizient zu schwimmen. Nach

33min und Rang 8 aller 66 Frauen (3. Rang in meiner Altersklasse von 13 Frauen)

kam ich etwas verfroren aus dem Wasser. Dementsprechend lang fiel mein Wechsel

auf das Rad aus. Dann rollte ich los. Zuerst gings 25km mehr oder weniger

Talabwärts. Schon dort wurde ich sehr oft überholt. Ich staune immer wieder,

wie schnell die fahren können. Das Drücken auf der Fläche ist nach wie vor

nicht meine Stärke. Dann gings in den ersten Anstieg auf den ersten Pass hoch.

1000hm wurden erklimmt. Aber auch da wurde ich überholt und überholt. Ich

fühlte mich unglaublich langsam. Aber schneller ging irgendwie nicht.

Normalerweise liegen mir Steigungen, aber an diesem Tag wars mühsam und hart. Zu

meiner Freude war Dinu dort am Streckenrand. Er fuhr mit dem Rad die ersten

30km und wartete dann auf mich und fuhr kurz mit mir hoch, ehe er dann wieder

umdrehte und zur Alp dHuez fuhr.

Bereits nach den ersten 1000hm hatte ich das Gefühl, Beine wie Blei zu haben.

Die Steigungen danach (Ausser Alp DHuez) waren mit 6-8% nicht mal steil. Ich

hatte zu diesem Zeitpunkt keine Ahnung, wie ich noch weitere 2200hm machen

sollte. Also nahm ich das Ganze Stück für Stück. Dann kam endlich der legendäre

Aufstieg zur Alp dHuez. Die ersten 4 km sind mit ca. 10-12% Steigung recht steil.

Zudem schien die Sonne erbarmungslos. Ich quälte mich hoch und kam mit einer

Zeit von 5h28 in der Wechselzone an. Emma Pooley (eine bekannte Triathletin)

hatte gerade mal 4h30 – dies nur so zum Vergleich.

Mit dem Rang 4 in meiner Altersklasse war ich nur bedingt zufrieden. Dann gings

auf die Laufschuhe. 3 Runden à je 7km waren zu absolvieren. Die Runde war sehr

coupiert und abwechslungsreich. Die ersten paar Kilometer liefen alles andere

als Rund. Aber ich hatte keine Fersenschmerzen, was mich fast etwas beflügelte.

Mein Gehirn war die ganze Zeit mit meiner Ferse verbunden. Hier ein kleiner

Einblick in meine Gedanken: Tut was weh?

Nein, Tut nicht, Tut wirklich nichts weh? Oder doch? Nein, es tut immer noch

nichts weh… Wau… so cool! Laufen zu können ohne Schmerzen; Tut wirklich noch

nichts weh? Nein, immer noch nicht. Bin ich froh…. Hoffentlich bleibts auch so.

Huch, ein Zwicken….. jetzt kommen dann die Schmerzen…. Nein, sie kommen nicht.

Ferse macht mit. Hoffentlich auch noch auf der nächsten Runde….

Ich war also beschäftigt und ausserdem sah ich Dinu immer

wieder, was mich etwas ablenkte. Auf der 2. Runde nahm ich dann einen

Koffeinshot und so lief die 2. Runde grandios. Ich hatte ein super Laufgefühl

und kam gut vorwärts. Die 3. Runde harzte, aber ich kam mit 1h56min fürs Laufen

und Rang 3 in meiner AK an. Der Zieleinlauf war grandios. Ich war mega happy

diesen Triathlon gefinished zu haben. Mit dem Schlussrang 4 in meiner AK und

Rang 15 von 66 gestarteten Frauen bin ich bedingt zufrieden. Schwimmen und

Laufen sind völlig ok, die Radeinheit ging etwas in die Hose. Aber wie gesagt,

ich war zu wenig erholt für diesen Wettkampf, daher war es fast nicht anders zu

erwarten. Der Alp dHuez Triathlon kann ich wärmstens weiterempfehlen. Er ist

sehr gut organisiert, viele Verpflegungsposten, tolle Finisherpreise und im

Ziel gibs sogar noch Whirpools, wo man samt Kleider rein darf. Das Schwimmen im

kalten See ist auch ein Erlebnis. Die Radstrecke ist mit den 3 Pässen sehr

abwechslungsreich. Mir persönlich haben aber die Pässe nicht ganz so gefallen.

Ich bin aber auch verwöhnt von der Schweiz und den vielen schönen Pässen.

Selbst die Alp dHuez hat mich nicht aus den Socken gehauen. An einen Stelvio

oder auch Splügenpass kommt sie leider nicht ran...

Die nächsten Tagen verbrachten wir dann noch in Alp dHuez und wanderten auf

einen Berg in der Umgebung hoch -wohlverstanden ganz gemütlich. Am Samstag

gings dann noch nach Annecy. Der Tourismus dort haute uns aus den Socken. Wir

fanden daher auch nur ein Hotel 5km von Annecy entfernt, welches noch bezahlbar

war. Am Sonntag fuhren wir mit dem Rad um den Annecysee. Dinu hatte bereits auf

den ersten Kilometer eine Platte und fuhr danach nur noch mit 3 Bar herum. Daher

waren wir eher gemütlich unterwegs. Als nächstes steht der Glacier 3000 Run auf

dem Programm und danach der Berner Berglaufcup, wobei ich vor zu Entscheide, ob

ich wirklich alles machen werde. Meine Ferse wird wohl die Antwort geben

müssen.

Dinus Ergänzungen und Erlebnisse:

- Am Morgen des Triathlons erwache ich, als der Wecker klingelt. Ich bin völlig

verunsichert, denn normalerweise steht Tabea an solchen Wettkämpfen etwa 30min

VOR dem Wecker auf.

- Ich ging nach unten, ass Frühstück, da erschien Tabea. „Dinu, e finge mi

Pulsgurt niene“. Klar, bei so einem RIESIGEN Zimmer geht so ein Pulsuhr überall

sein, den findet man fast nicht. Es dauert fast 20min., um den riesigen Palast

zu durchqueren….. Aber zum Glück hatte ich ja, als ich das Zimmer verliess,

gesehen, wie Tabea den Pulsgurt schon angezogen hatte, sie suchte also den

Gurt, welchen sie bereits trug……

- Die Strecke von der Alpe d‘Huez zum Schwimmstart führe zu 95% abwärts, so

heisst es auf der Homepage und wurde uns auch mündlich versichert. Am Morgan

sind wir somit losgeradelt, die ersten 4 Kurven auf der Passstrasse, danach

rechts weg, nach 300m geht’s aufwärts. Nach 800m endlich wieder runter, um kurz

darauf wieder aufwärts fahren zu müssen. Und nach dem 3. Anstieg erreichen wir

sogar ein Passschild!! Ich fragte mich, wer die 95% wohl gemessen hat?

- Ich beobachtete den Schwimmstart, welchen man erreicht, indem man etwa 150m

nach vorne schwimmen muss. Naja, es gibt solche Triathleten, die haben schon am

Start 150m Rückstand (Nein, Tabea nicht).

- Nach dem Schwimmstart radelte ich etwa 30km zum ersten Anstieg, da Tabea

dachte, dass sie nach dem Schwimmen kalt haben könnte und für die ersten 25km,

die tatsächlich mehrheitlich leicht abwärts führen, eine Jacke anzieht, welche

sie mir dann am ersten Anstieg abgeben wird.

- Als Tabea ankommt, hat sie keine Jacke an, ich radle aber trotzdem etwa einen

Kilometer den Pass aufwärts mit ihr mit. Sie schlug vor, ich könne doch einfach

die Strecke in ihrem Tempo mitabfahren, statt zurück zu radeln……. Dabei war ich

da schon völlig ausser Puste und trug einen Rucksack am Rücken!

- Auf dem Rückweg musste ich etwa 25km zurücklegen und dabei über 300

Höhenmeter erklimmen – danach begann der Anstieg zur Alpe d Huez!

- Der Anstieg ist ein sehr berüchtigter Anstieg und zieht Radfahrer aus der

ganzen Welt an. So habe ich haufenweise Velofahrer/Innen angetroffen –

teilweise habe ich überholt, teilweise wurde ich überholt. Und da siehst Du

alles: Ganze Familien, Senioren, Leute mit Tourenrädern, Minivelos, E-Bikes und

sogar 3 Jogger habe ich angetroffen.

- Ich ging ins Hotel, ein paar Dinge deponieren, auf Facebook (dank Wlan) erste

Bilder vom Rennen posten – da hörte ich draussen Applaus – der erste Triathlon

war schon hier oben!

- Ich fuhr Tabea etwa einen Kilometer entgegen, zog die Laufschuhe an und

joggte nochmals etwa einen Kilometer entgegen.

- Ich war erstaunt, wie intensiv die Sportler angefeuert wurden – da gabs

Musik, Tröten, Familienangehörige in Chearleaderkostümen – eine

Wahnsinnsstimmung an der Strecke. Ich sah aber auch viele Triathleten

ordentlich leiden!

- Ich rannte dann ein Stück mit Tabea mit, schnappte mir mein Rad und radelte

noch bis zur Wechselzone mit. Da umfuhr ich die Zone, stellte mein Rad ab und

rannte los, musste 2x die Strecke überqueren und konnte danach etwa einen

Kilometer mit Tabea mitjoggen. Danach wartete ich, bis sie von der ersten Runde

zurückkam.

- Pro Runde konnte ich jeweils in beide Richtungen etwa je einen Kilometer

mitjoggen, danach war ich immer froh, etwas warten zu dürfen. Wobei, von Runde

zu Runde wurde die Strecke immer wie länger, welche ich mitjoggen (durfte?

Musste?).

- Eine Kollegin fand, ich hätte es am Alpe d’Huez lockerer als am Swissman. Ok,

deutlich weniger Stress, da ich nicht mit dem Auto unterwegs und in keine

Unfälle verwickelt war. Aber körperlich fand ichs also fast anstrengender……

- Im Ziel meinte Tabea: Du, Dinu, eg be rächt kapputt, eg gloub, e ma Morn ned

nomou e Velotour mit em Aastieg do ufe mache  - Das fand ich ja die beste Nachricht des

Tages!

- Tabea war im Ziel, eine gefühlte halbe Stunde lag sie im Whirlpool, wir

holten ihr Gepäck ab, suchten etwas zu Essen, sassen am Schatten und

plauderten, ich holte mein Fahrrad – da kamen immer noch Sportler mit dem

Fahrrad oben an und mussten auf die 21km lange Laufstrecke! Am Alpe

d’Huez-Triathlon wird vorgelebt, dass das Mitmachen das Wichtigste ist!

- Ausgangslage: Nach dem Triathlon gabs am Sonntag eine lange (Anmerkung Tabea:

für Dinu sind 3h lang) Radtour, Di-Do werden wir 3 Tage in der Schweiz über

Pässe fahren, am kommenden Samstag ist der Lauf auf den Glacier 3000, am

Sonntag wird Tabea Geburtstag feiern, Montag bis Freitag wird Tabea an 4 Tagen

am Berner Berglaufcup auf verschiedene Berge rennen, am Samstag startet sie an

einem Schwimmanlass, der 100x100 heisst (das ergibt 10km, die man schwimmen

darf) und am Sonntag danach gibt’s eine Rennradtour mit Kollegen. Ich finde ja,

das ist ein Monsterprogramm. Als ich Tabea dann frage, was sie am Geburtstag

unternehmen will, schlägt sie vor: Eine Rennradtour durch den Jura mit 2

Pässen? Oder auf den Niesen rennen? Ich hatte ja auf Erholung gehofft……….

Veloferien, Stockhornhalbmarathon und Fussprobleme

verfasst von Tabea am 23.7.2017

Seit Wochen habe ich mich auf die Pässeradferien mit Daniela gefreut. Darum war ich ziemlich kribelig, als es am Donnerstag vor einer Woche mit dem Zug nach Chur losging. Wir übernachteten dort, damit wir am Freitag früh auf unsere erste Etappe starten konnten. Bereits als ich aufstand, fühlte ich mich nicht gut. Bauchweh, Übelkeit und eine starke Müdigkeit quälten mich. Trotzdem entschied ich mich aufs Rad zu steigen. Manchmal geht es ja dann doch…

 

Wir fuhren die Lenzerheide hoch. Mein Puls war derart hoch, dass tatsächlich was nicht stimmen konnte. Zudem regnete es die ganze Zeit, was das Ganze auch nicht besser machte (wir hatten keinerlei Regenkleider dabei, denn die Prognosen hatten schönes Wetter vorhergesagt). In der Lenzerheide stieg ich ab dem Rad und erzählte Daniela von meinem Unwohlsein und dass ich befürchte, es nicht bis Davos zu schaffen. Dennoch fuhren wir weiter. 5km vor Davos waren meine Bauchkrämpfe schlimmer geworden, so dass ich spontan in den vorbeifahrenden Ortsbus stieg, welcher mich bis nach Davos mitnahm. In Davos gings in ein Restaurant zum Beratschlagen. Eigentlich wäre noch der Flüelapass auf dem Programm gestanden. In meinem Zustand war dieser Pass aber unmöglich zu bewältigen. Deshalb nahmen wir das Postauto über den Flüelapass nach Zernez – so was ist mir auch noch nie passiert. In Zernez hatten wir ein super Hotel, ich legte mich sofort ins Bett. Mein Zustand verschlimmerte sich, Gliederschmerzen und Fieber kamen dazu. Aus diesem Grunde entschieden wir uns, unsere Ferien abzubrechen und fuhren am nächsten Tag per Zug retour nach Hause. 2 Tage schonte ich mich dann. Es ging mir rasch wieder besser, darum nahmen wir am Montag einen neuen Anlauf. Wir starteten ab Innerkirchen auf den Grimselpass, dann weiter über den Nufenenpass und schlussendlich die schöne Tremola hinauf zum Gotthard. Die anschliessende Abfahrt brachte uns nach Andermatt. Die Tour war sehr hart, insgesamt gabs 3800hm auf 105km. Ich merkte, dass ich noch nicht wirklich fit war, die Tour war wohl etwas zu hart gewählt gewesen. Am nächsten Tag trennten mit und Danielas unsere Wege. Daniela ging retour nach Hause und ich fuhr via Oberalppass und Lukmanierpass ins Tessin. Übler Gegenwind begleitete mich auf den letzten 40km von Biasca nach Locarno. Total waren das 130km und 1600hm. Ziemlich kaputt fand ich dann ein Hotelzimmer kurz vor Locarno zu einem super günstigen Preis. Kurzdarauf lag ich im Wasser – genau auf das freute ich mich die ganze Zeit, während dem ich auf dem Velo gegen den Wind und die Hitze kämpfte. Am nächsten Tag fühlte ich mich nicht erholt. Dennoch wollte ich mit dem Rad noch eine kurze Tour (85km und 1400hm) nach Bosco Gurin machen. Ich kannte dieses Bergdorf bereits aus vergangenen Ferien und mir gefällt es dort immer sehr. Leider ist der Aufstieg sehr steil. Auf den letzten 5km bis oben beträgt die Steigung 13-16%. Oben genoss ich die Ruhe, denn ich hatte genügend Zeit. Das erste Mal seit 5 Tagen hatte ich auch endlich wieder etwas Hunger und so genoss ich noch einen Kastanienkuchen inkl. Cola für unglaubliche 7Fr! In Locarno traf ich dann auf Dinu, welcher mit dem Zug und seinem Velo im Gepäck anreiste. Am Abend besuchten wir das Moon and Stars – Tom Odell und Sting standen auf der Bühne.

 

Dinu litt seit Dienstagnachmittag an einer Magen-Darm-Grippe. Aus diesem Grund entschieden wir uns, am Donnerstag nur eine ganz kurze Ausfahrt ins Maggiatal zu machen, statt wie geplant nach Visp zu radeln. Bei den Klippen im Maggiatal bestaunten wir die eindrücklichen Figuren der Klippenspringer, welche sich von 20 m runter stürzten. Ich traute mich schlussendlich auch als ca. 10m Höhe einen Rückwärtssalto zu springen. Danach stand die mühsame Heimreise mit dem Zug an.

 

Am Samstag sollte der nächste Höhepunkt folgen. Ich startete am Stockhornhalbmarathon. Mit müden Beinen wollte ich meine Bestzeit vom letzten Mal unterbieten. Daraus wurde leider nichts. Es war sehr heiss, zu heiss für mich. Und leider hatte ich ab km 7 derart Fersenschmerzen, dass ich kaum mehr normal laufen konnte. Dadurch konnte ich die angepeilte Zeit unmöglich erreichen und kam frustriert und mit schmerzverzerrtem Gesicht oben an. Dank aufmunternden Worten von Kollegen konnte ich mich etwas auffangen. Die Sorge um meine Ferse ist aber noch immer gross und ich bin im Moment daran zu schauen, was mir nach 5 jähriger Leidenszeit noch helfen könnte. Die Wirkung des im Februar 2016 gespritzten Kortisons ist nun definitiv abgeklungen.

 

In den nächsten paar Tagen steht nun Erholung auf und Therapie im Vordergrund. Die Hoffnung am Donnerstag am Alp dHuez Triathlon starten zu können, bleibt aber bis zum Schluss.
Dass wir am Sonntag tatenlos herumgesessen sind, ist natürlich nicht anzunehmen. Wir unternahmen spontan mit einem Kollegenpaar eine lockere Radausfahrt durchs Emmental. Eigentlich war die Murtenseedurchquerung geplant gewesen. Diese wurde aber am frühen Morgen auf Grund starken Windes abgesagt. Sehr zu bedauern von Schwimmrakete Dinu – es wäre der einzige Schwimmwettkampf in diesem Jahr gewesen. Das ganze Schwimmtraining (er war sicher 5x Schwimmen im 2017) war somit für nichts. 

Rückwärtssalto vom Felsen 10 Meter

Als Supporter am Swissman

Verfasst von Dinu in den letzten 3 Wochen - är het haut weder e chli lenger brucht....

Samstagmorgen, 2:25, ich wache auf, weil ich ein seltsames Geräusch höre! 2:25? Der Wecker wird 2:45 klingeln, was um Himmelswillen passiert denn nun? «Was machsch Du?» frage ich laut. «Sunnecreme iiribe» höre ich Tabea. «Aha, und wieso?». «Damit ich nach dem Schwimmen nicht noch Zeit verliere, um mich einzucremen» höre ich Tabea. «Klingt logisch» denke ich und frage: «Und warum jetzt schon?» «Damit sie einziehen kann».
10min später, also noch bevor der Wecker klingeln sollte, sind wir auf dem Weg (Tabea mit dem Rennrad, ich mit dem Kickboard – Ausser Atem schon am Morgen um 3:00) zur Wechselzone zwischen Schwimmen und Rennradfahren des Swissmans in Ascona, welche wir zusammen einrichten. Danach geht’s zur Promenade von Ascona, wo das Schiff zum Schwimmstart abfahren soll. Vor Ort fehlt noch jede Spur vom Schiff – es fährt ja auch erst in 45min los. Wir plaudern mit Sportkollegen, Tabea isst ein Milchreis und macht sich parat, denn nun ist das Schiff da. Wir verabschieden uns, ich suche mir am Steg ein Plätzchen, wo ich das Geschehen beobachten kann. Tabea hatte gesagt, dass sie Ruhe haben will und sich darum zu niemandem setzen will, die sie kennt. Sie sitzt vis a vis einer Frau, und da sie draussen sitzen dauert es max. 10 Sekunden, bis ich Tabeas Stimme hören. Sie plaudert mit der neuen Bekannte, zeigt, erklärt, etc.
Etwa 30 Minuten später (Tabea war schliesslich eine der Ersten auf dem Schiff, wie auch in der Wechselzone, dem Schiffssteg, etc., dass sich das den ganzen Tag so weiterziehen, hatte ich noch nicht so geahnt…) erklang das Schiffshorn, es wurde applaudiert, gewunken, gejohlt und dann verschwand das Schiff in der Ferne.
Ich kickboardete zum Hotel und legte mich aufs Bett. Herrlich, doch es war klar: Wenn ich nun einschlafe, bin ich für eine Weile weg. Also packte ich mein Frühstück, setzte mich auf den Balkon und löffelte mein Birchermüesli. Danach füllte ich alle Flaschen mit kaltem Wasser, räumte das Zimmer, belud das Auto und ab den Zimmerschlüssel ab. Danach ging’s mit dem Kickboard zurück in die Wechselzone, wo ich noch etwas Zeit zum Plaudern hatte. Bald darauf kamen die ersten Schwimmer an, dann die erste Frau und als Zweite kam dann bereits Tabea zum Wasser raus. Ich begleitete sie zu ihrem Wechselplatz und musste schauen, dass sie nicht in die falsche Richtung rannte. Bei allen Wechselplätze lagen «Tüechli», um sich abzutrocknen – ausser bei einem. Für sowas hat Tabea keine Zeit, sie war bereits losgedüst und startete als erste Frau auf die Rennradstrecke. Tabea hatte die schnellste Schwimmerin bereits beim Wechseln überholt.
Ich schnappte mir alles Gepäck (Neo etc.), düste per Kickboard zum Hotel und fuhr mit dem Auto los. Da sich die Auto-Supporter-Route und die Veloroute kreuzen, hatte ich das Auto beim Hotel stehen gelassen, so musste ich die Strecke nicht kreuzen – man lernt von Fehlern im Vorjahr.
Am ersten offiziellen Supporterplatz war ich in dem Jahr tatsächlich vor Tabea. Ich konnte den Führenden anfeuern und sah, dass Tabea zwischenzeitlich auf dem 2. Platz unterwegs war.
Danach fuhr ich etwas weiter und hielt auf einem Parkplatz wieder an. Ich schoss ein Foto von der vorbeibrausenden Tabea, lud dies auf Facebook und in den Info-Whatsapp-Chat und nahm ihre Startnummer in Empfang. Die hatte sich vom Halterband gelöst. Ich suchte im Auto (alles klar übersichtlich geordnet, so wie Tabea nun mal ist) eine ganze Weile nach dem Ersatzhalterband, befestigte die Nummer und düste ihr nach.
Auf dem Livetracker konnte man sehen, wer wo unterwegs ist, nur Tabea konnte ich nicht finden – sie wurde immer noch in Ascona angezeigt, obwohl wir schon fast in Bellinzona waren. Also rief ich ihr zu, sie solle mir den Tracker übergeben. Bei der nächsten Haltstelle warf sie ihn mir zu und ich drückte einmal alle Knöpfe. Es blinkte zwar ein grünes Licht, was ich als positiv anschaute, aber sie war ja nicht auffindbar. Also habe ich, nach planlosem Rumdrücken, den Tracker neu gestartet. Nachdem diverse Lämpchen bunt aufleuchteten blinkte wieder das gleiche grüne Lämpchen – negativ? Ich beantwortete mehrere Whatsappfragen (Wo steckt Tabea? Ihr Tracker geht nicht?) und schaute nach, ob der Tracker nun zu finden sei? Negativ, also rief ich dem Team vom Swissman an (wollte ich sowieso, hätte wohl seltsam ausgesehen, wenn ich mit Tabeas Tracker an Board mit dem Auto rumdüse) und bekam die Info, dass ich zu einem gewissen Parkplatz fahren soll, um einen neuen Tracker in Empfang zu nehmen. Dies war allerdings nicht nötig, denn vor Ort wurde mir erklärt, dass man im System sehe, dass Tabeas Tracker neu gestartet worden sei. Nachdem wir auf meinem Smartphone nochmals aktualisiert hatten, war Tabea nun zu finden – super (peinlich….).
Nun lief der Tracker also – aber wo war Tabea? Wieder ins Auto und los, parkieren bei einem Anstieg, neben Tabea herrennen und den Tracker ihr anziehen, wieder zurück zum Auto, vorfahren, parkieren und sie endlich mit frischen Getränken und Essen versorgen.
Inzwischen war nach 9:00, die Sonne begann zu scheinen und es wurde zunehmend wärmer.
Ich hielt in Airolo an, ging im Coop einkaufen (ein Weggli und ein Silserli für Tabea, eine Flasche Isostar für mich – ich brauchte schliesslich auch langsam wieder etwas Energie.), füllte alle Wasserflaschen mit frischem, kaltem Wasser, informierte über FB alle Tabea-Follower zu Hause, schaute auf dem Tracker und sah: Tabea ist weiterhin auf Rang 2, knapp einen Kilometer hinter der Führenden, knapp einen Kilometer vor etwa 5 weiteren Frauen – spannend.
Nun musste ich weiterfahren, denn Tabea hatte soeben Airolo passiert. An einer Abzweigung war ich unsicher: rechts oder links? Aber ich wusste vom Vorjahr und auch der Infoveranstaltung am Vorabend, dass bei der Auffahrt zur Tremola, wo sich Sportler und Autofahrer trennen, Helfer stehen, welche schauen, dass alles korrekt läuft. Das konnte also nicht hier sein und da auf einem Parkplatz 100m weiter mehrere Supporter standen, war ich sicher, richtig abgebogen zu sein. Ich versorgte Tabea mit dem frischen Weggli und fuhr weiter. Als aber plötzlich der Belag wechselte und ich auf Pflastersteinen fuhr, war mir klar: «Mist, ich bin falsch». Aber wende einmal auf der Tremola, während Rad- und Töfffahrer unterwegs sind! Doch auch dies gelang und so fuhr ich zurück, um der offiziellen Route zu folgen. Am nächsten offiziellen Treffpunkt hielt ich an, sah aber auf dem Tracker, dass Tabea da schon durchgerauscht war – sie war einfach zu schnell.
Also hoch auf den Gotthard, mit Getränken, Lebensmitteln und dem Smartphone ihr etwas entgegenlaufen um dann sie joggend mit Essen und Getränk zu versorgen und ein „Livevideo“ für Facebook aufnehmen.
Während die meisten Anderen sich für die Abfahrt einen Windstopper anzogen, rauschte Tabea im kurzen Triathlonanzug weiter. Nach und nach war sie von stärkeren Männern überholt worden, und so rutschte sie vom 15. Auf den 50. Zwischenrang ab – von 250 Gestarteten! Aber wie länger das Rennen dauerte und wie steiler die Anstiege wurden, umso stärker wurde Tabea.
Über den Furka- und Grimselpass ging es ähnlich weiter. Oben auf dem Grimsel begrüsste ich noch ein Kollegenpäärchen, welches Tabea angefeuert hatte. In der Abfahrt wars etwas neblig – ob Tabea kurzärmlig warm genug hat?
An einer übersichtlichen Stelle habe ich dann beschleunigt, um 2 Radfahrer überholen zu können – endlich einmal ein Rennen, wo nicht nur die Sportler, sondern auch die Supporter fotografiert werden.  Allerdings wird mein Foto nicht von Alphafoto kommen, der Preis wird wohl ähnlich hoch sein, aber ich darf nicht entscheiden, ob ich den Betrag überweisen will, oder nicht….
Kurz darauf musste ich anhalten – Stau! Ich erfuhr, dass sich ein Unfall mit 2 Töff-Fahrern (was mich, bei dem, was ich an dem Tag auf der Strasse alles erlebt habe, nicht speziell überraschte) ereignet hat, die Strasse wohl etwa 30 Minuten für die Autos gesperrt sei, die Radfahrer aber durchfahren dürfen.
Ich versuchte, Tabea per Telefon zu erreichen und suchte Ihre Laufutensilien – da kam Tabea bereits angeradelt, sie hatte zum Glück gewendet. Nun schickte ich sie, mit einem Rucksack am Rücken, auf die weitere Reise. Mit anderen Supportern begann ich zu diskutieren – ist evtl. der Kiesweg, der rechts wegführt, ein Ausweg? Ein paar Mutige versuchten es, ich wartete ab. Über den Tracker informierte ich mich über Tabeas Stand und schrieb auf Facebook und Whatsapp. Nach etwas mehr als einer Stunde ging es weiter, knapp 4km, danach staute es wieder. Warum wusste niemand, bis ein Polizeiauto vorbeifuhr und informierte: Ein Unfall zwischen einem Motorrad und einer Velofahrerin habe zur Schliessung eines Tunnels geführt. Der Polizist empfahl: „Göt eis go zieh, es chönt länger dure“.
Zuerst meinten einige Supporter, es gäbe doch eine Alternativroute über einen Kiesweg, doch auch die Variante wurde verworfen. Einige überlegten, über den Grimsel zurück ins Wallis zu fahren und dann via Lötschberg zu fahren – ich entschied, zu warten.
Tabea war zwischenzeitlich am Joggen und wir telefonierten 2x. Dass es in den Radio-Nachrichten hiess, dass die Grimselpassstrasse für mindestens 3h Stunden gesperrt sei, liess nicht viel Hoffnung zu, rechtzeitig in Grindelwald zu sein, um mit Tabea ins Ziel zu joggen.
Ich war mit dem Kollegenpäärchen, das ich auf dem Grimselpass getroffen hatte, im Kontakt – sie wollten Tabea in der Region Wilderswil etwas zu trinken und Essen vorbeibringen, da ich diese Aufgabe ja nicht erfüllen konnte. Das alles erledigte ich im Auto, welches an der prallen Sonne stand. Links und rechts von mir Kuhwiesen, ich sitze mit geöffneten Fensterscheiben (Logo bei der Hitze) in einem Auto, in dem Essensreste (Salzstängeli und Ähnliches) rumliegen – die Fliegenschar um mich herum wurde immer wie grösser. Was für ein Tag…..
Plötzlich kam eine Nachricht, dass der Tunnel wohl kurzfristig geöffnet würde – und bald darauf konnte ich losfahren. Im Tunnel lag ein Rennvelo an der Wand, direkt daneben ein Motorrad – ein grauenhaftes Gefühl, da durchzufahren! Mir lief es kalt den Rücken herab, aber nicht aus Freude.
Wie gesagt, ich hatte diverse, gefährliche Manöver auf der Strasse gesehen. Das besorgniserregendste war der Moment, als ein Töffahre in einer engen Kurve einen Radfahrer überholte – auf der Kurveninnenseite!!!! Hallo? Der Radfahrer rechnet ja sicher nicht mit so was, kaum auszudenken, wenn der den Radius plötzlich verengt hätte!!

Aber ich musste weiter, schauen, ob ich rechtzeitig nach Grindelwald kommen könnte. Ich düste nach Brienz – wie ein paar 100 weitere Supporter auch, rannte in die Wechselzone, wo über 100 Rennräder möglichst platzsparend deponiert waren (das war ja nicht so geplant) und suchte dasjenige von Tabea, welche mir nur gesagt hatte: „E has abgäh, das fingsch de scho…..“.
Danach kurz ein Lebenszeichen in den Chat, mit dem Auto nach Wilderswil, im WC Wasserflaschen auffüllen und mich umziehen, hoch nach Grindelwald (u immer denne vor Dir e Traktor u 3 Sunntigsfahrer, wo im 80er mit 15km/h unterwägs se) düsen und stets hoffen: „Das mues länge!“. Parkplatz? Der idealste = voll, auf dem 2. ein Schwingfest – also deutlich weiter weg parkieren, ich habe ja genug Zeit…..
Tatsächlich sah ich auf dem Tracker, dass Tabea noch etwa 2-3 km entfernt sein musste, sich aber der Führenden stark genähert hatte. Nun musste ich 2 Rucksäcke packen und kontrollieren lassen – es ist genau vorgeschrieben, was auf die Laufstrecke mitgenommen werden muss (pro Person: 1 Rucksack, 5dl. Getränk, 2 Riegel, lange Hosen, Pullover, Regenjacke, Stirnlampe, Rettungsdecke,…..). Das alles gelang rechtezeitig. Der nächste Blick auf den Tracker – Tabea war nun erste (Sooooo cool!) und musste noch etwa 500m weg sein. Da kam sie auch schon, ich war erleichtert, dass alles geklappt hatte. Allerdings nahm ich da ein Nervenbündchen entgegen – ich wünschte mich wieder in mein Auto auf der Kuhwiese zurück……. „Eg ma nümme, die 2.platzierte wird mi jetz de grad weder iihole, was hesch Du i däm Rucksack inne, dä esch jo mega schwär, mi Fuess duet weh, nei sicher wott i ke Sirup trinke, nei, eg ma nüt ässe, die 3. wird mi sicher o uno überhole, hör uf z phaupte, e chöm sicher ufs Podest, e sitze jetz de grad häre u das macht mi psychisch fertig wenn aui säge, e chume ufs Podest u de schaffis doch ned, eg gloube ned, dass i dobe wirde aacho – das machi nie weder!!!!“.
Ein Sirup, etwas Marmorcake, ein Energyshot und eine Salztablette später marschierte Tabea die steilen Anstiege in einem Tempo hoch, dass sie mehrere Männer überholte und die Frau auf Rang 2 deutlich abhängte! Plötzlich erzählte sie etwas von einem „Zuckerflash“ und begann, auf dem Bergwanderweg zu joggen!!!! Stellt Euch das einmal vor! Hey, falls jemand da draussen Lust hat – ich gebe den Supporterjob gerne ab! Ich musste richtig kämpfen, um dran zu bleiben. Sie schlug ein echt hohes Tempo an!
Wir näherten uns dem nächsten Verpflegungsposten, wo Tabea im Vorjahr Schokolade bekommen hatte. Ich rannte voraus, liess die Trinkflaschen mit Wasser auffüllen, bat Jacqueline (eine Kollegin von uns, welche den Stand betreut) um Schoggi (den hat sie immer FÜR SICH dabei, aber Tabea bekommt etwas – den musste sie aber aus dem Rucksack hervorholen), reichte der vorbeirennenden Tabea einen Becher Cola (kein Zero!), schüttete mir selber einen Becher Cola runter (ich hatte das Gegenteil von Tabeas Zuckerflash) und spurtete, vom Trinken noch ganz ausser Atem, Tabea hinterher. Ich hatte etwa 100m Rückstand, es ging aufwärts und Tabea joggte munter vor sich her. Die Schokolade in der Hand begann zu schmelzen, ich rannte, so schnell ich kannte und holte sie dann endlich ein. Zum Glück durfte ich danach die restliche Schoggicreme, welche in meiner Hand klebte, noch selber abschlecken – so kam auch ich zu notwendiger Energie!
Teilweise waren wir im Nebel unterwegs, ich sah das Ziel nur ab und zu kurz von weitem! Doch Tabea schien das Ziel zu spüren – sie wurde noch schneller. Die letzten Treppenstufen sprintete sie richtig hoch, und dann war sie im Ziel – Gewinnerin Swissman 2017! Wow, ich durfte ein Teil von diesem tollen Erfolg sein. Ich bin unglaublich stolz auf das, was meine Frau erreicht hat – und bin gespannt, was noch alles kommen wird!

Nach dem Swissman gönnte sich Tabea tatsächlich ein paar Tage Ruhe! Am Freitag danach waren wir aber schon wieder schwimmen - mit Neopren im kalten Weyerli (ich habe abgebrochen, mir wars zu kalt!) und am Samstag rannten wir mit einer Kollegin von uns zu Hause auf den Chutzeturm – und einen Tag später stand eine Biketour auf dem Programm. Noch eine Woche später war der Gigathlon an der Reihe – den Bericht dazu findet ihr unter diesem Text hier.
Am Dienstag danach fuhren wir mit unseren Rennrädern nach Montreux – ab Spiez, via Col du Pillon, am Mittwoch dann auf direkterem Weg aber heiklen Seitenwinden wieder zurück nach Hause. Am Donnerstag fuhr Tabea per Zug mit Daniela nach Chur, von wo sie am Freitag zu einer 7tägigen Rennradtour aufbrachen. Sie kamen allerdings nicht weit, Tabea reiste bereits am Samstag krank (Fieber, Übelkeit, Appetitmangel, Gliederschmerzen, starke Müdigkeit) wieder nach Hause. Sie erholte sich und schlief viel und startet dann heute Montag auf eine angepasste Tour - immer noch mit genügend Höhemetern...
Ich hatte diverse Anlässe in der Zeit – Teamausflüge, etc.

Gigathlon 2017

Verfasst von Tabea am 9. Juli 2017
So spontan habe ich mich noch nie für einen Gigathlon

entschieden. Vor ca. 2 Monaten, also während dem Trainingslager, konsultierte

ich die Gigathlonbörse. Ich wollte nur mal gucken, ob jemand eine

Couplepartnerin sucht! Und ich wurde tatsächlich fündig! Ein junger Mann suchte

eine Frau, welche Schwimmen und Biken kann. Ich meldete mich und kurz darauf

bekam ich seine Zusage. Und bald darauf stand das 1. Treffen an und wir

verteilten die Disziplinen. Alles ganz fair aufgeteilt! Ich übernahm am Samstag

die Schwimm-, Lauf (lang)- und Bikestrecke. Und am Sonntag gabs für mich dafür

nur noch Schwimmen und Biken. Ich fands super, dass ich dieses Jahr doch mal

noch an einem Wettkampf biken durfte:-).

Da bleibt natürlich die Frage, warum Dinu nicht mir ein Couple machen wollte.

Ja, diese Frage musste ich dieses Jahr x-Mal beantworten, wie auch viele

Gratulationen entgegen nehmen für meinen Swissman-Sieg. Hier nochmals die

Antwort, die ich mir zurechtgelegt hatte. 1. Kein Inline = kein Dinu am

Gigathlon, 2. Dinu hatte am Sonntag einen Büroausflug, der 3. Und wichtigste

Grund war aber, dass er nicht genau wusste, wie rasch er sich vom Bieler 100er

erholen würde und ob er genügend trainieren können würde

Die Tage vor dem Gigathlon war ich kaum nervös. Für mich war die Teilnahme am

Gigathlon ziemlich ambitionslos, d.h. aber nicht, dass ich nicht Vollgas geben

wollte. Ich wollte den Gigathlon einfach erleben, geniessen, mit vielen Leuten

quatschen und in die Gigathlonwelt abtauchen, so wie ich es die letzten 10

Jahre auch immer gemacht hatte.

Die Anreise am Freitag war etwas mühsam. Ich hatte eine riesige, schwere Tasche,

dazu mein Bike und war auf mich alleine gestellt. Ausserdem musste ich das Bike

bereits am Freitag nach Uster bringen. Die schwere Tasche deponierte ich in

Uster am Bahnhof (in Zürich wäre das nicht gut gekommen – ausser in den

Schliessfächer….), und deponierte das Bike im Bikepark Uster. Danach gings bei 35

Grad zurück nach Zürich, wo ich mich zuerst noch in aller Ruhe an den See

setzte und einen tollen Kürbisbrezel genoss. Danach suchte ich mein Apartment

auf, welches ich für 2 Nächte für insgesamt 120Fr!!!! in der Region Sihlcity

gebucht habe! Unglaublicher Preis für Zürich – und das Zimmer war riesig, inkl.

Küche und Bad – für mich alleine. Ich war bereits fix und foxi vom

Taschentragen und legte mich zuerst kurz aufs Bett ehe es ins Gigathloncamp

ging. Wie es so ist, wenn man im Gigathloncamp ankommt, sieht man x bekannte

Gesichter. Man fachsimplet zusammen, es macht mir immer Spass, so viele Leute

zu sehen.

Nur etwas fehlte: Dinu. Die letzten 11 Jahre war ich immer mit Dinu am

Gigathlon. Er hat mich damals in ein 5er Team mitgenommen und ab da ging unsere

„Gigathlonkarriere“ los. Wir waren bis auf einmal (da starteten wir als

Singels) immer im Couple unterwegs. Wir haben unglaublich viele schöne Momente

zusammen dort erlebt! Es gab viele Sporttiefs (eigentlich nur bei mir), wir

kamen in den ersten paar Jahren immer fast als Letzte ins Ziel, knapp vor dem

Kontrollschluss, weil ich meistens irgendwo eine Krise hatte und irgendwo am

Boden sass und nicht mehr weiter konnte…. Und jetzt, das erste Mal war ich ohne

Dinu vor Ort. Irgendwie war das sehr komisch, aber die vielen Leute lenkten

mich gut ab. Ich traf dann meinen neuen Gigathlonpartner. Wir diskutieren und

besprachen den folgenden Tag mit unserem Supporter. Bald darauf gabs Abendessen

und jeder ging seinen Weg. Mein Weg führte ins Apartment, meinen Couplepartner

und Supporter verschlugs ins Zeltdorf. Um 3:20 Uhr in der Früh ging bereits der

Wecker. Um 4:30 mussten alle Schwimmer auf den Shuttlebus, welcher uns auf die

andere Seeseite brachte. Jan, mein Coupleparter absolviere den Cityrun und kam

mit einer super schnellen Zeit angedüst. Ich startete nun ins Wasser. 3km

mussten geschwommen werden. Nach ca. 48min kam ich wieder raus. Mit der Zeit

war ich zufrieden. Das Schwimmgefühl war aber nicht gut, daher empfand ich die

48min im Wasser auch als sehr lange. Mit dem Rang 12 von 250 war ich äusserst

zufrieden. Danach verschoben ich und meine Supporterin nach Uster in die

Wechselzone. Denn dort erwarteten wir Jan nach dem Rennradfahren. In Uster

hatten wir noch 1.5h Zeit zum gemütlich in der Sonne sitzen und was zu essen.

Um 10 Uhr erwarteten wir Jan mit dem Rennrad. Er kam etwas später an, war aber

mit seiner Zeit sehr zufrieden. Bereits um diese Zeit wars unglaublich heiss. Ich

machte mir Sorgen, da ich Hitze beim Sport, insbesondere beim Laufen, gar nicht

gut vertrage. Ich kühlte mich mit Wasser und startete dann auf die ersten

Kilometer. Es war wie im Backofen. Es war nur einmal heiss. Die Strecke führte

leider sehr oft über offene Wege… Als es dann in eine Steigung rein ging,

musste ich sogar marschieren, so heiss war es. Mein Körper funktionierte

überhaupt nicht mehr! Und dann kam das Elende. Plötzlich stoppten die Läufer

vor mir, weil sie nicht mehr wussten, wo es durch ging. Keine Gigathlonpfeile und auch keine

Markierungen waren mehr zu sehen. Wir waren zu fünft an einer Verzweigung

angekommen. Nach kurzem Beratschlagen entschieden wir uns, zurück zu joggen.

Leider haben wir die Strecke nicht wieder gefunden. Ich schlug dann vor,

selbstständig nach Uster zu joggen und zu schauen, dass wir 19km bekommen. Ich

schaltete das Navi ein und war überrascht, dass gemäss Navi es noch 7km bis

Uster waren, also so würden wir genau auf 19km kommen. Wir nahmen den Weg unter

die Füsse. Alles auf Teer, alles voll an der Sonne. Kein Brunnen gabs mehr. Wir

hatten praktisch kein Wasser mehr bei uns. Ich konnte nichts essen, weil ich

sonst verdurstet wäre und dazu war ich unglaublich verärgert. Warum bin ich

auch nur blind den anderen 4 gefolgt?! Ich konnte mir nicht erklären, warum ich

die Abzweigung verfehlt hatte. Kopfschmerzen machten sich nun auch noch breit

in meinem Kopf. Und die Strecke wollte nicht enden. Nach genau 19km und 240hm

kamen wir dann in der Wechselzone Uster an, völlig müde und total überhitzt.

Trotz einer eher schlechten Laufzeit für mich belegte ich noch den Rang 71, was

mich noch etwas erstaunte. Eigentlich hätte ich 15min früher im Ziel sein

wollen… Egal…. Nun musste ich meine Kräfte sammeln für die abschliessende

Bikestrecke. Die Supporterin überschüttete mich mit Wasser, gab mir ein

Linzertörtli, welches ich innert ein paar Sekunden verdrückte und ich schwang

mich aufs Bike. Nach ca. 3km einrollen und mich wieder finden, gings mir

endlich wieder gut. Die Strecke führte hauptsächlich über Kies- und Waldwege.

Absolut nicht schwierig zu fahren. Ich hatte wieder gute Beine und konnte die

vielen steilen Steigungen ohne Probleme fahren. Nach 2h50 kam ich dann im

Tagesziel Zürich an mit dem 57. Rang. An diesem Tag belegten wir den 51. Gesamtrang.

Damit waren wir absolut zufrieden. So früh, also um 14.15, war ich noch nie an

einem Gigathlon im Ziel. Was macht man da noch mit so viel Zeit bis zum

Abendessen? Irgendwie ging die Zeit aber ohne Probleme durch. Duschen,

Gelatiessen, Verregnet werden, etc.

Am nächsten Tag war der Start erst um 7Uhr: Schwimmen. Um 6

Uhr erwachte ich und es regnete. Ich hatte schon Angst, dass wir nun nicht

schwimmen könnten. Aber nichts war, wir durften wiederum im Zürichsee

schwimmen. Kurz nach 7Uhr ertönte der Startsong «Vivere». Kurz darauf gabs

einen Start ab Land. Das heisst, dass sich alle Athleten zu Fuss ins Wasser

stürzen mussten. So einen Start hatte ich bisher noch nie erlebt.

Selbstverständlich gabs auf den ersten Metern eine ziemliche Schlägerei im

Wasser, irgendwann pendelte es sich aber ein. Da es noch immer regnete und

windete, war das Wasser unruhig – so viele Wellen hatte ich beim Schwimmen noch

nie. Das Schwimmen war alles andere als einfach. Man sah phasenweise die Bojen

nicht. Man kämpfte sich regelrecht durch das Wasser. Ich fands aber noch

lustig, da ich so was noch nie erlebt hatte. Eine Runde wurde geschwommen à

1.5km, danach gabs einen kurzen Landgang und dann dasselbe Spielchen nochmals.

Nach 46km kam ich im Ziel an. Ich war zufrieden mit der Zeit, der Rang war

etwas schlechter, was ich mir aber nicht wirklich erklären konnte: Rang 20.

Jan joggte dann los und hatte 19km zu bewältigen. Da ich am Morgen bei meinem

Bike eine Platte hatte, musste ich den Mechaniker im Gigathloncamp noch

aufsuchen. Ich habe seit ein paar Jahren ein Tubeless-System und dachte, es

liege an der Milch, die eingetrocknet war. Ich konnte mir das zwar nicht

erklären, da ich erst kürzlich nachgefüllt hatte. Ich dachte, es liege an den

heissen Temperaturen. Aber es lag nicht an der Milch, sondern am defekten

Ventil…. Danach gings zurück ins Hotel, wo ich noch 1.5h im Bett verbrachte,

ehe ich dann um 11Uhr mit schwerer Tasche und Bike zum Camp fuhr. Um 13uhr

erwarteten wir Jan mit dem Rennrad, welcher 105km/1400hm fahren musste. Das

Biken ging mir wiederum super! Ich habe nochmals alles gegeben. Habe in die

Pedale gedrückt, keine Körner gespart. Die Strecke war super schnell, einfach

genial! Nach 2h50 kam ich ins Ziel. Rang

49. und mittlerweile waren wir auf Rang 48 in der Gesamtrangliste.

Jan machte die abschliessende Laufstrecke in einer sensationellen Zeit von 53min für 12km und belegte den 15. Rang in dieser Disziplin und wir wurden insgesamt 41!!! 41. von 250 gestarteten Couples. Was für ein Erfolg! Wir waren beide zufrieden und happy.

Bei der Rangverkündigung erfuhren wir dann noch, dass der Gigathlon 2018 in

Arosa stattfinden wird! Arosa = Berge = absolut Hammer und ich kann mir gut

vorstellen, diesen Gigathlon wiederum als Single zu machen. Somit wäre die

Saisonplanung fürs 2018 gemacht: Gigathlon Single und Norseman. Aber mal schauen,

bis dann fliesst noch viel Wasser die Aare runter:-). Das abschliessende

Riesengewitter durchnässte uns dann noch so richtig! Zum Glück waren wir im

Ziel und nicht mehr unterwegs:-).

Swissman 2017

verfasst von Tabea am 2.7.2017

Wenn ein noch nie geträumter Traum wahr wird……

 

….. dann versteht man die Welt nicht mehr.

 

Die Woche vor dem Swissman verbrachte ich sehr ruhig. Ich trainierte nicht mehr viel, vielleicht noch 3 Stunden. Donnerstags und freitags gabs gar kein Training mehr, obwohl man ja oft liest, dass man vor dem Wettkampf noch kurz etwas Schnelles machen soll… Ich fand dies aber unnötig und wollte mich lieber so gut es ging erholen. Zudem war es zu heiss…. Nervös war ich in dieser Woche praktisch nicht. Einzig die vorhergesagten heissen Temperaturen machten mir Sorge. Mein Körper kann mit heissen Temperaturen weniger gut umgehen wie mit kalten (dies zählt nur im Sport!!!).
Am Freitag reisten wir nach Locarno. Über 35 Grad herrschten dort. In der Turnhalle, wo das Briefing stattfand, lief mir der Schweiss in Bächen runter. Einige bekannte Gesichter sahen wir dort und es gab genügend Gesprächsstoff rund um den Swissman. Mit einem Triathlonkollegen und seinen Supportern liessen wir, nach einem kurzen Sprung in den See, den Abend in Locarno bei Pasta/Pizza ausklingeln. Um 22 Uhr lagen wir im Bett, ich schlief erstaunlich schnell ein, dafür war ich um 2 Uhr bereits schweissgebadet wach. Es war zu heiss, um anständig schlafen zu können. Wir planten am Vortag, dass wir um 2:55 das Hotel verlassen müssten, um pünktlich in der Wechselzone einzutreffen. Wir waren viel früher unterwegs, um 3:10 war die Wechselzone bereits eingerichtet… Wir hätten locker 20min länger schlafen können.
So begaben wir uns vom Lido nach Ascona Stadt. Das Schiff war noch nicht vor Ort, dafür schon einige andere Athleten. Gemütlich setzen wir uns am Schiffssteg hin und ich ass mein Milchreis. Kurz vor 4Uhr verabschiedete ich mich von Dinu und betrat das Schiff. Ein sehr beklemmendes Gefühl stieg in mir hoch. Jetzt zählt es ernst. Bald bin ich unterwegs und in meinem Film. Aber zuerst musste ich noch eine Stunde durchbringen mit warten auf den Start… Im Schiff ging ich auf das Deck und setzte mich via a vis einer fremden Frau hin. Rasch kamen wir ins Gespräch. Sie kam aus Dänemark und erzählte mir von ihren Erlebnissen vom Norseman und Celtman – zwei weiteren Xtreme-Triathlons. Hünerhautfeeling pur. Vom Schiff aus konnten wir die Supporter gut sehen. Immer wieder warf ich einen Blick zu Dinu, welcher dem Geschehen aufmerksam folgte. Punkt 4:10 ertönte das Schiffshorn und wir tuckerten los. Die Supporter applaudierten, schon wieder Hünerhautfeeling!!!! Ich bekam kalt und zog mein Neopren bereits hoch. Da ich oben auf dem Schiff sass und immer noch kalt hatte (trotz Neo!!!) wechselte ich nach unten, wo es mir etwas wärmer erschien. 4:40 kam das Schiff bei der Brissago-Insel an. Via Lautsprecher vernahmen wir, dass wir uns sofort ins Wasser begeben sollten. Da ich mich eher zu den besseren Schwimmern zähle, bin ich natürlich auch als eine der Ersten ins Wasser gestiegen. 15min mussten wir nun noch im Wasser verbringen, aber die Zeit verging recht rasch. Von weitem sah man einen Scheinwerfer – das war das Licht, welchem wir für die 3.8km folgen mussten. Meine Sorge im Vorfeld war also umsonst, denn ich hatte zuvor Angst, dass man das Licht nicht gut sehen würde…. Ich wurde nun doch noch nervös. Man ist da im Wasser. 5min vor dem Start. Was geht da einem alles durch den Kopf? Eigentlich nur „Bullshit“, deshalb erwähne ich das jetzt auch nicht…. Ich war unglaublich froh, wurde ich durch die Kuhglocken (=Startsignal) erlöst und konnte endlich loslegen. Ab jetzt ging es darum, irgendwie ans Land zu kommen. Am Anfang musste ich mich recht oft orientieren, damit ich immer gerade zum Licht schwamm. Nach ca. 1km schwamm vor mir ein anderer Schwimmer. Ich versuchte, ihn zu überholen und merkte, dass er mir zu schnell war. Das ist eigentlich die beste Voraussetzung, um der Person im Wasserschatten zu folgen.  2km konnte ich ihm folgen. Orientieren musste ich mich praktisch nie. Dafür musste ich immer seine Füsse im Blick haben, denn ich wollte ihn nicht x Mal touchieren. Die letzten 800 m kamen mir dann lange vor. Das Licht war sehr nahe, aber dennoch weit weg. Auf den letzten 500m wurde alles unruhiger. Die anderen Athleten versuchten, mehr Gas zu geben, man touchierte sich öfters und ich versuchte, ruhig zu bleiben und mein Tempo weiter zu ziehen. Nach 57:20 hatte ich wieder festen Boden unter den Füssen. Es wurde applaudiert, ich rannte durch die Menschenmenge, Dinu sah mich, folgte mir und zeigte mir den Weg zum Velo. Ich wäre ohne ihn in die völlig falsche Richtung gelaufen….. Ich war tatsächlich unter den ersten 10 – 15 Athleten aus dem Wasser gestiegen. Echt toll. Mein Wechsel ging schnell und bald sass ich auf dem Rad und ass mein erstes Haselnusslebküchlein. Ich versuchte, in den Rhythmus zu kommen. Die Temperaturen waren noch sehr angenehm. Ich sagte mir immer, geniess es noch, bald wird es heiss. Ich verliess Locarno und pedalte in Richtung Bellinzona und dann die Leventina hoch. Ich wurde am Anfang nur von schnellen Männern überholt. Kurz nach Biasca raste auch eine Frau in einem irren Tempo neben mir durch gedüst. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass ich nun die 2. Frau war.
Dinu stand bereits nach 20km am Strassenrand und gab mir etwas Verpflegung. Es war absolut kurzweilig von Ascona bis Airolo hoch, denn er war auf den nächsten 60 km noch x-Mal anzutreffen. Jedes Mal freute ich mich, ihn zu sehen. Ich wusste nie, wo er stehen würde, ich hielt immer Ausschau, ob er irgendwo ist. Kurz vor Airolo gabs für mich die 1. WC Pause ehe es dann an den Gotthardpass ging. Es war bereits 9 Uhr am Morgen und ich war 3h unterwegs und bei km 83. Die Sonne brannte stark, der Aufstieg zum Gotthardpass war hart. Die Pflastersteine machten das Ganze nicht einfacher. Dennoch kam ich gut vorwärts. Kurz vor der Passhöhe überholte mich ein Kollege. Ich dachte, ich hätte ihn heute das letzte Mal gesehen… aber die Annahme war falsch. Auf dem Pass verlor ich keine Sekunde und begab mich sofort auf die Abfahrt. Unten angekommen geht es ca. 10km nach Realp, wo es dann auf den Furkapass hinauf ging. Ich sah den Kollegen in Sichtweite, am Furkapass überholte ich ihn dann wieder. Der Anstieg auf den Furkapass war für mich der härteste! Er ist steiler wie der Gotthard, noch sonniger und zieht sich enorm lang hin. Dinu stand auch da immer wieder am Strassenrand und gab mir Weggli, Silserbrötli, Haselnusslebküchlein etc. Ich verpflege mich fast ausschliesslich mit fester Nahrung und nur selten mit isotonischen Getränken. Dafür schaute ich sehr stark darauf, dass ich regelmässig Salz zu mir nahm plus noch Elektrolyte in Form von Brause-Tabs. Denn ich wusste, dass bei einer solch grossen Hitze die Ernährung das A-O sein würde vor allem auch der ganze Salzhaushalt nicht durcheinander kommen durfte. Ich hatte keine Lust auf Übelkeit und Magen-Darmprobleme.
Auf dem Furkapass angekommen wiederholte ich das genau gleiche Spiel wie auf dem Gotthardpass. Ich nahm mir keine Zeit, um anzuhalten, ich wollte sofort runter, damit ich den letzten Anstieg zum Grimselpass in Angriff nehmen konnte.
Ein Zuschauer rief mir zu: Du bist die 2. Frau! Ich dachte mir nur, blablabla…… oder hat er/sie recht?! Nein hat er/sie nicht, dachte ich mir… oder vielleicht doch….. Jan, ein Sportskollege, welcher als Zuschauer auf dem Rennrad unterwegs war, überraschte mich am Furkapass und feuerte mich an. Den Grimselpass ging dann irgendwie länger wie befürchtet. Jan war bereits wieder bei mir und wir unterhielten uns. Ich fragte ihn dann zögerlich, ob ich wirklich 2. Frau sei? Er bejahte. Dann kam Dinu angedüst mit dem Auto und ich rief ihm zu, dass ich 2. Frau sei, warum er mir das nicht gesagt hätte… er erwiderte, klar wisse er das, aber er wollte mich nicht unter Druck setzten! Echt toll, wie gut er mich kenntJ. Ich fands zwar noch cool, 2. Frau zu sein, war mir aber sehr sicher, dass dies nicht so bleiben würde…. Denn noch einen mind. 6h Lauf stand vor mir. Da konnte noch so viel passieren! Durch eine Krise ist man schnell mal eine Stunde langsamer wie gewollt…. Auf dem Grimselpass das gleiche Spiel wie auf den anderen Pässen: ich stürzte mich in die Abfahrt. Jan hatte am Grimselpass noch gemeint, das es bei seiner Auffahrt zum Grimselpass sehr kalt war…. Dieser Satz kam mir erst wieder in den Sinn, als ich am runterfahren des Passes war und es sehr bewölkt, neblig und nicht mehr sehr warm war…. Da ich aber so viel geschwitzt hatte zuvor, empfand ich die Abkühlung gerade als sehr angenehm.
Und dann kam der Unfall…. 2 Motorradfahrer lagen am Boden. Kein Wunder, die Motorradfahrer waren teilweise irre schnell und gefährlich unterwegs. Die Autofahrer wurden nicht mehr durchgelassen. Die Radfahrer hingegen schon. Ich wollte gerade beim Unfall durchfahren, da fragte mich ein anderer Athlet, ob ich denn Laufschuhe in Brienz hätte. Innert 1 Sekunde bremste ich und fuhr, was das Zeug hielt, zurück. Mein Plan war, Dinu zu suchen. Der stand glücklicherweise bereits im Stau und konnte mir so die Laufschuhe in einem kleinen Ruck-Sack übergeben. So verlor ich höchstens 7min.
Ab Meiringen wehte ein kräftiger Gegenwind und es wurde so richtig mühsam. Ich versuchte mich auf diesen letzten Radkilometern mental darauf vorzubereiten, dass der Lauf anders werden würde, wie geplant. Ich war mir sicher, dass es Dinu nicht reichen würde, um mich auf der Strecke zu verpflegen. Somit war mir klar, dass ich diesen Lauf bis Grindelwald alleine absolvieren musste.
In Brienz kam ich nach 7 Stunden 40min an. Knappe 30min schneller wie im letzten Jahr. Unglaublich!!! Ich bepackte mich mit x Gelpackunegn und Haselnusslebkuchen, einfach alles, was ich noch finden konnte, musste mit. Eine kleine Wasserflasche nahm ich in die Hand und schnappte mir beim Verpflegungsposten noch ein Stück Zitronenkuchen. Und so trottete ich los, zu den Giessbachfällen hoch. In einer Hand den Kuchen und in der andern Hand die Flasche. Mental ging es mir nicht gerade toll, ich wusste nicht, ob ich genügend Verpflegung dabei hatte, ob das Wasser reichen würde und wann ich Dinu wieder sehen würde. Auf Gels hatte ich auch keine Lust, hatte ich mir doch so viele feine Sachen parat gelegt… aber alles war nun bei Dinu im Auto. Mit den Gedanken war ich praktisch nur bei Dinu. Wo war er? Wird es ihm reichen um pünktlich nach Grindelwald zu kommen. Ich nahm das Natel in die Hand und telefonierte mit ihm und er meinte, er müsse wohl noch 2 Stunden warten. Es gab noch einen 2. Unfall! Ab dann war für mich klar, ich muss den ganzen Marathon alleine machen! Die ersten 10km gingen recht gut. Meine Beine fühlten sich erstaunlich locker an. Das Wetter war auch sehr gut - es war bewölkt, also viel besser, wie befürchtet. Zwischen Iseltwald und Bönigen wurde es harziger. Ich lief neben einem anderen Athleten. Wir schwiegen uns an bis ich erwähnte, dass ich keine Cola bekommen habe in der Wechselzone. Er meinte dann, dass in Bönigen ein Supporter für ihn bereitstehe und er mir vielleicht eine  Cola geben könnte. Und so war das dann auch. In Bönigen stand er, der Erlöser, mit Cola und einem Schoggistängeli!!!! Ich trank das ganze Cola auf EX aus und hinten drein kam das Schoggistängeli. Welch ein Genuss…. In Wilderswil stand dann schon wieder Jan mit seiner Freundin. Dinu hatte ihn beauftragt, mir meine geliebte Cola Zero zu bringen. Jan schüttelte zwar den Kopf betreffend dem Cola Zero…aber er machte, was ich verlangteJ Und er bepackte mich noch mit Biberli und Gummibärli und erkundigte sich nach meinem Befinden. Das tat echt gut! Ab Wilderswil wurde es dann für mich sehr hart. Jetzt spielte ich immer mehr mit dem Gedanken, einen Podestplatz zu ergattern. Jan hatte mir noch mitgeteilt, dass die 3. Frau ca. 4km hinter mir sei. 4km empfand ich als sehr wenig. Und ich bekam plötzlich etwas Angst, dass die 3. Frau mich bald aufholen würde, wenn ich nicht anständig weiterjogge. Dazu kam noch, dass ab km 21 meine Problemferse anfing zu schmerzen. Jeder Schritt tat weh. Ich lief rechts nur noch Mittelfuss und links wie immer auf der Ferse…. Das sah wohl ziemlich komisch aus. Flach und abwärts war höllisch. Aufwärts gings einigermassen. Mit der Verpflegung gings auch nicht mehr so gut. Ich konnte zwar ohne Probleme essen, hatte aber keine Lust auf Gels. Dennoch würgte ich immer mal wieder einen runter und ich merkte oft, dass es mir danach bedeutend besser ging. Dinu telefonierte mir nochmals und teilte mir mit, dass das OK bewilligt hat, dass die Athleten ohne Supporter auf die kleine Scheidegg hochgehen dürfen, wenn sie sich zu zweit zusammen tun. Immerhin das. Bei km 28 sah ich plötzlich die 1. Frau vor mir marschieren. Ich konnte das fast nicht glauben. Ich erinnerte mich daran, dass Dinu mir am Telefon sagte, dass die 1. Frau nicht mehr so weit vor mir sei…. Ich ging damals nicht darauf ein, weil es mich nicht interessierte….. Und jetzt, war die Frau am gehen…. Und ich nährte mich ihr im Schneckentempo, ich steckte in einer leichten Krise, aber sie schien viel stärker am Anschlag zu sein. Jetzt kam ein mentales Spiel zum Zug. Wenn ich sie überhole, dann muss ich unweigerlich joggen und darf nicht mehr gehen. Denn sonst würde sie merken, dass ich auch am Kämpfen war und das könnte sie wieder beflügeln. Also überholte ich sie lächelnd, zog an ihr vorbei, joggte tapfer weiter, wäre selber aber am liebsten an den Boden gelegen, so müde fühlte ich mich. Aber sie pushte mich, weiterzujoggen. Noch 1km ging es bis Grindelwald. Dann kamen mir die Worte von Dinu in den Sinn. Ich müsste mich ab Grindelwald mit einem anderen Athleten zusammen tun, um hoch zu gehen… und wer würde der andere Athlet sein? Hinter mir war nur die Frau Nummer 2! Und mit ihr wollte ich absolut nicht hochgehen….. Aber dann die Erlösung. Dinu stand in Grindelwald mit meinem Rucksack. Ich hätte schreien können vor Freude. Jetzt konnte ich die letzten 9km doch noch mit ihm in Angriff nehmen. Die Freude wich schnell und ich fühlte mich nicht mehr im Stande, noch so lang und weit hochzugehen. Dinu war in diesem Moment ein ziemlich armer Tropf. Er musste mein Gejammer ertragen. Er versuchte mich zu motivieren und er fütterte mich mit Sirup, Energyshots, Haselnusslebkuchen und vielem mehr. Nach 2km wirkte dieser Zucker/Koffein plötzlich. Ich hatte ein gewaltiges Zuckerflash! Meine Beine waren wieder völlig fit, als ob ich nicht viel gemacht hätte. Ich konnte wieder normal joggen. Die Distanz nach oben schien mir nicht mehr nach viel, ich war völlig optimistisch, bald oben anzukommen! Unglaublich dieses Gefühl. Und ich war immer noch die 1. Frau. Dieser Gedanke war unglaublich und für mich nicht real. Dinu sagte mir, dass die 2. Frau nun mind. 1km hinter mir liegen würde und dass ich ganz sicher Erste werden würde. Noch immer glaubte ich ihm nicht. Er drückte mir immer wieder Energyshots, Schoggi und sogar etwas Marmorcake in den Mund. Ich ass, ohne zu reklamieren. Ich ass Unmengen. Aber ich merkte, dass diese Unmengen genau das Richtige waren. Es gab mir Energie. Ich kam richtig gut vorwärts, war motiviert und zufrieden. Und so näherte ich mich dem Ziel. Von weitem hörte ich die Kuhglocken, welche das Ziel bedeuteten. Und dann die letzten Meter, die Treppe hoch, und dann, die Crew mit den Kuhglocken, Gejubel, Geklatsche, unglaublich! Ich war oben! Ich war die Erste! Unglaublich! Und Dinu war mit dabei! Welch schöner Moment. Ich durfte eine Rakete zünden, weil ich die 1. Frau war! Die Crew gratulierte mir, viele andere auch. Ich war überglücklich und fühlte mich noch immer in einem Traum. Mit so was hätte ich nie gerechnet und jetzt hat es trotzdem geklappt. Für diesen Marathon brauchte ich 5h30min. Letztes Jahr waren es 6h. Also auch hier, 30min schneller.
Ohne meinen super Ehemann, welcher so viel Geduld und Verständnis aufwies, hätte ich das nie geschafft. Und ohne genügend Energiezufuhr schon gar nicht. Ich konnte so viel essen, ich vertrug alles ohne Probleme, es war ein Traum. Todmüde gingen wir zum Hotel rüber, wo wir noch Pastaessen konnten. Ich schlief fast vor meinem Teller ein. Ich war psychisch und physisch völlig am Ende. Den Swissman 2017 empfand ich für mich als viel härter als denjenigen im 2016. Dies liegt ganz klar daran, dass der psychische Anteil viel härter war. Die beiden Unfälle am Grimselpass, Dinu im Stau, dann die Chance auf einen Podestplatz, zu wenig Nahrung/Getränke auf der Laufstrecke, all dies machte mich ziemlich kaputt.

Am Sonntag fand dann die Finisherzeremonie statt. Dies war äusserst eindrücklich und emotional. Ich genoss jede Minute auf dem Podest. Ich war einfach nur happy. Und, was mich fast am meisten gefreut hat, dass ich nun eine Startplatzgarantie für den Norseman 2018 (Ein weiterer xtreme Triathlon, in Norwegen) erhalten habe!!! Ja klar, ich werde starten, denn im 2017 hatte ich mich angemeldet, aber leider keinen Startplatz erhalten. Hier unten findet ihr noch ein kurzes Video von meinem ganzen Swissman-Tag und einen Ausschnitt aus der BZ vom letzten Freitag.

 

Was bisher geschah

verfasst von Dinu am 25.6.2017

Am 1. Tag nach dem 1ooer hätte ich mich (nach 12h Schlaf) nicht vom Bettrand erheben können, wenn ich nicht die Arme zu Hilfe genommen hätte. Als Erstes gings ins Badzimmer, wo ich mir ein warmes Entspannungsbad einliess. Nach einer Kletteraktion kam ich dann tatsächlich in der Badewanne an – so ein Badwannen-Rand kann ein echtes Hindernis darstellen. Nach dem warmen Bad gabs ein eiskaltes, was ich etwa 5min aushielt. Und danach fühlten sich meine Beine VIEL besser an und ich kam recht locker zur Wanne raus.
Auf Facebook schrieb ich dann: Das war jetzt ein Kampf! Brutal! Mit gestreckten Beinen in der Badewanne liegen und dann aufstehen! Ich habe echt ans Aufgeben gedacht und hätte dann den ganzen Sonntag in der Wanne verbracht! Aber ich habs geschafft und bin heil im Bett angekommen, wo mir das Frühstück von meiner Frau hingebracht worden war! Wenn da steht: «Frühstück hingebracht» hat man ja sicher irgend ein Bild vor Augen – bei mir war das eine Flasche proteinreiches Milchgetränk von Chiefs.!
Den Tag verbrachte ich zu Hause – viel Essen (Hatte ich Hunger!), nochmals 2x warm und kalt baden, allerlei lesen, mailen, Gratulationen zum Finish beantworten, Fotos anschauen, in Emotionen schwelgen – Herrlich. Ja, ok, ich habe noch etwas aufgeräumt, das Bett frisch angezogen, die Bettwäsche gewaschen und aufgehängt und etwas gestaubsaugt. Zurück zu den Stärken…..
Tabea war auf eine Rennradtour gestartet – über den Gurnigel und den Chasseral, die liegen ja fast nebeneinander….  Ein weiterer Test für den Swissman.
Ich durfte sie dann per Auto in Biel abholen, wo ich wieder eine ganze Weile in den See stand, um meine Beine abzukühlen – das wirkte jeweils wahnsinnig gut! Abends gingen wir mit meinem Vater auswärts essen, er hatte Geburtstag.
Danach begann die Arbeitswoche, wobei ich mir die Arbeit so eingeteilt hatte, dass ich Mo-Mi nur nachmittags arbeiten musste, dafür hatte ich am Montagabend einen Vortrag mit ca. 100 Zuhörern. Am Dienstag besuchten wir auch den Start der Tour de Suisse in Bern – sehr eindrücklich!
Die Schmerzen in den Oberschenkeln wurden von Tag zu Tag weniger, bereits am Mittwoch konnte ich wieder so gehen, dass es wieder einigermassen normal aussah. Das Treppensteigen war dann ab Donnerstag problemlos möglich. Das erste Mal Sport trieb ich am Donnerstag – 500m schwimmen im Marzili – ned drischiesse! Am Freitag dann 1h Schwimmtraining im Thunersee – ich fror danach wie wahnsinnig, während viele andere es angenehm empfanden – mein Kreislauf ist also noch nicht so fit.
Tabea trainierte die Woche wie üblich weiter, so war sie z.B. am Freitag mit dem Rennrad mit Umwegen an den Thunersee geradelt. Am Samstag schwang sie sich für ein Intervalltraining aufs Rennvelo während ich zu Hause blieb. Nach einem Ausflug ins Marzili (Die Aaretemperatur betrug knappe 16 Grad, Tabea wollte bis ins Eichholz hochlaufen!!!) gings am Abend nach Aarberg. Söhne Mannheims und Troubas Kater spielten. Ein Ticket kostete 90 Franken an der Abendkasse – das war uns zu teuer. Der Deal lautete: Wenn wir 2 für maximal 90 Franken vor Ort erhalten, dann schlagen wir zu. Und tatsächlich, nach etwa 30min kam Jemand, der uns 2 überschüssige Tickets zu je 40 Franken verkaufte – perfekt. Doch auch das war eher zu viel für meinen Kreislauf, gegen Ende des Konzerts wurde ich todmüde und fror – während alle anderen in kurzen Hosen unterwegs waren.
Sonntag: Mit dem Schlauchboot auf der Aare, für beide: Kein Sport (Tabea war zwar oft am Schwimmen in der Aare….)
Seither hat Tabea ihre Trainings reduziert, schliesslich startete sie am Samstag um 5:00 zum Swissman – ihrem ersten, grösseren Saisonziel! Ich besuchte am Mittwoch mein erstes Lauftraining. 8km Joggen gingen PROBLEMLOS, ich hatte keine Schmerzen, weder im Schienbein noch im Fussgelenk – unglaublich! 1,5 Wochen nach dem Hunderter laufe ich besser wie 4 Tage vor dem Hunderter…… Und wisst ihr, was das Schlimmste ist? Wenn ich mir vorstelle, dass ich im nächsten Jahr vor dem Hunderter besser trainieren kann, denke ich, dass ich unter 14 Stunden finishen könnte – das wäre schon noch reizvoll………
Und dann kam der langersehnte Freitag, an dem wir ins Tessin fuhren um Tabeas Startnummer für den Swissman abzuholen. Bei tropischen Temperaturen hatten wir trotzdem Gänsehaut bei der Eröffnungszeremonie. Wie immer traf man vor Ort haufenweise Bekannte, Einige davon trafen wir auch nach dem Bad im Lago Maggiore noch zum Znacht.
Um den ausführlichen Rennberich zu verfassen braucht Tabea noch etwas Zeit, um all die Emotionen zu verarbeiten. Wir werden ihn somit erst in einer Woche veröffentlichen. Schon so viel vorne weg: Tabea kam als 1. der über 30. gestarteten Frauen und als 24. aller 250 Teilnehmenden (Männer und Frauen) ins Ziel!!!! Haufenweise Videos und Fotos davon findet ihr auf unserer Facebook-Seite, wo während dem Wettkampf eine Art Livetracker zu finden war.
 

100km Lauf Dinu - Erlebnisbericht

verfasst von Dinu am 19.6.2017

In der Woche vor dem 100er lief ja noch Einiges – am Mittwochabend zum Beispiel waren wir in Zürich am Guns N’ Roses Konzert in Zürich – im Bett waren wir erst um etwa 2 Uhr. Ich fand, das sei die optimale Vorbereitung: Angewöhnen, in der Nacht auch aktiv zu sein.

Am Mittwoch war ich bei der Massage, am Dienstag und am Donnerstag nochmals bei der Physiotherapie. Die Schmerzen am Schienbein waren eigentlich weg (nach mehreren Monaten Schmerzen eine Erleichterung), dafür hatte ich ja neu Schmerzen im Fussgelenk – der Zehenstrecker, welchen ich unbewusst mehr belastet hatte, um das Schienbein zu schonen. Am Donnerstagmorgen war ich nochmals 15min Joggen, ein leichter Druck im Fussgelenk blieb vorhanden. Die Physiotherapeutin löste, mobilisierte und zentrierte nochmals und meinte: «Kaputtmachen wirst Du Dir nichts, was man sich auf 100km nicht sowieso kaputt machen wird. Allerdings wirst du früher oder stärkere Schmerzen haben, wie Andere». Darauf entschied ich mich dazu, definitiv zu starten. Ich bin heute noch überzeugt, dass ich bei einem schlechten Gefühl auch abgesagt hätte.

Am Donnerstagabend hatte ich noch, zusammen mit dem Klinikdirektor der Endokrinologie des Inselspitals, einen Vortrag zu «Diabetes und Sport», am Freitag arbeitete ich von 9:00 bis 15:30 – ich hatte also keine Zeit, um nervös zu werden. Mittags gabs 2 Portionen Spaghetti plus etwas Reis und Fisch und Brot – die Energiespeicher waren also gefüllt.

Meine Supporterin traf ich in Aarberg, wo wir die nächsten Stunden vorbesprachen. Reise nach Biel, Parkplatz finden ohne abgeschleppt zu werden, Startnummer abholen, Materialcheck, Lasagne essen, Inlinerennen verfolgen, umziehen, Velo befüllen, Supporterin verabschieden (die reiste mit allen anderen Velosupportern nach Lyss), den Start des Mannes verfolgen, welcher die 100km von Biel RÜCKWÄRTS laufen wollte (und das auch geschafft hat) und plötzlich merken: Ich starte in 30 Sekunden! Tabea verabschieden, fast zu hinterst einreihen und losgehts! Zu Beginn trottet man, ich überhole ein paar andere Läufer, treffe einen Kollegen und schwatze kurz, jöggerle weiter. Ich versuche, mit einer Mischung aus zügigem Laufen und leichtem Joggen möglichst wenig Schläge in die Beine zu bekommen. Das Schienbein spüre ich nicht, im Fussgelenk während den ersten 3km ein leichtes Stechen, danach ist Ruhe dort unten! Den ersten Anstieg gehe ich hoch und verzichte aufs Joggen – damit bin ich nicht der Einzige. Für die ersten Kilometer habe ich zwischen 6:30 und 7min. pro km, was ich als nicht schlecht erachte. Aarberg rückt näher und gleichzeitig auch die Chance, dass Tabea mich von hinten einholt. Allerdings komme ich gut vorwärts, passiere Aarberg und nähere mich langsam Lyss, wo ich Franziska, meine Supporterin, wieder treffen werde. Kurz vor Lyss habe ich leichte Magenkrämpfe und leichte Schmerzen in den Oberschenkeln. So, wie ich es von Kilometer 28 bei einem Marathon kenne – aber hier bin ich ja langsamer unterwgs und bin noch nicht einmal bei km 20. Naja, die fehlenden Laufkilometer der vergangenen Wochen scheinen sich nun zu rächen.

Es ist toll, meine Supporterin wieder zu sehen und nun zu zweit unterwegs zu sein. Ich erfahre tolle News – Tabea hat den Halbmarathon in neuer persönlichen Bestzeit gefinisht! Sie ist fit wie ein Turnschuh, das ist unglaublich! Dummerweise glaubt sie es selber noch nicht…..

Nun geht es eine Weile lang oft auf und ab im steten Wechsel. Sind die Passagen steil (auf- wie abwärts) marschiere ich, um meine Muskeln und Gelenke zu schonen. In den flachen Passagen überhole ich stetig Läufer! Sind die alle zu schnell gestartet? Oder überfordere ich mich gerade? Bereits bei Kilometer 15 habe ich den ersten Läufer angetroffen, welcher völlig verschwitzt am Strassenrand war und erbrechen musste – wenn der nicht zu schnell gestartet war…… Auch sieht man hier Läufer, welche bereits etwas humpeln – somit ist mein Ziehen in den Oberschenkeln harmlos.

Durchs Limpachtal komme ich langsam in einen Flow, es läuft gut, ich überhole Läufer und bin optimistisch, den 100er finishen zu können. Unterwegs treffe ich auf Tabea und Viviane, die nach dem Halbmarathon noch an die Strecke gereist waren. Kurz zuvor hatte ich noch mit Tabea telefoniert – sie könne nicht kommen, da sie am Lauf den Autoschlüssel verloren habe. Nun hatte sie ihn zum Glück gefunden, was mich freute und noch mehr beflügelte.

Aber die Strecke im Limpachtal ist lang – etwa 7km immer geradeaus, zu Beginn flach, mit der Zeit auch leicht auf und ab. Zusätzlich leichte Bauchkrämpfe, schmerzende Beine und der Kopf, welcher sagt: „So, wie Du unterwegs bist, schaffst Du den ersten Marathon in knapp unter 6h – und dann folgen noch 1,5 weitere, welche garantiert langsamer und härter werden! Und du bist bei Kilometer 32…..“ Ich bin dann beim Verpflegungsposten etwas länger stehen geblieben, etwas gegessen und meine Beine mit einem kühlenden Spray behandelt. Da sich dank der Pause auch mein Magen beruhigte, joggte ich kurz darauf weiter – nun gings in Richtung Mülchi und danach über mehrere Anstiege nach Jegenstorf. Da wurde ich (am Morgen früh – es war kurz nach 4:00) von Kollegen empfangen. Da mein Magen wieder rebellierte, habe ich wieder gegessen und ein paar Tropfen Iberogast zur Beruhigung des Magens genommen – zuvor mussste ich aber dummerweise noch aufs Toitoi mit Bauchkrämpfen. Ich sass noch einen Moment auf dem Klappstuhl der Kollegen und ging dann weiter, wissend, dass ich auch nach der Pause noch etwa 10min vor der errechneten Marschtabelle lag.

Die ersten paar Schritte nach der Pause waren schmerzhaft, bald schon war ich aber wieder leicht joggend unterwegs und konnte einige der Läufer, welche mich während meiner Pause überholt hatten, wieder einholen. So ging es Kirchberg (Kilometer 56) zu. Kirchberg ist ein wichtiger Punkt, ab da geht es auf den Emmendamm mit dem berühmt-berüchtigten «Ho-Chi-Minh-Pfad». Dieser ist uneben und eng, die Velofahrer müssen aussenherum fahren und stossen bei Kilometer 67 wieder dazu! Auf Anraten diverser erfahrener Läufer hatte ich mir doch eine extrastarke Stirnlampe für dieses Teilstück gekauft – und nun wars bereits ohne Lampe hell!

In Kirchberg habe ich alles Wichtige (Getränke, Verpflegung, Traubenzucker, Natel, etc.) von meiner Begleiterin übernommen und musste nochmals aufs Toitoi – danach nahm ich eine Kohlentablette!

Zu Beginn des Emmendamms konnte ich munter andere Läufer überholen, ich war motiviert und hatte unterwegs das Gefühl: «Also bisher läufts ja recht gut, das Ganze macht sogar Spass, ich kann mir gut vorstellen, im nächsten Jahr besser trainiert wieder zu starten!». Doch dieses Teilstück ist sehr uneben, dadurch muss man bei jedem Schritt mehr stabilisieren, was sehr anstrengend ist! Es zehrt an den Kräften. Gegen Ende des Stücks wurde nun plötzlich ich andauernd überholt, obwohl ich das Gefühl hatte, nicht langsamer geworden zu sein. Motivierend war das allerdings nicht. Zum Glück war der Emmendamm bald zu Ende und ich traf meine Supporterin, welche fand, dass die meisten nach dem Emmendamm nicht mehr so toll aussehen würden – nicht zu Unrecht wird dieses Stück als Schlüsselstelle betrachtet. Nun näherte ich mich Lohn, wo einerseits die «70 Kilometer-Tafel» wie auch mein Götti warteten. Das motiviert, und so konnte ich immer wieder ein paar 100 Meter joggen um dann ein paar Schritte zu spazieren. Bei meinem Götti und seiner Frau (auch sie waren in aller Frühe aufgestanden) machte ich eine Pause, plauderte kurz und sprayte wieder meine Beine ein. Das Anlaufen nach Pausen war immer wieder hart, in diesem Fall machte ich etwa 200m später in einer Kurve einen leichten «Misstritt» - ich knickte leicht ein und verspürte stechenden Schmerz in der Hüfte und an einem Punkt im Oberschenkel. Kurz anhalten, versuchen zu dehnen, mobilisieren, ausschwingen und dann probierte ich weiter zu gehen. Es war nur noch ein Humpeln, das Stechen wollte nicht verschwinden! Und während ich so dahinhumpelte wurde ich so richtig müde.

20min später oder knapp 1 Kilometer weiter trank ich am Verpflegungsposten ein Cola und marschierte weiter. Der Schmerz hatte nachgelassen, die Müdigkeit war umso brutaler. Zusätzlich begann nun die Sonne richtig zu scheinen und ein steiler Anstieg im Wald forderte mich zusätzlich. Fast zu oberst lehnte ich mich mit dem Kopf an eine «Scheiterbeige», um mich etwas zu erholen. Da hatte ich aber das Gefühl, dass sich rund um mich alles drehen würde, worauf ich sofort versuchte, weiter zu marschieren – mit dem Mund weit aufgerissen – «Gähn». Nun gings bergab auf einem Waldweg – mit mangelnder Konzentration nicht gerade einfach. Ein Schluck Cola später versuchte ich unten auf der Strasse ein wenig zu joggen! «Bis zum nächsten Pföstchen an der Strasse», nahm ich mir jeweils vor – knappe 50m. Im Wechsel «Traben» und "müdes marschieren" kam ich bis zum nächsten Verpflegungsposten, der zum Glück nicht weit vom Letzten entfernt war. Allerdings hatte ich für die knappen 5km eine ganze Stunde benötigt! War ich in Lohn noch 20min vor der errechneten Marschtabelle war ich nun etwa 20min hinterher. Und nun setzte ich mich auf ein Holzbänkli beim Verpflegungsposten! Etwa 10 Minuten und 2 Becher Cola später fand ich, dass es nun reicht, und stand auf. Ok, die Strasse führte nun auf den letzten Hügel, recht steil! Ich marschierte darum nun los, aber doch etwas zügiger wie zuvor! Auf der anderen Seite gings abwärts, ich blieb beim Wandern, mehr oder weniger die ganze Zeit bis Arch. Dort musste ich mir unbedingt Sonnencreme einreiben, den die Sonne brannte nun unglaublich stark. Ein Schluck Cola und weiterging es, nun lag leichtes Joggen wieder besser drin. Ausgangs Arch wartete mein Bruder mit Familie und Tabea (sie war mit dem Bike nach Büren gedüst und wollte ein Stück mit mir mitfahren) auf mich. Auch hier hielt ich kurz an um zu plaudern und mich für die tolle Unterstützung zu danken – das tat immer unglaublich gut, zu wissen, dass da Jemand auf mich wartet um mich zu unterstützen!

Und ab Arch war klar: Nun geht alles flach der Aare nach! Da stand dann auch das 80km Schild, für die letzten 10km hatte ich über 2h gebraucht – zuvor waren es deutlich weniger. Aber ich konnte nun plötzlich wieder joggen! Zwar langsam, aber stetig! Tabea erzählte von ihrem Erfolg am Halbmarathon und lenkte mich auch noch etwas ab und bei Kilometer 85 überholte ich 3 Teilnehmer, welche fanden, sie hätten in den letzten 2 Stunden keine Jogger mehr gesehen! Alle paar Minuten trank ich etwas Cola, Tabea musste in Büren eine zusätzliche Flasche organisieren! Die Beine schmerzten zwar, an den Füssen spürte ich 2 Blasen und die Sonne brannte immer wie stärker – aber ich freute mich auf den Zieleinlauf und trabte vor mich hin. Mit der Zeit begann ich zu rechnen und merkte, dass es möglich sein könnte, in weniger als 15h ins Ziel zu kommen – dafür musste ich aber dranbleiben. Immer wieder musste ich ein paar Schritte spazieren, diese Pausen wurden aber immer wie kürzer. Ab Kilometer 95 stand dann bei jedem Kilometer eine Distanztafel – und ich wurde von Kilometer zu Kilometer zu schneller. Noch auf dem zweitletzten musste ich ein paar Schritte gehen – wobei ich ja sagen muss, dass ich ursprünglich nicht damit gerechnet hatte, ab Kilometer 80 nochmals Joggen zu können!

Auf dem letzten Kilometer gab ich nochmals richtig Gas, einerseits um unter 15 Stunden zu bleiben und andererseits weil die Zuschauer (vor allem eine war extrem laut 😉) mich anspornten. Die Zielgerade kostete ich so richtig aus, mit ausgestreckten Armen genoss ich den Moment, auf den ich mich so gefreut hatte – es war unbeschreiblich!  

Und nun sass ich da, in einem Zelt, auf einem Stuhl, die Medaille um den Hals, das alkoholfreie Finisherbier in der Hand,  total zufrieden und erschöpft. Irgendwann stand ich auf, liess mir von den anwesenden Freunden und Bekannten gratulieren und setzte mich in den Schatten. Ich plauderte mit einem erfahrenen Läufer, welcher fand: „Der 100er, der beginnt ab Kilometer 70“!  Ja, das habe ich heute auch gelernt!

Die Garderobe war ein Stück entfernt, ich humpelte dorthin. Die Dusche war ein Stock weiter unten – das ging erstaunlich gut! Danach gabs das Finishershirt! Finisher-100km von Biel steht da drauf! Wahnsinn!

Nun musste ich etwa 300m zum Restaurant gehen, wo eine ganze Truppe auf mich wartete. Tabea lieh mir dazu ihr Bike – ihr hättet mich elegant aufsteigen sehen sollen!

Ich trank ein Kokos-Shake (20 Minuten nach dem Regenerationsshake) und gönnte mir ein Dessert und schlief am Tisch fast ein – der fehlende Schlaf machte sich nun so langsam bemerkbar.

Wir wurden nach Hause chauffiert, ich räumte ein wenig aus und dann gings ab an den Wohlensee. Die Beine ins kühlende Nass zu halten war eine Wohltat. Danach döste ich 2h an der Sonne, unterbrochen von Tabea, welche mir ein Glace servierte. Zurück zu Hause wurde das Chaos beseitigt während Tabea das Abendessen (Birchermüesli mit Proteinpulver angereichert) zubereitet. Und kurz nach 21:00 fiel ich ins Bett und schlief bereits nach ein paar Sekunden ein.

Nachdem Dinu sein grosses Saisonziel erreicht hat, steht nun Tabea's 1. Saisonhighlight vor der Tür. Der Swissman kommt in grossen Schritten auf uns zu. Die Wettervorhersagen sind grandios - wobei etwas zu heiss.

Tabeas Halbmarathon im Rahmen der Bieler Lauftage

Verfasst von Tabea am 12.6.2017 

Ich war recht nervös in den Tagen

vor dem Halbmarathon. Aber nicht wegen des Halbmarathons, sondern wegen Dinus

100er. Mich machte es fast "fertig" nicht zu wissen, ob er nun

starten wird oder nicht! Er liess sich mit der Entscheidung bis zur letzten

Minute Zeit. Als er dann am Donnerstagmittag mitteilte, dass er es versuchen werde, fiel

mir einen riesiger Stein vom Herzen. Obwohl ich nicht wusste, ob dieser Start

wirklich sinnvoll sein würde. In den letzten 2 Monaten konnte er sehr wenig

joggen und eigentlich müsste man genau in diesen Monaten das Laufpensum für

einen 100km Lauf erhöhen.

Ich war erstaunt, mit welcher

Lockerheit Dinu das Ganze nahm. Manchmal fragte ich mich, ob er weiss, dass er

100km laufen muss?! Ich würde auch sagen, dass bis zum Donnerstag Dinu sich

nicht wirklich mit den 100km auseinandergesetzt hat. Denn die Wochen zuvor war

er zu fest auf seine Fussschmerzen konzentriert und setzte alles daran, diese

weg zu bringen. Ich würde sagen, er hat wirklich alles gemacht von Physio,

Arzt, Kühlen, Dehnen, massieren etc. Jeden Morgen fragte ich ihn die übliche

Frage: Geht es deinem Fuss besser? Die Antwort hätte ich lieber nie hören

wollen.... vor allem wenn er sagte: Nein, leider nicht..... Und schon war meine

Hoffnung wieder kleiner geworden, dass er starten könnte.... Und was sehr

verwirrend war für mich, bereits 1.5 Wochen vor dem 100er hat Dinu begonnen, Kisten

zu packen für den Lauf. Ich stand jeweils kopfschüttelnd und verwirrt daneben.

Denn es sah so aus, als ob es klar sei, dass er starten würde.... obwohl er

immer sagte, er entscheide am Donnerstag vor dem Lauf. Aber er packte, wie wenn

er starten würde. Von aussen betrachtet sah das wirklich sehr komisch aus. Aber

ich konnte ja nicht mehr, als zuzuschauen und froh zu sein, dass ich nicht in

dieser Situation sein musste. Denn wäre ich in seiner Situation gewesen, hätte

ich den 100er schon lange abgesagt.

Dann kam der Freitag. Um 19Uhr gingen wir noch Pasta essen mit Dinus

Supporterin. Ich bestellte einen Salat und Gnocci mit Currysauce, wusste aber

selber nicht, ob das schlau war vor einem Lauf. Aber es waren ja noch 3h hin

bis zum Start. Zuerst starteten aber die Teilnehmer des Hunderters.

Es war sehr eindrücklich, all diese Leute zu sehen, welche so eine riesige

Distanz vor sich hatten - und Dinu war mitten drin. 30min später startete

auch ich beim Halbmarathon. Ich stand leider viel zu weit hinten ein. So konnte

ich den 1. km nur sehr langsam laufen. Die ersten 4km waren dann geprägt von

etwas Seitenstechen und Völlegefühl. Die Pasta schienen in diesem Moment nicht

wirklich förderlich gewesen zu sein. Bei km 3 holte ich eine Frau ein, die fast

mein Tempo lief. Ich liess sie aber stehen und dachte, die ist nun

weg.... Bei km 8 hörte ich einen Zuschauer zurufen, ich sei 7. Frau! Wau,

dachte ich mir, der hat echt die Frauen gezählt...? Ich konnte es aber kaum

glauben, dass ich 7. sein sollte.... Ich lief weiter, überholte immer mal

wieder eine Frau und zählte innerlich abwärts. Meine Beine waren so gut wie

selten. Die Ferse leider nicht so ganz. Auf den letzten 3km ereignete sich noch

Einiges. Plötzlich wurde ich von der Frau überholt, welche ich ganz am Anfang

meinte, sie abgehängt zu haben. Sie überholte mich nun in einem wahnsinnig

hohen Tempo. Ich hatte keine Chance, dranzubleiben. Ich liess sie ziehen und war

nun wohl auf Rang 5. Auf dem letzten Km sah ich eine weitere Frau und ich

probierte, sie einzuholen. Das gelang und ich überholte sie mit einem Lächeln

auf den Lippen.

Und dann kam der Zielsprint, der war super! Und meine Zeit erst - genial! So

schnell bin ich noch nie einen Halbmarathon gelaufen und das aus dem Training

raus und bei Dunkelheit und einigen Höhenmetern! 1:37:14 war die Endzeit und

Rang 4 von 138 Frauen! Mich ärgerte im Nachhinein, dass ich nur 8 Sekunden

hätte schneller sein müssen und dann wäre es nicht mehr Rang 4 sondern Rang 3

gewesen. Genau diese Sekunden habe ich wohl beim Start verloren....

Schade.... In der Alterskategorie wurde ich 1. Dennoch, ich war äusserst

zufrieden, meine Ferse leider nicht. Die machte sich unmittelbar nach dem

Zieleinlauf ziemlich bemerkbar, so dass ich zum Auto humpeln musste. Mit meiner

Kollegin, welche mich begleitete und selber auch gelaufen war, suchten wir die

Gepäckabgab. Ganz Aarberg umrundeten wir, ohne diese zu finden. Schlussendlich

landeten wir beim Auto und ich sagte meiner Kollegin, dass wir doch die Gepäckabgabe

per Auto suchen können. Leichter gesagt, als getan, denn in diesem Moment

bemerkte ich, dass ich den Autoschlüssel, welchen ich in einem Bauchtäschchen

mitgetragen hatte, nicht mehr drin war!!!!! Ich hatte in allem Ernst den

Schlüssel verloren. Mein Hausschlüssel war im Auto, der zweite Auto-Schlüssel

in Biel im Auto der Supporterin! Scheisse! Dabei wollten wir Dinus auf der Strecke

anfeuern gehen. Wir entschieden uns dann, nochmals ins Startgelände zu gehen um

1. den Schlüssel und 2. die Gepäckabgabe zu suchen. Im Zielgelände hörte

ich plötzlich den Speaker sagen: „Wer von euch kann mit dem Auto nicht

losfahren? Es wurde ein Schlüssel abgegeben!“ Ich hüpfte vor Freude herum! Ja, mein

Schlüssel wurde gefunden:-) und die Gepäckabgabe fanden wir dann auch noch....

Und es reichte uns sogar noch, Dinu in der Nähe vom Messen anzufeuern. Um 3Uhr

fiel ich todmüde für 3.5h ins Bett, ehe ich mit dem Bike wieder los düste, um

Dinu anzufeuern und ihn bis ins Ziel zu begleiten!
Wie Dinu seinen Lauf erlebt hat, wird er wohl erst in ein paar Tagen niederschreiben können!

Trainingsintensive Woche

verfasst von uns beiden am 6.5.2017

Letzte Woche lief wieder sehr viel. Ein Höhepunkt für Tabea war der Dienstag: Mit dem Rennrad mit einem Kollegen ins Oberland, dann hoch rennen auf den Niesen und danach mit dem Rennrad zurück. Dinu fuhr einen Teil der Rennradstrecke mit, drehte dann aber um, denn er wollte seinen Fuss schonen. So stand das Abendessen inkl. Dessert schon fast auf dem Tisch, als die halbverhungerte Tabea zu Hause ankam.

Am Mittwoch radelte Tabea dann zu einer Kollegin nach Aarau, alles schön gegen den Wind, zurück kam sie mit dem Zug. Dinu leitete das Training des TV-Bolligen. Es war schon etwa 3-4 Wochen her, seit er zum letzten Mal fast 60 Minuten am Stück gerannt war. Auf Anraten des Arztes war er in der letzten Zeit oft 2 min gerannt, 30 Sekunden spaziert – und das etwa 10 mal hintereinander. So (und mit Physio und salben) hat er es tatsächlich geschafft, seine Schmerzen am Schienbein stark reduzieren zu können. Dafür hat er ein neues Problem, trotz Schonen hat er neu einen stechenden Schmerz im Fussgelenk. Die Physiotherapeutin meint, es sei ein Muskel zwischen Zehen und der anderen Seite des Schienbeins, welchen Dinu stärker belastet hat, da er den schmerzenden Muskel schonen wollte. Die Hoffnung bleibt, dass er am Freitag am 100er starten kann – aber nur, wenn er komplett schmerzfrei starten kann.
Über Pfingsten wollten wir eigentlich einen 3tägigen Rennradausflug mit Übernachtungen unternehmen – je nach Wetter in den Schwarzwald oder nach Italien. Die Wetterprognosen liessen uns aber daheimbleiben.
Tabea fand, sie wolle für den Swissman trainieren, Dinu fand: Aber wirklich nur locker, in weniger als in einer Woche ist der 100er. Ja, klar, nur locker meinte Tabea und schätzte, für die 135km durch den Jura würden wir wohl etwas über 7 Stunden brauchen. Dinu fand, einen Schnitt unter 20km/h sei tatsächlich locker!
Naja, los gings in einem hohen Tempo und innert kürzester Zeit waren wir in Solothurn. Von da ging es hoch auf den Weissenstein. Wir zitieren eine deutsche Seite, welche sich auf Velopassfahrten spezialisiert hat: Wer den Weissenstein mit dem Fahrrad überqueren will, dem sei dringend die Nordrampe empfohlen. Die Südrampe ist nämlich so steil, dass man am besten gleich den Sessellift nimmt oder ein viertes Kettenblatt montiert.
Wir nahmen die Südrampe! Am Vorabend hatte Tabea, als wir an einer Geburtstagsparty waren, gerne erzählt, dass der Weissenstein sooo steil sei, dass Dinu dank seinen kraftvollen Beinen schneller oben sei als sie. Ja, ihr kennt das bereits, selbstverständlich war Tabea schneller oben – überrascht das Jemand? Als Dinu erschöpft oben ankam musste er ein Foto von Tabea machen und meinte: «Jetz mues i mi erhole und mi verpflege!». «Das chasch bim abefahre mache – aber vorsicht, es esch e holprigi u gfährlechi Abfahrt!» rief Tabea, als sie am losfahren war. Somit gings weiter. Ein paar Kilometer nach der Abfahrt kommt man zum Balmberg. Zu Beginn des Anstiegs von der Nordseite teilte Tabea dann Dinu mit, dass diese Strasse eine der steilsten Bergstrassen Europas sei. Mit 404 Höhenmetern auf 2,8km sei sie noch steiler wie der Weissenstein – und Dinu hatte gedacht, den schlimmsten Anstieg des Tages hinter sich zu haben. Doch auch den haben wir gut gemeistert und nach der Abfahrt kam dann Anstieg Nr 3 – nun sollte es auf die Schmiedematt gehen. Die ist nur wenige Kilometer vom Balmberg weg und nun brannte die Sonne stark. Der Anstieg war weniger steil, was Tabea zu Gute kam. Hier konnte sie Dinu, der am Kämpfen war, locker abhängen. Die Schmiedematt würde oben eine traumhafte Aussicht bieten und ist oben auch wirklich wunderschön – doch dafür hatten wir keine Zeit. Denn der Himmel verdunkelte sich rasant. Es ging auf der anderen Seite wieder hoch um dann den letzten Anstieg in Angriff zu nehmen: Auf die Schwengimatt! Die beiden letzten Anstiege/Pässe waren praktisch verkehrsfrei, was das Befahren sehr angenehm machte.
Nach dem wir auch die Schwengimatt erreicht hatten und die Abfahrt, welche Spuren eines Gewitters zeigte, gabs in Niederbipp einen Kuchenstopp – aber nur einen kurzen, denn die Wolken wurden immer wie dunkler. Tatsächlich wurden wir mehrfach kurz verregnet, hatten aber auch immer wieder trockenen Teilstrecken unter den Rädern.
Insgesamt hatten wir auf unserer Tour 3200 Höhenmeter zurückgelegt, und die auf engstem Raum (auf ca. 80km waren die 4 Juraübergänge)! Mit der Hin- und Zurückfahrt kamen wir aber auf recht genau 160km (und nicht auf die angekündigten 135km) und hatten einen 21.5km/h Schnitt – also doch nicht ganz locker…..

Doch für Tabea locker genug, denn sie hatte sich vorgenommen, nach der Radtour zu entscheiden, ob sie am Sonntag am Blüemlisalplauf starten will oder nicht. Sie entschied sich zu  starten, mit müden Beinen einen Berglauf zu bestreiten ist ja ein ideales Training für den Swissman. Dass sie nach einer solchen Radtour keine schnelle Zeit hinlegen würde, war ja sonnenklar!! Am Sonntag stand sie dann mit etwas müden Beinen an der Startlinie zum Blüemlisalplauf. Sie war überhaupt nicht nervös. Denn sie sagte sich, schlimmer wie am GP kann es ja wohl nicht kommen und die Zeit von 2015 (1h 45min) würde sie sicherlich unterbieten können. Eine Kollegin meinte, dass Tabea sicherlich 1h32 haben wird, was sie natürlich nicht für möglich hielt. Wie vor jedem Start wird man von anderen gefragt, wie es einem geht. Die übliche Frage halt. Tabea überlegte sich im Nachhinein, wie man eigentlich rausfinden kann, wie es einem geht? Denn vor dem Start fühlt man sich doch meistens nicht ganz so toll? Und gross beeinflussen kann man das Rennen ja auch nicht. Man kann einfach das Beste geben. Aber was das Beste dann für eine Zeit ergibt, das sagt der Körper. Also startete Tabea gemütlich, da es am Anfang staute, dann gings bald mal hoch. Sie merkte, dass die Beine den Umständen entsprechend doch recht gut waren. Sie konnte ein gutes Tempo aufnehmen und durchziehen. Viel schneller wäre nicht gegangen, ihr Körper hat einfach diese Pace vorgegeben, so dass sie nach 1h32min im Ziel war. Mit dieser Zeit war sie sehr zufrieden und überrascht zugleich. Was wäre drin gelegen, wenn sie keine 160km-Rennrad in den Beinen gehabt hätte?! Vielleicht 1-2min schnell? Egal, es reichte ihr auf den 13. von 152 gestarteten Frauen, was eine sehr gute Leistung ist!

Dinu blieb zu Hause, konnte Einiges erledigen und ging auch 20min Joggen. Die Schmerzen im Fussgelenk nahmen am Anfang des Joggens zu, liessen aber unterwegs etwas nach. Diese Woche hat er noch 2x einen Physiotermin, danach wird er entscheiden, ob er am 100er starten wird oder nicht.
Am Montag zog es Tabea am Vormittag ins Wasser – Schwimmen im Freibad mit Neopren. Dinu blieb zu Hause und kümmerte sich um seine Stärken. Nach einem gemeinsamen Mittagessen gings per Auto nach Solothurn, um sich einer 9er-Gruppe anzuschliessen, welche eine lockere 50km Veloausfahrt geplant hatte. Auch da wurden es 65km, und die Durchschnittsgeschwindigkeit lag bei über 28km/h. Kräftig dazu beigetragen hat wohl eine Velofahrerin, die ca 95% der Strecke in einer der beiden vordersten Positionen die Gruppe anführte……..
Nach einem kurzen Duschstopp zu Hause gings zu Letzt noch zu Kollegen, welche uns zu einem leckeren Abendessen eingeladen hatten.

Auffahrt und Bantiger Triathlon / Bikerennen

verfasst von uns beiden am 28. Mai 2017

In der vergangenen Woche lag Auffahrt – das eignet sich herrlich für Wortspiele. Doch schauen wir zuerst zurück auf den Mittwoch vor Auffahrt. Wir machten früher Feierabend und schwangen uns kurz nach 12 Uhr auf unsere Rennräder, an welchen wir Gepäckträger montiert hatten. Es ging los nach Biel und ab da über mehrere Jurapässe. Tabea hat ein neues Planungstool entdeckt und darauf die Route zusammengestellt. Das Navi führte uns danach durch menschenleere Gegenden, vorbei an idyllischen Orten und durch eine traumhafte Schlucht. Es fing ja schon bald einmal an, als wir über den Col du Pierre Pertuis radelten. Dinu fand, er habe ja schon viele Pässe überquert, aber von dem habe er noch nie gehört! Wenn ihr, wie Tabea, findet, den Col du Pierre Pertuis kenne doch jedes Schulkind, dürft ihr das gerne im Kommentarfeld kundtun!
Gegen Ende der Tour erreichte die Route den Höhepunkt. Zuerst fuhren wir kilometerlang auf einer endlosen Strecke, weit und breit nichts ausser Grün und knapp so breit, dass ein Auto fahren konnte und stetig die Angst, irgendwann einmal umkehren zu müssen. Danach führte die Route über Kieswege und am Schluss sogar noch über einen längeren Singletrail im Wald. Mit dem Bike wäre das ja super, aber mit dem Rennrad. Wir erwarteten jeden Moment eine Reifenpanne, was aber nicht eintrat. Aber unser Navi führte uns tatsächlich an unser traumhaftes Ziel:

 

Mit riesigem Hunger machten wir uns auf den Weg zum nahegelegenen Dorf (ca. 4km entfernt), wo es laut unseren Recherchen eine tolle Pizzeria geben sollte. Doch die war leider geschlossen. Nach einer planlosen Suchaktion landeten wir schlussendlich halbverhungert bei einem Pizza-Take-Away und assen unsere Pizza auf dem Dorfplatz. So hatten wir uns unser gemütliches Abendessen nicht vorgestellt. Nach einer erholsamen Nacht in unserem Häuschen mitten im See mussten wir den traumhaften Ort wieder verlassen. Zuvor freuten wir uns aber auf das Frühstück. Denn uns wurde am Vortag verkündet, dass es ein üppiges Morgenessen geben würde. Den Frühstückskorb konnten wir (Dinu traf das Los) mit dem Ruderboot am Ufer abholen. Schon die Grösse des Korbes lies nichts Gutes erahnen. Beim Auspacken hättet ihr unsere langen Gesichter sehen sollen. Wir schlugen uns so gut es ging den Magen mit den gelieferten 2 Gipfelis, 2 Schoggigipfeli und den 2 Brötchen voll, wobei wir einen Teil den hungrigen Fischen rund um uns herum verfütterten. Herrlicher Käse, regionale Fleischspezialitäten und cremige französische Joghurt oder Eierspeisen fehlten gänzlich. So konnten wir uns dann etwas schneller auf die Räder schwingen. Schliesslich sollte der Rückweg etwas 30km/700hm länger werden. Schon beim Start meldete Tabea: Heute mag ich nicht so gut, ich werde wohl ab Biel den Zug nehmen…… Danach das übliche Prozedere, sobald es hochging war Tabea weg, auf der Fläche konnten wir zusammenfahren. Irgendwo gabs eine Verzweigung, der Pfeil links war angeschrieben mit «Suisse» und führte über eine breite und flache Strasse. Selbstverständlich nahmen wir den Weg rechts, welcher sofort steil Anstieg und über einen weiteren Pass führte. Nach einem Zvieri-Stopp in Saignelegier gings mehrheitlich runter. Durch Biel legte Tabea ein hohes Tempo vor, so dass Dinu in Brügg dann fragte: Gseh i das richtig, mir fahre iz nid mitm Zug hei? Tabea: Du steusch ou blödi Frage, gsehsch nid, dass mir scho in Brügg si? Da gö mir sicher nid retour nach Biel!

 

Nach knapp 140km/2100hm erreichten wir unser zu Hause, um am Freitag wieder frisch bei der Arbeit zu erscheinen. Den Freitagabend verbrachten wir unsportlich, wagten uns dafür das erste Mal diese Saison in die Aare.

 

Am Samstag stand Tabea ungewöhnlich früh auf, um am Bantiger Triathlon früh starten zu können. Punkt 8:20 stand sie im Triathlonanzug am Start. Der Bantiger Traithlon ist ein Sprint-Triathlon, welcher aus 300m Schwimmen im Hallenbad, 17km Rad mit ein paar knackigen Höhenmetern und 4.6 km Laufen inkl. einiger Höhenmeter besteht. Nach 58min40sek war Tabea schon wieder im Ziel. Insgesamt war sie 1.5 min schneller, womit sie bedingt zufrieden war. Im Schwimmen war sie eine Spur langsamer (5sek), beim Rad ca. 40s schneller (da erhoffte sie sich viel mehr), dafür beim Laufen, was sie eigentlich am wenigsten trainiert, 15sek/km schneller und damit sehr zufrieden. Diese starke Leistung reichte für den 2. Platz von 20 gestarteten Frauen in ihrer Alterskategorie. Dinu verbrachte den Morgen zu Hause und kümmerte sich um seine Stärken. Zu seinem Programm gehörten Rasenpflegen und jäten des Umschwungs unserer Wohnsiedlung (wir sind diesen Monat an der Reihe), Parkplätze wischen, waschen, einkaufen, putzen und Austausch von Klatsch und Tratsch mit den Nachbarn. Anschliessend stieg auch er aufs Bike und radelte sehr zügig nach Stettlen, um am Bikerennen um 14.30Uhr mit Tabea zu starten. Das Bikerennen geht über 3 Runden von 6.5km/250 hm mit sehr giftigen Anstiegen. Tabea fand die Hitze fast unerträglich, Dinu fand das Jäten am Morgen bei prallender Sonne fast schweisstreibender… Auf den ersten paar Kilometer konnte Dinu das Tempo von Tabea noch mithalten. Danach verschärfte Tabea das Tempo. Schliesslich hatte sie eine andere Frau am Hinterrad, welche sie abzuschütteln versuchte. Schliesslich ging es bei den Beiden um den 1. Rang der Damenkategorie. Im Verlauf des Rennens konnte Tabea den Abstand zu der Zweitplatzierten wie auch zu Dinu stetig vergrössern und konnte nach dem Rennen zum zweiten Mal an dem Tag aufs Podest klettern. Dieses Mal aber auf das oberste Treppchen. Tabea war äusserst zufrieden mit dem Verlauf des Bikerennens und der Zeit. Auch Dinu war etwas schneller wie vor 2 Jahren, was ihn besonders freute, da er vor 2 Jahren Tabeas Bike mit den grösseren Rädern benutzt hatte und nun mit den kleineren Rädern schneller war. Wie es sich so gehört an einem solch heissen Tag, landeten wir am Schluss noch in der schönen, grünen, kühlen Aare.
Am Sonntag genossen wir das tolle Wetter am Slowup Buechiberg. Wir legten die 45km mit den Inlineskates zusammen mit Kollegen des Inlineclub Mittellands zurück.

 

In der vergangenen Woche hatte Dinu auch noch einen Termin beim Arzt. Der erwähnte, dass sich Dinu sicher auch Gedanken an einer Teilnahme am 100km Lauf von Biel im 5er Team machen sollte. Dinu erhielt aber einen Aufbauplan und hofft, rechtzeitig fit zu werden. Die ersten Trainings geben Grund zur Hoffnung.

 

Highway to Sky

verfasst von uns Beiden am 1. Hochzeitstag;-) (21.5.2017)

 

Letzten Mittwoch machte uns der Schnee in den Bergen einen Strich durch die Rechnung. Wir hatten mit der Laufgruppe einen Ausflug nach Leukerbad geplant, um dann via Gemmi nach Kandersteg zu joggen. Als Ersatz gabs zu dritt eine Fahrt mit dem Rennrad nach Nods, um die letzten Höhenmeter auf den Chasseral mit den Laufschuhen zu absolvieren. Anschliessend ging es auf dem gleichen Weg wieder zurück. Da Dinu aufwärts wanderte und nicht wie Tabea rannte, wars für sein Schienbein kein Problem. Am Freitagabend fuhren wir nach Meiringen, wo wir bei Kollegen übernachten konnten. Denn am Samstagmorgen mussten wir schon um 9 Uhr bei der Startnummerausgabe in Innertkirchen sein. Ein Velorennen auf den Sustenpass (genannt Highway to sky) war unsere Herausforderung des Tages. Bei diesem Rennen werden im Normalfall 28km/1600hm zurückgelegt. Schon das 2. Mal diese Woche machte uns der Schnee einen Strich durch die Rechnung. Das Rennen wurde auf 24km/1350hm gekürzt infolge Lawinengefahr. Gestartet wurde einzeln - Dinu 10min vor Tabea. Vor dem Rennen war bei uns alles verdächtig ruhig. Wir wussten beide, dass wir nicht viel diskutieren sollten. Denn sonst hätte Dinu behauptet, dass Tabea ihn sicher einholen würde und Tabea hätte das garantiert abgestritten. Allgemein war Tabea nach dem enttäuschenden GP von letzter Woche nicht sehr optimistisch eingestellt. Sie nahm wie es kam und startete ohne zu überlegen mit der Ansicht: "Schlächter wie am GP chas ja nid cho". Im Ziel waren beide sehr zufrieden. Tabea wurde hervorragende Dritte, der 24 gestarteten Frauen (1. Rang in ihrer Altersklasse). Dinu war auch happy - erstens weil das Rennen verkürzt worden war, zweitens, weil Tabea ihn nicht eingeholt hatte und drittens weil er mit Rang 81 von 190 in der vorderen Hälfte klassiert war und er sich selber nicht als Bergfloh bezeichnet. 

Am Sonntag klingelte der Wecker schon früh. Dinu musste am 06:15 beim Berner Triathlon als Helfer Parkplätze zuweisen. Auch Tabea hatte einen Helfereinsatz, jedoch erst um 8:30 als Streckenposten auf der Laufstrecke, wo Dinu dann am Getränkeposten noch mithalf. Er sei mehrfach geduscht worden und am Schluss habe fast seine Stimme versagt, vom ständigen "Wasser, Iso" rufen!  Es war spannend so einen Anlass wiedereinmal von der anderen Seite erleben zu dürfen. Nach der grossen Abräumaktion liessen wir den Tag gemütlich ausklingen und genossen ein leckeres Abendessen am Bielersee zur Feier des Tages: Vor einem Jahr hatten wir geheiratet!!!

GP Bern Wochenende

verfasst am Muttertag von uns Beiden

Am Dienstag absolvierte Tabea einen Laktatstufentest auf dem Laufband. Das Resultat war sehr erfreulich und hilft bei der weitern Saisonvorbereitung. Danach hatte sie ein Schwimmtraining und am Abend besuchten wir das Lauftraining des STB's. Dort werden die Teilnehmenden in ca. 10 Leistungsgruppen eingeteilt. Wir erwischten einen Leiter, der fand, er mache ein lockeres Training mit 30min Joggen und anschliessend Koordination und Lauftechnik. Er wolle, dass alle erholt am GP starten können. In anderen Gruppen wurden intensive Intervalltrainings gemacht, was Tabea viel mehr gereizt hätte. Tagsdarauf konnte sie ihre Energie doch noch loswerden. Sie startete mit einer Kollegin und dem Rennrad über den Vue des Alpes und zurück via Chasseral und legte so 130km und 2300hm zurück. Sie meinte danach, dass ihre Beine sich nicht so fit angefühlt hätten - in ihrem Wortlaut: Ich hatte Beine wie Blei. Auf Grund dessen schaltete sie beim Spinning am Donnerstag und Freitag einen Gang zurück und versuchte sich nur ganz locker zu bewegen. Freitagabend gings wie jedes Jahr zur Pastaparty.

Dinu hatte am Mittwochmorgen einen Termin beim Sportarzt. Seit etwa Februar hat er Schmerzen an der Innenseite des Schienbeins. Zuerst an beiden Seiten, später liessen die Schmerzen am linken Bein nach, bis sie ganz verschwanden. Auch rechts lassen die Schmerzen langsam nach, aber wohl zu langsam, um für den 100er genügend trainieren zu können. Joggen geht zwar, aber jeweils mit Schmerzen und seine Lauftechnik leidet dabei massiv. Der Sportarzt empfahl ihm eine Woche zu pausieren und mit Entzündungshemmern und Physiotherapie zu beginnen. Darum entschied er sich, den GP nicht zu laufen. So hatte er von Dienstag bis Sonntag Ruhetage. So hofft er, auf den 100er wieder fit zu sein!

Am Samstagmorgen ging es im Hause Ruegge turbulent zu und her. Man beschloss kurzfristig, die Pflanzenecke vor den Fenstern gründlich zu reinigen. Dinu begann draussen die "Storen“ zu reinigen, während Tabea drinnen den Boden saugte und feucht aufnahm. Anschliessend begann Dinu die Fensterrahmen mit Wasser zu reinigen und kassierte einen Rüffel. „He, ich habe den Boden und das Fenster bereits gereinigt, du machst ja alles wieder schmutzig......“

„Wie soll ich denn den Fensterrahmen reinigen ohne den Rest wieder zu bespritzen“, erwiderte Dinu.

Naja, an der Reihenfolge müssen wir noch arbeiten.......

Dinu war dann froh, als Tabea nach Bern ins Schwimmtraining fuhr. So konnte er sich zu Hause austoben – der Garten lud zur Arbeit ein.

Nach ihrem Schwimmtraining gönnte sich Tabea ein leckeres Mittagessen und bereitete sich auf den GP vor. 2.5h blieben ihr noch bis zum Start. Sie machte sich über das Wetter sorgen. Zu diesem Zeitpunkt war es sonnig und bereits sehr warm, was nicht ihr ideales Laufwetter ist. Auch sonst fühlte sie sich nicht ganz so parat und dachte, es liege an der üblichen Nervosität.
Pünktlich um 16:07:30 fiel der Startschuss. Tabea startete in ihrem Startblock ganz zu hinderst, so dass sie ihr eigenes Tempo laufen konnte und nicht zu schnell startete. Dieser Plan ging gut auf. Den ersten Km blieb sie nicht schneller wie im Vorjahr. Dann gings den Aargauerstalden runter in die Altstadt und dort begann das Leiden schon. Ihre vordere Oberschenkelmuskuatur verhärtete sich. Mit schmerzenden Beinen rannte sie so gut es halt noch ging. Von Km zu Km wurde es aber immer wie schlimmer. Sie versuchte krampfhaft den Schmerz auszublenden, was ihr nicht immer gelang. Bis km 10 konnte sie das Tempo vom Vorjahr noch halten (bis zu km 5 war sie sogar schneller wie im Vorjahr), ab da fiel das Tempo zusammen. Bis zu km 13 schaute sie regelmässig auf die Uhr und kontrollierte, was die Kilometerschnitte anzeigten. Da diese aber immer langsamer wurden, vermied sie es bis im Ziel nochmals auf die Uhr zu gucken. Sonst wäre sie Gefahr gelaufen, aufzugeben. Sie kämpfte mit ihrem Kopf gegen die negativen Gedanken und versuchte irgendwie noch ins Ziel zu gelangen. Der Aargauerstalden, welcher ihr im Normalfall eigentlich noch liegt, war an diesem Samstag nur noch eine Qual. Sie schlich ihn hoch und versuchte noch einen Endspurt hinzulegen, welcher sich anfühlte wie ein Auto, welches mit angezogener Handbremse fährt. Im Ziel guckte sie auf die Endzeit und war sehr enttäuscht, 45s langsamer gewesen zu sein wie im Vorjahr. In den letzten Jahren konnte sie sich immer steigern, einen Rückschritt gabs schon ewigs nicht mehr. Sie war völlig enttäuscht und ging sofort unter die Dusche und verschanzte sich danach an einem ruhigen Plätzchen. Schliesslich hatte sie sich erhofft, 2min schneller laufen zu können wie im Vorjahr. Und nun so was.
Dinu erklärte ihr, dass sie sich von den 3 Wochen Trainingslager bestimmt noch nicht vollständig erholt hat. Man empfiehlt pro Traininslagertag 1 Tag Erholung (das ist erst in einer Woche soweit). Dass sie seither noch ein paar harte Trainings hatte, welche nicht alle optimal verliefen, bestätigt seine Theorie. Das erklärt, warum sie mit schlechtem Laufgefühl eigentlich eine tolle Zeit (Dinu war noch nie so schnell wie Tabea mit dieser Zeit) gelaufen ist.

Nun, mit etwas Abstand betrachtet, sieht es Tabea ähnlich und ist einigermasen zufrieden.

 

Am Sonntag gabs Familienprogramm. Mit Dinus Bruder starteten wir zu dritt auf eine 2-stündige Rennradtour. Tabea kam am Morgen kaum die Treppe herunter, so sehr schmerzten ihre Oberschenkel. So kündete sie gleich zu beginn an: „Heute bin ich extrem langsam“. Das bewiess sie, als sie am ersten Anstieg den Ruegge Brüdern gleich davon fuhr. Nach der Tour über 52km/600hm strahlte sie und meinte, das sei jetzt 1000x besser gegangen wie erwartet. Tömu und Dinu fanden, die Tour mit einem Durchschnittstempo von 27km/h alles andere als locker (das hatte Tabea nämlich als Zieltempo für diese Tour vorgegeben: Locker!).  

Zurück im Alltag.....

Erstellt von uns Beiden am 7. Mai
Nach ihren 3 Trainingswochen in Spanien stieg Tabea nun wieder in den Alltag ein. Dazu gehörte es natürlich auch wieder, Spinning-Lektionen zu geben und andere Trainings zu absolvieren, aber deutlich weniger wie «normal». Denn auch sie wollte sich mal erholen. Dass sie dabei mehr Trainingsstunde wie Dinu machte, ist ja selbstverständlich. Das Velo jedoch hat sie in den Keller gestellt und bis heute nicht mehr gefahren - weil das Wetter nicht gut war.
Dinu hingegen setzte wieder gezielt aufs Laufen. Am Dienstag zum Beispiel drehte er mit einer Kollegin eine 14km lange Laufrunde und besuchte danach ein spezielles Lauftraining. Lauftechnikübungen und spezifische Kraftinputs gehörten bei diesem geführten Training dazu. Tabea liess es sich nicht nehmen, auch daran teilzunehmen.
Am selben Tag, aber abends, trainierte Dinu mit einer Gruppe auf der Originalstrecke des GPs nochmals 16km. Insgesamt kamen so über 30km zusammen.
Am Freitag hatten wir mit einem Kollegen aus Herzogenbuchsee abgemacht zum Laufen. Eine 18km lange Tour war geplant. Tabeas Bauch machte aber einen Strich durch die Rechnung. Nach 13km gab sie auf, weil sie nicht weiterkam als von Baum zu Baum. Dinu konnte das Training aber durchziehen. Am Samstag hatten wir Gäste zu Besuch und verbrachten den halben Tag in der Küche. Ein 1,5stündiges Schwimmtraining brachte etwas Auflockerung zwischen dem Küchenmarathon.
Am Sonntag war Dinu für ein Inlinerennen in Basel angemeldet. Trotz schlechten Wetter-Prognosen liess er sich den Spass nicht nehmen. Auf teilweisen trockenen Strassen drehte er 7 Runden, also insgesamt 37km, und war mit dem Resultat zufrieden. Tabea entschied sich gegen das Inlinenrennen, weil sie sich noch nicht genug erholt fühlte. Stattdessen besuchte sie in Basel ein Fitnesscenter und genoss eine intensive TRX-Stunde. Anschliessend feuerte sie Dinu am Inlinerennen an.

Martin Ruegge und Tabea Zimmermann

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