Verfasst am 1.1.2018
Die Altjahreswoche verbrachten wir ja bekanntlich getrennt. Tabea war in Mallorca unterwegs. Sie genoss die warmen Temperaturen und spulte, trotz Wind,
über 600km in 6 Tagen ab! Die 4er-Gruppe betonte aber, es sei kein Trainingslager, sondern nur ein «gemütliches Velofahren». Klar war Tabea an 2 Tagen noch auf den Laufschuhen anzutreffen.
Dinu blieb zu Hause, arbeitete an 2 Tagen, genoss einen Tag mit seinem «Göttimeitli» im Westside – Baden und Kino (Papa Moll). Daneben absolvierte er einen 2stündigen Longjogg, ein paar
Intervalltrainings und je ein Schwimm- und Krafttraining.
Sylvester haben wir zusammengefeiert, nun sind wir parat für neue Herausforderungen im 2018 – wir freuen uns darauf!
Wir wünschen Euch ein erfolgreiches 2018! Mögen all Eure Pläne, Träume und Ziele verwirklicht werden.
Auch wenn ihr zweifelt - legt los, probiert es aus, es kommt oft besser, wie man denkt! Das haben wir beide im 2017 doch erfolgreich bewiesen?
Bis gli!
Verfasst am 26.12.2017
Am letzten Adventssonntag hatten wir ja unser hartes Intervalltraining auf dem Programm. Das schlimme daran war ja, dass wir wussten, dass wir am Donnerstag danach gleich nochmals das gleiche
Programm absolvieren mussten! Wenn man weiss, wie hart das Training sein wird, ist es nochmals anders, wie wenn man es zum ersten Mal austestet…..
Besonders für Dinu war der Tag hart – am Morgen mit dem Fahrrad zur Arbeit, Mittags mit dem Rad quer durch die Stadt, wo er eine Spinninglektion besuchte, welche Tabea leitete. Zurück zur Arbeit und, dank frühem Feierabend, 16:00 das 105minütige Training (1,6km an der Schwelle laufen, 400m locker,…….
Aber auch an den Festtagen waren wir nicht ganz ruhig – Samstags schwimmen, Sonntags eine Biketour mit Dinus Bruder auf den Weissenstein, oberhalb des Nebelmeeres und Montags war dann Ruhetag – 2h «Spazieren», allerding in einem Tempo, da würde man an der Olympiade allen Powerwalkern davonlaufen…… Wieder oberhalb des Nebels.
Am Dienstag 26.12. flog Tabea nun mit 3 Weiteren nach Mallorca zum Radfahren. Die erste Tour von über 95km haben sie bereits am Anreisetag abgestrampelt. Zu Hause joggte Dinu eine 2stündige Runde um Uettligen - auch bei schönem Wetter, im Vergleich zu Tabea wurde er nicht verregnet! Aber in einem schön gleichmässigen Tempo, ohne Intervall……
Rückblick auf Tabea's Sportjahr 2017 auf STRAVA. Da war einiges los in diesem Jahr!
verfasst von uns Beiden am 3. Advent
Am Mittwoch gings auf die alljähriche Glühweinrunde mit der Running-Gruppe des TV Bolligens. Gemütlich joggten wir zum Münsterplatz, wo wir einen Glühwein genossen. Der Retourweg joggten wir umso leichter mit dem extra Power im Blut. Prosit:-)
Am Samstag gabs nur eine Schwimmeinheit. Ok, das 20min Rumpfkraft-Training kam noch dazu. Danach gings zum Bierhübeli. Dort fand die Veranstaltung von Hazel Brugger statt. Natürlich hatten wir keine Eintrittskarten erhalten, weil die Veranstaltung ausverkauft war. Wir versuchten unser Glück und hofften auf jemanden, der seine Eintrittskarten verkaufen wollte. Und tatsächlich lachte uns das Glück, als Tabea 5min nach Veranstalungsbeginn einen Security-Typen (da die Abendkassen bereits geschlossen waren) fragte, ob es wirklich keine 2 Plätze mehr frei hätte. Er verschwand im Bierhübeli und kam 5min später zurück und meinte, dass es in der hintersten Reihne noch genau 2 Plätze hätte. Wir dürfen die haben, falls aber der Besitzer dieser Stühle käme, müssten wir das Bierhübeli wieder verlassen. Und so genossen wir die 2h Hazel Brugger Veranstaltung zufrieden und lachten viel. Anschliessend liessen wir den Abend mit einem Kollegenpärchen in einem indischen Restaurant ausklingen.
Der Sonntag war dann ziemlich hart. Zuerst mussten wir früh aufstehen. Dies, weil wir zur Kirche wollten. Dinu's Gottemeitli spielte in einem Krippenspiel mit und wir wollten uns das nicht entgehen lassen. Anschliessend trafen wir einen Kollegen, mit welchem wir 1h45min joggen gingen. Selbstverständlich joggten wir nicht einfach nur so vor uns hin, nein, es gab ein ziemlich taffes Programm. Nach einem 20min aufwärmen gings ran ans Intervall: 1600m an der Schwelle laufen mit anschliessenden 400m locker und dies wiederholten wir 6x. Vor allem Tabea war am Schluss ziemlich k.o. Denn es war auch das erste so lange/harte Lauftraining nach ihrer Trainingspause.
verfasst am 2. Advent von uns Beiden
Dass sich Weihnachten definitiv nähert, merken wir jeweils am 6.12. Denn am Samichlausabend laden wir jeweils Tabea's Familie zum Bänze-Essen ein. Als es um 21 Uhr an der Türe klingelte, hatten alle das Gefühl, dass wohl jemand falsch parkiert habe und ein Nachbar von der Tür stehen würde. Wir alle staunten nicht schlecht, dass da eine Samichlöusin vor der Türe stand. Sie brachte Geschenke für die ganze Familie und liess uns Versli aufsagen. Da es sich um eine Laufkollegin im Chlousekostüm handelte, war rasch klar, dass Dinu die Überraschung ausgeheckt haben musste.
Auf der sportlichen Seite lief immer einiges. Am Montag joggte Tabea und ein Kollege aufs Niederhorn. Es war zwar eher ein stapfen, da viel Schnee auf dem Weg lag. Normalerweise gehts dann jeweils mit der Bahn runter. Da diese aber wegen einem technischen Defekt nicht fuhr, durften sie im tiefen Schnee runter laufen.
Am Samstag gabs dann auch ein gemeinsames Lauftraining mit anschliessendem Besuch im Schwimmbad - natürlich um zu trainieren. Am Ruhetag am Sonntag stand ein gemütlicher Brunch in Solothurn an. Danach wurden wir einen Teil der Weihnachtsgeschichte, welche in der Stadt Solothurn mitten in den Gassen aufgeführt wurde. Dabei wurden Volkszählungen durchgeführt, wo wir uns registrieren lassen mussten. Es waren Hirte, die 3 Könige und sonstige bekannte Figuren unterwegs. Dies war eine gute Alternative zum Silvesterlauf, welchen wir in diesem Jahr seit vielen Jahren ausfallen liessen.
verfasst am 1. Advent von uns Beiden
Neben ein paar altäglichen Trainings gabs auch in der letzten Woche ein paar Highlights. Eines davon ist allerdings nicht sportlicher Natur. Tabea war am 1. Dezember am Morgen ganz enttäuscht, als sie nicht, wie sonst jedes Jahr, einen Adventskalender zu Hause auffand. Umso grösser war die Freude, als sie am Mittag im Büro in ihrem Postfächli einen Brief vorfand, auf welchem eine grosse Eins aufgemalt war. Ein Post-Adventskalender. Auch schön war das Lauftraining am Mittwochabend als weiche Flocken vom Himmel segelten. Joggen im Schnee macht Spass.
Am Donnerstag stand ein Intervall-Training auf den Laufschuhen auf dem Programm. Wir waren danach beide ziemlich erschöpft. Am Samstag gabs dann volles Programm. Am Mittag besuchten wir das
Schwimmtraining vom Triathlon Club Bern und am Nachmittag gings per Zug nach Luzern, wo wir ein Kollegenpärchen besuchten. Wir wollten zu dritt eine Runde um Luzern joggen gehe. Der Kollege
meinte zuvor, dass er nicht so fit sei, wir würden wohl nur etwa 45min Joggen in einem langsamen Tempo.
Was für ein Schock für Dinu, als der Kollege dann meinte, er habe Fussschmerzen und käme mit dem Bike mit. Es wurde also statt der gemütlichen Runde ein hartes Intervalltraining mit Tabea.....
Und das nach einem Schwimmtraining. Beim anschliessenden Abendessen war aber bald alles vergessen.
Wie am vorherigen Sonntag hatten wir auch diesen Sonntag ordentlich kalt. Dieses Mal wars aber nicht im Wasser sondern auf dem Bike, wo wir eine längere Runde rund um Uettligen drehten.
verfasst am 26.11.2017 von Tabea
Bereits zum 4. Mal starteten wir am Ziebeleschwimmen. Dieses Jahr war das Wasser so warm wie noch nie - 8.4 Grad zeigte das Thermometer an. Mit 150 Startenden war das Ziebeleschwimmen auch in
diesem Jahr ausgebucht. In 4er Gruppen durfte man in die Aare. So mussten wir unsere 8er Gruppe splitten.
350m sollte man in der Aare bleiben. Weil die Aare nicht viel Wasser hatte zog sie nicht fest und wir durften etwas länger im Wasser sein. Beim Ausstieg wird einem geholfen, Rettungsschwimmer
sind vor Ort. Und dann gibts warme Suppe, welche wohltuend ist. Danach muss man die 350m zurück marschieren, was fast dir grösste Herausforderung ist - mit den Füssen auf dem kalten Beton, für
diejenigen, welche keine Badeschuhen trugen. (Anmerkung des Dinus: Tabea fand am Morgen, sie brauche keine Badelatschen.... Sie war dann aber doch froh, dass ich eingepackt hatte!)
Ansonsten war unsere Woche eher ruhig. Am Mittwoch waren wir joggen. Auf dem Plan stand ein 10km Testlauf im GA2 Bereicht. Tabea hatte den Auftrag etwas Missverstanden und lief die 10km über
Ihrer persönlichen Schwelle. Also statt im lockeren Ausdauerbereich fast am Anschlag. Leider merkte sie das erst im Nachhinein..... Unterwegs meinte Tabea: "Gäu das esch hert". Dinu, wohl
etwa 2 Meilen über seiner Schwelle, sagte nichts dazu! Er konnte schlichtweg nichts mehr sagen, höchstens röcheln! Tabea dachte: "Ah, für Dinu ist es zu locker, er traut es sich nur nicht zu
sagen. Wenn es zu schnell wäre, hätte er schon längstens etwas gesagt - und verschärfte das Tempo!
Nach dem harten Lauf gabs einen Sprung in die Aare. Dies war viel schlimmer wie 4 Tage später am Ziebeleschwimmen. Am Samstag war dann so übles Wetter, dass wir, statt wie geplant Joggen,
nochmals mit einem Kollegen joggen gingen. 15km durch den Buchsiwald bei strömendem Regen. Zuvor gabs noch ein TRX Training. So eines, das Tabea als lockeres Training bezeichnet und Dinu
danach kaum mehr joggen kann, weil ihm vom Zehenspitz bis zum Scheitel etwa jeder Muskel brennt.
Und am Montag Morgen klingelte der Wecker um 3:30 - Zibelemäret stand auf dem Programm!
verfasst von uns Beiden am 19.11.17
Auch in der letzten Woche war für Abwechslung gesorgt. So drehte die Laufgruppe des TV Bolligens ihre Runden in der Region Burgdorf mit anschliessendem Abendessen bei einer unser Läuferinnen. Am Donnerstagabend stand etwas Kultur auf dem Programm: Bei uns Uettligen besuchten wir ein Theater inkl. Konzert der Musikgesellschaft. Am Freitag stand eine lange Autofahrt auf dem Programm. Denn in Winterthur besuchten wir zum 3. Mal «Clowns und Kalorien». Ein herrlicher Abend mit einem 4-Gänger und dazu lustiger Unterhaltung. Folglich kamen wir erst um 02:00 Uhr morgens ins Bett und mussten dummerweise am Samstagmorgen früh raus. Tabea hatte eine Weiterbildung im Spinning und am Abend ein Klassentreffen. Dinu hatte sturmfrei und konnte sich um seine Stärken kümmern. Am Sonntag leitete Tabea eine Doppelstunde Indoor Cycling und so konnte sie das Gelernte gerade umsetzen. Anschliessend joggten wir zusammen eine grössere Runde im Könizerwald umher. Zum Abschluss dieser abwechslungsreichen Woche düsten wir am Sonntagabend noch nach Zürich um ein Konzert von Texas zu besuchen. Konzerte von Texas sind immer wieder genial. Wir sind ja regelmässige Konzertbesucher, aber die Energie und die Ausstrahlung, welche die Frontfrau von Texas hat, ist einfach unglaublich! Dass Texas aus Schottland kommen, passt so richtig ins Ganze hinein! Leider waren es alles Sitzplätze - allerdings hatten Texas die Zuschauer bereits nach wenigen Sekunden des ersten Liedes soweit, dass so gut wie niemand mehr auf seinem Stuhl sass! Wir waren ein weiteres Mal begeistert von dieser Band!
Verfasst von uns Beiden am 12.11.2017
Nach dem Gurtenduathlon gings bei uns eher ruhig zu und her. Klar standen ein paar
Trainings an, aber keine extrem speziellen.
Am Freitag freuten wir uns auf einen gemütlichen Abend zu Hause. Bis Tabea am
Freitagmorgen merkte (dank Facebook), dass an diesem Tag das Toten Hosen
Konzert war und wir für das Tickets hatten. Leider hatten wir vergessen, dies
in der Agenda einzutragen. Statt dem gemütlichen Abend zu Hause verbrachten wir
den Abend zuerst im Auto (Die Hinfahrt dauerte wegen des Staus recht lange) und
danach am Konzert.
Allerdings war das Konzert mit einigen Adrenalinstössen verbunden. Der 1. kam
bei den Eingangskontrollen. Die waren in diesem Jahr sehr streng, darum war
eine wirklich lange Schlange vor dem Stadium – so lange hatten wir noch selten
vor einem Konzert eine gesehen. Es wurde sehr viel genauer kontrolliert, jeder
wurde abgetastet und die Taschen wurde durchsucht. Flüssigkeiten durften keine
mitgenommen werden. Tabea hat selbstverständlich wie immer versucht, eine Cola
zero mithinein zu schmuggeln, was ihr erstaunlicherweise wieder einmal gelang.
Aber wie gesagt, Adrenalin war da ordentlich mit dabei.
Dann kam die nächste Challenge. Wir hatten Sitzplatztickets, da damals die
Stehplätze ausverkauft waren. Aber wer bitte bleibt bei einem Toten Hosen
Konzert sitzen? Deshalb wollten wir versuchen, uns in den Stehplatzbereich rein
zu schmuggeln. Aber auch dort war bei der Eingangskontrolle (man musste
nochmals das Ticket zeigen – es wurde streng kontrolliert, ob man ein Ticket
für den Innenraum hat oder nicht!!) eine lange Schlange. Wir sind zusammen auf
die Kontrollen zugegangen. Tabea hatte sich dann in der Mengen der Leute
durchgedrückt. Die Kontrolleuren bekamen das zwar mit, konnten aber nichts
machen, weil sie sonst die anderen Leuten nicht mehr kontrollieren hätten
können. Dinu versuchte natürlich das Gleiche. Aber weil die Kontrolleure sich
bereits nach Tabea umgedreht hatten, wurde er erwischt und nicht hineingelassen.
Dinu versuchte es noch zweimal vergeblich.
Somit gabs keine andere Möglichkeit, als zu den Sitzplätzen zu gehen.
Tabea verzichtete natürlich auf ihren Stehplatz und gesellte sich zu Dinu. So
ein Konzert ist definitiv weniger toll, wenn man sitzt. Man ist viel weiter
weg, die Stimmung ist nicht dieselbe.
Im Hallenstadion sind die Sitzplätze erhöht – aber eigentlich nicht so hoch –
was uns dann irgendwie auf die Idee brachte, noch einen Versuch zu wagen. Wir
sind also zuvorderst bei den Sitzplätzen ans Gitter gestanden, haben geschaut,
wann welche Kontrolleure in welche Richtung blickte. Und bei einer guten Chance
kletterte Dinu übers Gitter und sprang die ca 2m runter ins Innenfeld und lief
schnell in die Massen. Dies war also geregelt. Nun musste nur noch Tabea
folgen. Sie zögerte etwas länger, war etwas nervöser, aber auch ihr gelang den
Sprung runter in die Masse bestens. So konnten wir die letzte Stunde noch
stehend geniessen, was echt toll war. Zusätzlich waren wir wie gesagt, sehr
weit mit dem Auto unterwegs. Dinu sagt immer, dass er sich bald eignen würde,
für ein Autorennen zu fahren. Bei den Trainingskilometern……
Am Samstag warens dann etwas weniger Autokilometer. Wir mussten nur via
Solothurn nach Langenthal. Dort stand der Langenthalerstadtlauf auf dem
Programm. Zuerst starteten die Damen. 45min später, als die Frauen im Ziel waren, kamen die Männer an die Reihe.
Tabeas Bericht:
Ich war recht nervös beim Start, obwohl es eigentlich um nichts ging, ausser schneller
zu sein wie letztes Jahr. Diese Mission habe ich für einmal aber nicht erfüllt.
Ich startete zu schnell in die 1. Runde. 10 Sekunden schneller war ich wie im
Vorjahr. Die nächsten beiden Runden waren dann etwas langsamer, aber noch
völlig in Ordnung. Ab Km 3 brach ich ein und wurde massiv langsamer. Ein fieser
Gegenwind blies mir bei jeder Runde entgegen. Rückenwind nahm ich aber nie war.
Schlussendlich war ich 25 Sekunden langsamer. Zuerst war ich etwas frustriert.
Aber dies nicht, weil ich langsamer war, sondern weil ich zu schnell gestartete
war und das Tempo nicht halten konnte.
Dinus Bericht:
Nachdem ich Tabea im Ziel empfangen hatte und sie etwas aufgemuntert hatte, weil sie im ersten Moment nicht so zufrieden war, kam ich an die Reihe. Ich hatte zu diesem
Zeitpunkt noch ordentlich viele lange Kleider an. Ich zog diese ab und startete
mit ¾ Hosen und einer dünnen Regenjacke. Ich war mir aber nicht sicher, ob ich
die Brille anbehalten sollte. Nach dem Startschuss versuchte ich eher nicht zu
schnell zu starten und wurde noch von Einigen überholt, obwohl ich recht weit
hinten gestartet war. Mit der Zeit fand ich den Rhythmus, was okay war, aber
doch eher anstrengend. Ich lief irgendwann an eine 6er Gruppe ran, wo ich
versuchte das Tempo mit zu laufen. Bis in die Mitte der 2. Runde waren in
dieser Gruppe nur noch 2 Leute dabei, die anderen konnten das Tempo nicht
mithalten und wurden langsamer. Ich merkte aber doch, dass es sehr anstrengend
war. Die KM Zeiten auf der Uhr verrieten, dass ich langsamer war wie im
Vorjahr. Ab der 2. Runde konnte ich immer wie mehr Läufer überholen. Auf der 3.
Runde wurde ich das erste Mal von den schnellsten überrundet, was auch immer
wieder erstaunlich ist.
Stimmung war an diesem Tag sehr wenig, wahrscheinlich wegen des schlechten
Wetters. Auch Läufer waren viel weniger am Start wie im Vorjahr. In der 4.
Runde wurde ich langsamer. Meine Beine wurden schwerer. Ich hatte Mühe, das
Tempo aufrecht zu halten. Vom Gefühl her, war ich in der 5. Runde wieder
schneller, wobei der Blick in die Rangliste das Gegenteil sagt – die 5. war die
langsamste Runde. In der 6. Runde gab ich nochmals ordentlich Gas. Ich konnte
einen Mann überrunden, welcher mich beim Start abgehängt hatte! Einen Endspurt
lag auch noch drin. Erstaunlicherweise war ich dann doch 15sek schneller wie im
Vorjahr. Allerdings hatte ich im Vorjahr nach unseren Peruferien nicht viel
trainiert und somit wars auch einfacher, dieses Jahr die letztjährige Zeit zu
toppen. Nach einem leckeren Abendessen in Langenthal gings dann mit dem Auto
wieder nach Hause.
Am Sonntag testeten wir unsere neue Foltermaschine. Tabea hatte von einem Kollegen 2 TRX Bänder erhalten und mit ihm diese in unserem Dachstock befestigt. Es ist ein sehr gutes Krafttraining,
welches für die Stütz- und Haltemuskulatur gut ist und viele Muskelgruppe anspricht. Wir fanden es beide recht anstrengend und
waren froh, als nach 1h20min das Training fertig war. Der Muskelkater plagt uns
heute recht stark. Am späteren Nachmittag hatten wir bei Kollegen abgemacht.
Sie heiraten nächstes Jahr und sie haben uns angefragt, ob wir für ihr Fest
kochen würden. Wir haben am Sonntag das erste Mal besprochen, wie das Ganze aussehen könnte. Natürlich kam Dinu wieder zu seinem Autotraining. Denn die beiden
wohnen in der Nähe von Liestal. Er konnte also 3 Tage lang Autofahren dürfen
und wäre nun ready für sein 1. Autorennen :-)
verfasst von Tabea am 5.11.2017
Die neue Saison ist für mich gestartet. Für viele andere geht sie zu Ende, aber für mich geht’s jetzt wieder los.
Seit ca. 2 Wochen trainiere ich nun wieder. Ich habe das Training ziemlich rapide gesteigert. Daran «schuld» war das Wetter – bei solch herrlichem Herbstwetter kann man doch nicht zu Hause
sitzen? Auch diese Woche war ich täglich aktiv. Spinning, kurze Lauftrainings, TRX und sonstige Krafttrainings standen auf dem Programm. Das Highlight fand am Mittwochabend bei Dunkelheit statt:
Dinu und ich fuhren ein Velorennen gegeneinander mit Start und Ziel vor unserer Haustüre! Die Runde führte nach Aarberg und retour über den Frienisberg. Knackige 28km und 500hm gabs zu bewältigen
und das alles über der anaeroben Schwelle. Ja, wir haben alles gegeben. Gewonnen hat dann niemand, weil ich in Meikirch fragte, ob wir nicht hier das Rennen beenden können, weil wir gerade gleich
auf waren…
Am Samstag startete ich dann auch wieder mit Schwimtrainings. Über 2 Monaten pausierte ich da, ich hätte es aber problemlos länger ohne ausgehalten. Im Training gings dann schon wieder recht zur
Sache und es wurden 3.7km abgespult mit diversen Technikübungen, Ausdauerblock und ein paar Sprints. Dinu fand, es sei alles noch beim Alten. Er sei, wie beim letzten Schwimmtraining (das müsste
bei ihm etwa im April gewesen sein) mit Abstand der Letze auf der langsamen Bahn und setze wohl eher mehr Energie dafür ein, nicht unter zu gehen als in die Vorwärtsbewegung.
Am Sonntag war ich dann definitiv parat für den Gurtenduathlon. Ich entschied mich erst am Dienstag für den Start, denn das Laufen bereitete mir etwas Sorge, weil meine Fussprobleme leider immer
noch vorhanden sind und auch sonst einiges gezwickt hat in der letzten Zeit. Und so hatte ich gar kein Gefühl für die Laufstrecke. Wird was weh tun? Wie gehe ich damit um, falls dies eintrifft?
Durchhalten oder Aufhören?
Die Wetterprognosen waren alles andere als gut, was mich allerdings nicht störte. Ich fands sogar gut, bei Regen zu starten. Seit dem Icon in Livigno erschüttert mich solches Wetter nicht mehr
wirklich.
Von Datasport erhielt man im Vorfeld eine SMS mit der Startzeit. Bei mir hiess es: Bike-Start um 9.47. Um 9:41 hörte ich den Speaker sagen, jetzt startet der Duathlon und die Biker. Ich war zu
dieser Zeit irgendwo weiter weg und fragte jemanden: «Starten wir Duathleten jetzt?! Meine Startzeit ist aber 9:47». Niemand konnte mir Auskunft geben. Ein Kollege, welcher auch am Duathlon
startete, hatte das gleiche Problem. Jedoch meinte er, dass wir wirklich erst um 9:47 starten. So fuhren wir zusammen gemütlich zum Startbereich, wo kein Knochen mehr war. Der Speaker meinte:
«Ihr müsst starten»! Wir dann: «Nein, wir starten erst 9:47». Wahrscheinlich hat sich der Speaker ziemlich gefragt ab unserer Antwort, warum wir um 9:47 starten wollen und nicht mit den anderen.
Somit liessen wir uns überzeugen und starteten um 9.46. Natürlich waren wir alleine unterwegs und mussten das Feld von hinten aufrollen. Wir kamen somit nicht in den Genuss des Massenstartes, wo
man auf den ersten Metern ziemlich profitieren kann, wenn man im Sog mitfährt. Und auch sonst ist man mehr geforderte oder geht mehr ans Limit, wenn man viele andere um sich hat. Wir aber räumten
das Feld von hinten auf. Dies gelang uns gut. Irgendwann hängte ich meinen Kollegen auch ab (wenn auch nur ein paar Meter) und ich war alleine unterwegs. Es regnete recht stark, die Strecke war
matschig und teilweise auch rutschig. Nach 1h06min kam ich im Ziel an. Etwas über 3min langsamer wie beim letzten Mal. Jedoch war ich damit zufrieden, weil die Bedingungen widriger waren wie
letztes Mal. Schnell fuhr ich runter, um mich von den nassen Klamotten zu befreien und in die sauberen Laufkleider zu steigen. Der Start zum 15km
Lauf auf den Gurten erfolgte um 12Uhr. Ich zitterte am ganzen Leibe. Wahrscheinlich wars eine Mischung als Nervosität und Kälte. Die ersten Kilometer waren mühsam. Ich hatte die ganze Zeit das
Gefühl, dass ich Steine in den Schuhen hätte oder sich meine Socken mit Falten übergezogen hätten. Nach km 5 waren aber meine Füsse aufgetaut und das Gefühl mit den Steinen war weg. Ich war sehr
erstaunt, dass dies nur an meinen eiskalten/gefühlslosen Füssen lag. Ich versuchte das Tempo mehr oder weniger durchzuziehen. Es fühlte sich fast die ganze Zeit sehr anstrengend an. Ein schönes
Laufgefühl hatte ich nie. Dies war aber auch nicht anders zu erwarten, mit den wenigen Laufkilometern im Vorfeld. Schmerzen hatte ich keine. Mir wurde das immer wieder bewusst, dass ich
schmerzfrei laufen kann und wie schön, dass das ist. Jetzt hatte ich einfach die Probleme, welche auch die anderen hatten… Dinu schaute bei km 12 zu,
was mich nochmals anspornte. Und nach 1h22min kam ich insgesamt 2.5min schneller wie vor zwei Jahren im Ziel an. Damit war ich mehr als zufrieden. Nie hätte ich damit gerechnet, schneller zu
sein.
Dinu war am Morgen zu Hause geblieben. Er investiert im Moment recht viel Zeit ins Englischlernen. Denn er hat vor, im Januar eine Weiterbildung zu starten, wo er gute Englischkenntnisse
benötigen wird. Naja, «Englischlernen» wird wohl das neue Synonym statt "zu den Stärken schauen"….. Denn während vom Laptop Englischwörter mit der deutschen Übersetzung erschallten, war er daran,
zuerst Wäsche zu bügeln und danach weitere Dinge im Haushalt zu erledigen. Aber er radelte dann doch auch noch nach Wabern (gemütlich) um mich am Streckenrand anzufeuern.
verfasst von uns beiden am 30.10.2017
Wir verbrachten das letzte Weekend in Frankfurt bei Kollegen. Das haben wirklich ohne Sport genossen, denn wir waren fürs Sightseeing nach Frankfurt gereist. Dass genau an
diesem Wochenende auch der Marathon sein sollte, wussten wir bei der Planung nicht und haben dies erst kurz vor dem Ausflug erfahren.
Wir reisten zu dritt (mit einem Kollegen) am Freitag Nachmittag an. Eine erste Runde mit Apero im 22. Stock eines Towers liess uns erste Eindrücke sammeln.
Im Hotel waren wir Beide völlig überfordert. Es hatte 2 Einzelbetten im Hotelzimmer - Tabea hatte in dem Einzebett VIEL weniger Platz als im Doppelbett zu Hause wärend Dinu nicht wusste, was er
mit so viel Platz anstellen sollte.....
Am Samstag liessen wir uns durch die Stadt führen - denn die Partnerin des Kollegen kommt aus Frankfurt und wohnt auch da. Immer mal wieder gabs eine Pause in einem Kaffee oder ein leckeres
Mittagessen im Restaurant.
So ganz unsportlich waren wir allerdings auch nicht unterwegs. Denn die U-Bahnen waren für uns tabu - wir wollten ja sehen, was es oberhalb so alles zu entdecken gibt. Wir erkundeten die
Stadt zu Fuss. So kamen wir auf ca. 16-20km, was ja auch nicht gerade nichts ist. Das Tempo war eher ein zügiges Marschtempo, so dass wir phasenweise den Kilometer gut in 10min abspulten.
Dies wohl weil wir alle Ausdauersportler sind und es nicht mögen, zu langsam unterwegs zu sein. Vor allem wenn man weiss, dass wir noch 4km bis zum Restaurant gehen müssen. Am Samstag-Morgen
waren wir auf einem hohen Turm und schauten uns die Stadt von oben an - und es gab etwas Shopping (Nein, ausnahmsweise kein neues Bikini für Tabea - aber neue Schuhe ;-).
Am Nachmittag machten wir eine 50-Minütige-Schiffstour, wo Tabea kurz ein Power-Napp einlegte. Am Sonntag war dann der Marathon. Wir schauten, wie schnell die Spitzenläufer unterwegs waren. Es
war äussert eindrücklich. Auch Zuschauen gab Hunger, so dass wir bald einmal in einer typischen Frankfurter-Kneipe sassen und Dinu endlich mal lokale Spezialitäten probieren konnte. Danach
applaudierten wir weiteren Läufern, welche immer noch unterwegs waren. Schliesslich wissen wir ja, wie gut so Applaus tut!
So verging das Weekend viel zu schnell, aber mit haufenweise tollen Eindrücken und Erlebnissen starten wir in die neue Woche.
verfasst am 23.10. von uns Beiden
Wir sind wieder im Trainingsmodus angelangt – mehr oder weniger. Natürlich ist dabei auch schon wieder Einiges beim Alten. Aber nicht alles……
Tabea ist natürlich bereits wieder sehr aktiv. Neben 2, bewusst kurz und locker gestalteten, Lauftrainings und dazu Krafteinheiten und Spinnings war sie oft auf dem Fahrrad anzutreffen. Am Montag, 16.10. fuhr sie mit ihrem Vater mit dem Zug nach Brig. Ihr Vater war mit dem E-Bike unterwegs. Er nahm das Postauto bis auf die Passhöhe des Simplonpasses. Tabea fuhr selbstverständlich mit dem Rad hoch bei ca. 7 Grad. Oben angekommen wars doch schon viel wärmer. Dann ging es gemeinsam weiter. Sie fuhren den Pass runter bis fast nach Domodossola und dann durchs Centovalli nach Locarno. Rennrad gegen E-Bike, das ist ein schwieriges Unterfangen. Selten waren sie gleichschnell unterwegs. Berghoch musste ihr Vater immer warten, bergab und flach war dann aber wieder Tabea schneller.
Am Mittwoch war sie auf einer längeren Biketour – 2x Gurten und 2x Ulmizberg standen auf dem Programm.
Am Donnerstag besuchte Dinu das erste Mal in diesem Jahr ein Training des Inline Clubs Mittelland – und war danach richtig happy. Nur die Hinfahrt war der Horror – in den Verkehrsnachrichten hiess es, dass man von Bern Betlehem bis nach Schönbühl etwa 50 Minuten mehr einrechnen müsse!!!!!! Mini Närve….. Tabea war da entspannter unterwegs – sie radelte nach Niederbipp, wo Dinu am skaten war. Allerdings wurde sie etwas von der Dunkelheit überrascht – ohne Licht, etwas langsamer wie geplant kam sie an und hatte natürlich kalt.
Am Samstag hatte Dinu einen Geschäftsanlass – man wanderte von Belp nach Bern – also die Hälfte einer Mittagsjoggingsrunde :-).Tabea sass schon wieder auf dem Rad. Sie fuhr mit Danä eine schöne Runde im Jura. Neuenburg – Le Locle – Vue des Alpes – Neuenburg: 86km und knapp 2000hm.
Am Sonntag gabs dann wieder etwas „Klassisches“ bezüglich „Natürlich ist dabei auch schon wieder einiges beim Alten“. Tabea: Esch guet, wenn mer am Sunntig is Krafttraining gö? Dinu: Jo. Krafttraining bisher: 10min aufwärmen, 40min Training, 10min Cool down.
Sonntagmorgen: Esch guet, wenn mer zuvor 30min gö go jogge? Dinu: Jo.
30min = 45min, wen überrascht es. Somit fällt ja das Einlaufen weg – logischerweise dauert ja dann das Krafttraining nun 50 statt 40min, da man ja das Einlaufen eingespart hat – logo :- )
Tabea fand dann am Sonntag selber, sie hätte wohl über 17h trainiert in der letzten Woche, das sei wohl zu viel, nach der Pause – aber bei dem Prachtswetter kann man doch gar nicht anders! Zum Glück ist dieses blöde sonnige Herbstwetter nun endlich vorbei….. ;-)
Erstellt am 16.10.2017
Aus der herrlichen Trainingspause mussten wir nun wieder in den Trainingsalltag zurückfinden. Wobei das für Tabea keinerlei Probleme darstellte. Wir haben versucht, möglichst sanft einzusteigen. Da gehörten für Tabea eine Radtour mit vielen Umwegen und Höhenmetern nach Solothurn dazu, Spinning, Krafttraining und TRX. Vom zuletzt genannten hatte sie noch 2 Tage später Muskelkater!
Am Samstag stand dann ein Wanderausflug mit Michael im Wallis auf dem Programm. Ursprünglich wollten wir von Ausserberg (Nähe Goppenstein) durch einen alten Stollen wandern. Das war dann aber nicht so attraktiv, darum haben wir die Strecke spontan angepasst. Wir „wanderten“ in ein enges Tal auf einem schmalen Wanderweg. Zum Teil ging es recht fast senkrecht hinunter – die Aussicht aber war phänomenal! Obwohl der Zug ins Wallis völlig überfüllt war, trafen wir hier hinten so gut wie keine Leute an!
Irgendwo führte eine Brücke über das Flüsschen auf die andere Talseite. Dort teilten wir uns auf: Michael wollte auf die Alp hoch laufen, welche wir von weiter unten gesehen hatten. Tabea wollte einfach ca. 30min hochlaufen, so weit, wie sie in der Zeit halt einfach kam. Dinu wollte auch ein wenig hochwandern, Fotos schiessen und vielleicht irgendwo einen Mittagsrast einlegen.
Nach der Stärkung gings wieder runter, nun auf der anderen Talseite entlang einer Suonen, welche friedlich vor sich hin plätscherte. Irgendwo kamen wir an ein Auffang- oder Überlaufbecken mit einen Gitter rundum. Irgendjemand (Anmerkung Dinu: Ich wars nicht, als ich bei der Stelle ankam, waren die anderen Beiden schon fast im Wasser) kam auf die Idee, dass man da doch baden könnte! Beinahe Quellwasser, höchstens 8 Grad……. Traumhaft, Tabea bezeichnet das jetzt noch als Höhepunkt des Ausfluges! Allerdings erzählt sie dann auch immer, wir hätten in einem Bergseelein gebadet – tönt schöner wie ein Überlaufbecken J
Danach führte uns der Weg hinunter nach Visp, wo wir uns stärkten und dann per Zug heimfuhren – um auch noch in der Aare baden zu gehen!
Sonntags stand eine Biketour (2h rund um Uettligen) auf dem Programm. Wir waren beide schon länger nicht mehr auf dem Bike, trotzdem waren wir recht zügig unterwegs. Ok, Dinu hatte 2 leichtere Absteiger, landete aber jeweils auf den Füssen und trug nur einen kleinen Kratzer davon.
Eine Stelle sind wir bereits mehrfach gefahren, da kommt man von einem Zick-zack-Kurs direkt zu einer Steilwand. Tabea hatte da bisher immer Angst, da nicht hochzukommen und umzufallen und hats die Passage noch nie ohne Hilfe geschafft. Dinu hatte noch nie Probleme – bis zu diesem Mal, wo er tatsächlich nicht hochkam und ausrutschte. Was passierte darauf? Tabea, die sich bis zu dem Zeitpunkt noch nie getraut hatte, holte Anlauf und meisterte das Ganze souverän!
Nach einem Bad im Wohlensee gings nach Hause, wo wir den Abend mit liebem Besuch verbrachten.
Bilder gibt’s in der Galerie.
Ach ja, letzte Woche haben wir wohl den Rekord im Wildessen geknackt! Mittwoch: Feiern eines Geburtstags im Restaurant mit einem Wildmenu, Freitag Ausflug in den Solothurner Jura, da führt ein
Schulkollege von Dinu ein Bergrestaurant – wir assen Wild (Tabea einen Beilagen-Teller), samstags hatten wir mit Kollegen zum Wildessen abgemacht und am Sonntag bereiteten wir selber Spätzli zu
und servierten gefüllte Kürbisse und Hirsch! Nun sollte es ruhiger werden, wobei, in der Kantine bei Dinus Arbeit gibt’s heute Wildwürstli an Maroniknöpfli und Rotkraut…..
verfasst von Dinu am 08.10.2017
Immer im Herbst steht bei uns die Trainingspause auf dem Programm, welche meistens ca. 4 Wochen dauert. Wir erholen uns dann jeweils von der vergangenen Saison und sammeln Kräfte für kommende
Herausforderungen. Jedes Jahr glaubt man uns das aber nicht wirklich, was wir nachvollziehen können J Aber wir haben bisher immer gute Erfahrungen gemacht.
Klar, es ist nicht so, dass wir uns nicht bewegen würden, aber nicht Training im Sinn, wie wir es sonst praktizieren! Von 8-fast 20h Sport pro Woche auf null, aber doch etwas Bewegung. Klar
fahren wir mit dem Fahrrad zur Arbeit – aber im Alltagstenue mit den Stadtvelos!
In dem Jahr wars allerdings etwas anders wie in den früheren Jahren. Denn wir hatte eigentlich vor, im Herbst noch an ein paar Läufen zu starten. Da Tabea aber zuletzt wieder vermehrt Schmerzen
an den Füssen hatte, haben wir die Pause vorgezogen – mit Erfolg, die Schmerzen haben nachgelassen.
Aber dadurch waren halt noch so ein paar sportliche Events im Plan, die wir nicht absagen wollten und konnten!
Aber der Reihe nach, nach Livignio (1.9.) haben wir das Training bereits. Dann folgte das Inlinerennen im Engadin (10.9.), am 14.9. noch die Gurtegredi und am Wochenende danach für Dinu noch der
Belpathlon und für uns beide die Inlineausfahrt um den Bielersee am 17.9. Zwischen diesen Anlässen hatten wir aber bereits auf Trainings verzichtet, ab dem 17.9. war dann ganz „Sportpouse“! Also
mitlerweilen über 3 Wochen ganze Pause plus noch 2 Pausen mit stark reduziertem Trainingsbetrieb.
Oft waren wir an den Wochenenden spazieren – mehrfach rund um Uettligen. Wir nutzten das herrliche Wetter auch immer wieder, um in der Aare schwimmen zu gehen – schliesslich wollen wir Ende
November wieder ans Zibeleschwimmen.
Aber bei 13-15,5 Grad crawlen wir nicht mehr und sind auch nach etwa 5min wieder draussen.
Das Querrennen in Bern haben wir uns auch nicht nehmen lassen – als Zuschauer! Das war auch sehr eindrücklich!
Es gab auch Ausflüge auf den Niesen – für Tabea 2x, für Dinu 1x.
Kommunikation vor dem gemeinsamen Ausflug, zusammen mit 2 Kollegen: „Hey, Dinu, wir gehen WIRKLICH gemütlich auf den Niesen, wir passen uns auch Martinas (die Kollegin) Tempo an!“ Somit war alles
klar, oder? Am Tag des Ausfluges: „Dinu, willst Du wirklich mit den Jeans auf den Niesen? Wir werden schon zügig laufen und ins Schwitzen kommen“ Hmm, was nun? Gemütlich oder zügig?
Es endete so, dass Tabea und die anderen 2 nach 2h15min (also viel gemütlicher wie sonst, denn Tabeas Bestzeit liegt bei 1h 38min) oben ankamen während Dinu nach ca 2h und 50min oben war –
gemütlich.
Am vergangenen Freitag war dann noch der Höhepunkt der Pausenzeit – die Hochzeit von Tabeas Bruder und unserer neuen Schwägerin. Auch da wars alles andere als langweilig:
5.15 Wecker läuten, Ofen vorheizen, duschen, packen, Zopf backen, Zmörgele, los, einkaufen, arbeiten (Dinu), mit dem Fahrrad nach Urtenen wo Tabea bereits frisiert wurde, sich in Schale werfen,
die Wohnung dekorieren (Schöggeli, Härzli, Bändeli,….), ab zum Zivilstandsamt, Fotosession, die Trauung mit Jawort (Glück gha ;-)), etwas früher raus, da wir Apero mitgebracht hatte, anstossen
und feiern, aufräumen, zur Gurtentalstation düsen, MIT DER BAHN HOCHFAHREN!!!!! (das gabs wohl nur sehr selten bisher!!), fötele, dann die Örtlichkeiten auskundschaften, da wir die Aufgabe
hatten, eine Gitarre heimlich (die Braut durfte nichts wissen) an der Bahnstation abzuholen und in den Raum zu schmuggeln, Text üben, da wir ein „Gschichtli“ erzählten, nervös werden, Gschichtli
erzählen, Apero essen, Fototermin, danach 80 Ballone mit Helium füllen, eine Idee kreieren, was man auf den Zettel des Ballons schreiben will, danach Ballone steigen lassen, helfen die Geschenke
zur Bahn und unten zu den Autos zu bringen, danach weiterfahrt und danach GEMÜTLICH einen wahnsinnig leckeren Mehrgänger geniessen! Es war der absolute Hit J
In der kommenden Woche steht ein Spinning, am Samstag eine zügige (nicht mehr gemütlich!) Wanderung und am Sonntag evtl. eine erste Mini-Biketour auf dem Programm – also langsames herantasten……
verfasst von Dinu am 1.10.2017
Der Druck! Ja, das ist so eine Sache mit dem Druck! Schon beim Fahrrad ist es nicht immer klar – 8 oder doch 9 bar Druck pumpen beim Rennvelo? Oder doch nur 7,5? Und beim Bike? 1,7 bar? 2? 2,5?
Klar, je nach Untergrund und überhaupt.
Was sich beim Rennrad unsicher gestaltet wird bei uns Menschen noch schwieriger. Wie viel Druck ist gut? Wann und für wen? Wie lange?
Bei Tabea ist es meistens recht klar – sobald sie irgendwo vorne liegt, bekommt sie Mühe! Beim Swissman wie auch am Bodenseemegathlon hatte sie extreme Mühe damit, nun die Erste zu sein aber
diesen Platz evtl. abgeben zu müssen. Sie zerbrach fast an dem Druck, hat es aber schlussendlich erfolgreich gemeistert!
Am Icon-Extremetriathlon wars dann aber ein Dauerthema, das mich dazu gebracht hat, heute zu schreiben. Als 6. Person kam Tabea zum kalten Wasser raus – allerdings war die erste Frau in dem
Moment schon auf dem Fahrrad. Auf den ersten 2 Pässen, dem Forcola di Livigno und dem Bernina und dann auch im Engadin hatte sie immer wieder 2-3 Frauen um sich herum. Tabea sagte dann auch
einmal zu mir: «Die Froue do se cheibe starch!» Ich merkte, dass sie dies beschäftigte. Mit einer der Frauen fuhr sie dann über den Ova Spin und auch den ersten Teil des Ofenpasses hoch – einmal
lag Tabea vorne, ein anderes Mal die Andere. Doch auf einmal zündete die andere Sportlerin die Rakete und gab Gas – Tabea hatte sie nicht mehr im Blickfeld. Prompt berichtete Tabea: «E ma nümme,
e chume nume no wie ne Schnägg vorwärts, aui angere se schnöuer» - und überholte kurz darauf einen männlichen Teilnehmer….. Es war deutlich zu merken, dass ihr Wille gebrochen war, die Motivation
schien weg zu sein. Ab da ging es nicht mehr lange, bis sie (vor allem weil sie unterkühlt war durch den nonstopp Regen) vom Velo stieg und aufgeben wollte. Ich konnte sie zwar zum Weitermachen
motivieren, aber es war immer zu spüren – «Eg be sowieso wit hinge, jetz spöuts ou nümme e so ne Roue». Sie gab sich zwar noch Mühe, aber, so hatte ich das Gefühl, nicht mehr ganz alles, was drin
gelegen wäre. Sie hatte innerlich bereits aufgehört, fand ich.
Ich weiss es bis jetzt nicht, sie hat es mir nie verraten – ob sie sich vor dem Wettkampf zu viel Druck gemacht hatte? Als Siegerin des Swissmans vielleicht zu hohe Erwartungen gehabt hatte? Es
wurde ja in unserem Umfeld auch ein bisschen damit gerechnet, dass sie wieder «zuschlägt». Was auch nicht erstaunlich ist, nach ihren Resultaten!
Am Tag darauf war sie frustriert. Sie sei langsam gewesen und zu schlecht! Das, an einem Rennen, wo es heisst, dass alle Finisher «Icons», also Ikonen, Helden sind! Wo noch alle, denen es nicht
reichte ins Ziel auf dem Berg zu rennen, geehrt und gefeiert wurden. An so einem Rennen kann man nicht «zu schwach» oder «zu untrainiert» sein! War sie an dem Rennen am Druck zerbrochen? Ich
weiss es nicht, aber ich vermute es etwas.
Denn ich kenne das Ganze auch von mir früher. Allerdings nicht auf dem Niveau. Ich weiss noch, wie es war, als ich recht aktiv an Inlinerennen teilnahm. An ein Rennen kann ich mich besonders gut
erinnern. Wir fuhren etwa zu 4. im selben Auto hin. Unterwegs wurde diskutiert. Einer fand, er sei nicht so fit, da er in der Vorwoche zu viel Stress hatte und nicht trainieren konnte, ein
zweiter fühlte sich nicht fit, weil er in der Vorwoche krank war, etc. Ich fand, ich sei fit und gab das auch offen zu. Im Rennen war ich aktiv, führte viel und gab Windschatten, am Schluss aber
konnte ich nicht mithalten, als ein Teil meiner Gruppe, inkl. meiner 3 Kollegen, nach vorne ausbrach.
Auf dem Rückweg fand ich dann, ich sei ein gutes Rennen gefahren, sei aktiv gewesen, habe geführt, etc. während meine Kollegen alle unzufrieden waren! Obwohl ja alle vor mir im Ziel waren! In den
Wochen danach begann ich mit demselben, war immer unzufrieden und unwohl – ich verlor aber den Spass am Ganzen! Das war der Punkt, wo mir klar wurde: So geht’s nicht weiter! Seither starte ich an
Anlässen, wo es vor allem ums dabei sein geht! Wo ich Freude habe unterwegs. Wo das Resultat zweitrangig ist und ich unterwegs auch einmal anhalten und Jemanden begrüssen kann, ohne dann ein
schlechtes Gefühl zu haben! So kam ich zu all den langen Wettkämpfen, zu welchen ich ja auch Tabea motiviert hatte. An den Inlinerennen hatte ich bald schon den Ruf, derjenige zu sein, der noch
singt und pfeift und plaudert, während alle anderen am Anschlag seien – ich genoss meine Rennen!
Ich habe so meinen Weg gefunden, mit dem Druck umzugehen. Tabea hatte auch lange ihren Weg. Sie ist zwar auch Weltmeisterin im sich zuvor schlecht zu reden, kann dann aber die Wettkämpfe doch
geniessen! Nur in dem Jahr hats so ein wenig gekippt – ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Aber was für uns Beide zählt: Wir haben wahnsinnig Freude an dem, was wir tun! So macht Tabea auch ab und zu ein Training, von dem sie zwar weiss, dass es überhaupt keinen Sinn macht – aber
brutal viel Spass! Und das zählt. Sie könnte da noch viel mehr herausholen, aber die Freude verlieren und darum befürworte ich meistens auch all ihre Spinnereien, und wenn sie von aussen noch so
unvernünftig wirken können!
Sie weiss auch, dass sie im mentalen sicher noch Einiges an Potential hätte – sie macht sich natürlich auch da so ihre Gedanken.
verfasst am 25.9.2017
Nun ist Ruhe im Trainingsbetrieb eingekehrt. Ich befinde mich in der alljährlichen Trainingspause. Ich habe mir diese wirklich verdient. Denn diese Saison war sehr hart. Ich schaue nun kurz auf meine vergangene Saison zurück und mache danach einen kurzen Ausblick auf die Saison 2018:
Im April durfte ich 3 Wochen als Guide bei Eitzinger in Cambrils Velogruppen leiten. In diesen 3 Wochen habe ich extrem viel trainiert, so dass ich mich erst nach satten 4 Wochen wieder gut
gefühlt habe. Der GP fiel genau in diese 4 Wochen und ging somit völlig in die Hose. Anfangs Juni gings dann mit dem ersten Triathlon los, dem Bantiger Triathlon. Ich belegte den 2. Rang in
meiner Altersklasse (AK). Mitte Juni stand dann mein 1. Saisonhighlight an: Der Swissman. Geplant war ein zufriedenstellendes Finishen was ich mehr als übertroffen habe. Ich gewann diesen xtreme
Triathlon und schwebte auf Wolke 7. Zwei Wochen drauf entschied ich mich relativ spontan den Gigathlon im Couple mit einem Partner, den ich an der Sportlerbörse fand, zu absolvieren. Die
Erholungszeit war kurz aber ich fühlte mich am Gigathlon dennoch recht gut und wir finishten sehr zufrieden.
1 Woche später wäre ich mit einer Kollegin über diverse Pässe gefahren. Bereits am 1. Tag wurde ich krank und wir mussten unsere Pässeferien absagen. Mitte Juli startete ich wiederum spontan am
Stockhornhalbmarathon, welcher leider auch in die Hose ging. Ich hätte dies besser sein lassen, im Nachhinein ist man immer schlauer.
Ende Juli startet ich am Alp d’Huez Triathlon über die Halbdistanz. Schwimmen und Laufen gingen gut, aber fürs Radfahren fehlte mir die Kraft. 1 Woche später war dann bereits der Glacier 3000
angesagt. Meine Ferse schmerzte leider wieder vermehrt und so waren die letzten Kilometer eine Tortour. Dennoch konnte ich den 3. Rang in meiner AK ergattern. Den anschliessenden Berner
Berglaufcup konnte ich dann leider nicht ganz laufen, da ich meinen Fuss schonen musste. Immerhin an 2 Läufen war ich am Start. Mitte August stand dann das 2. Saisonhighlight auf dem Programm:
die Tortour, welche ich mit einer guten Kollegin fuhr. Ein Rennradrennen um die ganze Schweiz mit über 1000km und 13000hm nonstop. Souverän fuhren wir nach ca. 41h ins Ziel. Für mich war dies
etwas vom Härtesten, das ich bis zu dem Zeitpunkt gemacht hatte. Die Distanz war noch das eine, aber das Schlafmanko war das viel grössere Problem für mich.
Nach der Tortour hatte ich wiederum 2 Wochen zum Erholen bis zu meinem letzten Saisonhöhepunkt: dem ICON-xtreme-Triathlon! Und ja, der Icon war noch härter wie die Tortour! Noch nie kam ich
körperlich derart an meine Grenzen wie an diesem Icon xtreme Triathon in Livigno! Dauerregen und Kälte begleiteten mich fast während den gesamten 17h45min. Die Kälte hat mir so viel Energie
entzogen und hat zu einem längeren Zwischenhalt gezwungen. Mental wars äusserst schwierig, diesen Wettkampf zu finishen. Dank meinem Mann und Supporter in Personalunion konnte ich den Icon aber
finishen, wenn auch nicht so schnell, wie ich gewollt hätte. Eine Woche später gings weiter mit Regen. Wir starteten am Engadin Inline Marathon bei Regen und Schnee. Mittlerweile wusste ich, wie
man sich gut und regen- und kältesicher anzieht. Mit diesem Wettkampf (und der Gurtegredi) schloss ich dann meine Wettkampfsaison ab.
Ich bin recht zufrieden mit meiner Saison, auch wenn nicht immer alles nach Plan gelaufen ist. Ich habe auch Einiges gelernt und weiss, was ich nächste Saison anders machen werde.
Die Planung für nächste Saison ist bereits voll im Gange. Stand heute: Ich werde nächstes Jahr nicht am Gigathlon starten. Ein Grund dafür ist, dass der Gigathlon auch nächstes Jahr nur 4
Disziplinen haben wird, also kein Gigathlon sondern nur noch ein erweiterter Triathlon ist. Auf Grund dessen werde ich mich nächstes Jahr nochmals den xtreme-Triathlons widmen. Im Juni möchte ich
den Celtman (Schottland) und im August den Norseman (Norwegen) machen. Dazwischen werde ich nicht mehr so viele Wettkämpfe wie dieses Jahr absolvieren. Nach dem Norseman gibt’s noch 2 weitere Optionen: Inferno oder das Alpenbrevet (Platin-Tour).
Aber nun ist zuerst einmal die Trainingspause angesagt. Ich finde diese Pause sehr wichtig. Ich trainiere in diesen 3-4 Wochen fast nichts (2-3 Wochen=nichts bis fast nichts; 1 Woche= 2x Spinning). Also, ich fahre kein Rennrad, kein Bike, renne, skate und schwimme nicht. Ich fahre lediglich mit dem Rad zur Arbeit, spaziere umher oder gehe wandern. Ich weiss, die meisten trauen mir das nicht zu. Aber ich weiss für mich, dass ich das kann und es mir sogar noch Spass bereitet, mal «nichts» zu machen und Zeit für alles andere zu haben. Aber keine Angst – wir werden Euch hier trotzdem immer wieder mit hoffentlich spannenden Texten versorgen!
verfasst von Dinu am 17.9.2017
Am Samstag gabs die Finisherzeremonie, danach fuhren „wir“ (jemand fuhr, jemand schlief) nach Hause. Es hatte bis nach Livigno hinunter geschneit, die Pässe waren aber alle geräumt.
Danach gabs Pause, Dinu besuchte zwar noch ein Lauftechniktraining, Tabea hielt sich aber still.
Am Mittwochabend reisten wir nach Zürich an die „Swissmanight“ wo der Kurzfilm über den Swissman vorgestellt wurde. Tabea kommt 2x darin vor
😊
Den Ausflug fand Dinu nicht so toll, denn umgeben von Ausdauersportlern holt Tabea sich jeweils noch wildere Ideen! Jetzt überlegt sie sich, im 2018 neben dem Norseman auch noch den Celtman
anstelle des Gigathlons in die Saisonplanung einzuschliessen. Das kann ja heiter werden!
Am Samstag gings dann wieder in dieselbe Richtung wie die Woche zuvor, aber „nur“ bis ins Engadin, wo wir am Sonntagmorgen am Inlinemarathon starten wollten. Wetterprognosen: Dauerregen bei 1-3
Grad Celsius! Wir waren aber gut ausgerüstet und hatten ein Hotel, das knapp 100m vom Start entfernt war. So hatten wir während dem ganzen Rennen zwar etwas kalte Hände und Füsse, sonst wars für
uns aber ganz ok – wir haben da ganz andere, völlig unterkühlte Sportler gesehen!
Tabea war etwas ängstlich in den Abfahrten, holte die verlorene Zeit aber in den Gegenanstiegen meistens wieder heraus. Meistens waren wir zusammen unterwegs, nur kurz vor dem Ziel riss Dinu mit
einem Kollegen aus und konnte ein paar Sekunden Vorsprung auf Tabea und ihre Gruppe herausholen. Wir waren froh, sturzfrei im Ziel angekommen zu sein, den an einigen Stellen lag tatsächlich etwas
Schneematsch auf der Strasse!
Danach waren noch 2 Tage im Südtirol geplant – Tabea hatte 2 Übernachtungen am Megathlon 2016 gewonnen. Eigentlich war die Idee, dass Dinu endlich einmal auf den Stelviopass kann – aber das
Wetter war so schlecht, dass dies schon zum 2. Mal innert kürzester Zeit ins Wasser fiel.
Kaum waren wir am Dienstag zurück gabs den nächsten Wettkampf! Die Gurtegredi stand an – ein echt genialer Wettkampf, welcher ÜBERHAUPT nicht auf uns zugeschnitten ist! Man startet, einzeln,
unten bei der Gurtentalstation und rennt den direktesten Fussweg hoch! Über diverse Treppenstufen, über Absätze, Wurzeln, etc. Da es zuvor geregnet hatte war der Weg dementsprechend rutschig! Man
rennt los, nach 30sek rast das Herz, die Lunge pfeift wie eine alte Dampflock und die Beine brennen! So quält man sich dann nach oben, wo es Getränke und KUCHEN gibt! Guretenfestivalgänger
rechnen, nüchtern, mit ca. 45min für den Weg. Der schnellste Läufer braucht knapp unter 8min (die Bahn braucht knapp über 7min bis nach oben) und wir beide etwas mehr als 12min. Vor 2 Jahren
hatten wir noch einen riesigen Krach zu Hause („Du besch schnöuer“ „Nei Du“ „Nei Du“), in dem Jahr haben beide sicherheitshalber Diskussionen diesbezüglich sein lassen. Wobei es ja klar war, dass
Tabea schneller als Dinu sein würde……
Am Samstag reiste Tabea nach Zürich an eine Weiterbildung. Dinu sah, dass eine Kollegin auf Facebook noch einen Partner für den Belpathlon suchte und meldete sich eine Woche vor dem Start. Er
durfte die Bike- und die Laufstrecke übernehmen und hatte zwischen seinen beiden Einsätzen eine Pause – richtig ungewohnt, denn in den letzten Jahren waren wir beide jeweils als Singles
gestartet! Auf dem Bike konnte er ordentlich Gas geben und kehrte recht zufrieden in die Wechselzone zurück. Die Bikestrecke hatte einige fiese Anstiege auf Lager und auch die Abfahrten waren
nicht ohne. Auf der Laufstrecke, welche auch alles andere als flach war, hatte Dinu etwas mehr Mühe, er spürte doch etwas müde Beine. Da es zu Beginn seiner Laufeinheit noch regnete, waren die
Wege teilweise recht rutschig!
Er erreichte mit seiner Partnerin Manuela den 11. Rang womit beide sehr zufrieden waren.
Sonntags waren wir dann wieder zusammen unterwegs. «Tour du Lac» tönt nicht nur schön, sie ist auch schön! Es handelt sich um eine «gemütliche» Inlineausfahrt um den Bielersee, welche der
Inlineclub HotWheels jeden Herbst organisiert. Mittags, also bei km 60, gab es einen Halt bei einer Familie, welche dem Verein angehört und einen
kleinen Weinkeller mit Restaurant betreibt. Wir wurden regelrecht verwöhnt - Suppe, Salat, frischer Fisch aus dem Bielersee, Zwetschgenkuchen zum abrunden!
Tabea, die in diesem Jahr erst etwa 3x auf den Inlines stand, hatte ordentliche Probleme mit ihren Füssen. So entschied sie sich nach dem Mittagshalt die letzten 12 km mit dem Auto retour
zu fahren.
verfasst am 10. September 2017;
«Dinu, bitte schreibe Deinen Text über den Icon-extreme-Triathlon einmal mit etwas Emotionen, nicht so sachlich wie sonst» meinte Tabea. Das hat mich ordentlich geärgert, so eine Aussage – waren das nun genug Emotionen von mir?
Das mit den Emotionen war auch am Rennen selber „das grosse Thema“. Bereits im Trailer zuvor (schaut Euch das Video kurz an, wir haben es Euch da unten gepostet) werden Emotionen geschürt. Beim Racemeeting gings dann ähnlich weiter: alle Athleten erhielten einen Zettel, auf welchem sie ihre grösste Angst bezüglich dem Rennen notieren konnten. Im Vorjahr konnten die Athleten diese Zettel dann vor dem Schwimmstart im Feuer verbrennen, 2017 hätten die Finisher (ja, hätten….) den Zettel im Ziel wieder erhalten sollen, um zu sehen, dass sie die Angst bezwungen haben! Das finde ich einen tollen Gedanken!
Am Morgen des Rennens (also mitten in der Nacht) war Tabea recht nervös, vor allem das Schwimmen machte ihr Angst! Mit den flackernden Feuern wurde die Nervosität aller Teilnehmenden nochmals
spürbarer! Angst hatte ich allerdings keine, denn erstens weiss ich, wie gut Tabea schwimmen kann – und wer einmal versucht, im Winter mit ihr in der Aare schwimmen zu gehen, der weiss: Wenn sie
sich einmal dazu überwunden hat und im Wasser ist, dann bringt man sie fast nicht mehr raus – auch bei Temperaturen weit unter 10 Grad!
Danach wurde ich mehrfach überrascht – dass eine Frau als Allererste aus dem Wasser steigt, hatte ich an einem Extremetriathlon noch nicht erlebt. Dass Tabea kurz darauf als insgesamt 6. zum
Wasser rauskam, war auch erstaunlich früh – so weit vorne lag sie noch nie! Dass sie dann noch sagte, sie hätte dank Neoprenkappe, -handschuhen und –socken nicht kalt gehabt (bei 12,5 Grad) war
noch erstaunlicher!
Danach rannten ALLE ins geheizte Umziehzelt – naja, fast alle, eine wünschte sich, direkt beim Velo (also im Regen) umziehen zu können. Es gehe schneller. Dafür stand sie dann noch etwa 5min am
Feuer, um sich zu wärmen……
Unterwegs lief es recht gut, Tabea hatte warm und fuhr zügig. Ich hielt bei unserem Hotel an (lag direkt an der Strecke) und hängte Tabeas Neoprenbekleidung und Bikini zum Trocknen auf und
verschickte Whatsappmeldungen und datierte Facebook auf.
Den Rest des Rennens kennt ihr ja bereits aus Tabeas Erzählungen von letzter Woche, ich habe Euch hier nur noch meine Highlights zusammengetragen -vielleicht bringe ich Euch ja zum Lachen, das
wären ja dann auch Emotionen ;-)
Am Vorabend wurde mir gesagt: „Gsesch, Dinu, jetz chunsch Du ändlech ufe Stelvio!“ Meine Antwort war: „Super, dann habe ich das erledigt und muss nicht noch selber hochstrampeln“. Naja, die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.
verfasst von Tabea am 3. September 2017
Mein letzter Saisonhöhepunkt stand am 1. September auf dem Programm!
2 Wochen nach der Tortour wagte ich mich an den ICON xtreme Triathlon. Dieser besteht aus 3.8km Schwimmen in Livigno auf 1800m.ü.M., 195km Rad/4700hm (Forcala-, Bernina-, Ofen- und Stelviopass und dann wieder hoch nach Livigno) und 38km/1500hm Lauf auf einen Berg bei Livigno.
Ich wusste bereits im Vorfeld, dass es ein gewagtes Spiel sein wird nach der Tortour noch diesen langen Wettkampf zu bestreiten. Aber no Risk no Fun. Als ich ein paar Tage vor dem Wettkampf die Wetterprognosen anschaute, graute es mir. Dauerregen war angesagt! Dauerregen und sogar Schneefall auf über 2500 m.ü.M. Und der Stelvio liegt auf 2800 m.ü.M. Ich versuchte mich mental darauf einzustellen.
Am Donnerstag um 15 Uhr gab es vor Ort ein Briefing, wo alle Fragen beantwortet wurden. Denn auf der Homepage fand man nur spärlich Infos….Zuvor mussten Dinu und ich zu einem kurzen Interview, welches auf Englisch stattfand. Ich wurde gefragt, ob ich wisse, dass dieser Triathlon härter sei wie der Norseman. Lächelnd fand ich, dass ich dies nicht gewusst habe und mir mal gesagt wurde, dass der Swissman härter wie der Norseman sei. Ich dachte somit, dass er Icon für mich machbar sein würde und glaubte nicht so recht an seine Aussage.
Am Briefing danach wurde erklärt, dass es bei der Radstrecke 3 Optionen geben wird und dies wird spontan am nächsten Morgen entschieden, je nach Wetterlage. Das gleiche galt beim Laufen, denn das Ziel wäre auf 3000m.ü.M. Wenn es aber schneien würde, dann wäre es zu gefährlich gewesen und das Ziel hätte ins Tal verlegt werden müssen. Auch beim Schwimmen gabs 2 Optionen. Entweder eine verkürzte Schwimmstrecke infolge zu kaltem Wasser oder eine 5km Laufstrecke. Somit war zu diesem Zeitpunkt alles offen. Man musste spontan sein und sich mit der Situation abfinden. Leider gehört das nicht zu meinen Stärken. Ich plane gerne und mag es nicht, wenn dann plötzlich alles auf den Kopf gestellt wird!
Tagwache war bei uns dann um 03:45. Als wir das Hotel verliessen war es sehr kalt und es regnete. Wir fuhren zum Schwimmstart. Wir erfuhren, dass das Wasser nur 12.5 Grad hätte und die Strecke gekürzt werden muss. Ich dachte, dann wir müssten wohl nur 1.9km schwimmen, aber als ich dann nachfragte, hiess es, «nur»3km werden geschwommen. 3km bei 12.5 Grad, ihr könnt euch vorstellen, wie es einem in diesem Moment geht. Natürlich trug man den Neo und ich hatte zum Glück auch Neoprenhandschuhe und Füsslinge dabei. Aber ich war mit diesen Sachen noch nie bei diesen Temperaturen geschwommen.
Im Startgelände brannte ein grosses, wärmendes Feuer (Anmerkung des Supporters: Tabea stand so nahe am Feuer, ich befürchtete schon, dass der Neopren nächstens schmelzen würde….). Im Hintergrund lief mystische Musik. Immer der gleiche Song. Ein Song, welcher Spannung aufbaute, also wirklich ein extrem passender Song. Ich stand dann sicher 30min im Neopren inkl. Füsslingen und Handschuhen und Neoprenkappe am Feuer. Die Vaseline hatte ich natürlich zu Hause vergessen. Aber jemand gab mir netterweise seine und so konnte ich mein Gesicht dick einstreichen. Dann stand man so am Feuer, die Musik im Hintergrund, es war «stockdunkel», man schaute einander in die Augen, man sah die Ängste den Teilnehmer ins Gesicht geschrieben und man wartete auf die «Erlösung». Dieser Moment war magisch, einmalig und der Wahnsinn! Einer meiner Höhepunkte dieses Wettkampfes. Dann gings ans Wasser. 5min standen wir am Rande des Sees und schauten ehrfürchtig ins dunkle Wasser. Von weitem sah man die Bojen, welche ab und zu blinkten. Es gab auch ein paar Boote, die mit Scheinwerfer ausgestattet waren, aber es hiess, wir müssen zu den blinkenden Bojen schwimmen…. Nur sah man diese nicht sehr gut.
Wir erhielten alle einen Leuchtstab, welchen wir an die Badekappe oder den Neopren heften musste, so dass man uns besser sah. Und dann, ja dann gings los. Schritt für Schritt gings ins Wasser. Da ich in der vordersten Reihe war, war ich innert 10s bereits am Schwimmen, währendem die Hintersten noch lange ins Wasser liefen. Die ersten 300m waren schlimm. Zuerst war ich geschockt von der Kälte, dann habe ich enorm viel Wasser geschluckt, dann sah ich dieses blinkende Licht nicht und es war dunkel ;- ). Ich versuchte ruhig zu bleiben und mich auf meinen Schwimmstil zu konzentrieren und suchte einen Athleten, an welchem ich mich orientieren konnte. Mit der Zeit war ich Mutterseelen alleine unterwegs. Ich mitten im dunklen See, ich sah nichts, nur ab und zu ein blinkendes Licht oder einen Scheinwerfer oder die Strassenlaternen am Ufer. All diese Lichter verwirrten mich und ich wusste nie wirklich genau, wo ich hinschwimmen musste. Phasenweise dachte ich: «Was würde jetzt passieren, wenn ich die Panik bekommen würde, oder einen Krampf?» Ich sah keine Rettungsboote in meiner Nähe.
Ich verdrängte diesen Gedanken und schwamm weiter. Dann endlich kam ich zur ersten Boje und plötzlich waren auch 2 andere Schwimmer noch bei mir. Ein Boot mit einem Scheinwerfer zeigte uns den Weg, was ich natürlich nicht wusste. Ich schwamm also immer in das Scheinwerferlicht rein. Plötzlich aber war der Scheinwerfer weg. Kein Licht war mehr vorhanden. Wir waren zu dritt und schauten uns an und riefen: «Where ist he light? I can’t see it! Where is it?!» Leichte Panik konnte man aus den Stimmen heraushören. Plötzlich war der Scheinwerfer wieder da.
Kurz darauf erreichte ich die 2. Boje und ab dann gings zurück. Auf den 1.3km zurück bis ans Ufer gabs keine Bojen mehr. Wir orientierten uns nur noch am Feuer, welches in der Wechselzone brannte. Dies ging dann erstaunlich gut, denn dieses Licht sah man gut im Vergleich zu diesem blinkenden Bojen.
Es wurde nun auch langsam heller. Auf dem Rückweg war nie jemand neben mir. Ich fühlte mich alleine und schwamm so gut es ging zum Schwimmziel. Ich machte gegen die Langeweile immer wieder ein Spielchen, das wie folgt aussah: 10 Armzüge, dann orientieren, 20 Armzüge, dann wieder orientieren…..Die Kälte hatte ich irgendwie ganz vergessen, ich war die ganze Zeit mit Orientieren beschäftig. Ich war aber erstaunt, dass ich nicht kalt hatte. Klar wurden mit der Zeit die Arme und die Finger etwas steif aber ich habe mir das Ganze viel schlimmer vorgestellt. Und dann kam ich am Ufer an. Als 6. Person stieg ich aus dem Wasser. Ich war sehr zufrieden und das Schwimmen war sogleich mein 2. Highlight. Der Wechsel verlief dann sehr lange. Es regnete natürlich immer noch. Ich zog mich sehr warm an. Dies war aber alles andere als einfach, weil alles an mir steif war. Socken anzuziehen dauerte mind. 2 Minuten und so zog es sich hin. Ganze 10min brauchte ich zum Wechseln. Danach hatte ich so kalt, dass ich Dinu sagte: «Ich muss unbedingt noch ans Feuer stehen, sonst werden meine Hände bald nicht mehr auszuhalten sein». Nach insgesamt 13min sass ich auf dem Rad und radelte bei Regen Richtung Berninapass. Ich trug eine super Regenjacke, darunter ein Longshirt, dann Beinlinge und Triathlonhosen, darüber Regenhosen.
Ich kam gut vorwärts, mir war in diesem Moment auch noch warm. Auf dem Berninapass kam dann aber ein mühsamer kalter Wind dazu. Dinu wartete immer wieder auf mich und erkundigte sich, ob alles gut sei. Für die Abfahrt entschied ich mich alles anzubehalten und nur die Handschuhe auszuwechseln. Denn meine Finger waren bereits klatschnass. Die Abfahrt vom Berninapass nach Pontresina war dann kalt. Ich hätte besser was Trockenes angezogen…. Und dann überholte mich eine Frau und dann noch gerade eine 2. Ich versuchte, dran zu bleiben und konnte so die Frauen auch wieder überholen. So fuhren wir die nächsten 30km natürlich immer mit etwas Abstand hinter einander her. Mal war ich schneller, mal die anderen. Dinu wartete dann in Samedan im Auto auf mich. Leider übersah er mich und wartete und wartete auf mich. Und ich war schon lange durch…. Irgendwann merkte er aber, dass er mich wohl übersehen hatte. Ich war dann bereits fast in Zernez, als Dinu von hinten wieder kam. Er gab mir was zu essen und so fuhr ich langsam den Ofenpass hoch. Ein Kollegenpärchen, welches im Engadin Ferien machte, feuerten mich am Ofenpass mehrmals an. Unglaublich, wie das motiviert. Je länger der Pass dauerte, desto kälter wurde mir. Vom Berninapass bis nach Zernez war man recht schnell unterwegs und dort kühlte ich ziemlich aus, wovon ich mich schlecht erholte. Auf dem Ofenpass dachte ich, ich muss nun so schnell wie möglich runter, so dass ich wärmer bekommen würde. Mir war zu diesem Zeitpunkt aber schon richtig kalt und so fuhr ich die ersten Serpentinen runter. Ich konnte kaum mehr Bremsen, meine Hände waren durchfroren und schmerzten. Ich zitterte am ganzen Körper. Nach ca. 3km Abfahrt kam ein Hotel/Restaurant, ich stieg ab dem Rad, Dinu war gerade hinter mir und folgte mir. Ich stand weinend in der Hotelrezeption und erklärte Dinu: «Ich kann nicht mehr!!» Ich zitterte vor mich hin. So kalt war mir schon lange nicht mehr. «Ich beende das Rennen» teilte ich ihm mit. Er meinte dann, dass er mich nun ganz neu einkleiden wird und ichs nochmal versuchen soll…. Ich verschwand dann mal für 10min in der Toilette, wo es einen Handfön hatte. Dies war natürlich keine gute Idee, aber ich hielt die Finger drunter! Ich hätte schreien können…ich tats auch…. Irgendwann waren die Finger aber wieder etwas aufgetaut und ich ging wieder zu Dinu. Er hatte bereits alles Material ausgelegt und ich konnte mich neu einkleiden. Dieses Mal legte ich mich doppelt so warm an. Rennradhosen mit Beinlingen, dannach Skihosen darüber, oben gabs 2 Longshirts, 1 Winddichte Jacke, 1 Primasoftjacke und am Schluss noch eine Regenjacke. Nur die Füsse blieben nass, da ich kein 2. Paar Schuhe hatte. Nach geschätzten 45min Wechselzeit war ich wieder im Stande auf das Rad zu sitzen. Im Kopf stimmte es bei mir ab dann leider nicht mehr so. Ich war mittlerweile sehr weit hinten! Zuvor war ich so gut dran….. und jetzt dümpelte ich irgendwo zu hinderst rum, nur wegen dieser Pause infolge Kälte. Ich fuhr dann etwas demotiviert den Ofenpass runter. Ca. 10km vor Prad, wo es auf den Stelvio hätte gehen sollen, kommen mir Athleten auf dem Rad entgegen. Ich dachte nur «Häää?!» Nach dem 4. Athleten begriff ich, dass wir wohl den Stelvio nicht fahren dürfen. Und so war es. In Prad mussten wir kehren und die ganze Strecke wieder zurückfahren!!!! 35km bis auf den Ofenpass, dann gings hinten runter und dort mussten wir durch den Tunnel nach Livigno. Das war wirklich hart, das mental durchzustehen. Ich freute mich so sehr auf den Stelvio. Und jetzt mussten wir diesen langweiligen Ofenpass hochfahren! Auf dem Stelvio lag Schnee, dies war die Begründung. Also auf 2700m.ü.m. liegt Schnee - smit war für mich in diesem Moment klar, dass auch die Laufstrecke nicht wie geplant gelaufen werden könnte, das Ziel wäre ja auch auf 3000m.ü.M. Somit würde es einen mehr oder weniger flachen Marathon geben - das wäre mein grösstes Problem wegen meiner Ferse. Berghoch geht, aber zu lange flach und hoch und runter laufen ist Gift. Dies alles trug dazu bei, dass es für mich mental echt schwer war, das Ganze durchzuziehen. Ich konnte mich so schlecht motivieren wie selten. Ich dachte oft ans Aufhören. Spass hatte ich schon länger nicht mehr. Mir war es zu kalt und zu nass. Aber irgendwie fuhr ich weiter. Dinu köderte mich immer wieder mit gutem Essen. Mal gabs Schoggi, mal frische Mangostückli, mal Silserbrötli, dann wieder ein Schoggistängeli oder ein Snickers. Es war jedes Mal eine Überraschung, was er mir beim nächsten Mal hinhalten würde
Kurz vor dem Ofenpass erfuhr ich, dass in Livigno 2 Laufrunden gelaufen werden müssen, da es Schnee auf 3000m.ü.M. hätte. Genau, meine Befürchtung wurde zur Wahrheit!
Meine Beine waren mitlerweilen sehr müde, ich kam sehr langsam vorwärts. Wahrscheinlich war das die Bestätigung dafür, dass ich mich noch nicht genug erholt hatte von der Tortour. Auf der Abfahrt vom Ofenpass runter zog ich wieder neue Handschuhe an inkl. Abwaschhandschue darüber, weil die waren wasserdicht. Unten wartete bereits Dinu. Ich musste das Rad ins Auto laden, um durch den Tunnel zu fahren, welcher uns nach Livigno führte. Nach dem Tunnel hiess es, wieder das Velo aus dem Auto nehmen und zurück nach Livigno fahren. Ich war mir sicher, dass das Etappenziel nun in Livigno sein würde. Aber mit dieser Annahme war ich falsch. Denn in Livigno gings dann noch 500hm hoch bis zur Wechselzone. Wenn man nicht mehr damit rechnet, dann wird’s wirklich hart. Nach ca. 10 Stunden kam ich dann in der Wechselzone an. Dinu führte mich in einen Umziehraum, wo ich mich wiederum ganz neu bekleidete.
Von 2200m.ü.M. führte die wunderschöne Laufstrecke innert 7km runter nach Livigno (1800m.ü.M.). Kieswege, manchmal Waldweg, teilweise am Fluss entlang - also wirklich sehr abwechslungsreich. Meine Beine waren schwer wie Blei. Nach 8km sah ich dann Dinu wieder, welcher mir ein Snickers brachte. Ich genoss dies joggend, war dabei aber nicht sehr schnell unterwegs. Wenn ich 6min pro km hatte, dann war das schon schnell. Phasenweise musste ich auch kurz gehen. Die ersten 10km hatte ich nach 1h10, damit war ich eigentlich noch zufrieden. Bei km 15 passierte dann der grosse Fehler! Ich hatte zuvor die Laufstrecke genau studiert. Bei km 15 war unser Hotel. Dort musste ich vorbei und ca. 2km weiterlaufen und dann wenden und wieder zurück zum Hotel. Kurz vor dem Hotel gabs noch einen Verpflegungsposten, 500m später war eine Zeitmessmatte am Boden mit einem Pfeil, worauf ein Pfeil zurück zu sehen war! Daneben sass ein Streckenposten. Ich sah das und dachte: «Ah, das isch iz da,wo mä när uf dr 2. Laufrundi muess wändä» und lief dort ganz selbstverständlich vorbei weiter geradeaus. Der Streckenposten reagierte nicht, ich fand es nur bald seltsam, dass ich alleine unterwegs war. Nach ca. 1.5km gabs dann wirklich einen Pfeil, so dass ich nicht an der Strecke zweifeln musste. Doch kurz danach war kein Pfeil mehr zu sehen und ich war auf der Hauptstrasse. Ohne zu überlegen joggte ich einfach wieder zum Hotel zurück, weil ich ja wusste, dass ich dort wieder vorbeikommen hätte müssen. Und Dinu stand dann auch schon dort und verärgert sagte ich ihm, dass ich die Strecke nicht mehr gefunden hätte. Er wies mich dann wieder zum Verpflegungsposten und ab dann war ich wieder auf der richtigen Strecke. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass ich diese 4km umsonst gemacht hatte. Dies realisierte ich erst am Tag danach, als ich auf Strava die Laufstrecke der anderen ICON-Athleten anschaute und die etwa 4km weniger gelaufen waren. Dem ging ich dann nach und ich fand schnell den Fehler - der Wendepunkt damals hätte auch für die 1. Runde gezählt! Wie blöd kann ich da nur sein diesem Punkt einfach vorbei zu laufen, obwohl ich die Zeitmatte und den Wendepunkt gesehen hatte…. So verlor ich nochmals mind. 30min und war noch weiter hinten. Hätte ich das zu diesem Zeitpunkt gewusst, dann hätte ich wohl geschrien!
Dinu teilte mir vor diesem Fehler noch mit, dass die eine Frau nicht weit vor mir sei. Jetzt war sie natürlich wieder sehr weit vor mir…. Die nächsten 5km waren dann sehr schwierig, Es ging steil hoch und dann wieder runter. Alles auf Singletrails, meine Ferse und die Knie begannen zu schmerzen. Es zog sich hin, für diese 5km brauchte ich lange. Nach 27km kam ich dann in Livigno an, wo Dinu mit mir die 2. Runde Laufen musste. Wir mussten beide je einen Laufrucksack mit Ersatzkleidern, Verpflegung, 1l Getränk und weitere Dinge mitnehmen. Wir konnten nicht verstehen, warum wir für die noch 12km so viel Material mitschleppen mussten. Denn auf den Berg ging es ja nicht. Der Streckenposten sagte uns, dass wir noch 12km zu laufen hätten. «12km bis ins Ziel» dachten wir. Die 2.Runde war dann extrem hart. Die Beine wurden noch müder, ich (und somit gezwungener Massen auch Dinu) war sehr langsam unterwegs. Es war mittlerweile schon dunkel. Die letzten 5km waren wieder die coupierte Strecke der ersten Runde. Wir wanderten alles, da unsere Stirnlampe leider nicht sehr viel Licht hergab und mir jeder Schritt weh tat. Dann endlich, noch 1km bis nach Livigno, wo wir das Ziel erwarteten. Ich versuchte noch einen Endspurt zu machen. Ich sah den Zielbogen. Wir liefen durch. Aber es war kein Speaker dort. Keine Leute, nichts. Wir schauten uns an und sagten etwas enttäuscht: «Huch, das isch aus? Nid grad viu….»
Etwas weiter hinten stand ein weiterer Streckenposten. Ein Mann der keine Ahnung vom Rennen hatte, aber uns irgendwie mitteilte, dass wir dort hinten hoch rennen müssten. Wir fragten noch: «wohin hoch»? Er sagte nichts und zeigte nur hoch. Wir sahen dann ICON Fähnchen, welche der Gondel entlang schnurgeradeau und steil den Berg hoch ausgesteckt waren. Wir sahen auch schon die Lichter erste Zwischenstation der Bahn und dachten, wir müssten einfach noch dort hoch gehen. Fast auf allen Vieren wandelten wir den dunkeln Berg hoch. Endlich, nach etwa 20min, erreichten wir die Zwischenstation der Gondel, aber dort war nichts! Keine Finishline. Nichts. Wir schauten uns ungläubig an: «Das kann doch nicht sein, jetzt geht es in allem Ernste noch weiter hoch, das ist doch ein schlechter Witz!» Leider war dieser Witz die knallharte Wahrheit! Weit oben sahen wir plötzlich weitere Stirnlampen leuchten. Die waren wirklich sehr weit oben. Mir gings gar nicht mehr gut. Ich war total müde, meine Beine waren total kaputt, am liebsten wäre ich an den Boden gesessen und hätte geschlafen. Aber wer hätte mich dort retten können? Niemand war weit und breit. Dinu und ich waren alleine im Dunkeln irgendwo am Berg unterwegs. Das einzig «sinnvolle», das uns blieb, war hoch zu gehen. Einfach Schritt für Schritt! Kein Wort sagte ich mehr, Dinu neben mir schwieg auch. Ich kämpfte mit mir, hatte keine Kraft mehr zum Sprechen. Und dann, nach ca. 600hm und einer weiteren Stunde unterwegs, sahen wir Fahnen und Fackeln. Ich hatte das Gefühl, ich sei wohl nun im Paradies angekommen. Ich fühlte mich nicht mehr unter den Lebenden. Ich wankte den Fahnen entgegen. Die Fackeln unterwegs wiesen uns den Weg. Und dann, die letzten 100m waren wieder so steil, dass ein schnelles Gehen unmöglich war. Dinu meinte noch, ich solle einen Zielsprint machen, wie ich ihn sonst jeweils mache. Keine Chance, meine Kräfte waren am Ende.
Es lief die gleiche mystische Musik wie bereits beim Schwimmstart! Dieser Moment war magisch! Wahnsinnig! Ein unglaublich schöner Zieleinlauf kurz nach 23 Uhr! Tot müde fiel ich Dinu in die Arme. Irgendwie glücklich, lebend oben angekommen zu sein, irgendwie enttäuscht, nicht schneller gewesen zu sein, irgendwie verärgert, dass ich so eine lange Pause beim Rad einlegen musste und einfach froh, endlich etwas näher beim Bett zu sein. Zum Glück wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht, dass ich freiwillig noch 4 km mehr gerannt war… Humpelnd liefen wir zum Bergrestaurant. Wir traten ein und es wurde gejubelt und applaudiert. Ich bin wirklich etwas erschrocken und wusste nicht, warum die applaudierten. Denn ich war ja nicht erste und meine Zeit war recht schlecht… Aber später merkten wir, dass die Athleten und Betreuer im Restaurant jedem applaudierten, der dort rein gekommen ist. Wir erhielten frische Pasta. 2 Teller bestellte ich, da die Portionen nicht sonderlich gross waren.
Um 01.30 waren wir dann endlich im Bett, um 09:00Uhr ging bereits wieder der Wecker, da die Zimmerabgabe um 10 Uhr war.
Die Finisherzeremonie um 13 Uhr war eindrücklich. Jeder der Athleten wurde persönlich auf die Bühne gerufen. Jeder! Die Wettkampfzeit wurde nie erwähnt. Es war zweitrangig, wie lang man hatte. Es gab auch keine Siegerehrung. Lediglich gesagt wurde, dass dies die schnellste Frau und dies der schnellste Man war. Jeder der oben angekommen ist, war somit ein Sieger. Dieser Gedanke ist sehr schön und hat auch mir gezeigt, dass es eine gute Leistung war, oben anzukommen, obwohl meine Erwartungen dieses Mal nicht erfüllt werden konnte. Es wurden sogar diejenigen 6 Sportler geehrt, welche von Livignio aus nicht mehr auf den Berg rennen durften, weil die Zeit nicht mehr gereicht hätte. Diese erhielten ein schwarzes Finishershirt während wir anderen ein weisses erhielten – und auch die Sportler wurden auf die Bühne gebeten und wurden wie Helden gefeiert! Wir alle waren Icons – Ikonen!
Dinus Supporterbericht lest ihr dann nächste Woche – der braucht wieder länger!
Bilder gibt es in der Galerie.
verfasst von uns Beiden am 27. August 2017
Nach der strengen Tortour war für uns «Pause» angesagt. Die Pause sah so aus: Montagvormittag arbeiten, Montagnachmittag: Flug nach Amsterdam, wo wir bis und mit am Donnerstag Kurzurlaub mit einem Kollegenpärchen verbrachten. Tabea holte eine extra Portion Adrenalin in einem spektakulären Achterbahnpark, während Dinu es eher ruhiger anging. Am Donnerstag stand dann das härteste Training der Woche an. Der Sprint vom Bus, welcher unterwegs wertvolle Zeit vergeudet hatte bis zum Zug, welcher in dem Moment losfuhr, wo Dinu auf den Knopf drückte. Somit waren wir erst um 22:30 statt um 22 Uhr zu Hause. Nach der Aus- und wieder Einpackschlacht gings am Freitag zur Arbeit und danach nach Spiez, wo wir 2 Tage bei toller Musik am Seasidefestival geniessen konnten. Übernachten durften wir bei einem Kollegenpärchen, welches in Spiez wohnt. Tabea nahm das Training am Samstag wieder auf und schwamm 3.3km im Thunersee herum, während Dinu eine Joggingrunde einlegte. Am Sonntag schnallten wir uns seit langem wiedermal die Inlines um die Füsse.Ein paar Fotos findet ihr hier:
verfasst von Tabea am 21.08.2017:
Die Tortour trägt zu recht diesen Namen: 1000km und 13000hm sind die Eckdaten dieses Radrennens, welches in Schaffhausen startet und auch dort wieder endet. Natürlich gab es viele Hochs und Tiefs. Wir waren aber auch 41Stunden unterwegs mit fast keinem Schlaf. Da erklären sich die Tiefs etwas besser. Auch das Wetter war sehr abwechslungsreich. Von Hitze bis zu starken Regenfällen und Gewittern hatten wir alles dabei. Nur der Schnee fehlte.... Aber jetzt mal von vorne.
Am Donnerstagmorgen wurde ich von unseren 2 Supportern um 10Uhr (wir hatten 4 Supporter im Einsatz. Die erste Hälfte machten 2 Supporter und die andere Hälfte die anderen) zu Hause abgeholt. Eine Stunde zuvor rief mich Cornelia (meine Tortour-Partnerin) an und fragte, ob ich wisse, dass wir Reflektoren am Velo brauchen? Ob ich solche habe? Ich war erstaunt über die Frage, wusste nichts davon. Auch auf der Homepage der Tortour fand ich keine Infos darüber, dass wir solche Reflektoren brauchen würden. Schlussendlich nahm ich das Telefon in die Hand und rief das OK der Tortour an, welches mir dann sagte: „Ohne Reflektoren = keinen Start“. Mir wurde gesagt, dass diese Info im Handbuch stehe. Handbuch?! Das habe ich nie gesehen! Ich hatte das Reglement gelesen und das Routebooklet, aber ein Handbuch habe ich völlig übersehen auf der Homepage. Das Handbuch hatte über 30 Seiten und das musste ich nun noch durchackern. Coni machte noch einen Umweg zu Ihrem Velomech und organisierte Reflektoren. Mit ca. 20min Verspätung fuhren wir los. Im Auto las ich dann das Handbuch mit einem mulmigen Gefühl durch. Ich hatte Angst, dass dort noch anderes drin stehen würde, was wir für eine Start brauchen und wir nicht hatten. Und schon kam der 2. Punkt. Supporter-Reflektoren-Westen! Diese mussten durch uns gestellt werden! Ich war der Meinung, wir würden die von der Tortour erhalten. Somit mussten wir einen weiteren Stopp bei einer Tankstelle einlegen, um 2 Westen zu kaufen.
Dann kam der nächste Punkt, die Athletenerklärung muss man unterschrieben beim Check-In abgeben! Wir hatten die natürlich auch nicht dabei.... Und so gab es noch ein paar Punkte, wo wir einander fragend anschauten und sagten: Hesch du das gwüsst?! Das darf mä de im Fau nid!? Ich war also auf der ganzen Autohinfahrt völlig im Stress. Coni schlief neben mir wie ein Stein...... Um 12.55 kamen wir dann in Schaffhausen an. Noch 5min hatten wir bis zum Check-In Ende!!!! Es reichte aber und das mit der Athletenerklärung war dann auch nicht so schlimm. Sie drucken uns eine aus und wir konnten die unterschreiben! Es ging dann weiter mit Pastaparty und im Anschluss war das Athletenbriefing.
Um 15.55 fand der Prolog statt. Dieser ist nur 1km lang und startet beim Rheinfall in Neuhausen. Dieser wird lediglich durchgeführt, um die Startzeit festzulegen. Coni und ich waren uns aber einig, dass wir den nur locker fahren und so machten wir das auch. Die Stimmung auf dem einen Kilometer war super. Viele Leute applaudierten und die Kulisse mit dem Rheinfall war auch atemberaubend. Wir liessen den Abend bei einem feinen Essen ausklingen und waren um ca. 22Uhr im Bett. Ich konnte erstaunlich gut schlafen.
Um 01:30 ging dann der Wecker. In der Jugi gabs noch ein Frühstück für die Tortour-Teilnehmer. Wir mussten 15min vor unserem Start um 2:30 Uhr vor Ort sein. Um 02.25 standen wir auf der Bühne, wo es losging. Kurz vor dem Start realisierten wir, dass das Navi von Coni nicht geht. Auf den ersten 2 Etappen brauchte man zum Glück noch kein Navi, da die Strecke ausgeschildert war. Aber danach ist man zwingend auf ein Navi angewiesen. Wir hatten also zu diesem Zeitpunkt noch keine Lösung, wie wir das mit den Etappen von Coni machen würden. Ein kurzes Interview folgte und dann gings los. Die erste, mittlere und letzte Etappe mussten wir zusammen fahren. Wir fuhren eher gemütlich los, wir wollten ja nicht schon überpacen. In unserer Kategorie war leider nur ein anderes Frauenteam unterwegs. Wir hatten also praktisch keine Konkurrenz. Uns war es aber auch ziemlich egal, ob wir oder sie schneller waren. Aber auf der 1. Etappe war das andere Frauenteam immer um uns herum. Auf der Fläche waren sie schneller, am Berg etwas langsamer. Sie hatten aber auch mehrere Räder dabei. Ein Triathlonrad für die Fläche, ein Bergrad für die Berge. Wir hatten das nicht. Wir fuhren alles mit einem Rad:-). Viele andere Teams hatten verschiedene Velos und Wechselräder dabei, solche mit hohen Felgen oder eben auch nicht. Dies macht natürlich Sinn auf den flachen Etappen. Man kann so viel Zeit herausholen. Aber das Ganze hat halt auch einen finanziellen Aspekt.
Die 2. Etappe fuhr auch Coni, während dieser Etappe konnte ich fast 2 Stunden schlafen und ich fühlte mich danach recht gut.
Die 3. Etappe führte mich dann von Unterwasser nach Chur. Ausser dass ich mit etwas Gegenwind kämpfen musste, erging es mir
auf dieser Strecke gut. In Chur kam dann wieder Coni zum Einsatz. Sie musste nach Disentis fahren. Da sie kein Navi hatte, mussten wir am Anfang vor ihr herfahren, damit sie den Weg fand. Bald
mal wars dann aber nicht mehr schwierig, denn es führte nur eine Strasse nach Disentis. Ich verpflegte mich im Auto wiederum gut und legte mich hin. An Schlafen war aber nicht mehr zu
denken.
Die 5. Etappe war dann meine Königsetappe. Sie führte über den Oberalppass und auf den Sustenpass. Bis auf die letzten Kilometer am Sustenpass ging es mir super. Denn dort war es unglaublich heiss, meine Knie schmerzten, in meinem Magen hatte ich immer ein Stechen. Ziemlich erschöpft kam ich dann oben an. Coni hatte dann eine Berg-Runter-Etappe bis Interlaken.
In Interlaken gabs einen Loop zu fahren. Und zwar musste ich den Beatenberg fahren. Zum Glück zogen Wolken auf und ich konnte die Steigung auf den Beatenberg den Umständen entsprechend recht gut hochfahren.
In Interlaken wechselten wir dann wieder und Coni fuhr nach Bulle. Bereits am Thunersee fing es an Regnen. Ein riesen Gewitter war über uns. Und die arme Coni war am pedalen, was das Zeug hielt. Die Wellen im See waren so hoch. Man hätte meinen können, wir sind am Meer. Es war ein riesen Spektakel und Coni war leider mitten drin. Sie musste im Regen den Jaunpass hoch. Es war bereits dunkel. Immer wieder kamen heftige Regengüsse; Coni kämpfte sich tapfer hoch. Da Coni kein Navi hatte, mussten wir ihr den Weg zur Timestation in Bulle weisen. Damit ich aber genügend Zeit hatte, um mich auch parat zu machen, telefonierten wir unseren neuen Supportern (die stiessen ja in Bulle zu uns), dass sie mit einem Auto auf den Jaunpass fahren sollen und sie dann Coni den Weg leuchten könnten. So machten wir das und der Wechsel in Bulle fand ohne grössere Probleme statt.
Die Nachtetappe über den Col du Mosses war eindrücklich. Ich fuhr selten so lange in der Dunkelheit. Die Müdigkeit wurde auch immer mehr, aus diesem Grunde war es recht hart, dort hoch zu fahren. Der Regen liess aber zum Glück etwas nach. Die Abfahrt nach Aigle war eher langsam, da ich nur meinen Veloscheinwerfer hatte. Das Supporterauto musste bereits nach Aigle, damit sich Coni parat machen konnte.
Um ca. 01.00 traf ich in Aigles ein und Coni schwang sich mit mir aufs Rad. Denn die nächsten 50km durften wir zusammen bestreiten. Wir waren nun beide müde und schnell kamen wir nicht mehr vorwärts. Das andere Frauenteam war bereits über alle Berge. Wir fuhren ab jetzt einfach unser Rennen mit dem Ziel ins Ziel zu kommen. Kurz vor Montreux hatten wir einen Platten, welcher von unseren Supportern sehr schnell gewechselt wurde (Schlauch).Nach diesen für mich insgesamt 100km gabs dann in Morges endlich mal wieder eine Ruheetappe.
Kurz nach 06.00 stieg ich in Baumles wieder aufs Rad. Einen schönen Aufstieg nach St-Croix folgte. Dieser ging mir wieder recht gut. Auf der Fläche hatte ich immer mehr Mühe, aufwärts waren die Beschwerden besser zu ertragen.
In Le Locle kam dann wieder Coni zu ihrem Einsatz. In Reconvillier war wieder ich dran. Die Strecke führte mich nach Delemont und dann via Gänsbrunnen nach Balsthal. Nun war ich wirklich sehr müde. Mein Po und meine Knies machten mir Sorgen. Meine Beine waren müde und wollten nicht mehr so richtig in die Pedale drücken. Mental wurde es definitiv schwieriger. Aber ich freute mich auf Balsthal, denn dort sollten ein paar Kollegen plus meine Eltern auf mich warten. Diese Motivation war Gold wert. In Balsthal liessen wir uns dann sicher 30min Zeit um mit den Leuten vor Ort zu sprechen. Somit kam ich natürlich auch nicht zu Schlaf, denn wir mussten danach so schnell wie möglich zur nächsten Timestation in Laufenburg fahren.
Meine letzte Alleinfahr-Etappe stand nun auf dem Programm. Laufenburg-Glattfelden. Mit einem 30er Schnitt kam ich in Glattfelden an und war äusserst zufrieden.
Die letzte Etappe durften wir dann wieder zusammen fahren. Es kamen also nochmals 48km zusammen. 48km die nicht mehr enden wollten. Ich hatte richtig Mühe mit meinem Kopf. Mental konnte ich wirklich schlecht arbeiten zu diesem Zeitpunkt. Ich war zu müde und zu erschöpft. Ich hatte das Radfahren satt. Hätte nur noch ins Bett wollen. Aber es waren noch 30km vor uns. 30km können unglaublich lange sein, wenn man nicht mehr mag. Dann endlich kamen wir in Schaffhausen an, aber dort mussten wir noch eine 12km Schlaufe anhängen!! Ein paar fiese Gegensteigungen gabs natürlich auch noch. Aber dann kamen wir überglücklich im Zielgelände an!
Ich fuhr in diesen 41Stunden insgesamt 7010 Höhenmeter, 550km und war 22 Stunden 20min unterwegs...
verfasst von Dinu am 21.08.2017:
Dinus Erkentnisse und Ideen rund um die Tortour:
verfasst von Dinu am 14.August 2017
Am 10.6.2017 kam ich am Bieler Hunderter im Ziel an – seither startete ich an keinem Wettkampf mehr – bis am vorderen Wochenende, als ich am Glacier 3000 startete. Ich hatte mit Tabea vereinbart,
dass ich mich im Juni und Juli erhole, und wenn ich gerade dran bin, erhole ich mich für sie auch etwas – sie hat etwas weniger Zeit dafür.
Nach dem es am Samstag beim Glacier so gut lief stand ich am Montag schon wieder hinter einer Startlinie! Der Berner Berglaufcup stand letzte Woche an – jeden Abend wird ein Rennen auf einen
Hügel rund um Bern durchgeführt. Familiär aber perfekt organisiert und mit Charme – aber brutal hart. Wie z.B. am Montag, wo man auf 3,6km 310 Höhenmeter zurücklegen musste – von
Wabern auf den Gurten. Da hast Du keine Zeit zum Überlegen oder taktieren, denn nach etwas mehr als 20min bist Du im Ziel! Wenn die Beine nach 200m zu brennen beginnen ist das der Vorgeschmack
auf das, was die Woche noch so bringen könnte!
Wir kennen aber immer wieder viele der Teilnehmenden – und so kurze, harte Einheiten sind auch gute Trainings, um an seiner Geschwindigkeit zu arbeiten!
Am Gurten lief es mir hervorragend, ich war fast 1,5min schneller wie im Vorjahr, ich war zufrieden!
Tag 2, Dienstagabend, wir sind auf dem Weg zu Etappe 2, Ziel auf knapp 1000müM, die Bütschelegg. Tabea, welche wieder mehr Schmerzen an ihrem Fuss hat, erzählt von ihrem Tag:
«Ich hatte heute Mittag einen Termin bei der Physio, die hat meine Beine ordentlich durchgeknetet, ich habe jetzt noch Schmerzen!» «U so wottsch Du hüt starte???» «Jo, klar, oder meinsch, es sig
ned sinnvoll?».
Nach einem kurzen Gespräch drehen wir um, holen Tabeas Schwimmsachen, sie setzt mich am Bahnhof in Bern ab, sie geht schwimmen und ich an den Berglauf.
Das Rennen auf die Bütschelegg führt über eine längere Strecke und zählt als das Härteste der Woche, dementsprechend hat man zu kämpfen unterwegs. Aber ich bin knapp 45sek schneller als 2 Jahre
zuvor – im Vorjahr war ich nicht gestartet! Nur 45 Sekunden? Beim Gurten war ich ja 1,5 schneller als im Vorjahr? Ein Blick auf die Rangliste zeigt: Ich war am Gurten zwar 1,5min schneller wie
2016 ABER über 1min langsamer wie 2015!! Schock! Naja, bei der Bütschelegg war ich ja nun schneller wie 2015, immerhin!
Am Mittwoch musste ich länger arbeiten, ich konnte so nicht starten und auch Tabea verzichtete auf den Start und drehte stattdessen eine längere Radtour über den Gurnigelpass.
Am Donnerstagabend sass ich dann in einem bequemen Lehnstuhl, genoss eine Modenshow und dachte an all die Armen, welche sich zeitgleich auf den Bantiger hochquälten! Denn wir
halfen Tabeas Bruder einen Anzug für seine Hochzeit auszusuchen! Davon gibt es leider keine Bilder – die dürfen wir ja nicht herumzeigen.
Freitagabend, die letzte Etappe des Berglaufcups stand an! Der Ulmizberg hat mehrere flache Passagen oder führt teilweise sogar leicht abwärts, dafür sind die Anstiege umso steiler. Im Vorjahr
gelang mir dort das beste Resultat – und ich konnte mich tatsächlich noch steigern. Oben kam ich völlig ausser Atem an, musste eine Weile hinsitzen aber war happy, auch die Strecke geschafft zu
haben. Auch Tabea konnte sich verbessern, was sie etwas versöhnlicher mit dem Ausgang der Woche stimmte. Beim anschliessenden Pastaplausch (ein Rennen, wo die Pastaparty hinterher durchgeführt
wird, ist also auch toll!) gabs viel zu plaudern.
Am Samstagmorgen verschwand Tabea mitsamt unserem Auto nach Burgdorf – sie wollte mit einem Kollegen am 100x100m-Schwimmen teilnehmen. Dass sie, statt wie geplant 5km zu
schwimmen schlussendlich fast 7km zurücklegte, überrascht wohl Niemand?
Ich durfte dann mit dem Fahrrad nachreisen, ein gemütliches aus- oder einrollen nach Burgdorf. Ab da fuhren wir mit dem Auto an den malerischen Baldeggersee, wo ein Inlinerennen stattfand. Es gab
2 Startblöcke: Startblock 1 für alle, die für die 39km über 1h und 18min benötigen würde und 15min später alle diejenigen, welche schneller sind. 1h 18min entsprach 30km/h – etwa das Tempo, das
ich als realistisch empfand. Und nun? In das langsamere Feld, welches mit den Kurzdistänzlern (2 Runden um den See statt 3) gestartet wird, mit dem Risiko, dass ich die letzte Runde alleine
drehen muss? Oder zu den Schnelleren, mit dem Risiko, dass alle zu schnell sind? Ich entschied mich für das langsamere Startfeld.
Bei Start stand in der ersten Reihe die Juniorenkategorie, welche ich auf den ersten 2km überholen musste. Danach fuhr ich eine Weile alleine, überholte 2 Gruppen und fand ein Grüppchen, wo ich
mich wohl fühlte.
Nach 2 Runden wurde gesprintet wie wild, danach waren wir noch zu viert, alle anderen durfte nach 2 Runden das Rennen beenden. Wir harmonierten gut, wobei die 2 Frauen nicht so viel Windschatten
hergaben.
Ich kam aber recht erschöpft aber happy im Ziel an. Ich hatte knapp weniger als 1h 16min gebraucht, was also für den schnelleren Startblock gereicht hatte. Ich war somit deutlich über 30km/h
unterwegs gewesen – was sich immer wieder überraschend anfühlt.
Am Sonntag stand in der Agenda: Rennradtour mit Eike und Daniela – «es gmüetlechs Usfährtli», wurde mir versprochen. Da die Beiden aber absagen musste (das anschliessende
Abendessen zu viert konnten wir aber geniessen), waren wir nun zu zweit unterwegs. Wir entschieden uns für ein kurzes aber knackiges Biketraining: 1h mit ein paar harten Intervallen war geplant!
Tabea hatte am Freitagabend noch davon erzählt und es gab tatsächlich Leute, die das Tabea nicht zutrauten, dass sie nur eine Stunde trainieren würde.
Zuerst begann es mit Einfahren. Nach etwa 5min fuhren wir auf eine steile Rampe zu – „Lockeres Einfahren?“, fragte ich. „Ja, wir müssen doch warm werden“, kam die Antwort. Tabea liess sich aber
überzeugen und wählte eine Ersatzroute.
Nach 30min waren wir wieder unterhalb einer steilen Rampe. Dort gibt es 3 steile Anstiege von unterschiedlicher Länge, welche parallel verlaufen. Jeder dieser Anstiege durften wir nun „zügig“
hochfahren, bis die Beine und Lunge brannten – oder noch etwas mehr! Ein wirklich hartes Training, meine Beine brennen immer noch (und sie brannten schon zuvor, Nachwehen vom
Inlinerennen/Berglaufcup). Danach gabs lockeres Ausfahren so dass wir nach 1h 20min wieder zu Hause waren. Alles klar, oder? Sie hat sich also erstaunlich gut an die 1h gehalten!
Den Tag haben wir dann bei einem leckeren Abendessen oberhalb des Thunersees ausklingen lassen.
Das waren somit 5 Wettkämpfe in 8 Tagen – nun mache ich mit erholen weiter – das finde ich angenehmer!
Wobei, diesen Freitag muss ich früh zur Arbeit, nach der Arbeit mit dem Auto nach Bulle, dort steige ich als Betreuer an der Tortour ein, fahre die ganze Nacht bis und mit Samstagabend Auto! Das
wird auch streng – wobei Tabea ja dann die meiste Zeit Rad fährt! Als Teilnehmerin in einem 2er-Team startet sie an der Tortour, welche um Mitternacht in der Nacht auf Freitag starten wird! Da
ist mein Job ja wirklich reine Erholung!
Ein paar Bilder gitb es in der Galerie.
verfasst von Dinu am 7. August 2017
Am Dienstag 1. August begann unsere kleine Reise durch die Schweiz. Am Morgen gabs noch Einiges im Haushalt zu erledigen (und auszuschlafen), danach fuhren wir mit dem Auto nach Spiez um uns dort
auf die Räder zu schwingen. «Mer müesse de chli Gas gäh, dass mer z Kanderstäg dr Zug verwütsche», wurde mir noch mitgeteilt, bevor es losging! Klar waren wir fast 30min zu früh oben – das reicht
aber nur knapp um Billets zu lösen, aufs WC zu gehen, Bidons nachfüllen und für Tabea eine Cola Zero zu organisieren und die an der Sonne zu trinken– darum mussten wir also so pressieren.
Im Wallis gings mit den Velos weiter – die Abfahrt in Richtung Gampeln war sehr heikel zu fahren, weil ein extrem starker Wind wehte! Bis hoch nach Brig wehte uns dieser brutal entgegen – wir
drückten wie wild in die Pedale und kamen auf ca. 20km/h auf flachen Stücken! Das gemeine war ja, dass am Himmel die Wolken in die gleiche Richtung geweht wurden, wie wir fuhren, der Wind aber
wohl an der Furka oben abprallte und uns unten wieder entgegen blies – gemein!
Ab Brig liess der Wind aber nach, dafür begann die Steigung. Das Goms weist ein paar giftige Anstiege auf, obwohl Tabea zu Hause noch gesagt hatte: «Da geht es stetig leicht hoch, nichts Steiles,
also voll Deine Anstiege, Dinu». Wer schon einmal im Goms unterwegs war, weiss, dass dies nicht ganz der Wahrheit entspricht.
Unterwegs kamen wir an einer Hängebrücke vorbei – ich mit meiner Höhenangst wurde dazu motiviert, auch ein paar Schritte darauf zu machen – wie wenn der Tag nicht schon streng genug gewesen
wäre.
Kurz darauf begann es zu regnen, ich wartete unter einem Baum und beobachtete den kurzen Niederschlag. Ich finde das jeweils noch etwas Schönes, Romantisches – allerdings wäre es zu zweit noch
romantischer, Tabea hatte mich natürlich längst abgehängt und wartete 3km weiter unter einem Bahnhofsvordach, bis der Regen nachliess.
In Gluringen hatte Tabea ein Hotel reserviert, wo wir uns auch eine erste Stärkung gab! Das Abendessen nahmen wir in Münster ein – bei der Velofahrt dorthin wurden wir nochmals verregnet. Doch
als wir beim Abendessen waren gabs sinnflutartige Regengüsse – sehr eindrücklich zum Zuschauen. Das 1. Augustfeuerwerk haben wir dann allerdings verschlafen – wir waren zu erschöpft!
Wohin die Reise genau führen würde, wusste ich nicht, denn die 2. Übernachtung hatte mir Tabea zum Geburtstag geschenkt! Ich wusste aber nicht, wo! Ja, ihr seht, Tabea hat Humor – 3 Tage
Radfahren inkl. Hängebrücke Überquerung als Geschenk für mich 😊
Tag 2 führte zuerst über den Nufenenpass – von der Natur her einer der schönsten Pässe, welche ich je überquert habe! Nach einem Misstritt in der Hotellobby hatte ich etwas Schmerzen im
Fussgelenk und ich konnte etwas weniger Druck geben, Tabea musste also oben noch länger warten! Das Ganze spitzte sich dann am 2. Pass deutlich zu. Denn auf der Tremola zum Gotthard hinauf kam
ich schon wieder an einen Unfall vorbei – der vierte in letzter Zeit. Naja, als der Regahelikopter ein paar Kilometer oberhalb von mir auf der Passstrasse landete, hatte ich ja schon Sorge um
Tabea – wer einmal mit ihr im Strassenverkehr unterwegs war, weiss, wovon ich spreche. Es war aber eine Touristin auf einem «Parkplatz» einen Schritt zu weit gegangen (Foto? Selfie) und auf die
Strasse direkt darunter (also etwa 4m Fallhöhe) geknallt…..
Obwohl Tabea danach meinte: «Dört hättsch sicher irgendwie düre chönne, mer wär das sicher glunge», wurden weder Töff- noch Velofahrer und auch keine Wanderer durchgelassen, während die Verletzte
auf die Bahre, auf der Bahre ins Auto und mit dem Auto 30m zum Heli transportiert wurde. So musste Tabea oben auf dem Pass (sie war an der Unfallstelle schon durch, als der Heli kam) über eine
Stunde warten und wir kamen auch deutlich später als geplant in Andermatt an. Dort gabs zuerst eine Stärkung, danach erfuhr ich, was denn nun mein Geschenk war. Und das war DER HAMMER, eine
Übernachtung inkl. 4 Gänger im Hotel Chedi, dem tollen Hotel von Herrn Sawiri! Luxus pur – wir erholten uns herrlich im Wellnessbereich und assen dann ein leckeres Abendessen.
Die Zeit war leider viel zu kurz, am Tag darauf (nach einem herrlichen Speicherfüllen am riesigen Frühstücksbuffet) radelten wir bereits wieder heimwärts – über den Furka- und den Grimselpass bis
zurück nach Spiez. Mein Fuss hatte sich erholt und ich konnte wieder deutlich schneller fahren! Trotzdem war ich froh um einen Rast in Interlaken. Am Abend war ich völlig erschöpft, erschien aber
trotzdem gut erholt am Freitag bei der Arbeit.
Der schwierigste Teil der Radtour war wohl die Durchquerung von Interlaken – all die Touristen, welche ohne zu schauen die Strasse überqueren oder mitten auf der Strasse Selfies machen –
unberechenbar.
Am Samstag stand der Glacier 3000 auf dem Programm. Da ich lange Bergläufe nicht so mag, hatte ich den mehrere Jahre etwas gemieden, im letzten Jahr hatte Tabea mich aber «motiviert» wieder zu
starten, da er am ihrem Geburtstag stattfand. Und in dem Jahr wurde fast davon ausgegangen, dass ich wieder starte!
Wir reisten am Morgen an, um pünktlich um 10:00 starten zu können. Tabea hatte ein flaues Gefühl – noch etwas müde vom Alpe d’Huez Triathlon und der Velotour, Angst vor Fussschmerzen wie am
Stockhornmarathon und etwas Bauchkrämpfe begleiteten sie. Ich war ruhiger, ich wusste vom Vorjahr, dass ich wohl zu schnell gestartet war und dann im obersten Streckenteil mit starken
Schwindelgefühlen mehrere Pausen einlegen musste. Darum wollte ich in dem Jahr etwas langsamer starten. Dass ich dann auf den ersten eher flachen (400 Höhenmeter werden als eher flach bezeichnet
an dem Lauf!) 16km ganze 7min langsamer war wie im Vorjahr gab mir dann aber doch etwas zu denken – hatte ich zu stark gebremst? Auf dem 2. Teil, einem stetig ansteigenden Kiesweg, konnte ich
dann viele Läuferinnen und Läufer überholen, welche mich zuvor überholt hatten, ich hatte für den Teil dann auch etwa gleich lange, wie im Jahr zuvor. Der letzte Teil ist dann ein Bergwanderweg,
oftmals sehr steil und enge, Überholen fällt da schwer. Trotzdem konnte ich dort zügig vorwärtskommen und erreichte das Ziel schlussendlich 3min früher wie im Vorjahr – ich hatte also oben 10min
gutgemacht! Dass Tabea dann noch aufs Podest durfte, freute mich riesig!
Den Abendessen liessen wir am Murtensee ausklingen, wo wir mit einem leckeren Essen Tabeas Geburtstag vorfeierten.
Am Sonntag war Tabeas Geburtstag, wir hatten geplant, im Neopren von Uttigen (nicht zu verwechseln mit unserem Wohnort Uettligen) nach Bern zu schwimmen. Als ich am Morgen aufstand, es draussen
merklich kühler war, die Wetterprognose Maximaltemperaturen von 19 Grad Celsius hervorsagten und die Aaretemperatur scheinbar nur 17 Grad betrug, ging ich davon aus, dass wir das Schwimmen sein
lassen würden. Naja, falsch gedacht, Tabea liess sich nicht davon abbringen. Ich schlug vor, die Strecke zu verkürzen, mit dem Zug z.B. nur nach Münsingen zu fahren und ab da zu schwimmen. Tabea
fand das ok, sie schaue nach, was denn praktisch wäre. Naja, statt in Uttigen starteten wir nun in Kiesen, etwa 3km weiter unten – Münsingen wäre noch etwa 3 Dörfer näher bei Bern gewesen.
Zu Beginn ging das Schwimmen erstaunlich gut, all 15min wartete Tabea wieder auf mich. Irgendwann schlotterte ich aber derart und hatte keine Kraft mehr zum Schwimmen, dass ich sehr froh war, in
Muri die Aare verlassen zu können und im Schwimmbad warm duschen und etwas kleines essen zu können. Da nun die Sonne schien, konnte ich mir nun auch vorstellen, die letzten Kilometer bis nach
Bern zu schwimmen, was dann auch sehr gut gelang!
Abends waren wir mit Tabeas Eltern am Bielersee essen – in den See wollten wir aber nicht mehr
:-)
Somit sind wir an 3 Tagen wie wild geradelt, haben an einem Tag 26 km Berglauf absolviert und schwammen am Sonntag etwa 17km – ein wunderbarer „Wochentriathlon“! All diejenigen, welche es noch nicht gesehen haben: Auf Facebook findet ihr ein tolles Video von Tabea, kurz vor dem Sprung in die kalte Aare: https://www.facebook.com/TabDicom/