Pausenzeit

verfasst am 24.9.2014

Kürzlich absolvierten wir ein Wechseltraining (Schwimmen im Neopren, joggen) im Schwimmbad Weyermannshaus. Es war schlechtes Wetter (wen wundert‘s), die Temperatur eher frisch, wir waren fast die Einzigen im Bad und der Badmeister kam vorbei und wir plauderten etwas mit ihm. Er erzählte, dass er sich auf die Badesaison freue aber dass es doch noch einiges zu tun gebe, sie hätten zwar ab sofort geöffnet, aber es sei noch nicht ganz alles im optimalen Zustand. Mir kommt es vor, als wäre das gerade erst vor ein paar Wochen gewesen, leider war das im April…….

Und nun war ich am Sonntag 21.9. im Marzili. Ich wollte kurz in die Aare hüpfen, denn die Sonne schien angenehm warm. Leider hatte es in der Nacht zuvor stark geregnet, die Aare war braun und gefüllt mit Schwemmholz. So entschloss ich mich dazu, nur im Becken ein paar Längen zu schwimmen. Seltsamerweise waren die Trennlinien, welche sonst die Schwimmbahnen markieren, nicht gespannt. Als ich duschen wollte, waren mehrere der Duschen geschlossen. Und beim Verlassen der Badi sah ich, dass der 21.9. der letzte Tag ist, an welchem das Marzili 2014 geöffnet war – Saisonende!! Und wenn doch das Marzili die Saison beendet, ist es auch für uns höchste Zeit, die Saison zu beenden! Wir verschwinden nun in die Trainingspause. Aber keine Angst, die Homepage befüllen wir weiterhin mit dem einen oder anderen Bericht – wir haben ja schliesslich jetzt stundenlange Zeit, um Texte zu schreiben :-)

Gurten-Gredi

verfasst von Tabea am 19.09.2014

Gestern Abend gabs recht spontan noch einen Wettkampf in unserer Region.  Ein kleiner aber feiner Berglauf wartete auf uns. Dank Facebook wurden wir darauf aufmerksam, dass am Donnerstagabend die GurtenGredi stattfand.

Wir fanden das eine solch gute Idee, dass wir uns spontan dazu entschieden, daran teilzunehmen. GurtenGredi bedeutet, dass man auf direktestem Weg von der Talstation Gurten zur Bergstation Gurten läuft (wohlverstanden mit allen Abkürzungen, welcher dieser Weg nach oben zu bieten hat). Dies sind knackige 1.3km und 267hm. Der erste Start war um 18:15, danach folgten alle 15sek weitere Läufer. Eine Zusatzregel lautete, dass Dinu frühestens 1,5 Minuten nach mir starten durfte!

Vor Ort waren vor allem OL-Läufer und ein paar Triathleten vom 3athlon Bern. Man konnte schnell feststellen, dass das Niveau sehr hoch sein würde. Uns war das aber egal, da wir diesen kurzen Wettkampf als Supplement betrachteten und eher just for Fun liefen. Und dann gings los. 12min53sek im roten Pulsbereich (Durchschnittspuls: 191, Max Puls: 208) lief ich hoch. Dinu war 9 Sekunden schneller wie ich und auch fix und foxi. Wir waren beide sehr zufrieden mit der Zeit, im Wissen unser Bestes gegeben zu haben. Als wir dann die Zeiten mit den anderen Verglichen, wurde uns unsere Vorahnung bestätigt, dass die anderen totale Cracks waren. Der schnellste Mann hatte nur 8min56s und die schnellste Frau 10min46s. Man bedenke, dass die Gurtenbahn nach oben 7min braucht...... Oben gabs dann Kuchen, welcher von den OL-Läufer mitgebracht wurden. Auch dabei war ein toller Geburtstagskuchen von G. Lombriser (erfolgreicher Ausdauersportler in diversen Disziplinen), welcher von seiner Freundin Judith Wyder (mehrfache OL-Weltmeisterin) gebacken wurde:- ). Dank dem werden wir uns sicher hervorragend erholen!

Wir verköstigten uns an diesem genialen Buffet und nahmen kurz darauf den Abstieg unter unsere Füsse. Und eines wissen wir, wir sind an diesem Anlass im Frühling sicher wieder dabei!

Das Wandern ist des Müllers Lust

verfasst von Dinu am 15.9.2014

„Dr Michael het gfrogt, öb mer mitchieme cho wandere am Sunntig, was meinsch drzue?“ fragte mich Tabea am letzten Donnerstag. „DER Michael, der in 1h 40min den Niesen hochrennt?“. „Ja, der, aber wir nehmen es gemütlich, mit Picknick und Fotohalt, wir wollen zum Creux du Van!“.
Und so standen wir dann am Sonntagvormittag in einem idyllischen Juradörfchen in unseren Trailrunningschuhen (die zieht man doch an zum Wandern?)  und machten uns auf den Weg. Wir überholten ständig Leute, unser Tempo war sehr zügig aber immerhin blieb es beim Gehen und es kam Niemand auf die Idee zu joggen. Die Wege waren rutschig und die Sicht war schlecht, da wir leider im dichten Nebel unterwegs waren.

Oben angekommen (wir hatten Michaels Bestzeit natürlich nicht unterboten) suchten wir das Bergrestaurant. Es war im Nebel leider nicht so leicht zu finden. Vom legendären Creux du Van machten wir Bilder – graue Nebelfotos.
Das Restaurant war völlig überfüllt, die meisten Gäste assen Fondue wie im Winter. Wir machten es uns auf dem harten Holzboden gemütlich und tranken eine lauwarme Schoggi (heisse gabs nicht, wir mussten eine kalte bestellen, die aber dann doch lauwarm war) oder ein Cola Zero.

Als wir das Restaurant verliessen, sah man nun tatsächlich bereits fast 200m weit. So konnten wir ein paar Fotos von der imposanten Felswand schiessen. Es wehte aber ein kräftiger Wind, welcher immer wieder Nebelschwaden herbei wehte.
Nun stand der Abstieg bevor. Michael kannte einen Abenteuerweg, welcher steil aber wunderschön sei. Logisch probierten wir diesen Weg. Er ging längere Zeit einer Krete entlang, mal steil hoch, mal ebenso steil wieder runter. Der Weg war nicht immer sichtbar, wir hatten also auch noch etwas OL im ProgrammJ. Bei einem schönen Plätzchen gabs Mittagshalt bei Sonnenschein, bevor dann der letzte Teil des Abstieges noch anstand.
Runter hatten wir fast doppelt so lange wie hoch, doch für die Aussicht und den tollen Weg über Stock und Stein hatte sich diese Variante gelohnt.
Danach standen ein Bad im Bielersee und im Anschluss ein gemütlicher DVD Abend beim Kollegen auf dem Programm.

Am Montag hatten wir vom abwärtsklettern mehr Muskelkater als am Sonntagmorgen von den Anstrengungen am Samstag. Denn auch da waren wir aktiv. Ich fuhr mit dem Auto nach Wangen (in der Nähe von Lachen am „Zürisee“) um an einem Rennen der SwissSkateTour zu starten. Auf einem abwechslungsreichen Rundkurs waren eine kleine und 7 grosse Runden (insgesamt 42km) zu absolvieren. Während der kleinen und 4,5 grossen Runden war ich in einer grossen Gruppe sehr gut unterwegs. Dann habe ich aber leider den Anschluss verpasst und musste die letzten 2,5 Runden alleine fahren. Im Ziel war ich aber doch zufrieden, auch dieses Rennen unfallfrei und doch gut beendet zu haben.
Tabea fuhr bereits am morgen früh mit dem Zug nach Schwyz um dann mit dem Rennrad über den Klausenpass auch nach Wangen zu fahren und mich anzufeuern.
Auch danach hüpften wir kurz in einen See (den Zürisee) bevor wir in der Festwirtschaft des Inlinerennen noch mit dem einen oder anderen etwas plauderten.

 

Gemmi-Triathlon

Verfasst von Tabea am 8. September 2014

Meine sportlichen Ziele habe ich dieses Jahr ja bereits erreicht und mit der S2 habe ich meine Saison eigentlich abgeschlossen. Wäre da nicht noch dieser Gemmi-Triathlon Anfangs September... Ich entschloss mich recht spontan, an diesem Event noch zu starten. Mein Ziel war es einfach, noch die Saison ausklingen zu lassen bei diesem tollen Event. Ich war schon letztes Jahr dabei und fand diesen Triathlon unglaublich schön.

Ich reiste  am Samstagmorgen um 7 Uhr per Zug nach Sierre. Ich entschied mich den Neopren zu Hause zu lassen, da ich bei den 900m Schwimmdistanz mit dem Neo nicht viel Zeit gewinnen würde. Zudem konnte ich mir das mühsame ausziehen des Neos ersparen und so sogar noch wertvolle Sekunden gewinnen. Der See war zum Glück 20 Grad warm und doch war ich eine der wenigen ohne Neo..... Der Startschuss fiel pünktlich um 9.30.

Ich kam bereits als zweite Frau aus dem Wasser und hatte ein gutes Gefühl. Der Wechsel aufs Rad verlief auch relativ rasch. Die Radstrecke führt von Sierre nach Leuk und dann nach Leukerbad hoch. Insgesamt sind das 24km und 950hm. Die Strecke ist sehr schön und wirklich steil ist es auf der Rennradstrecke nie. In Leukerbad wechselt man mitten in der "City" auf die Laufschuhe. Die Strecke führte über 4.5km und 1000hm auf die Gemmi hoch. Am Anfang konnte ich noch etwas joggen, mit der Zeit wechselte ich in schnelles Gehen über, da es extrem steil war.

Happy und völlig k.o. kam ich oben an. Immerhin reichte es für den vierten Schlussrang. Nach dieser Saison kann ich damit sehr zufrieden sein. Duschen konnte man gerade auf der Gemmi, was natürlich sehr praktisch ist. Da ich ohne Neo im Algensee geschwommen bin, war ich natürlich völlig beklebt mit Algen. Selbst ein einmaliges Duschen reichte nicht, um sich davon zu befreien. Danach gings noch ins Festgelände, wo ich bekannte Gesichter traf und eine Schwatz abhalten konnte, ehe es dann via Rad nach Susten runter ging, um per Zug wieder nach  Bern zu fahren.

Ich kann den Gemmi-Triathlon wärmstens empfehlen. Ein sehr gut organisierter Anlass, man braucht keine Lizenz, er ist somit günstig und er findet in wunderschönen Gegenden statt. Wenn man Höhenmeter liebt, dann ist es der perfekte Anlass.

In Bern  gings dann weiter mit dem Energy-Air-Konzert, was ein wirklich toller Anlass ist - jedoch ist das Durchschnittsalter der Besucher unter 20 (dementsprechend viel wurde gekreischt)...... Mein Bruder und ich gehörten also zu den "Alten".....

Sonntags fuhr ich dann mit dem Rad via Langnau über den Glaubenbergpass nach Sarnen. Dort traf ich Dinu, welcher das Wochenende in diesem schönen Städtchen verbracht hatte und lies den Nachmittag dort ausklingen. Alles in allem ein sehr schönes, sportliches und auch gemütliches Weekend.

S2-Challenge : Dinu als Single-Startender und Tabea im Couple

Verfasst am 01.09.2014

Bericht Dinu

Nach meinem Wellnesstag am letzten Wochenende (siehe Bericht unten) hatte ich an diesem Wochenende auch meinen Einsatz. Die S2-Challenge (eine Multisportstafette mit 350m schwimmen, 22km Inlineskating, 75 km Rennrad über 1150 Höhenmetern, 18km Laufen mit 420 Hm und 44km inkl. 1111Hm auf dem Bike) rund um Schwarzenburg gehört zu meinen Lieblingswettkämpfen. Vieles läuft da bereits sehr geregelt ab, da ich in diesem Jahr zum 4. Mal in Serie gestartet bin: Mein Betreuer (Tabeas Vater) ist seit Jahren dabei, die Wechselzonen kenne ich bereits recht gut und auch meine Finisherzeit bewegt sich jeweils zwischen 8h35min (2012) und 8h53 im letzten Jahr, als es viel regnete. Die Strecke musste zwar aus diversen Gründen in 3 Disziplinen (Rennrad, Laufen, Bike) abgeändert werden, aber auch in diesem Jahr war ich mit 8h 41min voll im gewohnten Bereich.

Dieses vertraute, routinemässige machte mir am Morgen doch etwas Sorgen: Ich konnte am Freitagabend problemlos einschlafen, vergass am Morgen dann zuerst etwas Wichtiges zu Hause (Umweg: 10min) und dann noch etwas im Auto (Umweg 5min) und auch der obligatorische Durchfall blieb aus. Ich war also so richtig UN-nervös und hoffte, dass ich so unverkrampft angreifen könnte.

Das Schwimmen findet jeweils im Schwimmbad mit Einzelstart statt. Danach hat man genügend Zeit, um die Inlines anzuziehen und sich startklar zu machen. Die Strasse war leider noch etwas feucht aber meine Lieblingsdisziplin konnte ich schadlos  hinter mich bringen.

Auf dem Rennrad gings gleich um eine Kurve – ab da waren die Strassen dann trocken, super. Ich versuchte, den ersten Anstieg über die Moosegg nicht allzu schnell zu fahren, was mir auch gelang. Bei den längeren flachen oder abwärtsführenden Passagen war ich in diesem Jahr fast konstant alleine unterwegs. In den letzten Jahren hatte ich da meistens in der einen oder anderen Gruppe Unterschlupf gefunden.
Beim nächsten Anstieg bei Riggisberg traf ich auf einen weiteren Single-Sportler, mit dem ich etwas plaudern konnte. An einem weiteren Anstieg hängte ich ihn aber ungewollt wieder ab. Auf der letzten Abfahrt, etwa 6km vor dem Ziel, kam eine grössere Gruppe, bei der ich mich erstmals anhängen konnte. Das war richtig toll, das Tempo war deutlich höher als zuvor. Und ich freute mich, so würde der Single von zuvor wohl nicht mehr aufholen können. Und auch Tabea, die als Couple die Inline- und Rennradstrecke absolvierte und 5min nach mir gestartet war, würde mich nun wohl nicht mehr aufholen können. Da rauschte von hinten eine noch schnellere Gruppe heran, in welcher sich Tabea UND Wechä, der Single von zuvor, befanden. Tabea setzte sich sofort an die Spitze der Gruppe und riss ein Loch auf. Das konnte ich mir natürlich nicht bieten lassen und fuhr nochmals zum vorderen Teil der Gruppe auf. Ich war froh, waren wir kurz darauf in der Wechselzone.
Auf der Laufstrecke fühlte ich mich wohl, auch wenn ich die ganze Zeit von frischen Teamläufern überholt wurde. Nach etwas mehr als 2 Stunden konnte ich auf die abschliessende Bikestrecke wechseln.  Die Waldwege und Singletrails waren richtig durchnässt von diesem Hitzesommer 2014 und es gab sogar Passagen aufwärts, wo ich das Bike durch die aufgeweichte Strecke schieben musste. Es gab aber ein Couple-Team, welches sich darüber freuten, schliesslich waren die 2 Frauen als Team „Molto Fango“ gestartet.
Molto Fango hatte ich auch an meinem Trikot und am Bike, als ich über die Ziellinie fuhr. Im Jahr zuvor, als es fast den ganzen Tag geregnet hatte, sahs aber noch viel schlimmer aus.

Ich bin zufrieden, dass ich auch in diesem Jahr ohne grosse Probleme das Ziel erreicht habe. Die S2-Challenge ist auch eine der wenigen Ausdauerevents, wo ich bereits im Ziel weiss: Ich will nächstes Jahr wieder starten! 

 

Bericht Tabea:

Wie bereits im letzten Jahr startete ich bei der S2 im Couple. Meinem Couplepartner Dänu und ich steckte beiden noch der Inferno in den Knochen. Für beide herrschten die gleichen Voraussetzungen.

Auch ich war am frühen Morgen alles andere als nervös. Wie Dinu oben beschrieb, lief alles wie gewohnt ab. Dänu übernahm die Schwimmstrecke, da ich nicht sonderlich motiviert war, mich für die 350m nass zu machen. So konnte ich in aller Ruhe den anderen Athleten beim Schwimmen zusehen und die unterschiedlichsten Schwimmstile begutachten und kommentieren;- ). Dänu gab Vollgas und war ca.10 Sekunden schneller wie im letzten Jahr. Da wusste ich: Jetzt muss ich auch Gas geben, um ihn nicht zu enttäuschen! Er setzte mir aber nie Druck auf, irgendeine Zeit zu erreichen. Je näher der Inlinestart kam, desto nervöser wurde ich doch noch. Nicht wegen des Inlinen selbst, sondern wegen den nassen Strassen…. Ich bin ein extremer Angsthase, wenn die Strassen rutschig sind. Zudem stand ich sehr selten auf den Inlines – das waren sicher die besten Voraussetzungen um diese Disziplin heil zu überstehen.

Startschuss: und los gings. Ich kam natürlich wieder nicht richtig weg und viele fuhren mir bereits davon. Ich fand aber doch noch eine Gruppe und konnte mit dieser mithalten. Waren die Strassen nass, kam ich mit grösster Mühe hinter her, sobald die Strassen phasenweise trocken waren, war für mich die Gruppe fast zu langsam. 3min langsamer als letztes Jahr kam ich dann heil im Ziel an. Die Zeit war für mich zufriedenstellend, wenn man die Umstände betrachtete. Der Wechsel aufs Rennrad verlief ohne Probleme und ich startete mit noch recht guten Beinen aufs Rad (obwohl ich beim Inlinen fast die ganze Zeit an der Schwelle und auch drüber  (anerob) war). Bis zur Moosegg konnte ich ein rechtes Tempo hinlegen, auch die Mossegg aufwärts ging problemlos. Nach der Abfahrt Moosegg kamen von hinten 2 Männer angebraust und ich versuchte anzuhängen, was mir auch gelang. Diese beiden Männer wurde ich dann auf den ganzen restlichen Kilometer nicht mehr los. Es war zu genial, wir hatten fast das gleiche Niveau, wobei ich aufwärts recht auf die Zähnen beissen musste, auf der Fläche konnte ich aber problemlos mithalten und sogar auch Führungsarbeit leisten. Auch Abwärts waren wir sehr ausgeglichen, was nicht selbstverständlich ist. Denn eigentlich verliere ich die Gruppen meistens in der Abfahrt. Riggisberg, Rueggisberg alles ging unheimlich rasch vorbei in dieser Gruppe. Wir heizten einander richtig ein und es motivierte zum dran bleiben. Ich selber war mir nicht sicher, ob ich diese Pace bis am Schluss durchhalten könnte, aber ich wollte es versuchen. Als ich dann Dinu von weitem sah, kam nochmals ein Energieschub und ich konnte kräftig in die Pedale treten und dann easy neben Dinu vorbei fahren (das sah nur easy aus, es war alles andere als das;- )). Dass ich ihn überholen würde, mit dem hätte ich nicht wirklich gerechnet. Als ich aber bemerkte, wie gut ich unterwegs war, konnte ich mir ausmalen, dass ich allenfalls Dinu auf dem Rad sehen werde. Völlig k.o. kam ich in der Wechselzone Niederscherli an und übergab meinen Chip Dänu, welcher dann wie ein junges Rehli davon hüpfte. Ab dann war es nicht mehr in meiner Hand, ich habe mein Bestes gegeben und war absolut zufrieden. Ich war wirklich erstaunt, dass ich eine Woche nach dem Inferno, welcher mir ja nicht blendend erging, doch noch diese Kraft in den Beinen hatte…

Dänu erreichte die Wechselzone in Schwarzenburg mit einer super Zeit, auch er hatte sich wieder steigern können. Und auf dem Bike konnte er nochmals eine starke Leistung zeigen, so dass wir mit Rang 18 von 50 platziert wurden. Wir waren beide überglücklich und überrascht, dass es uns beiden so gut ergangen ist.

Für mich bedeutete das Finishen der S2 auch, dass ich nun all meine Saisonziele  erreicht habe und alle mehrheitlich zufriedenstellend. Darüber bin ich sehr dankbar und hoffe, die nächste Saison auch wieder so zu beenden. Nächstes Wochenende wartet jetzt noch der Gemmi-Triathon und dann gibt’s Erholungspause von ca. 1 Monat. Was das heisst, werdet ihr später mal noch lesen!

Merci!!!

verfasst von Dinu am 22.09.2014

Es ist Zeit für eine kurze Werbeunterbrechung:

Ende letzte Woche schrieben wir unserem Sponsor Olo-Marzipan ein Mail und fragten, ob sie uns etwas Nachschub senden können. Wir trauen uns ja jeweils kaum (wir sind ja so), bekommen aber jedes Mal eine sehr positive Antwort. Auch diese Woche kam kurz darauf ein "Päckli" an, das wir sehr gwundrig öffneten. Das Päckli besteht jeweils aus Haselnusslebkuchen in diversen Grössen und aus Marzipanstangen, welche wir in Trainings und Wettkämpfen immer gerne verzehren (sehr lecker, für uns sehr gut verträglich, kohlenhydratreich). Zusätzlich hat es aber jedes Mal noch ein paar weitere Überraschungen dabei: Süsse (optisch und geschmacklich) Marzipanfiguren, Riegel mit Marzipan und Schokolade und im letzten Päckli waren Marzipan "Kugeln mit Schoggiüberzug. In Alufolie eingepackt sahen sie aus wir M....-Köpfe. Leider sind die schon wieder gegessen :-)

Die ganz grosse Überraschung steckte aber in einem Couvert - wir bekamen zusätzlich einen Barbetrag, den wir ans Startgeld für den Gigathlon verwenden dürfen! MERCI!!!!

Apropos: Wir haben nun beide einbezahlt, wir starten sicher am Gigathlon 2015!

Der Inferno und die 12:12

Verfasst von Tabea am 25.8.
Was es mit den 12:12 auf sich hat, erfährt ihr erst später :- ).

Mein zweites Saisonziel, neben dem Ironman vor gut einem Monat, war eben der Inferno-Triathlon. Ich freute mich unglaublich darauf, obwohl der Inferno nichts anderes als harte Arbeit bedeuten würde. Leider war ich nicht mehr so fit, wie vor dem Ironman, ich war in den letzten Wochen noch mehrere Tage krank und auch in den letzten Tagen vor dem Inferno hatte ich Magen-Darmprobleme. Der Inferno stand also wirklich auf der Kippe. Was mich auch noch beunruhigte  war das Wetter und die tiefen Seetemperaturen. Meine schlimmste Befürchtung war, dass das Schwimmen deswegen abgesagt werden könnte und dann eine Ersatzlaufstrecke  gelaufen werden müsste.  Ich verordnete mir die letzten 3 Tage absolute Ruhe, d.h. bei mir, ich habe mich so wenig bewegt wie möglich, bin mit dem Auto zur Arbeit und ging früh ins Bett und so konnte ich am Tag vor dem Inferno sagen:  Ja, ich starte, aber mit dem Ziel, nicht meine Zeit vom letzten Jahr zu schlagen, sondern lediglich ein  Finish war angesagt.

 

Am Freitagmittag erfuhren wir dann vom Inferno-OK die  Nachricht, dass das Schwimmen abgesagt wurde infolge zu kalten See-Temperaturen. Ich war extrem enttäuscht! Meine beste Disziplin….. Meine Stimmung schlug in Demotivation um.  Ich konnte mich schwer anfreunden mit den 3km laufen vor dem Radfahren. Vor allem auch, weil ich wusste, dass laufen im Moment eine meiner schwächsten Disziplin ist (seit dem Ironman bin ich noch ca. 2h gelaufen) und ich so unter den letzten aufs Rad wechseln würde.  Aber jetzt wars halt so, und ich fand mich damit ab.

Freitagnachmittag fand dann der Eincheck-Marathon statt. Ich fuhr mit beladenem Auto nach Oberhofen und lud dort mein Rennrad aus. Das tolle an diesem Check-In ist, dass man immer wieder viele Leute kennt und man einen kurzen Schwatz abhalten kann. Das Peinliche  ist jeweils, wenn mich jemand kennt, aber ich die Person nicht (aber ich sollte…). Das passiert immer mal wieder….  Dann fuhr ich weiter nach Grindelwald, lud dort das Bike aus und schlussendlich gings noch nach Stechelberg um den Laufsack abzugeben. Schon letztes Jahr kam ich fix und foxi zu Hause wieder an, da mich solch langes Autofahren sehr müde macht.

 

Wir gingen früh ins Bett und standen um 4:15 auf, um pünktlich beim Strandbad in Thun aufzutauchen. Ich hatte das Glück, dass Dinu mich an diesem Tag supportete. Einen besseren Supporter kann man sich ja nicht vorstellen. Einer der alles, oder fast alles im Griff hat. Um 6:15 fuhren alle Singleathleten und Supporter per Schiff nach Oberhofen, wo dann um 7:15 der Start war. Ich war komischerweise überhaupt nicht nervös, eher müde und die Spannung fehlte im Körper. So stand ich dann pünktlich an der Startlinie, eher hinten eingereiht. Mein Ziel war es, diese 3km als Aufwärmen zu betrachten. Und dann knallte es und die Athleten gingen ab wie eine Rakete. Auch ich kam schon beim ersten Kilometer völlig ausser Atem, denn es ging gleich hoch. Die beiden letzten Kilometer lief ich aber dann eher langsam. Auch der Wechsel aufs Rad verlief gemütlich. Dann endlich gings los auf dem Rad. Man kann ca. 500m flach einrollen, dann gehts hoch Richtung Beatenberg. Die Steigung macht einem sehr schnell heiss, was bei diesen eher kühlen Temperaturen ein grosser Vorteil war. Ich kam schlecht in einen Rhythmus, andauernd wurde ich überholt…. Langsam befürchtete ich, dass ich wohl bald das Schlusslicht bilden würde. Auch merkte ich, dass mir die Kraft fehlte und ich eher pessimistisch gestimmt war, den Inferno zu schaffen. Vor allem lag das sicher auch daran, dass ich so oft überholt wurde. Klar, auch letztes Jahr wurde ich überholt, aber damals war es für mich sonnenklar, denn ich kam als 6. Singlefrau aus dem Wasser und war somit in einem Feld, welches zu schnell für mich war. Aber dieses Jahr rannte ich langsam und war schon  im hinteren Teil des Felds, aber auch dort wurde ich überholt….. naja…  Nach ca. einer Stunde war ich auf dem Beatenberg, die Abfahrt nach Interlaken ist jeweils rasant und dann kam die eher langweilige Strecke am Brienzersee entlang nach Meiringen. In Meiringen wartete ein Kollege auf mich und begleitete mich zu Fuss in die Steigung der grossen Scheidegg. Danke Beat für dein Anfeuern!!!!! Die grosse Scheidegg ist immer sehr steil, aber jedes Jahr geht mir die grosse Scheidegg besser wie der Beatenberg. Das ganz steile Stück mit Steigungs-Prozenten im 20er Bereich erwartete uns ab Schwarwaldalp. Ja, und genau dort merkte ich, dass die Kraft definitiv nicht dieselbe war, wie letztes Jahr oder wie vor dem Ironman. Ich kam fast nicht hoch, es war ein „Gemurgse“, aber ein Absteigen kam nicht in Frage. Es wurde auch immer kälter, die Füsse spürte ich schon lange nicht mehr. Leider war es auch noch neblig, so dass man die Passhöhe nicht sehen konnte. Erschöpft kam ich oben an, ich war aber zu faul, mich wärmer anzuziehen und fuhr ohne zu halten durch und hinten runter, was natürlich ein Fehler war. Schon bald fielen mir fast die Hände ab vor Kälte und auch sonst war mir kalt. Dabei hätte ich noch einen Windstopper und warme Handschuhe in meinem Trikot mitgeführt.

 

In Grindelwald war dann der Wechsel aufs Bike. Ich konnte mein Rennrad gerade Dinu in die Hände drücken und lief zum Bike und dann gings los. Toll ist, dass es gerade wieder hoch geht und man so warm bekommt. Letzte Jahr war es zu dieser Zeit extrem heiss, ich weiss noch, wie ich jeweils bei den Brunnen meinen Kopf ins Wasser steckte. Dieses Jahr fuhr ich an jedem Brunnen vorbei ohne ihn auch nur kurz zu würdigen. Die Auffahrt auf die kleine Scheidegg ist nur eines: Steil! Meine Beine waren schwer, unvorstellbar, wie ich mit den gleichen Beinen noch aufs Schilthorn hoch sollte. Aber soweit wollte ich zu diesem Zeitpunkt gar nicht denken, sonst wäre ich gerade ab dem Bike gestiegen. Die letzten Meter bis zur Passhöhe waren so steil, dass praktisch jeder (jedenfalls in meinem Feld) das Bike schieben musste. 10min habe ich gestoppt, schob ich mein Bike. Das war ein richtiger Kraftakt, das Bike fühlte sich enorm schwer an und der Untergrund  war nicht wirklich toll. Oben auf der Scheidegg machte ich eine kurze Pause und zog mich warm an. Beim Verpflegungsposten steckte ich mir ein Stück Ovo-Schoggi in den Mund und machte mich auf die Abfahrt. Wie angeschossen kam eine Müdigkeit in mich. Am liebsten wäre ich ins Gras gelegen und hätte geschlafen…. Konzentrieren konnte ich mich auch nicht mehr und ich fands extrem unbequem auf dem Rad zu sitzen und die Beine hängen zu lassen, denn auch das war anstrengend. Ich entschied mich dann, beim nächsten Samariterposten anzuhalten und diesen zu bitten, mir meinen Activator-Koffein-Shot aus meinem Trikot zu geben und zu öffnen. Denn ich selber war dazu nicht mehr in der Lage, meine Hände waren wie Eisklumpen. Der Shot wirkte nach ca. 3min und ich konnte mich weiter an die Abfahrt machen. Einen schwierigen Singletrail mussten wir passieren,  bei welchem ich mein Bike schob. Selbst zu Fuss war er schwierig. Ich war total erleichtert, als ich unten in Lauterbrunnen ankam.  Noch 5km gings dann nur noch leicht aufwärts nach Stechelberg.

 

Ich freute mich sehr, Dinu wieder zu  sehen und ihm mein Bike in die Hände zu drücken. Ich zog mich im Wechselzelt um und ging noch zum Verpflegungsposten, um was auf die Bergwanderung mitzunehmen:- ). Dinu stand dann noch beim Ausgang der Wechselzone und drückte mir ein halbes Weggli in die Hände und eine Cola Zero!  Das war voll genial, ich joggte locker los, ass Weggli mit einem Ovoschöggeli und trank Cola Zero dazu. Richtig gemütlich war das: - ). 5km waren flach zu joggen bevors dann endlich hoch ging.  Km 5 – 13 gings nur hoch. Ich wechselte ab zwischen joggen und schnellem Gehen. Ich war erstaunt, dass ich doch noch vorwärts kam obwohl ich mich doch ziemlich elend fühlte nach dem biken.  Wiederum verfiel ich in Rechnereien, wie lang ich bis oben haben würde, wenn ich diese oder diese Pace habe…. Dieses Spiel mag ich sehr:- ). Km 13-17 konnte man wieder gut joggen. Bei km 17 ist man dann endlich in Mürren, wo die Stimmung immer toll ist. Man kennt auch viele Leute die einem Anfeuern und natürlich war auch Dinu da und übergab mir meine Regenjacke und ein Longshirt, da es oben auf dem Schilthorn ziemlich ungemütliches Wetter sei.  Und dann, ja, dann ging der erst richtig Berglauf los! Die letzten 8 km waren unglaublich steil. Das tolle auf diesem Abschnitt ist aber immer, dass man tolle Leute kennen lernt – jedenfalls ich : -) Und zwar lernte ich einen Arzt kennen.  Irgendwie fühle ich mich um solche Leute viel sicherer. Weil ich wusste, es ist jemand da, der könnte im Notfall, wenn ich umkippen würde, erste Hilfe leisten. Zu diesem Zeitpunkt  fühlte ich mich nicht mehr wirklich wohl, ab und zu war mir schwindlig, aber dennoch marschierte ich weiter. Es wurde immer wie kälter, ab und zu gabs eine ganz feine Nieselregendusche. KM 23 war dann wohl der beste Kilometer, denn Dinu stand plötzlich auf der Strecke und begleitet mich auf den letzten 2km hoch.  Und wie immer sind die zwei letzten Kilometer die knackigsten. Auf allen vieren ging ich hoch, es war enorm steil. Mein Gehen war nun phasenweis ziemlich schwankend, ich hoffte sehr fest, dass mein Körper mich noch hoch bringt und nicht dass er 500m vor dem Ziel sagt: Es ist Schluss!! Dinu machte fleissig Fotos und motivierte mich, schneller zu gehen. Und dann, ja dann, kam ich oben an. Völlig erschöpft und durchgefroren  lief ich durch den Zielbogen! Total happy, es doch geschafft zu haben. Meine Finisherzeit freut mich enorm!!!! Ich war 12h 12min unterwegs! Genau gleich lange war ich vor einem Montag am Ironman unterwegs: 12:12! Das muss mal einer schaffen : - ). Wenn wir schon bei den Zeiten sind: Meine Laufzeit letztes Jahr betrug: 4:41:13, dieses Jahr 4:41:12!!!! Ich war also eine Sekunde schneller!!!!! Timing nennt sich das. Die Radzeit war leider ein paar Minuten langsamer, obwohl ich eigentlich besser trainiert gewesen wäre…. Aber aus obengenannten Gründen kams halt nicht zu einer besseren Zeit. Die Bikezeit war dafür schneller. Und da das Schwimmen fehlte, bin ich insgesamt etwas schlechter rangiert. Aber egal, ich bin durchgekommen, unter diesen Umständen bin ich eigentlich nur glücklich, im Ziel angekommen zu sein. Mental bin ich mittlerweile viel stärker  geworden. Vor noch nicht allzu langer Zeit hätte ich diesen Wettkampf unter diesen Bedingungen wohl nicht fertig gemacht. Aber eines muss ich sagen, ein Inferno ohne Schwimmen, ist kein richtiger Inferno! Etwas fehlt einfach……

 

Aber dann ging die Geschichte noch weiter. Oben angekommen gabs noch ein Föteli und ich erhielt mein Finishershirt. Ich wollte dann gleich runter. Ich stresste etwas herum und stand schon bald mit Dinu in der Gondel, welche die Tür gerade schloss. Kaum stand ich in der Gondel wurde mir schwindlig und ich musste mich auf den Boden legen. Ich war nicht bewusstlos, mir war nicht übel, dafür raste mein Herz wie gestört, ich zitterte am ganzen Körper und ich konnte fast nicht Atmen. Ich dachte, jetzt ists wohl so weit, mein Herz würde bald stehen bleiben. Glücklicherweise waren in der Gondel eine Hebamme und eine Krankenschwester, welche sich gerade um mich kümmerten und mich beruhigten. Ich hatte echt grosse Panik, da ich so was noch nie erlebt habe. Sie lagerten meine Beine hoch und die Hebamme leitete mich an, wie ich atmen sollte;-). In Birg mussten wir dann leider die Gondel wechseln. Ich versuchte aufzustehen, auf beiden Seiten gestützt lief ich in zur nächste Gondel, und schon wieder wurde mir schwindlig. Die Gondel war noch nicht da und ich legte mich im Warteraum auf den Boden. Ich musste mich wieder beruhigen, ich wurde warm zugedeckt und der Puls kam bald wieder runter. Als die Gondel kam, stiegen auch wir (Dinu, ich, meine beiden Betreuerinnen) und das gleiche Szenario nochmals – liegend, Beine hochlagern, Ateminstruktionen und  hinunter nach Mürren. Dort musste man nochmals umsteigen. Ich konnte aber nicht mehr aufstehen. So organisierten sie mir einen Rollstuhl und brachten mich zum Sanitäter. Ich konnte mich auf ein Bett legen, die Beine hochlagern und ich bekam 3 Wolldecken. Ich selber trug 3 Pullover und ich schlotterte noch immer am ganzen Körper. Atmen konnte ich mittlerweile wieder gut.  Und so lag ich dann mal eine längere Zeit einfach dort und trank eine tolle Bouillon. Langsam aber sicher kamen die Kräfte wieder etwas retour.  Ich setzte mich in Zeitlupe auf  und wartete wieder ein paar Minuten bis ich merkte, ja, es wird mir nicht mehr schwindlig. Und dann konnte ich wieder aufstehen, natürlich immer noch gestützt durch Dinu. Dann ein paar erste Schritte. Auch die gingen und wir wurden per Extragondel ins Tal geführt. Echt toller Service. Unsere Kollegen hatten für uns in Wilderswil in der Pizzeria bereits einen Platz reserviert und so fuhren wir kurz vor 22 Uhr dorthin um noch was zu essen. Natürlich wurde ich von diesem Kollegen belehrt: Ich habe dir doch immer gesagt, DU DARFST NICHT VON EINEM BERG GERADE IN DIE GONDEL!!!! Naja, ich glaubte das zuvor nicht…. Vor allem dachte ich, mir macht das garantiert nichts. Mein Kreislauf ist sehr stabil! Jetzt weiss ich, dass es auch bei mir so ist und ich mich an diese Regel halten muss!!

Ich danke allen für die Unterstützung an diesem Tag, sei es am Streckenrand oder auch auf der Strecke. Und natürlich das grösste Merci geht an meinen Schatz!! Danke für den tollen Support, deine Geduld danach, als ich am Boden lag und deine beruhigenden Worte.

 

Und dass ichs nochmals gesagt habe: Ich finde den Inferno einer der schönsten Anlässe, welchen ich bis jetzt gemacht habe! Wunderschöne Gegenden, tolle Organisation, es gibt nichts zu bemängeln. Ich werde garantiert wieder dabei sein, allerdings nur noch, wenn  man auch schwimmen kann….

Schaut Euch die Bilder in der Galerie an :-)

Wellnessday am Inferno - aus Sicht des Supporters

verfasst von Dinu am 27.08.2014
Eine gemütliche Schiffahrt

Letzten Samstag hatte ich einen Rundum-Wellnessday gebucht. Ich war voller Vorfreude, als kurz nach 4:00 Morgens dann der Wecker klingelte. Wenig schlafen und frühes Aufstehen sind das A und O auf dem Weg zur perfekten Erholung! Nach dem Frühstück gings dann los nach Thun, wo Tabea zum Inferno-Triathlon startete. Nach dem üblichen Programm (Hallo, Salü, wie geits, besch zwäg, fit,…..) und einem Tape auf Tabeas Fuss bestiegen wir das Schiff nach Oberhofen. Wegen zu kalter Wassertemperatur war das Schwimmen abgesagt worden und alles Sportlerinnen und Sportler wurden per Schiff rüber transportiert. Vor einem Jahr sass ich auch in dem Schiff, draussen auf dem Sonnendeck der ersten Klasse und genoss die Stimmung. In diesem Jahr sassen wir drinnen (Es sei zu kalt draussen, wurde mir erklärt) und der Platz war doch etwas enger als vor einem Jahr, als die Sportler noch rüber geschwommen sind.
Ich wählte mir einen guten Platz, von dem ich um 7:15 den Start der Kategorie „Singles“ gut beobachten konnte. Danach hatte ich dann ein paar Minuten Zeit, um einen guten Standort zu finden, an dem ich Tabea ein zweites Mal auf der Laufstrecke anfeuern und fotografieren konnte, bevor ich von einem dritten Standort Tabea auf dem Rennvelo kurz nach der Wechselzone beobachten konnte.
Mittlerweile waren alle Alltagssorgen, Gedanken an die Arbeit und Stress längstens verflogen, das Wellnessprogramm wirkte als hervorragend!
Nun schaute ich den Start der Couples und Teams an und durfte doch ein paar Schwimmer beobachten, die ordentlich Mühe hatten mit dem Laufen als Ersatzdisziplin.
Nun gings zurück nach Thun zum Auto. Um mich und meinen Körper besser wahrnehmen zu können, nahm ich die Strecke (nicht ganz die direkteste, ich wählte eine von 6,5km) zu Fuss in Angriff. Nun hatte ich etwas Zeit, um shoppen zu gehen (gehört doch auch zum Wellnessprogramm?). Ein Sandwich als Mittagessen vom Takeaway, Sportgerätezubehör vom Sportgeschäft, ein Brötli für Tabea und ein Znüni für mich holte ich mir. 3 Geschäfte in etwa 10 Minuten. Nach einer kurzen Aufmerksamkeitsübung (Wo habe ich bloss das Parkticket hingelegt?)  gings zum nächsten Teil: baden. Logo, Wellness ohne Wasser geht nicht, und so ging ich ins Training der Freiwasserschwimmer. Etwas länger als eine Stunde verbrachte ich (mit Neopren) im Thunersee (der war ja für die Inferno-Sportler zu kalt, für einen Wellnesstag aber herrlich entspannend und fördert die Durchblutung – ausser man bleibt zu lange, dann friert alles ab). Dann folgte ein Training, in dem man lernte, bewusst mit Stress um zu gehen. Ich musste so schnell wie möglich von Spiez nach Grindelwald gelangen. Dazu wurden bewusst Sonntagsfahrer,  holländische Camper und Traktoren auf die Strecke geschickt. Bei Tabeas Wechsel vom Rennvelo auf das Bike nahm ich das Rennrad entgegen und reichte ihr eine Flasche mit Wasser. Nun folgte die nächste Autofahrt nach Stechelberg. Unterwegs musste ich ein Cola zero organisieren, das ich dann Tabea mit auf die Laufstrecke mitgeben sollte.

In Grindelwald erschien Tabea noch 5min zu spät, auf dem Bike hatte sie die Zeit wieder wettgemacht und erschien nur noch eine Minute zu spät. Ich nahm ihr Bike entgegen, fuhr zur anderen Seite der Wechselzone, bot ihr warme Kleider für die Laufstrecke an, übergab ihr das Weggli und das Cola Zero und rannte noch etwa 500m mit ihr mit. Dann zurück zum Auto (zuhinterst hinten), Rennvelo ausladen, Bike einladen, Rennvelo darauf legen (das heilige Rennrad darf nicht unten liegen), das Auto um parkieren (vorne gabs neu leere Parkplätze) und dann mit der Gondelbahn nach Mürren. Da wars deutlich kälter und ich wechselte von kurzen Hosen langsam zu wärmerer Bekleidung. Tabea war bereits etwas am kämpfen und bat mich, ihr die Regenjacke um die Hüfte zu binden und ein Pullöverchen in die Trikottasche zu stopfen. Zusammen mit dem Betreuerteam von Dänu Althaus (dem Couplepartner von Tabea nächstes Wochenende an der S2-Challenge) gabs nun einen Spaziergang durch ganz Mürren, zurück zur Gondelbahn. In der Station Birg stieg ich aus, ich hatte den Tipp bekommen, dass man da nach einem etwa 5minütigen Spaziergang die Laufstrecke erreichen konnte. Naja, dank dickem Nebel war das orientieren schwierig, aber ich fand die Strecke. Ich feuerte ein paar Athleten an und wusste, dass Tabea in etwa einer halben Stunde auftauchen würde. Da es hier noch kälter war (etwa 5 Grad) beschloss ich, ihr etwas entgegen zu gehen. Tatsächlich tauchte sie bald auf – ich konnte sie schon von weitem sehen, da der Nebel etwas aufgerissen war. Sie entdeckte mich erst, als sie fast vor mir stand. Sie bat mich, in ihrem Trikot hinten einen Koffeinshot hervor zu holen, zu öffnen und ihr zu übergeben. Wir liefen gemeinsam zu dem Ort, wo ich wieder abbiegen wollte zurück zur Bergbahn. Sie fand aber, ich solle sie doch hochbegleiten.
Mit dem Fotoapparat in den Fingern, einem Rucksack auf dem Rücken, unvorbereitet und mit leichtem Hunger nahm ich also die letzten 2,5 km und 300 Höhenmeter der Strecke mit ihr in Angriff – die eignen Grenzen spüren ist ein wichtiger Teil im Wellnessangebot. Die herrliche Aussicht (rundum Nebel) entschädigte aber mehr als genug.
Oben angekommen machte ich ein paar Fotos von Tabea während sie fand:“So, chum, eg wott so schnäu wie müglech wider abe“. Ich zwang sie dazu, sich kurz umzuziehen um die Gondelfahrt in trockener und warmer Bekleidung zu starten. Während ich am Verpflegungsposten je ein Stück Ovo-Schokolade für Tabea und mich (ich war am verhungern) holte, sollte Tabea an einem vereinbarten Punkt auf mich warten. Als ich ankam hörte ich eine Stimme rufen: „Dinu, pressier, d Gondle fahrt grad!“ Ich musste 2 Treppen nach unten (Tabea rief nochmals: Pressier!!) und gelangte zur Gondel, wo Tabea bereit stand. Den Rest der Geschichte hat Tabea ja bereits erzählt, wir hatten viel Ruhe und eine entspannte Talfahrt. Nach einer zügigen Autofahrt (bis um 22:00 konnte man in der Pizzeria noch bestellen) gabs Abendessen (ich ass einen Salat, eine halbe Focaccia, Lasagne und eine halbe Pizza – ich war wohl hungriger wie alle Sportler). Die Heimfahrt brauchte noch etwas Konzentration. Kurz nach 1:00 waren wir endlich im Bett – so einen Wellnesstag muss man auch intensiv nutzen.
Sonntags musste ich mich wieder etwas aktvieren, nicht dass ich dann montags den Wochenstart verschlafen würde. So nahm ich mit dem Inlineclub Hotwheels an einer Ausfahrt teil – 70km rund um den Bielersee mit den Inlines, mit leckerem Fisch zum Mittagessen. Herrlich, so erholsame Wochenenden sollten wir öfters einplanen!

Erfrischendes Schwimmen im Thunersee und Leichtathletik EM

verfasst von Dinu am 18.08.2014

Das letzte Wochenende startete mit einer Programmänderung. Der alljährliche Niesenrun mit der Laufgruppe des TV-Bolligen wurde wegen schlechten Wetters abgesagt, stattdessen gabs eine Rennvelorunde (1x über den Frienisberg), 5min Joggen und etwas Krafttraining.
Der Samstag startete herrlich. Wir durften um 9:20 in Thun sein, im Vergleich zu nächster Woche, wo Tabea um 6:30 zum Inferno-Triathlon starten will, also langes ausschlafen! In Thun trafen wir die Freiwasserschwimmer, welche im 15 Grad warmen See ein Training geplant hatten.

Der See war tatsächlich erfrischend kühl – wir waren sofort wach. Bruno Baumgartner, welcher das Training organisiert, hatte etwas abwechslungsreiches zusammengestellt und versuchte uns, etwas einzuheizen. Tatsächlich hatte der Körper bald warm, wir waren zwischenzeitlich auch richtig ausser Atem, der Kopf, Hände und Füsse hatten aber kalt, da nützten alle harten Übungen nichts.

Zum Abschluss schwammen wir noch eine Strecke von 2km. Das war eindrücklich, die Finger hatten mittlerweilen so kalt, dass man sie nicht mehr richtig bewegen konnte – die korrekte, effektive Hand- und Fingerstellung zum Schwimmen war nicht mehr möglich.
Dafür schien die Sonne und wärmte uns, als wir nach etwa 1,5 Stunden aus dem Wasser kamen. Doch das Ausziehen vom Neopren, das zuknöpfen von Hosen oder das Schuhbinden war eine echte Herausforderung mit unseren Fingern. Beim anschliessenden Znünistopp waren sich aber alle einig: „Es het gfägt, merci Bruno!“.

Tabea und ich blieben dann noch eine halbe Stunde länger im Tea-Room als die anderen (Tabea hatte immer noch kalt) da wir am Nachmittag zu einem Hochzeitsfest in Sigriswil eingeladen waren. Wir gratulieren den Beiden nochmals herzlich!

Am Sonntag wollten wir uns auf Passivsport beschränken. Da wir aber den Fahrplan schlecht studiert hatten, standen wir um 8:00 an der falschen Haltestelle und mussten einen 500m Spurt hinlegen, um das Postauto zu erreichen. Wir reisten nach Zürich an die Leichtathletik-EM. Um die Marathonläufer (Hopp Vic, hopp Tadese, Hopp…) gut anfeuern zu können, versuchten wir, unseren Standort möglichst zügig zu wechseln, dass wir die Läufer pro Runde 2x sehen konnten – selbstverständlich immer mit einem kurzen Sprint. Die Stimmung war der Hammer, erst recht als wir auf der letzten Runde etwa 500m vor dem Ziel standen. Gewaltig!
 Mittagessen gabs am See und klar gingen wir kurz baden, war doch der See mit 19 Grad richtig warm.

Am Nachmittag sassen wir dann im Letzigrundstadion und verfolgten die spektakulären Wettkämpfe – die verschiedenen Staffeln, 300m Steeple, Hochsprung der Frauen, Speerwurf und der grandiose Sieg von Mo Farah über 5000m, um nur ein paar zu nennen.
Wir fanden die Wettkämpfe sehr eindrücklich und nach der Abschlussshow fanden wir Beide, dass sich der Ausflug gelohnt hat.

 

Wir trainieren wieder....

verfasst von Tabea am 11.8.14

3 Wochen nach dem Ironman konnten wir endlich wieder etwas länger trainieren. Letzte Woche war bei mir aber leider noch Sportpause,da ich krank war. Umso glücklicher war ich, dieses Wochenende wieder einige Stunde Sport treiben zu können! Das Wetter spielte ja auch einigermasen mit.
Am Samstag starteten wir wie letztes Jahr am Inseli Schwimmen in Ligerz. Dort gibts drei Kategorien: 1.1km, 2.1km und 3.2km. Wobei die letztere aus den beiden ersten besteht, man wird einfach separat gewertete, wenn man bei beiden Distanzen startet. Die 1.1km waren wie immer enorm schnell, an ein Atmen ist kaum zu denken. Die 2.1km waren dann doch etwas gemütlicher und rythmusreicher. Ich war mit meinen Schwimmzeiten sehr zufrieden. Auch Dinu konnte sich auf den 1.1km um über eine Minute verbessern, dafür war er dann auf der langen Distanz deutlich langsamer.

Mir reichte es leider knapp nicht aufs Podest. Vierte wurde ich. Wäre ich nur bei 2.1km gestartet, dann wäre ich wohl Erste geworden;-).

Gestern stiegen wir dann aufs MTB und fuhren knapp 2h durch die Wälder in unserer Gegend. Danach fuhr Dinu per Auto nach Gerlafingen, wo er mit seinen Inlinekollegen Inlinehockey spielte. Ich nutzte diese Gelegenheit und fuhr mit dem Rennrad nach Grenchen, um dann den Balmberg zu erklimmen. In Oberdorf (SO) entschied ich mich sehr spontan um und fuhr den Weissenstein hoch. Ich wollte schauen, ob ich diese 22-25% Steigungen noch hochkomme. Und ja, ich kam hoch, aber es war ein "gemurgse". Oben angekommen war ich fix und foxi. Nach gut 3h kam ich dann in Gerlafingen an,wo ich mein Velo ins Auto verlud.

Also, trainieren können wir nun wieder. Die Energie kommt langsam aber sicher wieder retour. Mein Ziel wäre es, in zwei Wochen den Inferno zu bestreiten, Dinu in 3 Wochen die S2. Viel wird also nicht mehr trainiert.

Roth - Nürnberg - Heidelberg - CH

Verfasst von Dinu am 4.8.2014 

Die ganze Wettkampfstrecke (siehe mein Text unterhalb) hatte mich sehr viel Kraft gekostet. Der Regen mit dem verbundenen Temperatursturz und das nachfolgende schwüle Wetter hatten mich bereits auf der Laufstrecke zu Schüttelfrösteln geführt. Im Ziel fühlte ich mich dadurch am Ende meiner Kräfte. Ich trottete den anderen Athleten hinterher und stiess per Zufall auf Tabea. Sie war frisch geduscht, massiert und steckte voller Pläne. Ich erklärte ihr, dass ich am Ende meiner Kräfte sei. Sie lächelte und sagte: ig dänk ou! Ich ging duschen und dann sollte ich was essen. Tabea hatte mir bereits zwei Sandwiches organisiert. Dabei gings mir hundeelend und ich wollte nur noch schlafen. Immerhin ein Milchgetränk brachte ich noch herunter, wenn auch nur vorübergehend. Nun mussten wir die Fahrräder in der Wechselzone (1km entfernt) abholen. Eine Zumutung, ein solch weiter Marsch!! Wir konnten sie anschiessend in einen Anhänger verladen und wurden per Bus zum Schwimmstart geführt, wo unser Auto stand. Da es mir nicht mehr so wohl war, hatte ich mir sicherheitshalber eine Plastiktüte organisiert, welche ich aber zum Glück nicht brauchte. Angekommen, legte ich mich (bei Regen) aufs Trottoir (gegen 23.30Uhr), während Tabea unser Auto holte und mich danach zum Hotel chauffierte. Auf direktem Weg begab ich mich in unser Hotelzimmer, um die Hoteltoilette mit meinem Mageninhalt zu füllen. Danach war ich noch erschöpfter und wollte nur noch schlafen, was ich auch versuchte. Das dürft ihr euch nun so vorstellen: Ich, völlig am Ende, liege im Hotelbett und will schlafen. Daneben liegt Tabea, voller Adrenalin mit einer Dosis Koffein, welche wohl einen toten Elefanten zum Fliegen bringen würde – eine herrliche Kombination. Im 10-Minuten-Takt stellte sie mir irgendwelche spannenden Fragen: Hesch bi Kilometer sowieso ou gse, het Der das ou so gfaue, hesch ungerwägs Mou as ufgäh dänkt, duet Der,…….. Und ganz toll: „weisch wär mer jetz grad gschrebe het? D sowieso, soo lieb, dass die a üs dänkt het, fengsch ned?“.  Ich fand das nicht nett, ich fand, die beiden sollten doch jetzt schlafen statt zu whatsappen. Naja, so gegen 2 Uhr war dann Ruhe.
Der Tag danach: Besuch auf der Sportmesse, Dinu liegt am Schatten am Boden, Tabea shoppt. Zum Glück trafen wir auf ein Paar vom 3athlon Club Bern, so konnte Tabea ihr Redebedürfnis (sie wollte so viel vom Anlass erzählen, aber ich mochte nicht zuhören) etwas stillen. Danach flanierten wir etwas durch Roth – jede Anstrengung (über die Strasse rennen, schnelles Aufstehen, einen Moment an der Sonne stehen) waren für mich zu viel und es wurde mir schlecht. Denn ansonsten wäre eine leichte Anstrengung durchaus drin gelegen, wir hatten zwar beide sehr müde Beine, aber erstaunlich wenig Muskelkater.
Am Dienstag sah es eine Spur  besser aus, wir fuhren nach Nürnberg (20min zu fahren) um die Stadt zu besichtigen. Wir besuchten zwar viele Restaurants, um Irgendeine Kirche in Nürnbergetwas Pause zu machen, und nahmen an einer Stadtrundfahrt im „Touribüsli“ teil, ich mochte aber nun etwas mehr zuhören und auch erzählen. Auch der Appetit kam etwas zurück. Das änderte sich beim Abendessen aber leider wieder, so dass ich leider nur knapp den halben Teller essen mochte. Auf ein Dessert im DunkinDonut verzichtet ich – ein deutliches Zeichen! Nachdem meine Verdauung seit Sonntagabend ruhig geblieben war (bis auf Übelkeit) hatte ich am Di. Abend leider Durchfall.
Mittwochs reisten wir nach Heidelberg – Tabea fuhr, ich durfte mich „erholen“. Als pingeliger Beifahrer hatte ich aber Mühe, mich wirklich zu entspannen.
Wir suchten (45min) und bezogen unser Hotel und dann gings ab in die Stadt. Ich wollte ja noch etwas im Hotel liegen, Tabea hatte aber zapplige Beine und wollte in die Stadt. Da die Stadt etwas entfernt war, musste man mit dem Auto hin – ich hatte die Wahl zwischen bis am Abend im Hotel bleiben oder mitgehen.
Wir schlenderten durch Heidelberg, assen etwas zu Mittag und genossen die schöne Altstadt. Tabea sprang zur Erfrischung in den Neckar (der sei das ganze Jahr braun – somit war sie etwa die Einzige im Wasser)  und ich konnte mich eine halbe Stunde hinlegen.
Das Abendessen war für uns beide eine Tortur – ich rannte etwa 4x auf die Toilette (der Tag war wohl zu anstrengend gewesen = Durchfall) und Tabea sass die meiste Zeit alleine im romantischen Restaurant, welches direkt vor einer Burgruine stand.
Donnerstag wurde nicht besser, wir trafen einen Kollegen vom 3athlon Club, welcher in Heidelberg am forschen ist. Er zeigte uns den Philosophenweg, der leider nicht flach, dafür umso schöner war. Obwohl ich mich mittlerweile fast nur noch von Cola und Weissbrot ernährte und mit Immodium begonnen hatte, gings mir immer noch nicht besonders gut. Am Nachmittag stand ein Anstieg zur Burg (ich nahm die Bahn, die anderen Beiden gingen zu Fuss), kurze Besichtigung, danach noch weiter hoch zum „Kaiserstuhl“ auf dem Programm. Trotz Immodium musste ich in der Zwischenstation der Bahn mit Bauchkrämpfen eine Toilette aufsuchen. Tabea und Michael waren viel schneller oben als ich und schwärmten vom Aufstieg (der über die „Himmelsleiter geführt habe – eine Treppe, die tatsächlich so heisst). Kaum war ich oben gabs Fotos und mir wurde das weitere Programm erklärt: 10min Fussmarsch, Besichtigung der Sternwarte inkl. Führung, danach retour. Ich entschied mich für Variante B: 1h auf einer Bank im Schatten liegen und dösen.
Das Abendessen vertrug ich heute viel besser und ich fühlte mich am Freitag dann auch deutlich besser, während Tabea sich bei ihrem Anstieg auf den Kaiserstuhl (das waren doch einige Höhenmeter, bei denen sie ordentlich ins Schwitzen kam) eine leichte Erkältung zugezogen hatte. Ich übernahm sogar einen grossen Teil der Autofahrt. Ziel war es, ein Stück in Richtung Schweiz  zu fahren und spontan ein Hotel zu suchen. Nach einem Rast in einem kleinen Dörfchen inkl. Mittagessen in einer Bäckerei (alle Restaurants hatten geschlossen) landeten wir in Emmendingen, einem Städtchen irgendwo  zwischen Rust und Freiburg. Nach der Hotelsuche (viele waren ausgebucht, da diverse kulturelle Anlässe in der Region stattfanden) besichtigten wir das Dorf, gingen etwas shoppen und dann essen
Samstags stand „Einkaufen“ auf dem Programm, danach  reisten wir heimwärts (ich fuhr, Tabea schlief die meiste Zeit – Adrenalin und Koffein liessen nach und die Müdigkeit holte sie nun doch noch ein) um, nach einem Besuch bei meinen Eltern, zu Hause mit dem Aufräumen (Sportgeräte und Kleidung, etc) zu beginnen.
Dann kam der Sonntag: Aufräumen, waschen, Fotos anschauen, Homepage bearbeiten, Mails checken und beantworten, Besuch bei Tabeas Eltern (Fotos zeigen und anschauen), etc.
Das war zu viel, in der Nacht auf Montag: Bauchkrämpfe, Durchfall, Übelkeit. Mit Mühe und Not konnte ich zur Arbeit, musste aber sehr vorsichtig mit meinen Kräften hantieren. Nach Feierabend verbrachte ich den Rest des Abends auf dem Sofa. Dienstags gings wieder besser, aber auch da legte ich mich abends aufs Sofa, ähnlich wie auch am Mittwoch.
Am Donnerstag  hatten wir Tickets fürs Theater auf dem Gurten – zu Fuss hoch, die direkteste, steile Route in einem Tempo, das Tabea als „gemütlich“ bezeichnete.  Danach ein Abendessen, das ich nicht als „leicht verdaulich“ einstufte, dann das Theater, der Fussweg im Dunkeln zurück, spät ins Bett – schon wieder zu viel für meinen Kreislauf. Der erholte sich aber wieder bis am Freitag, welcher super verlief (dank Ausschlafen?). Minigolf, eine Inlinetour, leckeres Essen, Feuerwerk, alles kein Problem. Samstags waren wir mit den Freiwasserschwimmern im Schiffenensee schwimmen, was ich auch erstaunlich gut wegsteckte! Und sonntags traute ich mich aufs Rennvelo, eine zweistündige Tour (unter einem 25er Schnitt), danach kochen und vorbereiten für Gäste, auch das kein Problem.
Auf der einen Seite habe ich nun wieder einmal gesehen, wie heftig mein Körper reagieren kann und wie lange Nachwirkungen einer solchen Anstrengung wirken können. Ich werde mich auch in der nächsten Zeit schonen, hoffe aber, dass ich bis zur S2-Challenge wieder etwas in Form kommen werde (naja, ich habe etwa 6kg verloren, wieviel davon wohl Muskulatur war?). Dass das Ganze nicht nur gesund ist, ist war mir ja von Anfang an bewusst. Ich bin aber überzeugt, dass ich die Anstrengung deutlich besser weggesteckt hätte, wenn die Temperatur auf der Laufstrecke nicht derart zusammengefallen wäre.

Dinus Bericht von Roth

verfasst von Dinu am 31.7.14

Unser Wettkampf über die Ironman-Distanz in Roth war ja etwas ganz besonderes. Ich war ja noch nie an einem richtigen Triathlon gestartet, ausser man würde den Bantigertriathlon (sehr kurze Distanz, Einzelstart im Hallenbad)  dazu zählen. Und trotzdem war ich überzeugt: Das schaffen wir!
Das Rennen in Roth zählt als dasjenige mit der besten Stimmung, darum hatten wir uns dafür angemeldet. Dass wir uns auf etwas Grosses einlassen, war bereits bei der Anreise klar. So wurden wir  bereits auf einer Autobahnraststätte über 100km vor Roth (bei Nürnberg) darauf angesprochen. Im Hotel wimmelte es von Sportlern und die Sportlermesse/Startnummernausgabe war deutlich grösser, als alles, was wir von der Schweiz her kennen. Den Rest des Freitags verbrachten wir mit anschauen all dieser Sportstände und gingen danach zur Pasta-Party.
Freitags stand ein kurzes Training (10km zum See, kurzes Schwimmen, 10km zurück) auf dem Programm, bevor wir dann die Wechselzone besuchten. Da mussten wir unser Fahrrad (inkl. Helm) deponieren plus unseren „Laufsack“ abgeben. Darin mussten alle Utensilien sein, welche wir für den abschliessenden Marathon brauchten. Dieser wurde nun in die entsprechende Wechselzone gebracht – hoffentlich hatten wir an alles gedacht.
Danach ab nach Roth, Glace essen, und bald darauf zum Abendessen –Pasta natürlich.

Und Sonntags dann in aller Früh zum Bett raus, 4:35 losfahren vom Hotel. Fertig einrichten des Wechselplatzes und Abgabe von zwei weiteren Kleiderbeuteln.
Das mit dem Wechselplatz war ja auch so eine Geschichte: Man kommt aus dem Wasser, man holt den Kleiderbeutel, den man zuvor abgegeben hat, geht in ein grosse Zelt zum Anziehen (Trikot, Veloschuhe, Pulsuhr, Verpflegung ins Trikot) und rennt dann zum Velo, wo Helm, Brille, etc noch geschnappt werden. 90% der Startenden durften ihre Fahrräder auf einer grossen Wiese, direkt bei dem Umziehzelt, abstellen. Nur die drei letzten Startblocks mussten rund um die gesamte Wechselzone rumlaufen, eine Passage durchqueren und standen nun hinter einer Wand aus Gebüsch auf dem Kartoffelacker, wo auch noch ca 300 Räder deponiert wurden. Ich  hatte natürlich das Glück und hatte mein Fahrrad auf dem Kartoffelacker…….
Dafür durfte ich zuschauen, wie Tabea langsam nervös wurde (und überzeugt war, nicht zu finishen, bei der zu erwartenden Hitze), sich den Neoprenanzug überstreifte und dann zum Start ging. Sie durfte mit allen Frauen (ausser der Elite) starten, genau eine Stunde früher. So hatte ich dann genügend Zeit, mich auch noch parat zu machen und dann zum Start zu gehen. Das war eindrücklich, in meinem Startblock (der zweitletzte) blieb die erste Startreihe leer, niemand wollte ganz vorne starten. Nach dem Startschuss wars dann aber fertig mit gemütlich und es wurde losgecrawlt. 3,8km schwimmen, soweit war ich in dieser Sportart noch nie unterwegs gewesen. Trotzdem schaffte ich es, die ganze Strecke zu crawlen, was mich doch erstaunt. Allerdings nicht gerade mit einer tollen Zeit, schliesslich hatten mich einige der Startgruppe dahinter überholt. Somit begann ich, auf dem Fahrrad das Feld von hinten auf zu rollen, was mir auch recht gut gelang. Auf der einen Seite konnte ich viele Fahrer aus meinem Startblock weder überholen, auf der anderen Seite wurde ich aber bereits von den Elitefahrer und –fahrerinnen überrundet und von den Staffeln überholt – ein buntes Durcheinander.
Dass wir regelmässig von Schiedsrichtern auf Motorrädern kontrolliert wurden, war ungewohnt für mich, ich kam aber ohne Verwarnung durch. Der Anstieg zum sogenannten „Solarerberg“ war wirklich so eindrücklich, wie alle zuvor erzählt hatten. Auf der 2. Runde war aber ein grosser Teil der Zuschauer schon wieder weg – das harte Los von Startblock „Kartoffelacker“.
Nach den beiden Radrunden kam die nächste Wechselzone. Das Fahrrad wird weggeräumt, ein Helfer kommt mit dem abgegebenen Beutel entgegen, man wird in ein Zelt begleitet und dort werden einem die Schuhe gewechselt, Sonnencreme eingecremt, der Sommerhut aufgesetzt und dann gehts los. Ich lief los, recht gleichmässig, meist hatte ich etwa 7min/km. Bei Kilometer 5 kreuzte ich Tabea (sie bei km 21, wie motivierend), bei km 19 hatte ich meine erste grosse Krise: Ich war müde! Ich lief mit gähnend-offenem Mund vor mich hin, hatte aufgehört zu joggen und wäre zu gerne ins Gras gelegen. Aber da ich den Fehler bei einem anderen Wettkampf bereits einmal gemacht hatte, probierte ich es mit Koffein. Wirkte tatsächlich nach etwa 20min Fussmarsch und ich begann wieder zu joggen. Tabea hatte sich immer Regen gewünscht – bei km 27 kam dieser Regen dann tatsächlich. Nach Temperaturen über 30 Grad tat diese Abkühlung im ersten Moment sehr gut. Schnell merkte ich aber, dass sie doch nicht soo gut tat, denn statt ab zu kühlen, musste mein Körper plötzlich heizen – dazu schien ihm die Energie zu fehlen und ich schlotterte. So kam bald die nächste Krise, wo ich wieder etwa 20min spazierte. Der Regen hörte bald auf und die Flüssigkeit am Boden verdampfte – heisse Nebelschwaden und ich hatte Schüttelfrost….. Trotzdem versuchte ich nach einer Weile (und etwas Koffein)  wieder etwas zu joggen, was mir auch gelang. So konnte ich ab km 35 den restlichen Teil der Strecke in einem recht langsamen Tempo noch zu Ende rennen. Und dann kam der Zieleinlauf. Es war s leicht am eindunkeln,  somit war nicht genau ersichtlich, wohin ich nach einem Durchgang (in dem sassen mehrere Fotografen, es war alles beleuchtet, darum sah es dahinter noch dunkler aus) rennen würde. Und dann kommst Du heraus und stehst in einer Arena mit vielen Zuschauern. Wow, ich hielt kurz an, schaute mich um, genoss, begann zu klatschen, der Applaus des Publikums wurde grösser. So durfte ich die letzten Meter (es ging noch um eine Kurve im Stadion drin) richtig auskosten, wow. Dabei konnte ich sogar bei einem „Fan“ aus der Region Bern abklatschen, bevor ich ins Ziel torkelte. Wow, ich hatte Tränen in den Augen und war am Ende meiner Kräfte – mehr über die Tag danach (Erholung und Ferien) wird folgen.

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Kommentare: 1
  • #1

    Althaus Stephan (Donnerstag, 31 Juli 2014 18:29)

    hallo bea und tinu ganz ganz herzliche gratulation!eine wahnsinnsleistung ihr habt meinen respekt!!!liebi grüess und gute erholung steffu althaus

Erlebnisbericht Langdistanz Triathlon Roth von Tabea

verfasst von Tabea am 28.7.2014

Before Race Day

Schon Wochen zuvor war ich nervös wegen diesem Ironman. Die Spannung stieg von Woche zu Woche. Und von Woche zu Woche wurde das Gefühl das ganze vielleicht nicht zu packen, stärker. Ungewisse Fragen kamen auf: Was ist, wenn es stark windet? Was mache ich, wenn es über 30 Grad warm wird (dann hätte ich lieber Regen)? Bei beiden Szenarien hatte ich in der Vergangenheit eher schlechte Erfahrungen gemacht, auf Grund dessen hatte ich ja auch kein gutes Gefühl. Ab und zu kam aber auch ein Gefühl auf wie: Doch, das schaffe ich. Kurz darauf kam wieder das schlechte… Ein ewiges hin und her. Verglich ich mich mit Dinu, merkte ich rasch, dass er viel  zuversichtlich gestimmt war wie ich.

 Natürlich arbeitete ich auch an der mentalen Einstellung und redete mir immer ein, dass ich viel trainiert habe, dass ich das somit schaffen werde! Ganz sicher!!!! Ja! Ganz sicher!!!! Nur glaubte ich mir das selber nicht immer ;- )
So fuhren wir bereits am Donnerstag in Richtung Roth los und übernachteten unterwegs noch in Lahr, einem Dörfchen im Schwarzwald. Am Freitag strandeten wir dann in Roth. Wir gingen natürlich gerade die Startnummern abholen und besuchten die grosse Messe und trafen einige Kollegen vom 3athlon Bern Klub. Am Abend gabs eine wahnsinnstolle Pastaparty – kein Vergleich zu einer GP Bern-Pastaparty. Es gab Penne mit ca. 6 Saucen, dazu Salatbuffet, Kaiserschmarren (frisch gemacht), verschieden Joghurt, Schoggidrinks, Nussgipfel und weitere Backwaren. Wir schlugen uns jedenfalls den Bauch voll. Danach folgte auf der Bühne die Vorstellung der Elite-Teilnehmer. Das war wirklich eindrücklich, die Elite war stark vertreten (Carolin Steffen war auch da).
Am Samstag gingen wir dann noch kurz aufs Rad um dem Körper folgendes mitzuteilen: Hallo Körper, werde wach, du musst morgen viel leisten :- ). Diese kurze Radeinheit war nicht gut für mich. Denn es war brutal heiss und es windete stark. Somit kamen die schlechten Gefühle wieder hoch! Das schaffe ich nie!!! Damit ich wieder in gute Stimmung kam, gingen wir am Mittag einen KaiserscVeloabgabe am Vortaghmarrn essen. Der rettete meinen Tag:- ). Danach war Einchecken des Rades an der Reihe. Bei über 30 Grad gingen wir in die Wechselzone und gaben unser Rad ab. Eine riesen Wechselzone war das mit xxxxx Rennrädern. Ich musste mir echt gut merken, wo mein Rad stand, so dass ichs nach dem Schwimmen wieder fand.
Am Abend gabs noch Carboloading in einer Pizzeria, Gelati-Essen und dann ab ins Bett. 

 

Race Day

Um 4:00 Uhr klingelte der Wecker und holte uns aus dem Tiefschlaf! Ja, wir konnten sogar die Nacht zuvor gut schlafen….. Natürlich mit Baldrian-Kapseln….. Kurz vor 5:00 waren wir beim Schimmstart. Mein Start war um 6:45, Dinus um 7:45. Genügend Zeit um sich noch richtig nervös zu machen. Das geht am besten damit, dass man all die krassen Zeitfahrvelos anschaute und die noch krasseren Zeitfahrhelme….. Da muss nicht mal jemand drauf sitzen, das sieht einfach per se schnell aus…. Ich setzte mich irgendwo ins Gras, verschlang mein Birchermüesli und beobachtete dabei die Leute. Vielen merkte man die Nervosität an, einige waren richtig gehen in sich gekehrt, andere völlig überdreht….. Um 6:30 ging der Startschuss der Elite ab.  Wir schauten natürlich zu. Eindrücklich sah das Ganze aus, mit den vielen Zuschauern rundherum, welche laut applaudierten… Als Schwimmer bekam man leider nichts davon mit….. Mir gings in diesem Zeitpunkt alles andere als gut und ich wünschte mich auf eine einsame Insel! Doch die Zeit schritt voran und ich stand plötzlich im Neo im Wasser und der Startschuss fiel und ich war nicht parat, da ich noch mit einer Kollegin schwatzte. Ich dachte, es wäre noch einige Minuten bis zum Start… So startete ich nicht wie geplant im vorderen Feld, sondern eher hinten, d.h. ich musste zuerst noch 50m zur Startlinie schwimmen, ab dort gab es dann die 3.8km, obwohl die Zeit schon lange lief…. Ein paar verlorene Minuten. Schnell aber war ich mitten im Tumult drin. Die ersten 1.8km war ich beschäftigt damit, Schläge am Kopf einzustecken, Schläge auszuteilen, untergetaucht zu werden, ineinander schwimmen - einen Rhythmus zu finden war nicht möglich. Spassfaktor war auch sehr gering (Anmerkung Dinu: Spass hesch ouno wöue? Das esch e Ironman, ke Plauschusflug!). Auf dem letzten Kilometer konnte ich dann endlich so schwimmen, wie ich wollte. Der Ausstieg aus dem Wasser verlief etwas übel. Ich schwamm zur nah an den Steinen und wollte dort raus, wäre ich einen Meter weiter geschwommen, hätte ich einen viel besseren Ausstieg gehabt. Die Helfer zogen mich aber aus dem Wasser und ich lief ins Wechselzelt. Ich guckte noch kurz auf die Uhr: 1:03 hatte ich fürs Schwimmen…. Naja… eigentlich hätte ich mit 1h gerechnet…. Aber mir war ja auch klar, warum das nicht passte… Ich streifte die Socken über, zog die Schuhe an. Ein Helfer füllte mir die Trikottaschen und schon war ich parat fürs aufs Velo. Als ich zum Rad lief, merkte ich, dass irgendwas an meiner Fusssohle nicht stimmte. Die schmerzte fürchterlich. Ich zog den Schuh nochmals aus, dachte, der Socke sei nicht gut an (was nicht stimmte), und zog den Schuh wieder an und ging aufs Rad. Jede Tretbewegung tat weh. Es fühlte sich an, als hätte ich einen Schnitt an der Fusssohle vom Ausstieg aus dem Wasser (wohl bei den Steinen eingefangen). Und so war es auch. Aber ändern konnte ich‘s auch nicht mehr und ich hoffte, dass sich der Schmerz bald mal legen würde, auf Grund des Adrenalins. Die ersten 40km waren etwas mühsam in den Tritt zu kommen. Es war bereits warm, aber noch nicht heiss. Es war ja auch erst 8 Uhr. Bis km 40 gings immer leicht hoch und dann wieder leicht runter. Flach war es aber selten. Wind gabs auch, aber erträglich. Ab km 40 gings dann endlich mal länger hoch und eine längere Abfahrt (3-4km) wartete mich. Dann gings wellig weiter. Flach wars selten!!!! Bei km 70 kam dann endlich der berühmte Solarberg! Dort standen am Hang xxxx-Zuschauer und beklatschten die Athleten, welche dann durch die Zuschauer fuhren. Das war echtes Hühnerhaut-Feeling. Wirklich bombastisch. Man flog diese 10% Steigung einfach so hoch. Genial!!!! Ich freute mich bereits auf die 2. Runde und diesen Berg. Ab km 75 – km 80 wars immer noch wellig. Zu dieser Zeit hatte ich einen Schnitt von knapp 32km/h. Ich war  darüber extrem erstaunt. So errechnete ich mir im Vorfeld einen Gesamtschnitt von ca. 26km/h auf der Radstrecke. Was mir auch zu denken gab, dass gesagt wurde, die Velostrecke sei fast flach. Nur ca. 1200hm. Ich empfand die Strecke aber als coupiert. Es ging immer leicht aufwärts und leicht abwärts, aber sehr selten lange flach. Und die Steigungen waren meistens nicht wirklich steil, so wie man es von der Schweiz her kannte. Ich denke, daran lag es auch, dass ich diese DE-Steigungen als unangenehm empfand, weil ich mir im Normalfall steilere Steigungen mit längeren Abfahrten gewohnt bin. Die zweite Runde wurde bedeutend heisser und schmerzen im Nacken machten sich bemerkbar. So war ich im Vorfeld noch nie 90km am Stück im Triathlonlenker gefahren. Die zweite Runde fuhr ich meistens in normaler Rennveloposition und das Tempo fiel leider auch etwas. Meine Beine waren nicht mehr sehr frisch und die Hitze macht mir zu schaffen. Um 11 Uhr waren Temperaturen um die 30 Grad. Auf den letzten 20km wurde mir dann sehr übel und das Tempo nochmals langsamer. Immerhin kam ich in der Wechselzone mit einem Schnitt von ca. 30.5km/h an. Ich wechselte auf die Laufschuhe. In diesem Moment hatte ich null Ahnung, wie ich noch 42km Laufen sollte mit dieser Übelkeit. Ich ging sogleich zum Verpflegungsposten und dachte, jetzt musst du Salz essen, auch wenn es dir übel ist. Einfach rein damit! Ansonsten konnte ich auch gerade aufgeben. Aber das war ja keine Option. Somit trank ich 2 Becher Cola und nahm einen Kübel Salznüssli mit und spazierte die ersten zwei Kilometer und vergnügte mich mit den Nüssli. Nach ca. 2 km war die Übelkeit vorbei und ich wusste, ich hatte das richtige getan. Ab dann bis km 21 lief ich durch. Nach allen 2 km gabs einen Verpflegungsposten, bei welchem ich mich immer vom Kopf bis Fuss mit einem Gartenschlauch abspritzen liess, 2 Salzkracker, eine Melone und natürlich 2 Schwämme nahm. So kam ich von Verpflegungsposten zu Verpflegungsposten. Die Strecke war ja eigentlich sehr langweilig, denn man lief einfach am Kanal entlang – 10km in eine Richtung, dann 20 in die andere etc. Schnurrgerade. Eigentlich gar nicht mein Ding. Aber so wie es nach solch langen Einheiten ist, ist einem meistens „furzegal“, wo und was man läuft. Man läuft einfach! Die Gegend war mir wirklich schnupp-egal. Einen Vorteil hatte die Streckenführung, denn so konnte man die ganze Zeit die entgegenkommenden Athleten beobachten, welche teilweise sehr schlecht aussahen. Darunter war dann plötzlich auch Dinu, welcher gerade bei km 5 war, ich jedoch schon bei 20. Und Nein, die vorherige Aussage bezieht sich definitiv nicht auf ihn. Er sah zu dieser Zeit sehr gut aus. Einen Begrüssungskuss gabs natürlich auch, welcher dann kurz Energie spendete. Ab km 21 nahmen dann die Beinschmerzen überhand und die Übelkeit kam auch immer wieder retour. Ich ass aber trotzdem fleissig Salzkracker weiter, denn ich wusste, ohne Energie ginge es mir noch schlechter. Und  ich konnte mich an eine Aussage von einem Sportler erinnern, welcher sagte: Du musst essen, auch wenn es oben und unten rauskommt! Du musst es einfach reindrücken! Egal, was danach passiert:-) Die Energiezufuhr ist das A und O. Diese Aussage nahm ich mir zu herzen.
Ab km 25 spazierte ich meistens einen Kilometer und danach lief ich wieder einen. Immer schön im Wechsel. Ab km 30 kams auch mal vor, dass ich 2km spazierte, weil es mir teilweise schwindlig war und die Beine so fest schmerzten, dass dies so angenehmer war. Selbst auf den letzten 2km legte ich noch einen Geschafft!!!!!!!kurzen Spaziergang ein, obwohl das Ziel so nah war… Ich sah auf die Uhr und merkte, dass ich den Ironman etwas über 12h finishen würde…. Und das konnte ich kaum glauben, so habe ich im Vorfeld mit einer Zeit um die 14h gerechnet. Deshalb hatte ich‘s auf den letzten zwei Kilometer auch nicht mehr eilig. Mein eigenes Ziel habe ich ja sowieso erreicht. Dann kam der Zielspurt, der war grandios. Viele Zuschauer, tolle Stimmung, einfach genial! Und ich; ja ICH war im Ziel mit 12h12! Absolut der Wahn!!!! Unglaublich!! Meine erste Langdistanz in dieser Zeit, mit dem hätte ich nie gerechnet! Und das, bei über 30 Grad und Wind. Echt der Hammer! Ein weiteres ganz eindrückliches Erlebnis war, dass ich während des Wettkampfes nicht einmal ans Aufgeben gedacht habe. Das war schlichtweg keine Option. Ich war, im Vergleich zu den Vortagen, extrem positiv gestimmt und hoch motiviert, diesen Ironman zu finishen! Aufgeben gabs nur, wenn ich einen Kreislaufkollaps haben würde oder einen Sturz mit dem Rad. Ich war selber von mir überrascht, dass ich mental so stark sein kann.
Im Ziel sagte ich mir aber auch, das mache ich nie wieder!!! Heute, 1 Woche später, kann ich mir das Ganze wieder vorstellen. Es ist eben schon war, dass man die Schmerzen vergisst! Die vergisst man echt schnell und das Gute bleibt! Zu FINISHEN!

After Race Day

Die nächsten Tagen waren der Erholung gewidmet. Im Vergleich zu einem reinen Marathon-Rennen, ging es mir nach dieser Langdistanz bedeutend besser. Ich konnte sogar normal gehen. Musste die Treppen nicht rückwärts in Angriff nehmen. Und nach Tag 3 hatte ich keinen Muskelkater mehr und es ging mir auch gut. Im Vergleich zu Dinu (welcher seinen Erlebnisbericht in den kommenden Tagen auch online stellen wird) ging es mir blendend. Erst ab Tag 5 gings abwärts, üble Kopfschmerzen und Übelkeit und Schluckbeschwerden überkamen mich. Mit letzteren habe ich noch bis heute zu kämpfen. Das sind wohl Folgen des Ironman-Tri…. Geschwächtes Immunsystem….. und das zeigt mir auch, dass man dem Körper nach so einer Belastung genügend Erholung einräumen muss. Deshalb habe ich bis heute null Sport gemacht. Wann ich wieder beginnen werde, weiss ich im Moment noch nicht. Vielleicht morgen? Oder Übermorgen? Ganz sicher ist: Diese Woche… denn die nächsten Ziele stehen ja schon….

 

Hier findet ihr noch ein paar Fotos vom Sportfotographen:

Radmarathon - Im Auge des Betrachters

verfasst von Dinu am 29.6.2014

Wir starteten letzten Samstag um 5:30 auf die 300km Distanz des Swiss Cycling Radmarathons. Die Veranstalter bewerben ihn als „den schönsten Ultra-Radmarathon Europas“! Im Vorfeld meinten die meisten, mit denen wir über das Projekt sprachen: „300km Radfahren? Ihr seid Spinner, mir tut der A. schon nach 100km weh!“ Allerdings hätte man an dem Anlass auch über 600, 700 oder 900km starten können (allerdings bereits am Freitag) – wir wählten also die „Warmduscherdistanz“ in den Augen der Langdistänzler.
Der frühe Start gefiel Tabea – Gigathlon-Feeling stiegen in ihr hoch. Dass der Start bei der Raststätte Grauholz, also fast vor unserer Haustür war, störte uns überhaupt nicht.
Der Start ging sehr unauffällig über de Bühne – kein Startbogen, kein Startschuss oder -song, mit einem kurzen Countdown und einem einzelnen Anfeuerungsruf wurden die etwa 80 Startenden auf die Reise geschickt. Zusammen mit Stephan und Daniel Althaus hatten wir abgesprochen, dass wir die Distanz zusammen unter die Räder nehmen. So formierten wir uns und waren bald mit einer 10er Gruppe unterwegs. Kurz vor Worb verloren wir die Gruppe nach einem Bahnübergang, als Tabea einen Riegel und den geliebten Koffein-Shot (Anmerkung Tabea: Und natürlich meinen lieben Ovo-Riegel, welchen ich als „Zückerchen = Motivation“ bei km 180 einnehmen wollte) verloren hatte.
Von da an waren wir meistens zu viert unterwegs, hatten aber immer mal wieder 1-2 andere Teilnehmer, welche sich uns anhängten. Nach hügeligem Einrollen gings dann das erste Mal hoch nach Jassbach, wo der erste Checkpoint (wie bei einem OL mussten wir verschiedene Checkpoints anfahren und unseren Badge registrieren lassen)  inkl. Verpflegung auf uns wartete.
Nach einem weiteren Anstieg gings dann hinunter, quer durch die Talebene wieder hoch nach Riggisberg, von da via Schwarzenburg, Fribourg nach Bulle. Ab da gings nicht mehr all zu lange bis zu einer langen Abfahrt hinunter nach Vevey, wo ein eher mühsames Stück auf uns wartete. Zwar schön dem Genfersee entlang aber immer wieder gespickt mit Kreuzungen, Ampeln und Kreiseln und auch viel mehr Verkehr als am Morgen. Via Lausanne gings nach Morges, wo der dritte Checkpoint war – den wir aber nicht fanden. Nach mehreren Diskussionen  nach Morges (wo wir sicher waren, dass wir den Point verpasst haben) beschlossen wir, weiter zu fahren statt umzukehren und zu suchen. Wir machten dann zwei eigene Checkpoint, einen bei einem Brunnen (Kopf ins Wasser und Bidons auffüllen) und einem bei einem Migros in Cossonay. Die Herren Althaus gingen auf Grosseinkauf (Sandwich, Cola, Brot), Tabea besorgte sich ihr Lieblingsgetränk (Cola zero) und ich wartete draussen, schliesslich war ich den ganzen Tag mit einem Gepäckträger unterwegs und hatte alles dabei.
Ab da gings eine lange Strecke durch eine schöne Ebene, da hatte ich etwas zu beissen, um den anderen nach zu mögen. Den nächsten Checkpoint fanden wir problemlos, ich besorgte mir etwas Koffein und ab da gings bei mir wieder besser. Den beiden Seen (Neuenburger- und Bielersee) entlang, wars mental recht anstrengend. Einerseits kennt man die Strecke, man weiss, wie weit das noch geht und die Beine wurden immer wie müder. Hier hatte Tabea etwas mehr zu kämpfen als ich, es wurde ihr sogar kurz einmal schwindlig. Nach einer kurzen Pause (Anmerkung Tabea: Immer wieder erstaunlich: Ich ass einen Riegel und es ging mir wieder viel besser – somit war dieses Loch ein typischer Energiemangel)  gings dann aber flott weiter.
In Biel waren wieder auf der Suche nach dem Checkpoint. Wir fanden ihn wieder nicht, füllten Wasser bei der Lago Lodge auf und machten nochmals etwas Pause, damit alle fit waren für die Schlussetappe nach Ittigen.
Normalerweise war an jeder Kreuzung ein Wegweiser, zwischen Biel und Ittigen sahen wir leider kein einziger mehr, den Weg fanden wir aber trotzdem :-)  Wir hörten aber einige fluchen…..

Dort stand mittlerweile ein Zielbogen und es applaudiere tatsächlich jemand. Wow, geschafft, es waren sogar über 330km (Offiziell 317, mit ein paar Umwegen gabs noch mehr) die wir geradelt waren! Gemessen hatten unsere Tachos eine Durchschnittsgeschwindigkeit von fast 28km/h. Mit all den Pausen etc. zeigt die Rangliste „nur“ einen Schnitt von 22,4km/h an. Mehr Infos gibt’s unten in der Tabelle.

 

PFFFFT-Platten

Eine, Dinu natürlich, in Biel, bei der Lagolodge, wo alle müde waren und heim wollten

Salztabletten

Wirken wunder…..

Reaktionen im Ziel

Dinu: Toll, ich möchte einmal beim 600er starten! Tabea: es war ok, aber ich mache das NIE wieder! (2 Tage danach: Tabea: ich könnte mirs wieder vorstellen :-)

Stürze

Dinu natürlich, er war am träumen und bremste zu spät. Er hat aber nur eine winzige Schürfwunde am Ellbogen.

Regen

Laut Prognose: Den ganzen Tag, in Echt: 3x 2 Minuten, höchstens

Wetter

Wenig Wind, oft bewölkt, somit warm bis heiss aber nicht extrem heiss

Der A……

Tat weh, aber es war noch human, wir konnten bis am Schluss im Sattel sitzen

Weitere Schmerzen

Müde Beine, sonst ok

Regeneration?

Zieleinfahrt, 2 Sandwich (Dinu), Regishake (Dinu), Duschen, Pizzeria (alle), sonntags Tab-Di im Solbad!

Warten auf Tabea

Als sie Riegel und Koffein-shot verlor, wenn ihr Geschwndigkeitsmesser in die Speichen kam (alle 60km, toctoctoc), wenn sie gerade am Ende der Welt einen Jugileiter kannte und am plaudern war und als ihr Windstopper aus dem Trikot hing und in die Speichen kam

Nächste Velofahrt?

Dinu dank Bike to Work bereits Montags wieder, Tabea am Donnerstag ins Oberland, sie rennt schon wider auf den Niesen

Monoton

Vielleicht etwas, aber zu viert unterwegs läuft immer was.

Landschaftlich

Abwechslungsreich, viele neue Orte und Gegenden, viele Erinnerungen (Hier war doch mal der Gigathlon/ein Inlinerennen in Lausanne/ein Lauf/eine Wechselzone,….)

Biennathlon

verfasst von uns Beiden am 22.6.2014


Am Biennathlon waren wir bisher an jeder Austragung dabei. In diesem Jahr wurde bei den Single-Startenden das Inlineskaten gestrichen. Darum weigerte sich Dinu, als Single zu starten und wir suchten Verstärkung. Als Vierer-Team "Velovirus" konnten wir uns beide auf unsere stärksten Disziplinen konzentrieren. Als erstes stand Inlineskating auf dem Programm. Tabea war überrascht, als Dinu bereits als siebter Skater in die Wechselzone raste. Sie machte sich auf den langen Weg zum See - da die Wechselzone in diesem Jahr anders organisiert war, mussten die Schwimmer verhältnismässig lange bis zum Wasser laufen, was Tabea ärgerte. Als insgesamt achtschnellste Schwimmerin machte sie sogar zwei Plätze gut. Aber so ganz zufrieden war sie doch nicht.
Sie erschien als Fünfte insgesamt und übergab Wale, unserem Biker. Er trat vollepulle in die Pedale und konnte die gute Ausgangslage bestens nutzen. Auch Nicu, unser Läufer, den wir in der Internet-Suchbörse gefunden hatten, rannte wie ein Wahnsinniger und überraschte uns mit seiner tollen Laufzeit. Wir landeten auf dem hervorragenden 8. Platz von 113 gestarteten Teams. Damit hatten wir nicht gerechnet. Nach einer leckeren Bratwurst, herrlichen Gelatis und einem Sprung in den kühlen See neigte sich der tolle Anlass dem Ende zu. Wir werden auch an der achten Ausgabe wieder dabei sein - in welcher Form auch immer.

Dass wir mit je knapp 30min Einsatz uns noch zu wenig bewegt hatte, ist bei uns beiden Spinnern natürlich klar. So rannten wir noch eine Runde in Richtung Magglingen, nachdem wir am Samstag bereits eine 2-stündige Radtour mit anschliessendem Koppel-Lauftraining absolviert hatten.

Erlebnisreiche Pässefahrt durch die Schweiz/Italien

Verfasst von Dinu am 15. Juni 2014:

Tabea und ihre Kollegin Dane genossen letzte Woche ihre alljährlichen Rennradferien. Nur das Allerwichtigste hatten Sie eingepackt in ihren Gepäckträgern mitgenommen. Gestern fuhr Tabea dann die letzte Etappe, verlud dann das Rennrad im Zug und ich holte sie auf meinem Rückweg aus Basel (ich war an einer Sitzung) in Olten ab. Die Heimfahrt war dann ein olfaktorischer Hochgenuss!

 

Frisch gewaschen hatte Tabea tausende Erlebnisse, von welchen Sie mir zu berichten hatte, sie war richtig in einem „High“ (Sauerstoffmangel von all den Pässen, welche die Beiden befahren hatten?).
Die glänzendsten Satzperlen will ich Euch nicht vorenthalten:“ Der Anstieg zum „Stiflersjoch“ war einfach der Hit, ein richtiges Mekka für Radsportler. Riesige Gruppen waren unterwegs. Nach etwa der Hälfte des Anstiegs habe ich auf Daniela gewartet, die hatte dann eine grosse Gruppe bei sich!“. „Wow“ dachte ich und stellte mir Dane mit so einem 20er-Feld von Radfahrern vor. Das Foto davon: Zuerst Dane, 50m dahinter 2 Rennvelofahrer, 50m dahinter nochmals 2 – genau, alles was mehr sind als 1 = Gruppe, alles was mehr ist als 3 = grosse Gruppe!

„Und wie wars mit dem Verkehr an diesem Rennfahrermekka?“ fragte ich. „Verkehr? Ein paar Töfffahrer, aber Autos sind mir keine begegnet, wenn ich mich erinnere“. Auch hier das Beweisfoto, bei dem ich sage: „Da sieht man ja 3 Autos fahrend am Stilfersjoch?“. „Ja, aber die Autos konnte man an einer Hand abzählen!“.

 

Erlebnisbericht von Tabea:

Nach einem sehr veloreichen Pfingstwochenende (siehe Text unten) startete ich am Dienstagmorgen mit müden Beinen in die Rennradferien mit meiner Kollegin Daniela. Also beste Voraussetzungen um in den nächsten Tagen ca. 600km und über 13‘000hm in Angriff zu nehmen. Infolgedessen starteten wir unsere Tour mit einer kürzeren Distanz - sozusagen Einrollen über den ersten Pass:-)

 

Tag 1: Wir nahmen den Zug nach Schwyz und fuhren durchs Muotathal zum Pragelpass. Auf quäldich.de (tolles Pässeportal) konnten wir lesen, dass dieser Pass nur für ambitionierte Rennradfahrer sei. Allen anderen wird eher der Klausenpass empfohlen (welcher fast neben dem Pragel ist), um nach Glarus zu gelangen. Der Grund darin liegt, dass die ersten 6km des Pragelpasses konstant eine Steigung zw. 15-18% aufweist. Wir wollten aber diese Herausforderung annehmen und schauen, wie wir den Pragelpass empfinden würden. Etwas mulmig war uns schon zu mute, als wir vor dem Aufgang des Passes standen. Und dann gings los. Quäldich hatte recht, es war steil, aber mit gleichmässigem, langsamen Tempo doch noch gut zu befahren. Das tolle an diesen ersten 6km war, dass man bereits ca. 800hm machte und so die restlichen 5km bis „on the top“ fast flach waren. Mir jedenfalls hat dieser Pass sehr gefallen, schon wegen der Landschaft, welche einmalig war. Die Abfahrt an den Klöntalersee war einfach traumhaft und so rollten wir gemütlich dem Kerenzerberg entgegen, so uns der nächste kurze Anstieg zum Walensee wartete. In Walenstadt legten wir eine kurze Badepause ein und rollten schlussendlich noch nach Flums, wo wir die erste Nacht verbrachten

 

Tag 2: Meine Beine waren zwar immer noch müde, aber irgendwie doch besser dran, wie in den letzten Tagen. Es schien mir, dass ich mich langsam an das tägliche Radfahren gewöhnt hätte. Bei sonnigem Wetter und nicht wissend, was dieser Tag noch alles für üble Überraschen auf sich hatte, starteten wir zuversichtlich in die nächste Etappe, welche uns nach Landquart, Klosters über den Wolfgangpass nach Davos führte. Diese Teilstrecke war extrem mühsam, da die Autostrasse für Velofahrer gesperrt war und so mussten wir immer wieder die alte Strasse suchen, auf welcher wir fahren durften (was nicht immer so einfach war). Das war echt sehr nervig und mühsam. In Davos angekommen und zum Flüelapass hinaufschauend wussten wir, dass uns wohl ein echtes Gewitter warten würde – so schwarz war es. Wir starteten sogleich in den letzten Anstieg des Tages – es waren ja nur noch 800hm. Nach den ersten 300hm fing es an zu tropfen, ein paar Minuten später fuhren wir im grössten Regen, teilweise hagelte es sogar und Donner war auch zu hören.
Kalt war es glücklicherweise nicht. Oben angekommen, gabs das obligate Passfoto und wir wechselten im Restaurant in trockene Kleider und tranken etwas, ehe uns dann die Abfahrt erwartete. Wir waren nicht mehr sehr motiviert, diese Abfahrt bei diesem Regen unter die Räder zu nehmen, denn eines wussten wir: Es würde sehr kalt werden. Ein Kollege wünschte uns per SMS noch eine gute und sichere Abfahrt mit 4 Ausrufezeichen dahinter!!!!! Fast etwas makaber fanden wir im Nachhinein….. Fast wie er geahnt hätte, was uns erwarten würde. Warm angezogen starteten wir unsere Abfahrt von 2300m.ü.M. nach Susch (1500m.ü.m). Da ich sehr kalt hatte, sah ich nur noch eines: so schnell wie möglich runter zu fahren ohne zwischendurch auf Daniela zu warten. In Susch wartete und wartete ich auf sie und langsam kam in mir ein ungutes Gefühl auf…. Hoffentlich ist nichts passiert….. Dann klingelte schon das Smartphone. Daniela war weinend am anderen Ende…. Sie sei gestürzt…..Pneu sei geplatzt. Ich war geschockt! Sie meinte aber, es hätte ihr nicht viel gemacht…… Sie sei noch auf 1700m.ü.m. und ein paar Töfffahrer halfen ihr, den Schlauch zu wechseln. Ich entschied mich dann, nochmals den Pass hochzufahren, um sie in Empfang zu nehmen. Sie kam dann praktisch gehend den Pass runter, weil sie wieder Platte hatte. Sie fiel mir zitternd in die Arme. Sie hatte einen leichten Schock, das Bein blutete und die Hosen waren aufgerissen. Ich hatte glücklicherweise noch zwei Luftdruck-Patronen dabei und versuchte ihren Pneu damit zu füllen – was zuerst misslang, dann aber doch geglückt war. Die Abfahrt nach Susch war zum Glück nicht mehr lang. Und die Luft hielt genau bis dort hin. Per Autostopp konnte Daniela dann bis Zernez mitfahren, weil wir dort unsere nächste Übernachtung gebucht hatten. Ich fuhr alleine von Susch nach Zernez und der erste Auftrag, den wir dort hatten war, einen Velomech zu suchen. Leider wurde uns mitgeteilt, dass es in Zernez keinen Velomech mehr gäbe, nur noch einen für die Einwohner. Wir suchten diesen dann auf. Er hatte eine kleine Werkstatt und das nötigste Material. Er schaute Danielas Velo an und meinte: Er empfehle uns nicht, so weiterzufahren. Ihre Carbon-Felgen seien kaputt von den falschen Bremsbelägen, die sie drauf habe! Wir waren sicher 1.5h bei diesem Mech….. und überlegten uns wie weiter…. Einen neuen Radsatz hatte er uns nicht. Somit entschieden wir uns, mal Duschen zu gehen ins Hotel und diskutierten beim Abendessen in einer Pizzeria. Völlig K.O. fielen wir dann am späten Abend unwissend, wie der nächste Tag auszusehen hatte, ins Bett.

 

Tag 3: Daniela hatte Schmerzen an den Hüften und in der Schulter und der Kopf tat ihr auch weh. Eine riesen „Geschwullst“ hatte sie an der Hüfte. Sie meinte aber, dass sie schon noch Radfahren könne. Laufen gehe viel schlechter. So entschied sie sich, mit dem Zug nach Davos zu fahren, weil es dort ein grosses Velogeschäft gibt. Sie erhoffte sich von ihm Hilfe. Plan A war: Ich fahre mit dem Rad den Albulapass hoch via Tiefenkastel dann über den Julierpass retour nach Zernez. Daniela bekommt einen neuen Radsatz und fährt dann via Flüelapass wieder nach Zernez. Plan B: Daniela bekommt keinen neuen Radsatz = Ferienabbruch
Plan A kDieser See ist unterhalb Bivio, deshalb nenne ich ihn Bivioseeam aber dann zu tragen. Ich fuhr am morgen früh Richtung Albulapass los und kam gerade mal 3km weit und dann hatte ich Platte. Und eigentlich war ich selber schuld! Bei einer Baustelle, wo Teerbelag fehlte, fuhr ich zu schnell durch….. und pfffffft…… Ich überlegte nicht lange und machte Autostopp um zum nächsten Mech zu gelangen (ich hatte keinen Ersatzschlauch mehr dabei). Ein freundlicher Autofahrer nahm mich mit und brachte mich nach la Punt, wo es dann endlich einen Velo-Mech hatte und mir den Schlauch wechseln konnte. Wieder etwas zuversichtlicher startete ich gegen Mittag zum Albulapass hoch, runter nach Tiefenkastel, um dort denn 39km langen Anstieg auf den Julierpass in Angriff zu nehmen. Die Retourfahrt von Silvaplana nach Zernez wollte nicht mehr enden…. Mein Po schmerzte….. und die Beine waren kraftlos….. Zurück in Zernez traf ich auf Daniela, die glücklich ihr repariertes Rennrad präsentierte.

 

Tag 4: Unsere Königsetappe wartete auf uns. Denn genau deswegen haben wir unsere Tour so geplant! Stelvio-Stilfersjoch stand auf dem Programm. Mit müden Beinen (wie jeden Morgen) starteten wir auf den Ofenpass. Unser Hotel lag wirklich gerade am Aufgang zum Pass, was wir als sehr komfortabel einstuften. Der Ofenpass ist sehr angenehm zu befahren. Die Steigung beträgt selten mehr als 8%. Dann gings ins Südtirol runter durch eine wunderschöne Gegend, bis wir in Prad landeten. Dort wartete  der  Aufstieg zum Stelvio auf uns: 35km und 1700hm. Der Pass liegt auf 2700m.ü.m. Man konnte schon vernehmen, dass dieser Pass sehr einzigartig sein muss, so viele Rennradfahrer hatte es dort. Das tolle an diesem Pass ist, dass er sehr viele Serpentinen hat, welche alle nummeriert sind. Von Kehre 47 wird abwärts gezählt! Das kann motivierend oder auch demotivierend sein. Wir nahmen also Kehre für Kehre und näherten uns immer mehr der Passhöhe. Atemberaubend war die Aussicht auf die bereits gefahrenen Serpentinen und die Landschaft um uns. Erst die letzten Kehren wurden dann steiler, aber da das Ziel so nah war, empfand ich das nicht mehr als störend! Total Happy kam ich oben an und es gab natürlich wieder Fotos. Wie kann es auch anders sein auf so einem bekannten Pass: viele Souvenirshops, Restaurants etc. hatte es. Wir genossen dort oben die Aussicht und kehrten in einem Restaurant ein. Die Abfahrt nach Bormio war grandios und fast noch schöner wie der Aufstieg von Prad. Auch hier hatte es viele Serpentinen, einen tobenden Fluss und kleine Tunnels. Ich selber möchte diesen Pass das nächste Mal von Bormio aus fahren. In Bormio fanden wir ein sehr günstiges Hotel und genossen den Abend in dieser herzigen Stadt.

 

Tag 5: Bei uns beiden war die Luft etwas draussen, da das Beste nun durch war…. Schwer konnten wir uns auf die bevorstehende Etappe motivieren. Aber irgendwie gelang es uns dann doch und wir fuhren den Passo di Foscagno hoch. Dieser Pass ist nicht zu empfehlen. Sehr viel Autoverkehr hatte es dort, dementsprechend viel Abgas…. Danach gings kurz runter und dann wieder hoch zum Pass d’Eira, wieder runter nach Livigno und dann wieder hoch zum Forcola di Livigno ehe uns dann noch den letzten Teil des Berninapasses wartete. Wetterglück hatten wir, es tröpfelte immer leicht, aber es regnete nie richtig. Mit Gegenwind fuhren wir in Richtung Pontresina und dann nach Samedan runter, wo wir kurz eine Pause einlegten. Daniela lief auf auf den „Felgen“. Ihre Energie war alle…. Ich versuchte sie zu motivieren doch noch den Albulapass unter die Beine  zu nehmen und es gelang mir. 30min später standen wir vor dem Albulapass und ich fuhr in zum zweiten Mal hoch. Danach gings nach Bergün runter – Unser letztes Etappenziel.

 

Tag 6: Daniela entschied sich, da sie zu müde war um weiterzufahren, den Zug nach Hause zu nehmen. Ich konnte mich mit dieser Idee gar nicht anfreunden, denn ich wollte noch über die Lenzerheide nach Landquart fahren. So gingen wir dann getrennte Wege und ich rollte gemütlich der Lenzerheide entgegen. Dann runter nach Chur-Landquart bis Sargans. Nach 70km und ziemlichem Gegenwind, hatte auch ich die Nase voll und ging auf den Zug.

 

Insgesamt waren das sehr tolle Rennrad-Ferien. Wir haben unheimlich viel erlebt, viele Höhenmeter gemacht, tolle Landschaften gesehen und gut gegessenJ Wir freuen uns bereits jetzt auf die nächsten Rennradferien im nächsten Jahr…. Ideen haben wir noch tausende…..
Ich selber war überrascht, wie ich doch jeden Tag einiges leisten konnte, obwohl ich bereits an Pfingsten über 400km in den Beinen hatten und ohne Pause noch 6 Tage weiterzog. Die Beine waren zwar immer etwas müde, aber es ging doch noch….. Der Körper mag meistens mehr leisten wie man denkt……

 

Pffffftingsten

verfasst am Pfffffftingstmontag von Dinu und Tabea
Los gehtsLaut Facebook waren die meisten unserer Kollegen an Pfingsten am Velofahren, Baden oder sünnelen. Wir auch!! Das sah bei uns folgendermassen aus:

Am Samstag parkierten wir unser Auto irgendwo zwischen Fribourg und Bulle und fuhren mit den Rennrädern los in Richtung Vevey. Dort gings weiter mit Rückenwind ins Wallis. Das Wallis, herrliche Landschaft, schöne Städtchen, Schlösser, die Alpen, Berge mit Schnee und Kreisel, durch welche Geleise führen. Nich, dass das nun besonders wäre, gibts in Bern und Solothurn ja auch. Aber da gibts Bahnschranken/Barrieren im Kreisel!!! Wir durften das zwar nie miterleben, aber da kommt wohl so ein mehrbesseres Tram (RBS des Wallis) und dann geht die Barriere IM Kreisel runter!!
In Marti(n)gny erwischte es, wie kanns auch anders sein, Dinu. Pfffft... und 160Fr. waren weg. Ein Pffft-Platten zwang uns zum ersten Stopp. Da der Hinterreifen, welcher Platt war, mehrere Risse aufwies, suchten wir einen Velomechaniker auf. Der legte uns auf französisch nahe, dass er Dinus Rennrad Hinter- und Vorderreifen wechseln würde, da der Zustand der Beiden nicht mehr so toll sei. Zusammen mit dem Schlauch, der Arbeit und einem weiteren Ersatzschlauch....pfffft... 160Fr.

Weiterhin mit Rückenwind brausten wir in Richtung Sion. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten wir eine Durchschnittsgeschwindigkeit von deutlich über 30km/h. Aber der Schlussaufstieg von Sion nach Nax mit 700 Höhenmeter wartete noch auf uns. Denn dort hatten wir ein Zimmer im Strohballenhotel reserviert. Tabea hatte am Schlussaufstieg etwas zu kämpfen, ein kleiner Hungerast bremste sie ein wenig. Nach insgesamt 145km und knapp 2000hm waren wir ziemlich geschafft aber glücklich und bewunderten das herrliche Bergpanorama. Frisch geduscht genossen wir draussen ein herrliches Abendessen aus regionalen Spezialitäten, immer noch mit Blick auf die tollen Berge.
Vor allem die Erdbeer-Mascarpone-Creme hatte es uns angetan. Denn Tabea fand am anderen Morgen, dass sie nun ein paar Kilos schwerer wäre, denn sie spührte die Mascarponecreme noch im Bauch:-). Dinu merkte nichts. Auf der Treppe zum Frühstücksbuffet stellte er dann doch fest: Ich habe von der Mascarponecreme auch zugenommen!!!!! An den Beinen!!!!! Die sind brutal schwer:-)!
Bald darauf starteten wir auf die Abfahrt nach Sion. Ab da zurück nach Martigny, diesmal vorwiegend auf Nebenstrassen. Vorbei an Aproz (bekannt für sein Mineralwasser), alles entlang der Rhone. Nun mit etwas Gegenwind, aber kurz vor Aigle, bogen wir links ab. Tabea hatte im Internet einen "versteckten" Pass entdeckt. Offiziell ist er mit zwei Barrieren abgesperrt, weil einerseits die Strassenverhältnisse nicht gerade toll sind und anderseits weil das Steinschlagrisiko dort sehr hoch ist. Es lagen dann auch mehrfach grössere Steine auf der Strasse, dreimal mussten wir unsere Räder kurz schieben. Dafür begegneten wir auf der Strecke nur einem Motorrad, vielen Wanderern und nur etwa 2 Autos. Nach dem obligatorischen Passfoto (leider ohne Passschild) begann die Abfahrt. Auch hier war der Belag nicht gerade rosig und pffffft..... erwischte es Tabea's Hinterrad.  Ein grosser Schnitt klaffte im Pneu und Schlauch. Wir ersetzten den Schlauch und legten ein Riegelpapier zum Schutz zwischen Schlauch und dem gerissenen Pneu. Und so gings weiter nach Morgins runter. Beim Gegenansteig zum Pas de Morgins war bei Tabea etwas pffffft... die Luft draussen, nun aber nicht bei den Rädern, sondern in ihrem Energiehaushalt. Irgendwie kamen wir dann aber doch über den Pass. Ab da ging es ziemlich flowig runter in Richtung Genfersee. Nach ein paar Gegenanstiegen erreichten wir nach wiederum 145km und 2100hm Evian (Auch bekannt für Mineralwasser). Kurz nach dem Ortsschild: pffffft... das bekannte Geräusch. Wieder Tabea's Hinterrad, Platten an der selben Stelle. Wir schoben das Rad bis zum Hotel, wo wir um Rat fragten. Doch alle Mechaniker hätten an Pfingstsonntag und Montag sicher zu... Also wechselten wir den Schlauch und ersetzten die Riegelpapierchen durch ein festeres Kartonstück. Wir bezogen unser Hotelzimmer, welches leider deutlich unter dem Niveau vom Vortag lag. Wir hatten den vermeintlich defekten Schlauch mit ins Zimmer genommen, um ihn zu entsorgen, stellten aber fest, dass bei diesem die Luft einfach drin blieb. Mist....... Wir hatten wohl den defekten Schlauch wieder montiert. Also das ganze Spiel wieder von vorne. Wir haben nun wirklich viel Übung im Schlauchwechseln! Leider hatten wir keine Druck-Patronen mehr dabei, so konnten wir das Hinterrad nicht mehr auf 8 Bar, sondern nur noch auf ca. 6 Bar aufpumpen.

Zur Abkühlung gabs endlich ein erfrischentes Bad im Genfersee. Dann kam das Ding mit dem Abendessen..... Selbstverständlich beim Italiener...das war ja klar. Der erste Italiener hatte nur noch Platz im Innenraum. Die Tische draussen waren alle belegt! Sicher nicht mit uns! Und auf gings zum nächsten Italiener! Dieser  hatte zwar Pizzas, aber nur wenig Auswahl bei den Pastas. Also gings zum dritten und letzten Italiener der Stadt -etwa einen Kilometer vom Anderen entfernt. Dieser hatte auch nur Platz im Innnenraum frei, aber viel zu kleine Salatportionen und höhere Preise wie Nummer eins. Also zurück zu Nummer eins (Dinu schon fast verhungert), wo wir uns auf das Abendessen freuten. Leider war er nun komplett ausgebucht und wir marschierten frustriert wieder zu Nummer drei, wo wir dann im Innnenraum unsere Pizzas (Obwohl wir ja Nr. 2 nicht gennommen hatten, weil der keine Pasta hatte....) genossen.

Pfingstmontag kauften wir ein kleines Frühstück und genossen es am See. Tabea fielen dabei die Augen zum Kopf aus, weil Dinu 8dl Vanillemilch und dazu 2 Tartes du Citron vertilgte. 1300kcal, Dinu war parat für den Tag!

Zuerst gings alles flach dem Genfersee entlang bis nach Aigle, wo Dinu leise fluchte. Wir hätten ja gestern gar nicht über den blöden Pass fahren müssen, sondern hätten flach nach Evian rollen können;-). Nun stand der nächste Pass auf dem Programm: Col du Mosses. Der war deutlich verkehrsreicher und sonniger als der Pass am Vortag, dafür war der Belag um Welten besser. Kurz vor der Passhöhe traffen wir per Zufall ein Kollegenpaar vom 3athlonclub. Sie sassen in einem Restaurand und wir gesellten uns dazu. Nach diesem Cola zero/Rivella rot -Stopp, gings weiter über den Pass. In der Abfahrt wehte uns ein mühsamer Pfffftt.... Gegenwind entgegen, so dass wir ordentlich in die Pedale treten mussten, um runter zu kommen. In Broc angelangt, trafen wir das Triathlonpaar wieder und wir nahmen die letzten Kilometer zu Viert in den Angriff. Die anderen beiden radelten weiter bis nach Bern. Wir bogen links ab und gelangten so bald zu unserem Auto. Dort schnürrten wir uns die Laufschuhe um, um noch lockere pfffft 2km joggen zu gehen. An diesem Tag hatten wir 120km und 1600hm in den Beinen und waren froh, dass wir am Tag 3 keine Platten mehr hatten.


Insgesamt waren dies 410km und einige Höhenmeter in 3 Tagen. Morgen geht Dinu arbeiten und Tabea startet mit einer Kollegin auf die nächste Velotour. Sie haben eine Woche Rennveloferien über diverseste Pässe geplant, hoffentlich ohne pfffft....

Tick-Tick

Verfasst von Dinu:

Unser Saisonziel ist ja der Triathlon in Roth. Dieser führt über die klassische Ironmandistanzen – 3,8km schwimmen, 180km Rennrad und 42,195km Laufen. Der Anlass in Roth gehört zur Challenger-Serie, der „Konkurrenz“ zum Ironman. Beides sind Rennserien, welche Wettkämpfe über die genau gleich lange Distanz anbieten, nur ist eines die Marke „Ironman“ und eines die Marke „Challenge“. Da wir somit über die Distanzen des Ironmans starten, aber bei der falschen Marke, können wir uns nicht für Hawaii qualifizieren – was wir ja weder möchten noch jemals erreichen könnten. Aber ob wir uns danach trotzdem auch Ironman und Ironwoman nennen dürfen? Oder Challenger und Challengerin? „Wettkampf über die Ironmandistanz-FinisherIn?“. Wir werden Euch jedenfalls nach dem Rennen informieren!

Verfasst von Tabea:

In genau einer Woche tragen wir also hoffentlich diesen Titel. Unglaublich, wie schnell unser Saisonziel nun näher rückt. Von mir  her dürfte es noch etwas länger dauern, bis es soweit ist. Denn wie heisst es so schön:  Vorfreude ist die schönste Freude. Dass ich danach in ein Loch fallen könnte, glaube ich nicht, denn mein nächstes Ziel „Inferno als Single“ steht bereits  auf dem Plan und nach Roth tickt somit die Uhr  für diesen Event - wobei  ich das grösste Augenmerk auf die Erholung legen werde.  Wegen des Wettkampfs über die Ironmandistanz von nächstem Sonntag haben wir dieses Weekend eher ruhig verbracht. Am Freitagabend waren wir In Aarberg am Stars of Sounds Openair. Das Wetter spielte mit, kein Tropfen Regen fiel. Zuerst heizte Bligg (mit Krücken) dem Publikum ordentlich ein. Danach folgte Texas. Wir dachten zuvor, dass dies wohl der Lückenfüller sein würde bis zu Jimmy Cliff. Doch weit gefehlt. Das Konzert von Texas war echt der Hammer und würden wir sie sofort wieder schauen gehen. Dinu war dann auch begeistert von Jimmy Cliff, ich amüsierte mich mehr ab den Zuschauern.
Samstag stand dann unser letztes Schwimmtraining vor Roth im 3athonclub Bern auf dem Programm. Nochmals gabs über 4km (für Dinu knapp über 3km)zu schwimmen. Und dann stand zu Hause ein Hausarbeits-Marathon an. Rasenmähen, Treppenhaus reinigen, Wohnung putzen….  Sonntag gabs ein letztes schnelles Wechseltraining. 3 x 7km Rennrad in coupierten Gelände, dazwischen immer 2km Laufen. Nach 1h20 waren wir dann ordentlich erschöpft und es ging ans Kochen. Denn am Abend hatten wir Besuch! Genau an diesem Abend, wo auch noch das Finale der Fussball WM war. Glücklicherweise hatten wir einen Gast bei uns, welchem es auch reichte, am nächsten Tag in den Zeitungen zu lesen, wer nun Sieger geworden ist. So verbrachten wir einen gemütlichen Abend auf dem Balkon mit Grill und vielen Salaten und zum Dessert eine tolle Himbeertorte, welche wir zu DRITT!! ganz verspeisen haben.
Diese Woche steht die Regeneration im Vordergrund. Wir trainieren nur noch wenig, damit wir am Sonntag fit am Start stehen können.

Weekend in Kemmeribodenbad - Was war eigentlich unser Saisonziel??

Verfasst von Dinu am 8. Juli 2014

Unser Saisonziel rückt näher, da bin ich mir sicher. Aber was das Saisonziel genau ist, da bin ich mir nicht so sicher. Bisher dachte ich, es sei der Langdistanztriathlon über die Ironman-Distanz in Roth bei Nürnberg. Mit knappen 1000 Höhemetern auf 180km Radfahren eigentlich recht flach, was auch für den Laufmarathon zählt.
Tabea‘s Trainings lassen mich aber daran zweifeln. Nach all den Pässen, welche wir während Pfingsten befuhren, all den Pässen (2-3 pro Tag), welche sie in ihrer Ferienwoche mit Danä bezwang, rannte sie in den letzten Wochen 2x auf den Niesen und letzten Donnerstag zur Abwechslung aufs Brienzer Rothorn (selbstverständlich mit einer Velotour zuvor, einer danach und einer Schwimmeinheit). Darum habe ich langsam das Gefühl, dass wir an einem Ausdaueranlass in den Bergen teilnehmen werden.
Letztes Wochenende gings dann im selben Stil weiter. Freitags, nach der Arbeit, mit dem Auto ins Kemmeribodenbad im Emmental. Wir hatten bei einem Wettbewerb (Merci Chrigu und sein Sidefyn-Cosmetics) einen Gutschein gewonnen, dank dem wir uns 2 Übernachtungen und ein Abendessen gönnen konnten. Das Nachtessen genossen wir am Freitagabend – eher moderne Küche und kleinere Portionen (aber Nachservice).
Samstags gings los, durchs hügelige Emmental und Entlebuch, via Sörenberg über den Glaubenbühlenpass, hinunter nach Sarnen, direkt hoch über den Glaubenbergpass und zurück zum Hotel - 140 km und 3400 Höhenmeter!! Soviel haben wir noch fast nie in einem Training absolviert! Danach 2km Joggen und dann ab unter die Dusche. Zum Essen fuhren wir ins Dorf, da gabs riesige Portionen und leckeres Dessert.
Sonntags gings ähnlich weiter, los mit dem Rennrad in Richtung Schallenberg, dann aber rechts weg in Richtung Langnau. Unterwegs wusste Tabea eine Abkürzung, dank der wir nicht durch die Grossstadt Langnau mussten sondern viel verkehrsärmer und direkter fahren konnten. Dafür wars nicht flach :-). Da kamen wir durch Gegenden – oder wer von Euch war schon einmal in Hüpfenboden? Kaum waren wir wieder unten, wusste Tabea noch eine Abkürzung. Wir peilten Blapbach an, merkten aber (kurz vor dem nächsten Passchild) dann, dass wir eigentlich nach Blapach im Tal unten und nicht nach Blapbach auf dem Hügel mussten. Also umkehren, zurück ins Tal, ab da gings der Hauptstrasse nach zurück ins Hotel. Über 65km, 1300 Höhenmeter hatte uns die kurze Spritztour geführt. Nun gings noch auf die Laufschuhe, eine knappe Stunde durch malerische Gegenden rund um Kemmeribodenbad, über Wurzeltrails, oft rauf und runter.
So, wir sind ready für eine Herausforderung in den Bergen.

Wechselhaft

Verfasst von Dinu zu später Abendstunde am 1.6.14

Am Donnerstag war Auffahrt = ein Tag mehr frei. Wir nutzten die Zeit für ein Aufwärmen an der Sonne vor dem Schwimmen im kalten Wasser;-)intensives Wechseltraining – schliesslich ist unser Saisonziel ein Triathlon. Das Wechseltraining sah so aus, dass wir vom Moossee (Neopren nicht erlaubt) ins Freibad Wyler (in Bern) wechselten, um dort etwa einen Kilometer (Dinu einen, Tabea fast zwei) im Neo schwammen, um dann aufs Velo zu wechseln. Eine schöne Tour durchs Krauchthal in Richtung Oberburg, dann hoch nach Affoltern, über die Linde, Burgdorf und zurück in die Wechselzone. Natürlich wechselte das Wetter auch mal und verregnete uns kurz. Nach einem weiteren Wechsel rannten wir an der Aare noch etwa 1,5 Stunden.
Am Freitag arbeiteten wir – chasch jo ned immer nume Sport tribe. Zudem mussten wir uns erholen für das bevorstehende Weekend;-)


Am Samstag stand dann der Bantiger-Triathlon auf dem Programm, ein toller Anlass ganz in der Nähe. Für unsere Verhältnisse mussten wir früh aufstehen, da wir um ca. 9:00 vor Ort abgemacht hatten.
300 m schwimmen im Hallenbad (Einzelstart), etwas über 17 km Rennvelo und noch 4,5 km Rennen, ein richtiger Sprint. So hatten wir beide auch knapp über eine Stunde (Tabea eine Stunde und 41 Sekunden, Dinu noch ganze 10 Sekunden mehr) und waren zufrieden. Tabea hatte zwar beim Wechseln etwas viel Zeit verloren, da sie ihr Velo nicht mehr fand (es ist bis jetzt nicht eindeutig sicher, ob sie es nicht mehr fand, oder ob es etwas verschoben wurde), war aber mit den Zeiten doch zufrieden. Und Dinu war froh, dass er das Handicap vom Schwimmen (verliert wohl etwa 2min auf Tabea) in den anderen Disziplinen aufgeholt hatte.
Nachdem Tabea ja bereits am Belpathlon am letzten Wochenende einen Preis entgegennehmen konnte, wurde sie nun am Bantiger in Ihrer Altersklasse 3. Und durfte aufs Podest.
Nach einer Pause wechselten wir das Sportgerät: Drei Runden mit dem Bike standen auf dem Programm, dies ist eine zweite Veranstaltung, welche auch zum Bantiger-Triathlon gehört, aber separat gewertet wird  - insgesamt 19km und 700hm. So standen dann mehrheitlich andere Leute am Start. Mit unseren müden Beinen standen wir eher hinten ein, rollten dann das Feld aber doch noch etwas auf (minim). Steile Aufsteige und Abfahrten wechselten sich ab. Hier war Dinu der schnellere, trotzdem war es schon wieder Tabea, welche nach dem Rennen als Dritte schon wieder aufs Podest durfte! Es scheint zur Gewohnheit zu werden.
Frisch geduscht wechselten wir in die „Party-Kleider“ und fuhren nach Zürich, wo wir mit Tabea‘s Bruder und dessen Freundin das DJ-Bobo-Konzert besuchten. Eine atemberaubende Show mit viel Artistik erwartete uns. Zum Glück hatten wir Sitzplätze….. Nach diesem strengen Tag waren wir froh, hatten wir noch einen Gutschein für ein Hotel in Regensdorf bei Zürich und mussten nach dem Konzert nicht heimfahren.


Nach so viel Wettkampf mussten sich unsere Beine natürlich etwas erholen. Da eignet sich doch eine längere Velotour optimal? So starteten wir am Sonntagmorgen auf eine Tour, vom Hotel bis nach Konstanz am Bodensee, auf der deutschen Seite entlang nach Radolfzell und von da wieder nach Regensdorf.  Etwas über 180km, mit vielen Orientierungsschwierigkeiten und Verfahrereien gabs doch noch einen Schnitt von 26 km pro Stunde, Erholung à la Tabea ;-) (Anmerkung Tabea: Dieses eine Mal wars Dinu, der mich um diesen See zog, denn kurz vor Konstanz gings darum, fahren wir um den See oder nicht! Wäre ich alleine unterwegs gewesen, dann hätte ich abgekürzt, aber Dinu zu liebe fuhr ich um den Untersee.)
Die Stimmung unterwegs wechselte: Kurz nach dem Start verfuhren wir uns mehrfach (rund um Kloten, Winterthur) und waren etwas demotiviert, auf den offenen, langen Strecken nach Frauenfeld mit Gegenwind spürten wir die müden Beine. Als wir sahen, dass wir am Anfang viel Zeit fürs Suchen verbraucht hatten, zweifelten wir daran, die geplante Tour abfahren zu können. Der Höhepunkt kam aber, als wir die Schweiz verliessen und in Deutschland ankamen, da meinte Tabea: „Nun kommen heimatliche Gefühle hoch!“. Sie meinte wohl, weil wir xfach am Megathlon in Radolfzell waren (bei dem sie einmal Erste und einmal Zweite geworden war) und sie einerseits die Gegend hier viel besser kannte als zwischen Regensdorf und Konstanz und andererseits haufenweise positive Emotionen hoch kamen. Wir befuhren da auch eine zweispurige Hauptstrasse, auf der uns ein Auto am anderen an (Husthust) mit hohem Tempo überholten, während Tabea fand: „Huere cool, fengsch ned ou?“ (Anmerkung Tabea: Dafür konnten wir ein irre Tempo fahren, fast so schnell wie die Autos:-) ). Meine Begeisterung hielt sich in Grenzen, vor allem, als sie plötzlich auf die linke Spur wechselte. Auf meine Frage, was denn das soll, meinte sie: „Es gö jo beidi Spure i die glichi Richtig ;-)“. Naja, dass man dann rechts und links von schnellen Autos überholt wird, schien sie nicht gross zu kümmern.
Auf dem Rückweg liessen Energie und Motivation etwas nach, so dass wir etwas kämpfen mussten, aber dann doch glücklich das Ziel erreichten. Klar wechselten wir noch kurz (etwa 10min) auf die Turnschuhe, bevor wir uns im nahegelegenen Katzensee den Schweiss abwaschen konnten.
Alles in allem, ein sehr zufriedenstellendes aber wechselhaftes Wochenende! Jetzt heisst es sich erholen und Kräfte sammeln für das bevorstehende Pfingstwochenende, wo doch etliche Radkilometer warten werden und danach folgen gerade die Veloferien: Pässefahren  von Tabea und Danä.

 

Die Wette war ja der Gipfel vom Ganzen!

Verfasst von uns beiden am 25.05.2014geschafft

SAMSTAG: Aus der Sicht von Dinu:
Aber alles schön der Reihe nach: Vor dem Belpathlon schrieben Tabea und ich auf je einem Zettel, wer von uns am Belpathlon schneller sein werde und um wieviel. Da ich letzte Woche viel um die Ohren gehabt hatte, wusste ich nicht einmal die Länge der Strecken. Tabea schätzte aber, dass sie um die 4 Stunden und 10min für den Wettkampf haben würde. So dachte ich, dass ich dies sicher 4 Minuten schneller über die Bühne bringen würde.

Vor dem Start war Tabea kaum zu bremsen: „E ha so schwäri Bei, das chunt hüt sicher ned Guet! Hoffentlich wird i ned Letschti. U e ha chum chönne schlofe, eg be so müed, hoffentlech chumi de überhaupt is Ziel. U wenn nume das Inline ned wäri, e be doch das Johr nume 2x uf de Inlines gstange!“. Sie war echt die Ärmste, so einen Zustand wünscht man Niemandem an!
Aber Sie hats dann zumindest bis zum Start geschafft :-)

Nach den beiden ersten Runden auf den Inlines (14 km) wusste ich, dass ich möglichst rasch wechseln musste. Denn wenn mich Tabea da bereits eingeholt hätte, wären meine Chancen wohl stark gesunken (Das Wechseln gehört nicht zu meinen Stärken). So gab ich mächtig Gas und konnte auch auf dem Rennvelo (34km, zwei Mal über den Belpberg) ein tolles Tempo anschlagen. Nach den ersten Beiden Disziplinen lag ich noch vor Tabea, ich war sogar schneller auf dem Rennrad  wie sie. Auf dem Bike (14km) begann ich zu rechnen und merkte, dass eine Zeit um 3h und 50 Minuten drin liegen würde, also deutlich unter den 4h 10min, welche sich Tabea erhofft hatte. „Das gibt ja eine Super-Zeit“ war ich zufrieden und rollte vor mich hin. Beim letzten Wechsel nahm ich mir etwas mehr Zeit und startete dann auf die abschliessenden 12 Laufkilometer. Nach einem knappen Kilometer kam Tabea von hinten angebraust. Mit den motivierenden Worten „Hey Dinu, geht’s Dir nicht gut? Du siehst schlecht aus und Du rennst so schwerfällig“ flog sie an mir vorbei. Bis am Ziel nahm sie mir insgesamt fast 8 Minuten ab. Beim Auflösen der Wette kam heraus, dass ich mich um 13 Minuten verschätzt hatte. Weil Tabea aber gewettet hatte, ich sei 20 Minuten schneller wie sie, lag sie um 27 Minuten daneben. Wenigstens hatte ich die Wette gewonnen und genoss beim Abendessen das gewonnene Getränk.

Beim Belpathlon wird folgendermassen gewertet: Die schnellsten 6 Frauen zählen als Elite und werden prämiert, alle dahinter werden dann in den Altersklassen rangiert. Da Tabea 5. wurde, durfte sie einen Preis entgegennehmen und zählt nun zur Elite!

Aus der Sicht von Tabea:

Ich möchte zu diesem Rennen eigentlich nicht mehr viel sagen, ausser dass für mich alles top gelaufen ist. Und das obenerwähnte Thema „vor dem Start“ werde ich später nochmals aufgreifen.

Ich war selber erstaunt, dass es mir so gut gelaufen ist (wen wunderts…..). Ich teilte mir das ganze Rennen so gut ein, dass ich mich beim Laufen noch gut fühlte und das war das einzige Ziel, das ich hatte. Und dass ich die Wetter verloren habe, stört mich nicht im Geringsten. Lediglich ärgere ich mich, ab meiner Rennvelozeit, dort hätte ich wohl doch etwas mehr Gas geben sollen. Dummerweise war diese Disziplin als zweite dran und ich wollte vorsichtig an das Ganze ran gehen…. Aber wer weiss, hätte ich dort Vollgas gegeben, dann hätte es mich vielleicht hinten raus verblasen und somit wäre ich schlechter gewesen, wie ich jetzt tatsächlich war.

Ich fühlte mich nach diesem Rennen so gut, dass ich mich völlig spontan (das geschah dieses Wochenende ein paar Mal) entschied, doch auch am Blüemlisalplauf am Sonntag zu starten. Dort warteten mich 16km und ca. 700hm.

 

Sonntag – Tag der Wettkämpfe!!!

Aus der Sicht von Tabea: Nach knapp 4 Stunden Schlaf (Anmerkung Dinu: Wir waren weder spät ins Bett gegangen noch wäre keine Ruhe vorhanden gewesen, neinein, da war jemand einfach so aufgedrht, dass Sie nicht schlafen konnte) in der Nacht auf Sonntag stand ich pünktlich um 9 Uhr im Startgelände des Blümlisalplaufes. Meine Vorfreude war riesig, so habe ich mir in den letzten Monaten kaum vorstellen können, dass ich wegen meiner Fussverletzung, einen Berglauf machen könnte. Ich kannte den Lauf bereits aus dem Jahr 2011. Und damals fand ich diesen Lauf unbeschreiblich schön. Ob ich das dieses Jahr auch wieder so empfinden würde? Darauf war ich gespannt. 1 Stunde musste ich im Startgelände noch verbringen, ehe der Startschuss fiel. Zum Glück sah man x bekannte Gesichter, mit welchen man kurz die Gefühlslage austauschen konnte. Man wird ständig gefragt, wie es einem geht…. Wie ich diese Frage hasse! Ich weiss nie, was ich darauf antworten soll! Soll ich angeberisch (i bi dr Siebesiech) antworten oder doch besser ehrlich? Meistens entscheide ich mich für die Ehrlichkeit und sage tatsächlich wie ich mich fühle! Leider ist es aber meistens so, dass ich mich an solchen Anlässen kurz vor dem Start ziemlich „verschissen“ fühle. Ich habe das Gefühl, ich habe Elefantenbeine und fühle mich energielos….. Und an einem Tag wie an diesem  Blüemlisalplaufes, wo mir noch der Belpathlon in den Beinen steckte und ich sehr wenig geschlafen habe, ist so eine Frage sehr gefährlich und eigentlich fast überflüssig! Aber eben, ich bin ein Mensch der ehrlich antwortet!!! Mir ist auch bewusst, dass dies auch eine Art „sich Druck wegnehmen“ ist, denn jetzt wissen ja alle, dass ich mich mies fühle und ich nicht schnell bin! Dumm ist dann natürlich, wenn der Wettkampf doch super gelingt! Das Problem liegt nun einzig darin, dass einem die Personen in Zukunft nicht mehr ernst nehmen, wenn man sagt, es gehe einem heute nicht besonders…… Deshalb hier der Appel: Bitte nehmt mir das nicht übel, ich mache das nicht absichtlich!:-)) Aber zum Glück bin ich nicht die einzige Person, die diese Strategie hat:- ) Ich ertappe immer wieder Personen, die die genau gleiche Strategie haben :-))))
Der Startschuss fiel und ich stand fast zu hinderst in der Menschenmenge. Knapp eine Minute verging ehe ich über die Startlinie laufen konnte. Im Schneckentempo und bei grandioser Stimmung (dank den Zuschauern) machten wir uns auf die ersten 2 flachen Kilometer bevor es dann endlich hoch ging. Zu dieser Zeit waren nicht mehr viele Läufer hinter mir, was mir etwas Sorge bereitete, aber das änderte sich bald. Als es endlich hoch ging, konnte ich praktisch nur überholen, was irrsinnigen Spass machte! Dabei war mein Puls nicht mal im roten Bereich. Die Strecke ist und bleibt traumhaft, phasenweise hat es sehr flowige Trails und man kann sich nach den Anstiegen meistens wieder auf den flachen Ebenen erholen. Die letzten 2km mit einer Steigung über 28% sind die happigsten, wobei ich diese immer sehr mag. Die Natur ist dort einfach traumhaft, schöne Wasserfälle hat es und man hört bereits die Glocken im Ziel! Meinem Ego tat es natürlich noch gut, dass ich 50m vor dem Ziel noch eine junge Frau überholen konnte:- ). So stand ich nun einen Platz weiter vorne in der Rangliste….. Das ist ja UNHEIMLICH WICHTIG;-))).  Happy war ich im Ziel, diesen prächtigen Lauf 10min schneller wie das letzte Mal absolviert zu haben.  Leider hatte ich keine Verschnaufpause dort oben, denn ich musste so schnell wie möglich wieder runter, damit ich den Start des Inlinerennens in Sempach miterleben konnte. Ich wollte dort nur Zuschauer sein. „WOLLTE“!! Nach einer langen Autofahrt über den Brünig landete ich dann endlich in Schenkon, wo das Startgelände war. Ich suchte Dinu und die Kollegen auf. Manuela, eine Inlinekollegin, überredete mich (Anmerkung Dinu: Manuela sagte: Fahr doch auch, ich habe auch müde Beine vom Belpathlon gestern – Das reichte bereitsJ), doch den Halbmarathon zu fahren. Ich war zuerst dagegen, fühlte ich mich doch etwas zu müde. Plötzlich kam eine Frau angerannt und übergab mir eine Startnummer und meinte, ich könne diese haben, die Person sei krank und ich könne nun für sie starten (unter ihrem Namen). Das tönte verlockend, denn so konnte ich ja so langsam fahren wie ich wollte und niemand kam mit über, was für eine schlechte Zeit ich fuhr. So blieben mir noch genau 20min bis zum Start, um mich umzuziehen und was Kleines zu essen. Der Start verlief wie immer mühsam. Ich „verpennte“ den Startschuss, kam nicht weg und fuhr somit den ersten Drittel mehrheitlich alleine oder führte eine Gruppe an, weil ich es nicht mochte in der Gruppe zu fahren, welche sehr unsicher fuhr…. Ich „kotzte“ mich also auf den ersten 10km richtiggehend aus, ehe dann endlich eine Gruppe kam, wo ich auch mal Windschatten fahren durfte. Aber es war ein ewiger Kampf zw. Dranbleiben und losreissen zu lassen. Die Füsse schmerzen brutal  und es war eher eine Tortur, wie was anderes. Die Strecke wäre aber super schön…. Nach geschätzt  43min kam ich dann im Ziel an! Ja, dieses Rennen war noch das „Tüpfelchen auf dem i“ und gab mir somit den Rest…..  Jetzt ist Erholung angesagt, jedenfalls sicher Morgen Dienstag, denn heute warten 2 Lektionen Spinning auf mich.
Dinus Blick aufs Inlinerennen: Ich konnte am Morgen ruhig liegenbleiben und bis um 8:00 ausschlafen, herrlich. Denn ich hatte nur das Inlinerennen auf meinem Programm, dafür wollte ich zweimal um den Sempachersee rollen.

Das Rennen um den Sempachersee ist ein alter Klassiker, ich weiss nicht, wie oft ich da schon herumgeflitzt bin. Nur fand er in den letzten Jahren nie mehr statt und so zog die Neuauflage in diesem Jahr unzählige alte, bekannte Gesichter an. Es war wie ein grosses Klassentreffen, herrlich.

Das Rennen selber verlief zufriedenstellend – sturzfrei zwei Mal rund um den See bei herrlichem Wetter, was will man mehr?

Und Tabea fuhr Velo - mit Gägewind!

Verfasst von uns Beiden am 18.5.
Dinu war im OK-Team, welches am Freitag eine Fachtagung organisiert hatte. Er stand bereits kurz nach 5:00 auf und war dann den ganzen Tag in Olten. Nach der Tagung fuhr er nach Oensingen, um am Roggen-Berglauf zu starten. Und Tabea fuhr Velo - mit Gägewind. Und zwar von Bern via Solothurn nach Oensingen und hatte extrem starken Gegenwind.
Am Lauf starteten wir den ersten Kilometer gemeinsam eher gemütlich (vorwiegend flach in Fünfeinhalb Minuten). Danach gings steil bergauf und Dinu war zu langsam, so dass er Tabea ziehen lassen musste. In flacheren Teilen holte er sie jeweils wieder ein, bergauf hängte sie ihn ab. Bei Kilometer 5 wendete sich das Blatt und Dinu zog davon. Bis ins Ziel auf dem Roggen holte Tabea ihn nicht mehr ein.

Das war ein super Anlass, den wir gerne wieder besuchen werden.
Für Tabea wars ein gutes Wechseltraining und sie war mit dem Ergebnis zufrieden.

 

Am Samstag hatte Dinu einen Teamevent. Segeln auf dem Murtensee stand auf dem Programm. Er war beeindruckt von der Seglerei (vor allem wie schräg das Schiff teilweise unterwegs war). Es wehte ein kräftiger Wind, welcher spektakuläre Manöver zuliess. Er konnte leider nur am Morgen mit auf den See, da er am Nachmittag einen Termin in Zürich hatte und daher dir Gruppe früh verlassen musste.

Und Tabea fuhr Velo - mit Gägewind!!!! Die tolle Bise, welche Dinu viel Freude bereitet hatte, liess Tabea leiden. Sie fuhr mit dem Rennvelo in Schritttempo nach Olten. Geplant war eigentlich Aarau anzuvisieren, was sie aber wegen des Windes bald aufgeben musste. Mit dem Zug fuhr auch sie nach Zürich, um unseren Termin wahrzunehmen.

 

Am Sonntag war Dinu als Schiedsrichter am Nachwuchscup Inline in Zuchwil engagiert. Nach seinem Einsatz stand auch er auf die Inlines und trainierte Intervall beim Inline-Hockey.

Und Tabea fuhr Velo - mit Gägewind!! Zum Glück wehte er heute deutlich schwächer! Schon wieder war sie alleine unterwegs. Diesmal gings über 126km über den Chasseral nach St-Imier runter und via Soncebonz, Romont nach Zuchwil, wo sie mit Dinu in die erfrischende Aare hüpfte.

So, nun ab ins Bett, wir sind ja gespannt, ob Tabea dort weiterhin vom Velofahren (und vom Gägewind) träumt.

Apéro und Velofahre

verfasst von Dinu am 5.5.2014

Dinu hat sich selbstständig gemacht und mit zwei Kolleginnen eine Praxis eröffnet: die Ernährungsberatung Monbijou. Das muss ja anständig gefeiert werden und so fand am Samstag das grosse Eröffnungsapéro statt. Eingeladen wurden Ärzte, Familienangehörige und ein paar Kollegen von dem Dreierteam.

Nach einem ganzen Tag in den gleichen Vier Wänden litten wir an akutem Frischluftmangel! Wir hatten uns eine längere Velotour von Steffisburg via Aeschi ob Spiez, Beatenberg, Sigriswil, Schwanden, Reust hinunter ins Eriz und dann zum Dessert noch über den Schallenberg. Nach einer kurzen Stärkung im Passrestaurant gings auf die rasante Abfahrt – naja, sie wäre rasant, ausser Du hast einen Touristencar vor Dir, welcher die Kurven im Schritttempo abfährt, damit die Passagiere die herrliche Aussicht bewundern können…… Was wir dann auch ausführlich tun konnten, die Landschaft im Schritttempo geniessen! Auf der Ebene wehte etwas Gegenwind und die meisten von unserer Gruppe hatten mittlerweile etwas müde Beine. Die fast 130 km und weit über 2000 Höhenmeter hatten uns zugesetzt.

Wir waren zu siebt gestartet und kamen auch zu siebt wieder an, obwohl einer von uns etwas zu kämpfen hatte – Respekt für die Leistung!
Tabea und ich hängten noch eine fünfminütige Joggingrunde an, bevors nach Hause ging.

GP Bern

verfasst von Dinu und Tabea am Muttertag

Der Höhenpunkt des GP Wochenendes war ganz klar am Freitag Abend. Die obligatorische Pastaparty, Startnummer-Abholen und haufenweise bekannte Gesichter treffen. Noch viel besser wurde der Abend als ein unbekannter Herr das Alter von Dinu zu schätzen versuchte und mit 17-jährig voll daneben traf. Der Herr bescherte uns weitere tolle Momente, als er Tabea fragte: Aber du startest morgen nicht? Tabea erwiderte: doch klar! Er meinte: Aber schon nur den Kurzen? Seine Begründung lautete: Tabea sehe nicht so ausgemergelt aus, wie die anderen Läuferinnen...... Ihr könnt euch ja vorstellen, wie ein solches Kompliment bei einer Frau ankommt  (Sehe ich so unsportlich aus? Bin ich zu dick? Ist er einfach ein Vollidiot oder hat er es einfach anders gemeint? etc.)

 

Der Samstag morgen verlief wie üblich: Auschlafen, packen, 1.5h Schwimmtraining und danach Mittagessen in der Badi. Danach trafen wir unseren Kollegen Berti und starteten mit dem "Warm Up" auf der grossen Wiese. Tabea hatte letzte Woche täglich mind. ein Training absolviert und klagte schon beim Einlaufen über schwere Beine. Darum beschlossen wir, das Rennen gemächlich anzugehen. Nach dem Startschuss zogen Tabea und Berti davon, während Dinu, wie geplant, etwas langsamer startete. Er entschloss sich aber dann das hohe Tempo mitzugehen und holte sie kurz darauf wieder ein. Beim ersten Anstieg nach ca. 1.5km in der Altstadt zog dann Tabea deutlich davon und erst bei km 3 konnte Dinu sie wieder einholen. Bei km 6 erfolgte der nächste Angriff von Tabea und Dinu verlor sie komplett aus den Augen. Als er sie bei km 11 wieder einholte, war sie ordentlich am kämpfen mit der Hitze, schweren Beinen, hohen Pulswerten und Bauchkrämpfen und spielte mit dem Gedanken, aus dem Rennen zu steigen. Dinu motivierte sie zum weiterlaufen. Der KM 13 war dann der Unglückskilometer, bei welchem Tabea das Klo einer Pizzeria am Streckenrand aussuchte. Dinu ärgerte sich wahnsinnig darüber, dass er kein Geld dabei hatte, stand er doch während über 5min hungrig, wartend vor der Pizzeria, aus der es herrlich heraus duftete (ganz im Gegensatz zur Pizzeria-Toilette:-))))) Als Tabea wieder erschien, war sie zwar erleichtert, aber die ganze Energie in den Beinen war weg. So trabten wir gemütlich (für Tabea war das alles andere als gemütlich... 6.5 min/km) dem Aargauerstalden entgegen. Nach einem weiteren kurzen Stopp mit Münzenwurf (soll ich mit dieser katastrophalen Zeit ins Ziel laufen oder nicht) überquerten wir dann doch die Ziellinie. Dinu völlig zufrieden, Tabea zu tode betrübt. Nach einem weiteren WC Besuch und Erfrischung im Duschzelt, stand nun endlich Pizza mit guten Kollegen auf dem Programm.

Martin Ruegge und Tabea Zimmermann

40'000 Besucher vom 11.11.11-31.12.16

Besucher ab 4.1.2017: